Der Kinder-Thread

Es hat sich so gelesen, weil du davon gesprochen hast, dass du Zustände bekommst.

Von der Formulierung „gesunder Mix“, vor gar nicht so vielen Jahren hat man noch von der „gesunden Ohrfeige“ gesprochen, in Zeiten von Corona vom „gesunden Hausverstand“, was „gesund“ ist und was nicht, ist für mich einfach nur eine inhaltslose Worthülse, die scheinobjektiv klingen soll und nix weiter.

Ok, dann verstehe ich es. Diese Assoziation habe ich nicht, für mich stand gesunder Mix in diesem Zusammenhang für die individuell passende Lösung für Kind und Eltern. Ich wurde zum Beispiel zwei Mal von meiner Mutter abgeholt, einmal bin ich lang geblieben (16 uhr oder so) und einmal hat die Oma mich abgeholt.

Ich kann natürlich nur mit meiner Erfahrung eines Krippentages argumentieren, doch bei uns war ein Krippentag maximal von 7-14 Uhr möglich. Da sind aber jegliche Sonderzeiten enthalten. Regalzeit ist von 7:30-12:30. Sprich die Zeit reicht für eine Halbtagesstelle. Ab Mittag ist also zumindest ein Elternteil genötigt Zeit mit dem Sprössling zu verbringen.

Jo, bleibt halt immer noch die Frage, ob das wirklich notwendig wäre, wenn man nicht auf den entsprechenden Job angewiesen ist. Worums mir geht, ist dass man oft genug von Kitas und Krippen abhängig ist, weil sichs viele nicht leisten können (bzw. der Gesetzgeber es nicht vorsieht, da was zugunsten der Eltern zu reformieren), den Beruf zurückzustecken, obwohl sie vl mehr Zeit mitm Kind haben wollen, als wie in deinem Fall einen halben Tag.

Ich sehe es halt oft eher andersrum. Viele können sich wenn sie halbtags arbeiten den Krippenplatz gerade so leisten, wenn es denn einen gibt und verzichten dann darauf, weil der Ausblick „umsonst“ zu arbeiten eher unattraktiv wirkt.
Sie sind also eher dazu genötigt zu Hause zu bleiben. Ich wäre eher für günstigere bzw gratis Krippenplätze, da Kinder da untereinander sein können, während Fachpersonal dort ein Auge auf alles hat. Bspw auch auf die Entwicklung der Kinder, was halt bei Bezugspersonen oft halt nicht der Fall ist.

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Nur das sowas doch rein ein Ding war das es gerade mal für ein paar Jahrzehnte zwischen 1960 und evtl so 1990 oder so gab.

Früher waren die Eltern auf dem Feld, im Stall und co beschöftiigt und das Kind wusstelte irgendwo rum oder wurde am Rand vom Feld abgelegt, oder angebunden (ja hat man gemacht) oder bei der Oma oder Uroma abgeladen

Oder eine Frau hat auf mehrere Kinder aufgepasst.

Das was du da beschreibst gab es doch quasi höchstens so ab der Wirtschaftswunderzeit als wir die paar Jahrzehnte hatten wo ein Einkommen (meist vom Mann) reichten um ein Haus zu bauen und die Frau daheimbleiben konnte um sich um die Kinder zu kümmern.

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Ja gut, da bin ich bei dir. Wenn man es als gesellschaftlich notwendig erachtet, dann müssen die auch kostenlos sein, ohne Frage.

Ich weiß nicht, wenn eine Fachperson 12-13 Kinder über hat, sehe ich nicht, wie die das leichter vollbringen soll, als ein Elternteil über 1+.

Du wirst lachen, ich wünsche, nein erwarte mir auch von unserer Politik, dass sie eine Gesellschaft schafft, in der eine Familie von einem Einkommen (das Geschlecht der erwerbstätigen Person sollte hierbei absolut egal sein, dementsprechend auch Gender Pay Gap schließen!!!) locker leben kann. Das heißt jetzt nicht, dass eine Person dabei daheim bleiben muss, nur dass sie es kann, wenn diese es auch will.

Ist eben einfach leider nur utopie.

Wenn Häuser auf dem Land die 2000 um die 80 000€ gekostet haben, heute 400 000€ kosten ist der Zug eben abgefahren :frowning:

Von Häuser in der Stadt die von 200k auf 1million plus gehen, gar nicht zu reden.

