Der seriöse Umfrage-Thread XVI

Soweit ich mich erinnern kann hatten wir eine Zeit lang über die Schule ein Abo für die Süddeutsche Zeitung, Stiftung Warentest und einer extra für Schüler erstellten englischen Zeitung. Alles aber in unterschiedlichen Jahrgängen und nur jeweils ein Jahr

Wir hatten Ethik-Unterricht nachdem ich mich vom Religionsunterricht habe befreien lassen, da durfte immer jemand ein aktuelles Thema mitbringen, welches wir dann im Unterricht besprochen haben.
Ansonsten haben wir nie irgendwas mit Zeitungen gemacht, vielleicht mal ein Artikel über die Wahlen in Sozi oder so, aber ich kann mich nicht wirklich erinnern.

Wenn ihr* jetzt nochmal in die Schule müsstet (sagen wir: die letzten 2 Klassen der Schulform, die ihr früher besucht habt + entsprechende Abschlussprüfungen)…

…was glaubt ihr, wie würdet ihr den Stoff, das Lernen und die Prüfungen empfinden?

  • würde mir sehr viel leichter fallen
  • würde mir eher leichter fallen
  • wäre ungefähr genau so, wie damals
  • würde mir eher schwerer fallen
  • würde mir sehr viel schwerer fallen
  • Schroedinger schwänzt!

0 Teilnehmer

* eine jüngere Version eurer selbst, die körperlich nicht als älter auffällt, aber euer jetziges Wissen/Erfahrung etc. hat.

An der Uni lernt man erst was möglich ist. Da war Schule ein Witz dagegen.

2 „Gefällt mir“

Naja okay, kommt darauf an, was mit Zeitung lesen gemeint ist :smiley:

Man könnte theoretisch immer noch Online-Artikel lesen :smiley:

Zwei Gedanken.
Zum einen würde es mir mit dem jetzigen Wissen sicherlich leicher fallen, auch dadurch, dass ich weiß, dass der Schulweg eigentlich ein recht einfacher ist und ich mir damals einfach selbst mehr Beine gestellt hab, als notwendig, also würde ich mich vermutlich mehr anstrengen.

Zum anderen war ja es eigentlich nicht meine Bereitschaft oder die Leistung, die zum Abschluss gefehlt hat, sondern meine Psyche, die einen großen Sprung entwickelt hat und mich gelähmt hat.
Ein schlechter Schüler war ich eigentlich nie.
Deshalb ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass ich wahrscheinlich wieder duch das System Schule ansich vor der Verzweiflung stünde, mich wieder genauso in Angstzuständen lähmte und ich entgültig durchdrehte.

3 „Gefällt mir“

Das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass Schule für dich so schlimm (mithin: traumatisch) gewesen ist.
Hoffe, ich habe da nichts getriggert.

Nein nein, keine Sorge.
Das hab ich zum Glück gut hinter mich gelassen.
Aber ja, an der Schule bin ich ziemlich zerbrochen, bzw ist das bei mir in meinen ersten richtigen deppressiven Schub gefallen.
Aus Kraftlosigkeit nicht zur Schule gehen und nicht aus jugendlicher Rebellion.
Kraftlos, mit dem Rücken zur Wand stehend, einfach nur im Bett liegen können.
War nicht so angenehm. Auch für die Eltern und Geschwister nicht.

Ich glaub, das hab ich hier eh schon das eine oder andere mal erzählt.

Ich denke fast, dass es mir von jetzt auf gleich schwerer fallen würde, weil ich mich weniger gut konzentrieren kann als damals und psychisch einfach anders drauf bin.
Mit ein bisschen Eingewöhnungszeit und ohne die Pflichten eines Erwachsenen wärs wohl leichter. Wobei vielleicht auch durch den Wissensvorsprung einige Themen so trivial wären, dass ich da weniger Bock drauf hätte und lieber komplexere Aufgaben bearbeiten würde^^

1 „Gefällt mir“

Ja, vermutlich auch ohne Vorbereitungszeit. Interpretation, Kommentar, Analyse, Zusammenfassung, Rede, sollte alles kein Problem sein.

Wirklich nur Stoff, Lernen und Prüfungen? Immer her damit! Klausurenzeit, beste Zeit! In der Uni hab ich Lernen für Prüfungen lieben gelernt. Immer nur schriftliche Arbeiten ohne Abgabetermin sind schrecklich. Und manche, inzwischen verlernte, schulische Inhalte würde ich tatsächlich gerne wieder beherrschen.
Aber eben nur als Einzelunterricht. Den sozialen Aspekt schaffe ich nicht nochmal, vor allem nicht mit der heutigen Jugend.

2 „Gefällt mir“

Darauf wollte ich primär hinaus, ja.
Wobei ich mir schon vorgestellt habe, dass man wieder full time zur Schule müsste …

Die Frage bezieht sich aber eher auf die inhaltlichen Dinge des Schulstoffs und auf die Prüfungen.

Sozial würde ich das auch nur schwer verkraften.
Aber das ist kein Unterschied zum jetzigen Job, leider

1 „Gefällt mir“

Unter den Voraussetzungen: einfacher als damals. Nach Studium und Beruf ist das doch Urlaub. Man konnte damals ja schon ganz gut die Scheuklappen aufsetzen, was den Stoff angeht. Bekomm zwar heute einen Rappel, wenn ich Fortbildungszertifikate nur nach einem Test erhalte, aber das müsste man dann halt auch mitnehmen.

1 „Gefällt mir“

Serwidde.

