Mein Problem ist hauptsächlich wie das ganze eingebunden wird.
Tolkien schreibt den Epilog, wie wenn alles Friede Freude Eierkuchen wäre, nur um dann ein kleines, kurzes Kapitel einzufügen, dass nen kleinen, kurzen Konflikt beinhaltet nur um dann wieder zu Friede Freude Eierkuchen zurückzukehren.
Weswegen es sich eben auch wirklich teils so anfühlt als lese man Geschichte und nicht ein „oh jetzt schreibe ich mal einen Roman mit anfang, Mittelteil und Ende“
DAS MACHT ES DOCH SO GUT VERDAMMT NOCH MAL
Nur dass man den ganzen Kern der Geschichte verraten würde. Man kann Tolkien doch nicht verwehren diese Aussage machen zu dürfen. Klar kann man dass dann auf der Mikroebene besser verwursten aber dass er das sagen will ist doch ne schöne Message. Insgesamt gibts ja viele Leute, die beim Film bemängeln, dass das Ende viel zu lange geht und man nach der Krönung wegschneiden hätte können ala es ist doch alles gut. Das wäre noch kitschigere Fantasy als LotR ohnehin stellenweise ist.
Leute die sich darüber ärgern, haben scheinbar den Unterschied zwischen Plot und Story verstanden und die Geschichte ist halt nicht mit der Zerstörung des Rings außerzählt, denn in Herr der Ringe gehts nicht um die Geschichte wie ein Ring zerstört wird, sondern um die Auswirkungen einer solchen Mission und außereinandersetzung mit dem reinen Bösen auf die menschliche Seele. Und deshalb kann man schon die Hobbits in lauter Vorfreude auf den letzten Seiten auf dem Rückweg begleiten, um dann zu sehen, dass es als einziger Ort der Welt noch unter Unterdrückung leidet. Denn es zeigt auch, dass Frodos Entscheidung die richtige war, man kann sich nicht hobbitlike in seinem Loch zurückziehen und hoffen, dass alles über seinem Haupt hinwegzieht, sondern dass alle betroffen sind und sich niemand außen vor sehen kann. Und dass gerade sich Saruman an den Hobbits für die Schmach rächt welche er durch Gandalf dem Hobbitfreund, der lieber mit ihnen Feste feierte als sich mit Sauron zu beschäftigen, rundet die ganze Geschichte einfach gut ab. Man erwartet natürlich, dass nach dem Höhepunkt der Geschichte die Geschichte bestimmt aber sachte ausläuft, aber man muss sich auch auf Abweichungen von den immergleichen Erzählweisen einlassen können. Ich mein es gibt Gründe warum niemand an den Kultstatus von Tolkien rankommt. Klar hätte er es besser gestalten können, gerade für uns gibts da doch härtere Brocken zu verdauen, aber die Idee ist doch wohl mega gut. Ich möchte tiefausgearbeitete Welten und Charaktere und kohärente Geschichten.
Und da hat Jackson’s Interpretation ja schon geholfen, indem er einiges anders gemacht hat. Aber dass er das Auenland nicht mehr so behandelt hat, liegt daran, dass es wirklich nicht mehr reingepasst hat. Denn nen Film schaut man an einem Stück und nicht wie ein Buch an mehreren Sitzungen. Man hätte wenn dann nen 3.5 ten Film machen müssen, aber da weiß man auch, dass das niemand sehen würde, ergo würde man mit anderem Budget nen Film für die Hardcore Fans drehen, aber der wird dann auch nicht so gut wie die vorherigen sodass man auch die enttäuscht.
Klar ändert Jackson die Message Tolkiens, von das Auenland kann sich nicht wegducken, zu ach wie süß und naiv, sie haben von nichts mitbekommen und alles ist wie immer. Und daraus kann man trotzdem den Grund für Frodos Verlassen stricken, da er eben zuviel gesehen hat, um in dieser naiven Welt weiterleben zu können. Das ist vllt sogar als Young Adult Message für viele für uns sehr connectable. Dennoch gibt es viele Buch-Fans die deshalb nie die Filme gesehen haben oder schlecht kritisieren, weil das als ein Frevel an Tolkien wahrgenommen wird.
Kann man nicht. Man kann sie aber trotzdem nicht gut finden. Ich hätte auch nach der Trennung der Gemeinschaft die Erlebnisse der Gruppe abwechselnd erzählt, dann hätte sich der Frodo/Sam Part nicht so ewig gezogen. Aber bestimmt macht es HDR erst so richtig gut, dass man sich in Buch 4 und 6 so oft langweilte.
Ich sagte doch nicht, dass man es nicht kritisieren kann
Habe nur gesagt, ich finde die Idee gut und dass man die reine Idee nicht so kritisieren kann, außer man stimmt mit der Aussage selbst nicht überein. Aber im Mikro-Level hätte es sicher Verbesserungen gegeben. Vieles an Jackson’s Interpretation hat schon einiges besser gemacht. Auch wenn ne getrennte Erzählung natürlich die Einsamkeit der beiden verstärkt, es hat ja immer auch Effekte sowas zu ändern. Aber ich würde auch sagen, dass ne abwechselnde Erzählung auf jeden Fall zeitgemäßer ist und ich glaube an solchen „Fehlern“ haben auch andere Generationen gelernt.