Und auch dieses „eine person daheim bleiben“ ist auch so ei Problemthema.
Gab mal in der zeit einen Artikel wo sie rumgefragt hatten bei Männern die Ihrer Frau gesagt hatten „Schatz ich will reduzieren, dafür musst du aber eben jetzt auch teilzeit arbeiten“
Uiih das war ein sehr böser Artikel und die Kommentare der großteils Frauen darunter waren auch extrem vitriol.
Da war „der Mann soll gefäligst die Kohle ranschaffen“ noch das netteste :frowning:

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Ich habe bewusst nichts von Häusern gesprochen, lediglich davon, dass man von einem Gehalt als Familie locker leben kann. Abgesehen davon, dass der Immobilienmarkt eine absolute Frechheit geworden ist.

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Warst du mal in einer Krippe? :sweat_smile:
Also unser Personalschlüssel für die Kita sieht maximal 15 Kinder pro Gruppe vor und mindestens 3 Erzieher. Mehr als 5 Kinder pro Erzieher sind nicht möglich.
Ein Erzieher hat während seiner Arbeit eine Aufgabe. Kinder betreuen. Als Elternteil habe ich mehr als das zu tun.
Zudem ist man als Elternteil auch blind was bestimmte Themen angeht, da das eigene Kind immer perfekt ist. Um es mal überspitzt zu sagen.

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Plus ein Erzieher ist ausgebildet und Fachpersonal.

„ich hab das kind geboren“ ist eben keine Qualifikation.

Erzieher können eben auch vergleichn und auch wenn zb meine Schwester nicht hören wollte als ihr gesagt wurde, dass mein Neffe „im Bereich X seinen gleichaltitrigen hinterherhängt“

wäre das etwas gwesen was eine Mutter die daheim das Kind bis 3 oder 4 Jahre hat, bis es dann inden Kindergarten darf, nie wahrgenommen hätte.

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Was einem aber gute Erzieher eigentlich dann auch sagen sollten ist, dass es nicht schlimm ist. :sweat_smile:

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In Gruppen, in denen ausschließlich Kinder unter drei Jahren betreut wurden, steht im Schnitt mehr Personal zur Verfügung. Kleinstkinder benötigen mehr Betreuung und damit einen höheren Personaleinsatz. Deutschlandweit lag der Personalschlüssel in dieser Gruppenart im März 2019 bei 1:4,2 – ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr.

Quelle: Personalschlüssel in Kindertageseinrichtungen | Datenreport 2021 | bpb.de

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Ich hab mich an den Zahlen von Mecklenburg-Vorpommern von dieser Seite orientiert. Und ja, ich bin bewusst vom schlechtesten Fall ausgegangen, einfach weil es den genauso gibt.

Nicht immer, aber durchaus ein relevantes Phänomen. Mir stellt sich halt diesbezüglich auch die Frage, ob wir bereits im ganz frühen Alter anfangen Kinder in ihren Leistungen zu bewerten. Ich find das schon eigenartig, wenn meine Schwägerin mit ihrem Notizbuch kommt und meint, so jetzt ist sie so und so alt, jetzt muss sie so und so viele Wörter schon können. Außer Leistungsdruck und Unmut erzeugst du da mMn gar nix.

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Da machst du jetzt aber ein anderes Kapitel auf. Dieser Leistungsdruck entsteht durch das ständige Vergleichen zwischen den Eltern. In diese Falle fällt man fas schon automatisch und es ist extrem schwer sich dagegen zu wehren.

Es geht doch aber gar nicht um Leistung. Es geht um körperliche und geistige Entwicklung. Das ist etwas was nicht strickt mit der Stoppuhr messbar ist. Es gibt Zeiträume in denen gewisse Punkte passieren und sollte es dort Probleme geben, ist es gut, wenn man zeitnah einlenken kann.

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Dazu gibt es u.a. doch ebenso die U-Untersuchungen
(Früherkennungsuntersuchungen)? In einigen Bundesländern sogar verpflichtend.

Lange nicht nur da. Den schaffen viele Erziehungsberechtigte auch von ganz alleine ohne äußeres Zutun.

Das weißt du, das weiß ich. Dennoch passiert es oft genug, dass so gedacht wird. Auch im Bereich der Sekundarpädagogik kommt dieses „Stoppuhrdenken“ immer stärker auf (nicht, dass es da nicht eh schon mehr als genug bereits vorhanden war) und es ist furchtbar.

Ja diese Untersuchungen gibt es. Sachen wie Wortschatz wird bspw mit meinem Fragebogen abgefragt den die Eltern ausfüllen. Und Eltern lügen. Eltern lügen unglaublich gerne wenn es darum geht ihr Kind in ein besseres Licht zu rücken.
Ich will die Untersuchungen nicht schlecht machen, doch da geht schon einiges durchs Netz.

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