Hab endlich auch das neue Kirby Spiel zu 100% abgeschlossen und ich muss sagen…noch nie hat es so viel Spaß gemacht, ein Spiel zu komplettieren
Zunächst liegt der Fokus auf das Erkunden der wunderschön gestalteten Level. Was auffällt ist, dass sich sämtliche Level komplett voneinander unterscheiden. Es gibt zwar immer ein Thema, aber kein Level gleicht dem anderen und es kommt nie auch nur ansatzweise Langeweile auf. Ganz im Gegenteil…man hat sich immer schon darauf gefreut, was einem wohl beim nächsten Level erwartet.
Selbst die Aufgaben/Missionen sind schön abwechslungsreich gestaltet. Es gibt zwar Doppelungen (beispielsweise „Zerstöre alle Wanted-Plakate“), aber die Verstecke sind teilweise extrem kreativ, sodass das nicht wirklich ins Gewicht fällt. Auch das zweite Abklappern der Level macht daher wirklich Laune, da man immer neue Ecken des Levels findet und es immer einen kleinen „Aha-Moment“ gibt, wenn man versteckte Abschnitte findet, die man beim ersten Erkunden (trotz gründlicher Suche) nicht gefunden hat.
Zudem sind die Schatz-Herausforderungen sehr gut gelungen. Hier hat man sich bei HAL insbesondere von den hauseigenen Zielscheiben-Minigames der Smash-Reihe inspirieren lassen, Einzig die Belohnung für das Erreichen der Zielzeit ist läppisch…50 Münzen ist keine besonders große Belohnung, wenn man bedenkt, dass alleine das Fischen eines großen Fisches schon 500 Münzen einbringt
Später wird das Spiel dann aber auch unerwartet herausfordernd…ich will jetzt nicht spoilern, was am Ende alles abgeht, ABER, das Spiel ist alles andere als leicht.
Nicht, wenn man alle Missionen abschließen will - und erst Recht nicht, wenn man das True Ending und den wirklich finalen Endboss plätten will.
Alleine der finale Kampf hat bei mir mehrere intensive Stunden in Anspruch genommen, inklusive mehrerer Fehlversuche, frustrierender Momente und das Einprägen der verschiedenen Muster (hätte man sicher mit stärkeren Items leichter haben können…hab aber auf das Erweitern der KP-Leiste verzichtet).
Generell muss ich sagen, dass die Bosse wirklich alle sehr viel Spaß gemacht haben…umso später die Bosse im Spiel auftraten, umso besser wurden sie.
Der letzte Boss des Spiels gehört für mich rein vom Design, den vielen verschiedenen Phasen, der Inszenierung und der Intensivität sogar zu den besten Nintendo Endfights aller Zeiten. Daher unbedingt bis zum „echten“ Ende spielen und den Endgame-Content in Angriff nehmen
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass mich an diesem Spiel nur eine Sache phasenweise ziemlich genervt hat…und das sind (wie bei vielen Nintendo Games) mal wieder fehlende Komfortfunktionen:
Wenn man eine bestimmte Fähigkeit haben will, muss man von der Weltkarte in die Stadt, in die Power-Up Bude, das Power-Up auswählen, zurück in die Stadt, zurück auf die Weltkarte und ins gewünschte Level…hier wäre eine Schnellauswahl direkt von der Weltkarte top gewesen. Hab wegen des Aufwands meist auf die Auswahl eines bestimmten Power-Ups verzichtet.
Noch schlimmer finde ich es, dass man die Abschnitte/Level nicht aus dem Pausemenü heraus neu starten kann.
Es gibt Missionen wie „Besiege den Boss, ohne Schaden zu nehmen“. Wenn man mittendrin Schaden nimmt, muss man das Level beenden, das Level auf der Weltkarte neu auswählen und dann erstmal wieder 30+ Sekunden zum Boss latschen, bis man einen neuen Anlauf in Angriff nehmen kann…da hätte es gerne eine andere Lösung ohne „Walk of Shame“ geben können.
Somal es den Neustart der Level ja auch bei den Schatz-Herausforderungen gibt
Das das die einzigen größeren Punkte sind, die ich wirklich kritisierenswert finde, zeigt dann auch, dass das Spiel wirklich mega gut gelungen ist (die FPS in der Distanz sind zwar unschön, fielen mir im Verlauf des Spieles aber kaum noch auf, da die vielen kleinen Details im Vordergrund das ganze meist gut kaschieren).
Wahrscheinlich mein persönliches GOTY, da ich mit dem Souls-Like Genre nichts anfangen kann, 3D Jump 'n Runs hingegen liebe. Und gerade für Fans dieses Genres ist das Spiel ein absoluter Pflicht-Titel
Nicht abschrecken lassen, dass der Schwierigkeitsgrad gerne als „vieeeeel zu leicht“ bezeichnet wird…das mag anfangs Stimmen (wobei da der Fokus - wie gesagt - eher beim Erkunden der Level liegt), zieht später dann aber an.
Für mich muss sich das Spiel auf keinen Fall vor Super Mario Odyssey verstecken