Wichtig ist, dass ich Buch 3-6 noch lesen muss also ich habe das Leid noch nicht widerfahren und kann deshalb nur distanziert darüber urteilen
Ich hab mir die Bücher erst seeehr lang nach den Filmen reingezogen und war von der Rückeroberung des Auenlands ziemlich begeistert.
Könnte aber daran liegen, dass ich (wie in den Filmen) am Ende nur noch mit nem lahmen „Und sie gingen zu den Grauen Anfurten und alle lebten glücklich und zufrie -“ ZACK: Auenland ist noch besetzt, und wer ist eigentlich Scharker? Tatsächlich war ich von der Auflösung ziemlich überrascht, weil ich komplett vergessen hatte (wieder beeinflusst von den Filmen), dass er noch lebte.
Also ich fand den ganzen Epilog mit Saruman im Auenland auch immer ziemlich lame.
Das und diese unzähligen beknackten Lieder.
Naja das ist ja halt ein komplettes Universum was Tolkien erschaffen hat , da gehört halt Musik / Kunst auch dazu … Musiktexte in einem Buch ohne Melodie ist immer schwer zu deuten / vorzustellen ^^
EDIT: Dann darfst nie das Silmarillion lesen
Es bahnt sich eine Glaubensfrage an!
Jo habe ich immer direkt übersprungen.
Heute hätte man sowas eventuell mit Crowdfunding machen können.
Ich meine, die Sets, die Kleidung etc war ja zu 95% schon da und die Befreiung des auenlandes benötigt ja auch nicht Tonnen an CGI und hat relativ wenig Darsteller und alles sind Menschen oder Hobbits (ok Saruman kein Mensch, aber ein Mensch spielt ihn ja)
also auch nicht der ewige Makeup aufwand
Ja eigentlich so als Alternatives Ende Kurzfilm oder so Gibts vllt sogar als Fan Film
Aber damals musste man ja schon mit dem Studio streiten um aus nem Herr der Ringe - Zweiteiler nen Dreiteiler zu machen.Im Gegensatz zu heute
Da fällt mir noch was ein:
Wenn es kein Roman sein soll sondern Geschichte, dann sind die Charaktere schon ziemlich “eindimensional”. In Geschichte ist es halt nun mal so, dass es nur sehr selten das vollkommene Gute und das abgrundtief Böse wie bei Tolkien gibt.
In nem Roman kann man darüber hinweg sehen, aber nicht in einer Episode, die die Geschichte einer Welt sein soll.
Meine Kritik war ja auch nur darauf bezogen, dass es den Lesefluss gestört hat. Dem Universum selbst haben die Lieder sicherlich viel Tiefe und Wertigkeit hinzugefügt.
Was die Melodien angeht, weiss eigentlich jemand ob Tolkien da jemals konkrete Noten verfasst hat? In die Filmtrilogie hat es ja das ein oder andere Stück geschafft.
Ich mag die Auenland-Rückeroberung als Epilog sehr gerne.
Es ist oft recht frustrierend wenn eine Story nach dem Finale einfach aufhört.
Man will halt wissen wie sich die ganze Geschichte auf die Charaktere ausgewirkt hat und was sie danach genau machen. Ein “und sie lebten glückliche bis ans Ende ihrer Tage…” reicht mir da nicht. Wie lebten sie glücklich? Was haben sie getan?
Und HDR macht das sehr gut. Sam bekommt seine Rosie, Pippin und Merry werden Kriegshelden (auch wenn sie für den “falschen” Krieg gefeiert werden) und Frodo ist eben nicht so wirklich glücklich, was auch ein interessanter Aspekt ist.
Ich finde die Filme enden gerade richtig. Wäre nach der emotionalen Krönungsszene (ihr verbeugt euch vor niemandem) nochmal Kampf und Aufregung gekommen, hätte es das für mich kaputt gemacht.
Im Roten Buch erfährt man übrigends noch über ein dutzend Seiten was mit allen Gefährten nach der Abreise von Frodo und Gandalf passiert, also auch was nach der Rückeroberung des Auenlandes geschieht. Finde ich fürs Buch super interessant, für den Film eher so meh.
Filme kann man von der Dramaturgie her auch nicht mit Büchern vergleichen.
Ich finde es auch okay, dass man beim Film so aufgehört hat, wie man eben aufgehört hat.
Dem schließe ich mich an, aber vermisse es im Film auch nicht.
Eben. Wie oft schon hier angesprochen, Bücher sind nicht Filme und daran scheitern ja soviele Verfilmungen Weil man in erster Linie nur daran bedacht ist, den Plot zu verfilmen, aber sich keine Gedanken macht, ob das überhaupt mit filmischeren Mittel erzählbar ist.
Und das Buch nach den Filmen zu lesen, ist echt schön, da man da die ganze Welt, die man zuvor lieben gelernt hat, weiter ausbauen und entdecken kann, ohne direkt erschlagen von zuviel Details zu sein