Ich kann mich jetzt nicht erinnern das mir irgendwas spezielles im Kindergarten beigebracht wurde.
Ich glaube nicht, dass uns irgendwas spezielles beigebracht wurde.
Und wenn dann erinnere ich mich nicht mehr.
Ich kann mich noch an eine Faschingsfeier erinnern, ein Laternenfest und an einen Ausflug zur Lurdesgrotte bei Maria Gugging (warum wir das gemacht haben, weiß ich nicht mehr).
An den Garten erinnere ich mich noch und an die Mohnnudeln, die ich dort wohl sehr gerne gegessen hab haha.
An einen Kindergartenfreund kann ich mich auch noch erinnern.
Aber dann wirds schon dünn mit konkreten Erinnerungen. Ich hab Angst, welche schrecklichen Erinnerungen, den Platz für die Kindergartenerinnerungen eingenommen haben. Mir wird immer erzählt, dass ich wohl so gerne in den Kindergarten gegangen bin, da müssten dann doch noch irgendwelche Erinnerungen sein haha.
Wie man 2h vor einem Essen sitzt was man nicht essen will
Und wie man sein Bett bezieht, das mache ich heute noch so.
Hab ich ne Zeit lang gemacht, hab aber gemerkt, dass die Leute keine ehrliche Antwort wollen, wenn sie nicht positiv ist also hab ich’s wieder gelassen und zu einem standardmäßigen „Wie immer“ geändert.
Jo für viele ist das einfach nur eine Form des Hallo und wenn man dann mal sagt „scheiße“ sind die von der Situation überfordert.
Ich sage oft „muss (ja)“ das ist nicht gelogen weil es muss ja irgendwie weiter gehen sagt aber quasi nichts aus.
How are you?
Thank you!
How are you?
Das macht macht ja auch alles nie Sinn.
Ja. Sämtliche „Smalltalk-Floskeln“, wo es eigentlich nie auf den Inhalt ankommt, sondern nur darauf, überhaupt etwas zu sagen (um ggf. „unangenehme Stille“ oder eine „anfängliche Zögerlichkeit“ zu überbrücken)…
…damit komme ich überhaupt nicht klar.
Smalltalk kann ich einfach nicht. Pointless.
Dann doch lieber die unangenehme Stille - ist mir angenehmer.
Das schlimme ist ja, weil ich das „wie geht’s so“ nicht mag, wollte ich es natürlich selbst auch nicht benutzen und musste mir einen neue Einleitungssatz einfallen lassen, wenn ich jemand bekanntes anrufe. Meine Wahl fiel dann auf „Was machst du so?“
Ich hab mir mit den Jahren angewöhnt, gar nicht mal mehr so oft zu fragen, wie es einem geht, sondern einfach zu sagen „Hallo XY. Ich hoffe, es geht dir gut“ und dann einfach über irgendwas quatschen, ohne dass die Person da wirklich drauf antworten muss.
Zeitgleich allerdings auch ein schönes Schutzschild.
Schön auf der belanglosen eben verweilen. Hab ich bei Arbeitskollegen lieber als wenn es ums eingemachte geht
Also ich red gern über Essiggurken
Ich hab in Amerika dann irgendwann aber mitgemacht bei dieser Art der Unterhaltung.
Mir war das beim ersten mal so unangenehm das ich gar nichts richtig rausgebracht habe und dann trat eine noch viel schlimmere Stille ein
Auch blöd.
Erst mal mitmachen und Amerikaner sind dann meistens so drauf, das sich daraus andere Gespräche entwickeln können.
Ich ordne mich da jetzt unter und profitiere im entefekt von evtl. besseren Gesprächen hinterher.
Mein Bruder weigert sich zum Beispiel Smalltalk zu machen und wünscht sich sofort tiefe Gespräche.
Die kommen aber durch die fehlendene Einleitung durch Smalltalk seltener zustande.
Durch meine Arbeit bin ich jetzt auf jeden Fall auch meister im Smalltalk.
Erst mal fragen wie das Wetter ist und dann können wir uns später über sterben, Ängste und den Sinn des Lebens unterhalten.
Ist dann immer noch Zeit.
Das Zähneputzen ^^
Mich hat es in England anfangs sehr verwirrt, dass man an der Kasse von den Mitarbeitern Smalltalk-mäßig angequatscht wird. Ich hab natürlich, höflich wie ich bin, immer entsprechend geantwortet. „I’m fine, thank you. And how are you?“ oder eben „Yes, that’s right. The weather is really lovely today“ Und das wiederum hat die Mitarbeiter dann bisschen verwirrt, weil offenbar die Kunden eigentlich nie großartig drauf eingehen, außer eben „Thank you. Bye“
Auweh, das find ich noch schlimmer. Übers „wie gehts?“ kann man so einfach drübersteigen und es links liegen lassen, während man es mehr oder weniger sympathisch weglacht - eben weil es einfach eine Grußformel ist. Wenn sich dann ein echtes Gespräch ergibt, dann sicher nicht, weil man wahr oder falsch auskunft gegeben hat.
Beim „was machst du so?“ ist man gleich so in einer existenziellen Frage gefangen, die eigenen Lebensumstände betreffend. Auf die Frage hab ich aus Verzweiflung ne Zeit lang sowas gesagt, wie „Ich bin“ oder „Ich bin jetzt mal hier“ oder „Ich rauche hier“.
Und dann hab ich auch ne Zeit begonnen von irgendwelchen Studien zu erzählen, wo niemand nachfragt haha. BWL oder so. Damit kann jeder was anfangen und man wird nicht, wie bei Malerei, immer gefragt „und was kann man dann machen, wenn man fertig ist?“ Einmal hab ich irgendwas von Flugzeugfachingenieur gefaselt. Keine Ahnung obs irgendwas gibt, das so heisst haha. Und keine Ahnung, wieso mir mein Gehirn damals das gegeben hat haha.
Kleiner Reminder, dass der Thread unter die Kategorie Smalltalk fällt
Ich bin etwas verwundert über das schlechte Ansehen der Frage Ich meine die Frage immer ernst und erwarte nicht, sowieso „gut“ zu hören und hab auch das Gefühl, dass die meisten Personen die mich danach fragen, ebenfalls interessiert an einer ehrlichen Antwort sind.
Dass die Frage unangenehm sein kann, kann ich schon verstehen und ich beantworte sie auch nicht allen gegenüber ehrlich. Gleichzeitig finde ich aber dennoch, dass es eine gute Einstiegsfrage ist und die Antwort ordnet erstmal grundsätzlich ein, ob es bei der Person gegenüber gerade eher gut oder schlecht läuft, find ich nicht uninteressant
Ok… Gerade bei Anrufen oder vllt Whatsapp-Nachrichten sag ich halt, was ich grad so mache. „Ich sitze hier, hatte grad Abendessen und hab jetzt die Katze auf dem Schoß“ oder sowas ähnliches. Hab da jetzt nie den Eindruck gehabt, dass ich da was Tiefergehendes antworten müsste.