Meine größte Krise mit 8 war ob ich statt Schiggy doch besser Glumanda hätte wählen sollen (natürlich nicht )
Ging mir, wenn ich recht darüber nachdenke, nicht unbedingt anders, war sehr eigenbrödlerisch und hab mich auch lieber von der Gruppe abgesondert, was sämtlicher Erzieherinnen natürlich vollkommen unnormal fanden, zur damaligen Zeit aber auch niemand auf die Idee gekommen ist, mal zur Kinderpsychologie oder so zu gehen.
Naja, dafür sind wir halt heute absurd coole Typen
Meine Kinder haben das auch beide schon sehr oft thematisiert und reden auch oft davin, dass sie nicht wollen, dass wir irgendwann sterben.
Gerade Elisa hat das noch mehr richtig begriffen schon als Nora. Aber selbst die mit ihren 4 Jahren hat das System „sterben“ schon auch verstanden.
Ich denke das kommt aber auch daher, dass unser Hund ja schon sehr alt ist und wir das schon auch thematisieren, dass er in nicht so ferner Zukunft nicht mehr da sein wird. Und dass mittlerweile 2 meiner Großeltern gestorben sind, die zumindest Elisa noch beide in Erinnerung hat. Nora kannte nur noch meinen Opa.
Selbst wenn es vielleicht noch nicht die Eltern sind, über die man nachdenkt.
Mit glaub 7 oder so ist unsere Katze gestorben, mit 9 mein Opa. Und dann wird einem halt bewusst, dass auch die restlichen Großeltern schon alt sind und vielleicht nicht mehr lange da sein werden.
Und wenn man dann eben weiterdenkt, was das bedeutet.
Bei meiner besten Freundin ist glaub auch schon im Grundschulalter oder frühes Teenageralter der Vater verstorben. Ich kann mich noch genau dran erinnern, wie sie mich angerufen und mir das erzählt hat und ich ihr das einfach nicht glauben konnte, weil das für mich bis dahin noch so unvorstellbar gewesen ist.
Tut mir auch immer noch Leid. Wenn ich mir vorstelle, dass sie grad ein Elternteil verloren hat, ihre beste Freundin anruft und die einem einfach nicht glaubt.
Ich hatte ein Kind in der Grundschulklasse mit dem ich auch ein bisschen befreundet war. Dessen Eltern sind relativ früh gestorben (ich weiß nicht ob sie nen Unfall hatten oder sowas), jedenfalls ist der bei seiner Tante und Onkel aufgewachsen und aufgrund dieser ganzen Geschichte hatten glaube ich alle Kinder in meiner ersten Klasse damals schon genau diese Gedankengänge.
So stimmts noch mehr.
Vielleicht übertrieben, aber so ein gewisser fatalistischer Stoizismus kann für’s spätere Leben sicher nicht schaden.
Hier insb. die Selbstbetrachtungen von Mark Aurel zu empfehlen. Gemeinfrei als pdf verfügbar.
Und wenn du dreitausend Jahre lebtest, selbst dreißigtausend, so erinnere dich dennoch, daß keiner ein anderes Leben verliert als das, was er wirklich lebt, und kein anderes lebt, als das, was er verliert.
Das längste Leben kommt also mit dem kürzesten auf eins hinaus. Der gegenwärtige Zeitpunkt ist für alle von gleicher Dauer, welche Ungleichheit es auch in der Dauer des Vergangenen geben mag, und den man verliert, erscheint nur wie ein Augenblick; niemand kann weder die Vergangenheit noch die Zukunft verlieren, denn wie sollte man ihm das rauben können, was er nicht besitzt?
Man muß sich also diese beiden Wahrheiten merken, die eine, daß alles sich im ewigen, unveränderlichen Kreislauf befindet und daß es von keiner Wichtigkeit ist, dieselben Dinge hundert oder zweihundert Jahre oder eine grenzenlose
Zeit zu beobachten; die andere, daß der im höchsten Lebensalter und der sehr jung Sterbende beide das Gleiche verlieren. Sie verlieren nur den gegenwärtigen Zeitpunkt, weil sie nur diesen allein besitzen und weil man das, was man nicht besitzt, nicht verlieren kann.
Ich war eher ein Schatten, der mit dem Hintergrund verschmilzt, aber dann komplette Gespräche unter den Erziehern abgehört hat
Ob das so viel besser ist, das kann bestimmt auch zu Krisen führen xD
Jedenfalls waren meine Erzieher immer überrascht, was ich alles „belauscht“ hatte
Welche Erzieherinnen hat er alle klar gemacht?
„Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Höhergruppierung Frau Giesemeier, sie haben sich das wirklich verdient.“
Gibt dazu viele gute Bücher:
Ich würde stöbern und je nach Kind entscheiden, was am besten passt. Geht es allgemein um Sterben oder ums danach? Möchte man ein Leben danach vermitteln? Welche Ängste gibt es explizit? etc.
