Der seriöse Umfrage Thread III

Jetzt nur vom Geld oder auch von der Verantwortung, den Arbeitszeiten und so weiter her?

Anekdotische Evidenz aus dem Dresdner Uniklinikum:
Diebstahl von Schutzausrüstung, chronische Überarbeitung und schlechter Infektionsschutz für alle, die sich um Corona Verdachtsfälle kümmern. Klingt mir sehr nach “woanders ist das Gras immer grüner”.

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Es gibt immer mehr Ärzte, die in Teilzeit arbeiten. Vor allem Frauen. Das werden so viele, dass ich schon Beschwerden dazu gehört habe. Als Facharzt in 50% Teilzeit hat man immer noch 3k im Monat. Außertariflich bei Privatkliniken oder in einer Niederlassung ist es noch viel mehr.

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Okay, Stammtisch brauch ich nicht.

:wave:

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Auch von der Verantwortung, Arbeitszeiten, usw.

mache ich ja auch nicht, ging mir nur ums Prinzip.

Stammtisch? Willst du mich beleidigen? Kaum kommt man mit einer Primärquelle… Ach egal.

Dass sie auf dem Blatt gut verdienen sagt doch aber NICHTS also wirklich GAR NICHTS über die Arbeitsbedingungen und die Überstunden, etc. aus.

Was bringen mir 5k netto wenn ich dafür 70h die Woche arbeite?

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Dir ist bewusst dass das Brutto-Werte sind?

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Neue Bekanntschaften und Liebeleien muss ich jetzt nicht forcieren.
Aber mit Personen die man eh schon regelmäßig trifft würd ich mich wohl auch weiterhin treffen. Selbst wenns vielleicht nur das Spazierengehen und nicht das Geschmuse ist.

Hast du dazu Belege?

Bei dem Ärztemangel sitzen Ärzte am längeren Hebel. Wenn einem der Arbeitsvertrag nicht gefällt, geht man woanders hin. Es gibt durchaus Verträge, die einen Deckel auf die Überstunden setzen. Außerdem hat man das gesetzliche Recht auf Teilzeit.

Ja klar :smiley: Soll ich beim nächsten Bewerbungsgespräch einfach fragen ob das Angebot Netto ist? :smiley:

Ok ich präzisiere, ich spreche von HausärztInnen, SpitalsärztInnen und allen, die im Zuge der Pandemie besonders im Fokus stehen. Klar, dass jetzt ein HNO-Arzt oder eine Spezialistin für Rehabilitation weniger arbeiten, aber um die ging es mir nicht und ich dachte ehrlich gesagt, dass das offensichtlich ist.

Und es gibt jetzt wirklich viele Krankenhäuser wo man seine 40h gemütlich schiebt? Das halte ich dann doch für sehr weltfremd. Da du ja auf Quellen stehst:

https://www.praktischarzt.de/arzt/vergleich-arbeitszeit-arzt-praxis-und-klinik/

Das Ergebnis zeigt folgende Arbeitszeit für den Arzt:

  • 40% aller Ärztinnen und Ärzte arbeiten 49-59 Stunden pro Woche.
  • 20% arbeiten sogar zwischen 60 und 80 Stunden pro Woche.

60% arbeiten also deutlich mehr als ihre tariflichen Stunden und das ist ja nur einer der Faktoren die fürs Arbeitsumfeld wichtig sind. Stress, Belastung, Zustände, etc.

Einfach nur auf den Gehaltszettel schauen und sagen “Hey eine Bekannte arbeitet 20h in der Woche und verdient 3k” ist hier wirklich nicht sinnvoll.

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Selbst die sind doch total überrannt.

Soviel zu Theorie und Praxis. Für den klinikalltag sind deine Vorstellungen ein vollkommen unrealistischer Wunschtraum.

4.6k sind für Doktoren kein sonderlich hohes Gehalt. Ich bekomme in meinem Job als Master schon fast so viel als einstiegsgehalt.

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Ich finde es sogar erschreckend wenig, wenn man die Verantwortung bedenkt.

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Jep, deswegen sagte ich ja schon, für die Belastungen und Einschränkungen, die (Assistenz-) Ärzte ertragen müssen, sind sie deutlich unterbezahlt.

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Mit TV-L 13 bekommt man nach einem Jahr derzeit schon 4,3k, bei weit weniger Verantwortung :sweat_smile:

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Kommt sicher auch auf den Bereich an, wo man arbeitet,
aber wenn es einen Ärztemangel gibt, dann sind einfach häufig Stellen nicht besetzt.
Klar kann man dann darauf bestehen, nicht mehr zu arbeiten, aber manchmal geht das einfach nicht anders. Und wenn man dann nicht der Arsch ist, der einfach keinen Finger mehr rührt als nötig und damit alle weiteren Kollegen zusätzlich belastet, dann muss man einfach mehr arbeiten, als der Arbeitsvertrag es vorsieht.

Meine Mutter arbeitet als Ärztin und bei ihrer Klinik (und das ist nur Reha wohlgemerkt, kein Krankenhaus) ist es schon seit Jahren wenn nicht sogar Jahrzehnten so, dass Ärzte fehlen, neue Ärzte eingearbeitet werden müssen (was natürlich eine zusätzliche Belastung für die Kollegen ist), häufig neue Ärzte ausm Ausland kommen, wodurch wieder eine Sprachbarriere Probleme machen kann etc.
Sie hat eigentlich auch nur eine Teilzeitstelle (die Prozente änderten sich über die Jahre ständig), arbeiten muss sie häufig trotzdem voll, um andere auszugleichen.

Ich kann jetzt natürlich nur von diesem speziellen persönlichem Beispiel sprechen, aber dass es anderswo genauso Mangel an Ärzten gibt, ist ja bekannt.

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