Die Schwierigkeit einer Widerspruchslösung sehe ich darin, dass du ja sicherstellen musst, dass auch jeder Mensch darüber informiert werden muss, dass er widersprechen muss und ansonsten ab sofort als Organspender gilt.
Sonst kann es Fälle geben, die schlicht nichts von der Neuregelung wissen und also doch unfreiwillig Organe spenden.
Wenn du jetzt also in einem riesigen Akt jeden registrierten Bürger (was ist eigentlich mit Obdachlosen?) anschreibst und darüber informierst, müsstest du dir am besten noch nen Wisch „Kenntnisnahme der geänderten EULA“ unterschreiben lassen.
Um auf Nummer sicher zu gehen.
Dann kann man auch direkt alle anschreiben und sie müssen halt „Ja“, „Nein“, „Teilweise“ ankreuzen und unterschreiben
Bei sowas frage ich mich halt immer: Wie kriegen andere Länder sowas hin? Wird da auch jahrzehntelang diskutiert? Wird da auch so ein Bürokratiemonster zusammenfantasiert? Oder machen die es einfach?
Und du hast es vergessen/verpasst/verschlafen zu widersprechen? Ja sorry, aber scheiße gelaufen, merkst du aber jetzt nichts mehr von und dafür kann ein anderer Mensch länger leben.
Ich finde man kann aber auch nicht alles im Leben auf „was ist, wenn man das nicht mitbekommen hat“ schieben. So bekommt man ja nie etwas neues durchgesetzt. Es liegt auch an den Menschen sich aktuell zu halten. Und eine bundesweite Kampagne und eine mehrjährige Übergangslösung erzeugt schon massig Aufmerksamkeit.
Vielleicht bin ich da einfach zu sehr „Bürokrat“
Bei sowas seh ich halt schon die (idiotischen) Klagen der Angehörigen gegen den Arzt/Krankenhaus/Staat… …weil die Oma es nicht gewusst haben will.
Ne juristische wasserdichte Absicherung seh ich daher als unerlässlich.
Verknüpft mit dem Ausstellen des Persos sehe ich da nicht sonderlich viel mehr Bürokratie, das Ding wird ja ohnehin zwingend ausgestellt und muss alle paar Jahre erneuert werden. Würde einfach alle paar Jahre den Gang zum Amt etwas verlängern
Kann man im Organspendeausweis eigentlich auch angeben, wer die Organe bekommen darf bzw. wer nicht? Vielleicht entscheiden sich dann noch mehr dafür, wenn sie in etwa wissen, nicht den „falschen“ damit zu helfen.
Du bist doch nicht im Besitz des Staates!
Quatsch.
Die Wiederspruchlösung ist das Beste!
Du hast eigentlich kein Recht darauf jmd deine Organe zu verweigern wenn du zb hirntot bist .
Dann sterben Menschen nur weil du aus nicht nachvollziehbaren Gründen deine Organe nicht spenden willst.
Auf diese Entscheidung hättest du mMn kein Recht.
Wie geil wäre das, wenn ich Organe reproduzieren könnte. Ich würde dann allerdings nicht spenden, sondern mit meiner Superkraft Kohle machen. Ist schließlich anstrengend alle 2 Jahre 4-5 Organe zu spenden
Aber das ist doch das, auf was @SilverMonkey quasi hinaus möchte, wenn er meint dass du quasi Besitz des Staates bist. Wenn du der Meinung bist, dass du nicht das Recht dazu hast, über deinen eigenen Körper (auch über den Tod hinaus) zu bestimmen, dann „gehört“ dein Körper quasi nicht mehr dir. Du sagst, dass man kein Recht dazu hast, zu entscheiden, was mit deinem Körper nach dem Tod passiert, weil es Menschen retten könnte.
Und das stimmt natürlich, dass es sinnvoll ist, dass man seine Organe spendet, weil man sie ja dann selbst nicht mehr braucht.
Aber um das mal gedanklich weiterzuspinnen mit dem „Kein Recht darüber zu haben, was mit dem eigenen Körper geschieht“, dann könnte man Menschen ja auch im Leben mehr einschränken, weil dann potentiell die Organe besseren Zustand haben, wenn man stirbt und damit mehr Menschen gerettet werden können. Also z.B. Drogen komplett verbieten, denn das macht den Körper kaputt und dann kann die Leber nicht mehr gespendet werden oder so. (jetzt ganz vereinfacht gedacht, weiß dass das wahrscheinlich so nicht funktioniert oder ob man ne alte Leber überhaupt transplantieren würde )
Ich weiß, dass ich es damit ins absurde treibe, aber es geht halt um die Implikation dahinter, wenn man den Menschen abspricht, aktiv darüber zu entscheiden was mit ihrem Körper passiert, auch wenn sie jetzt geistig nicht mehr anwesend sind darüber zu entscheiden.
Das es natürlich eigentlich das sinnvollste ist, seine Organe zu spenden, steht natürlich außer Frage.
Mein Ausweis existiert, ist in meinem Geldbeutel aber wohl nicht gültig.
Der läuft auf meinen alten Nachnamen und meine alte Adresse. Ich glaube, das müsste ich wohl mal nachholen.
Naja. Heor sind ja 3/4 Leute die aus Faulheit und Desinteresse keinen Ausweis haben. Die wären dann schon Mal potentielle Spender.
Und du gehörst trotzdem niemanden…