Was auch helfen kann, ist Hospize anzuschreiben/ bei denen anzufragen und da ein Treffen zu organisieren. Die könnnen dann gemeinsam darüber sprechen.
Das ist dann aber schon eine eher hedtige Erfahrung, den da ist mit ja häufig mit extremen Fällen des Sterbens bzw. Des Sterbens als Folge des Krank seins konfrontiert.
Bei uns ist der Tod relativ häufig ein Gesprächsthema. Tiere die sich verletzt haben oder einfach an Altersschwäche gestorben sind findet man immer mal wieder im Garten. Entsprechend wird sich darüber unterhalten warum das so ist und was mit den Tieren passiert. Man merkt auch, dass das Kinder beschäftigt auch wenn es noch nicht greifbar ist für sie.
Aber so Fragen wie „Ihr seid aber noch nicht so alt“ zeigen schon deutlich auf was sich in so einem kleinen Kopf abspielt.
Aber das ist nicht nur bei Kindern so, Erwachsene wissen zwar um die Bedeutung des Todes und seine Endgültigkeit aber auch hier tun sich die meisten schwer damit, wie sie damit umgehen sollen. (Es ist nun mal für viele etwas mit dem man sich nicht gerne beschäftigt, bzw. etwas verdrängt - die eigene Endlichkeit, wenn man nicht voller Überzeugung ist, dass danach noch etwas folgt).
Nicht unbedingt. Hospiz ist nicht nur ein Ort des Versterbens, sondern oft einfach eine Begleitung, wenn durch welche Gründe auch immer die Lebenserwartung niedriger ist oder Leute anderweitig Trost brauchen. Das sind Leute, die geschult sind mit dem Tod, der Begleitung von Trauer und deren Verarbeitung. Aber genauso geht es darum, die restliche Lebenszeit wundervoll zu nutzen, zu verbessern und letztlich zu verlängern.
Bspw. Kinderhospize sind bunte Häuser mit fröhlicher Stimmung und der Zelebrierung des Lebens, aber auch der Akzeptanz von Tod.
Außerdem heißt ein Treffen organisieren doch nicht schwerkranke Menschen zu begaffen, sondern mit geschulten Leuten, die auch Ahnung haben, Tod und Trauer, Kindern zu erklären und den Eltern zu helfen, wie sie diese Themen behandeln können. Sehe darin jetzt also nichts heftiges.
Wobei Tiertod ich als Kind gar nicht so als Tod wahrgenommen habe.
Wenn wir Hühner geschlachtet haben, fand ich das jetzt nicht schlimm, auch wenn dann mal noch das kopflose tier paar meter lief und das Blut spritzte.
Auch Tote Mäuse oder Ratten oder Blindschleichen hat man eben einfach mit der Schippe weg und gut.
Und als Opa starb als ich so 6 war wurde das irgendwie nicht groß thematisiert von den Eltern, es wurde eben gesagt dass er tot ist, aber zur Beerdigung wurde ich nicht mitgenommen sondern bin mit einer Cousine daheim geblieben.
Der Opa war weg, und „tod“ war für mich eben „der ist weg“.
Wobei mich tod auch nie emotional arg berührt hat.
Wenn ich später als Erwachsener auf beerdigungen geweint habe, dann weil meine Schwester neben mir so geweint hat und deswegen musste ich dann auch weinen, vorher ging es eigentlich klar.
Man könnte nun plump behaupten dort gäbe es einen Zusammenhang. Muss natürlich nicht so sein, doch ist es schon für Kinder hilfreich wenn man sie bei Thema Tod mitnimmt. Gilt eigentlich bei allen emotionalen Themen
Genau das. Oft wird Kindern nachgesagt, sie kämen mit der Thematik nicht zurecht, könnten es nicht fassen und werden dadurch traumatisiert. Am wichtigsten ist es, sie dort aufzuklären (altersgerecht!) und ihnen Strategien mitzugeben, mit bspw. ihrer Trauer oder den entsprechenden Gefühlen umzugehen zu können. Sich in die Thematik einzulesen (oder anderweitig Unterstützung zu holen), weil Kinder anders trauern als Erwachsene, ist ebenso hilfreich.
Das erinnert mich immer an Etienne, der sich mit seinem damals 6 jährigen Sohn Paddington angeguckt hat, der wiederum bei der Sterbensszene des Onkels geweint hat. Anstatt die Situation aufzuarbeiten, zu erklären, was passiert ist und seinen Sohn bei seinen Gefühlen zu helfen (sie einzuordnen und umzugehen), beendet er den Film. Damit war die Sache erledigt. Sowas ist für mich einfach unverständlich.