Klar ist das nicht nur ein christliches Prinzip und natürlich findet man das auch abseits der Religion verhandelt wieder.
Kant und sein kategorischer Imperativ undsoweiter. (haha - In dem Moment wo ich das Tippe sehe ich, du hast das schon genauso formuliert. Handlungsanweisung an mich: einfach mal weiterlesen!)
Aber mir scheint die Drohung im Christentum und vorallem in der katholischen Kirche sehr stark ausgeprägt und schon beinahe der reine und einzige Inhalt der Religion.
Allein das Anbeten eines gefolterten Leichnams am Kreuz ist so ein starkes, mahnendes Bild (und eine enorme Schuldaufladung), dass dieses mühsame, leidvolle, irdische Leben ertragen und möglichst christlich und brav geführt werden muss um dann endlich einzug ins Himmelreich zu bekommen.
Diese Angst vor dem Tod im Zivildienst im Pflegeheim war so krass spürbar, dass bettlägrige Bewohner, nachdem ihnen der Pfarrer die letzte Ölung, das letzte Sakrament verabreicht hat, am nächsten Tag wieder aufrecht im Speiseraum gesessen sind.
Dazu muss man nichtmal besonders gläubig sein, aber wenn du dein ganzes Leben lang auch nur beiläufig eingetrichtert bekommen hast, (vereinfacht runtergebrochen) lebe so und du kommst in den Himmel, mach Fehler und du brennst in der Hölle und dann der Priester im lithurgischen Gewand an deinem Bett steht, ein altertümliches Zauberritual vollzieht, dann wird das plötzlich so real, dass man sich plötzlich Gedanken macht, was man nicht alles falsch gemacht habe und Angst bekommt.
Das war echt unheimlich zu beobachten.
Plastisches Beispiel, danke dafür. Kann ich mir genau vorstellen.
Und da geb’ ich dir recht, das hat man in unserer Kultur fast ausschließlich beim (katholischen) Christentum. Da reicht ja schon die Splittung der Evangeliken, um diese krasse Drohkulisse ein bisschen aufzuweichen.
Der evangelische Gott, der alles vergibt und nicht im Nachhinein straft ist da doch schon deutlich milder. Halte nichts von Religion in egal welcher Geschmacksrichtung.
Aber so eine krasse Furcht, Angst, Terror vor dem „eigenen“ Gott zu verspüren… …das ist bei uns eher den Katholiken vorbehalten, ja
Frag mich eh, wie man drauf sein muss, um sowas „freiwillig“ zu machen. Oder man wird da halt hineingeboren und traut sich (aus derselben Angst heraus) nicht, das abzulehnen oder zu hinterfragen? Ein selbsterhaltendes Glaubenssystem also (gut, damit sind die Christen nicht allein).
Edit: hier fand ich ja Aronofskys „Mother!“ ne schöne Satire. Musste an vielen Stellen lachen (und hab mich fast dafür geschämt, haha).
Irgendwas wandert fast immer zusätzlich in den Einkaufswagen.
Verbringe aus verschiedensten Gründen nur sehr wenig Zeit beim Einkaufen…aber einer der Gründe ist, dass ich so zumindest nur wenig extra kaufe.