1 „Gefällt mir“

Schwer zu sagen.
Leichter kanns per se nicht werden, da ich mir damals schon mit null Aufwand sehr leicht getan habe.
Allerdings fehlen mittlerweile viele Basics in Mathe, Physik, Französisch etc., einfach weils schon zu lange her ist, ohne dass ich das jemals wieder gebraucht bzw genutzt habe.
„Lernen“ habe ich erst an der Uni gelernt.
Also aufgrund gewisser fehlender Basics wäre der Einstieg sicher nicht so easy.
Keine Ahnung.

2 „Gefällt mir“

Es ist bei mir witziger Weise heute noch so. Wenn ich mich für irgendwas einfach nicht interessiere, dann geht die Information beim eine Ohr rein und beim anderen wieder raus und mir fällt das Lernen dann unfassbar schwer. Das Zeug selbst nur für eine Prüfung drinzubehalten. Meistens wars das cleverste, einfach am Tag vorher, oder am Prüfungstag, die wichtigsten Dinge nochmal händisxh aufzuschreiben - oft als quasi Schummelzettel, den ich dann meist nicht mehr gebraucht hab, weil die Info für die Akute Situation dann kurz im Hirn war.

Wenn mich Dinge auch nur im Ansatz interessieren ist das kein Problem und ich brauch fast nix mehr lernen, weil ich das dann irgendwie wie ein Schwamm aufsauge.

Das nervt mich eh irgendwie, dass ich richtiges Lernen nie gelernt hab und das für mich immer mit Stress verbunden hab.
Auch noch in der Maturaschule oder der manchmal sogar in der Uni bin ich mir Zeitweise richtig deppert vorgekommen.
Mit Textmarkern und Skripten in der Bibliothek gehockt, weil man das mal ordentlich machen wollte. Also hinsetzten und das Wichtigste anstreichen bzw rausschreiben. Oft war dann das ganze Skriptum bunt angestrichen, weil mir alles wichtig erschien. Einmal in der Maturaschule hab ich ein ganzes Skriptum händisch abgeschrieben, weil so zumindest irgendwas hängen blieb.

Naja

1 „Gefällt mir“

Käme echt stark drauf an, um welche Fächer es sich handelt. Was die Geisteswissenschaften betrifft, also Geschichte, Politik, Philo, Sowi etc. - die würden mir definitiv leichter fallen, weil mein Interesse an diesen Themen inzwischen um ein vielfaches größer ist als damals. Und sobald ich ein natürliches Interesse an etwas habe, kann ich das Erlernte viel leichter und nachhaltiger verinnerlichen. War immer schon so und ist bei vielen Menschen wohl der Fall.

Sprachen wären auch okay, die waren nie ein Thema.

Katastrophal würde es bei den naturwissenschaftlichen Fächern, insbesondere Mathematik. Ich gebe mir wenig bis keine Chancen, Mathe ab Mittelstufenniveau irgendwann nochmal von Grund auf zu verstehen. :beansweat: Kann aber auch daran liegen, dass Mathe für micht total angstbehaftet ist, da ich einen gnadenlosen und absolut unemphatischen Matheleher hatte, der mich jede 2. Stunde an die Tafel geholt hat, um mich vorzuführen. Weil ich es ja so gut konnte. Hat auch richtig was gebracht, mich vor der gesamten Klasse ständig unter Druck zu setzen. Ging halt so weit, dass ich aus lauter Angst angefangen habe, seinen Unterricht zu schwänzen und den Stoff irgendwann überhaupt nicht mehr aufholen konnte (8./9. Klasse). War auch nicht die cleverste Lösung, aber ich wusste mir damals echt nicht anders zu helfen. Heute würde ich mir nichts mehr von so jemandem gefallen lassen. Aber dadurch wurde mir Mathe sehr verleidet und es fiele mir echt schwer, mich damit auseinander zu setzen.

1 „Gefällt mir“

Fühl ich sehr.
War bei mir ähnlich - aus Kraftlosigkeit nicht mehr zur Schule gehen können, bzw. alle Kraft dafür aufwenden müssen, dort morgens überhaupt aufzuschlagen.
Es gibt so viele Menschen, die nicht für das hiesige Schulsystem gemacht sind. Nicht weil sie nicht wollen, sondern nicht können und in der Hinsicht auf wenig Verständnis und Hilfe stoßen. Vielleicht hat sich das ja heute etwas geändert, ich habe da zu wenig Berührungspunkte mit dem Schulwesen. Aber damals (90er-Jahre) hab ich mich auf dem Gymnasium sehr ohnmächtig und allein gelassen gefühlt.

2 „Gefällt mir“

Für mich war das Schulsystem top, aber die Arbeitswelt zerstört mich :simonugh:

3 „Gefällt mir“

Hey, das kommt mir sehr bekannt vor. Meiner Frau ging das genau so, wie du es beschreibst. Sie ist irgendwann geistig in der 6. oder 7. Klasse in Mathe ausgestiegen und hat seit dem nur noch 5en und 6en kassiert (ansonsten eher 1er-Schülerin)…
Als ich meine Frau kennengelernt habe und sie mit meiner Liebe/Begeisterung für Mathematik konfrontiert habe, fand sie das zunächst ziemlich befremdlich.
Wir haben uns dann im Laufe der Jahre häufiger mit dem Thema beschäftigt und ich hab ihr sozusagen „Nachhilfe“ gegeben, ein paar Basics zu kapieren, die einem in der Schule leider nur sehr umständlich bis gar nicht beigebracht werden.
Mittlerweile ist sie so weit, dass sie mit etwas Konzentration durchaus Aufgaben aus der Oberstufe lösen kann (Differential-/Integralrechnung, analytische Geometrie, Stochastik).
Spaß macht’s ihr immer noch nicht… …zeigt aber, dass man mit den richtigen Konzepten im Kopf vieles verstehen/lernen kann, von dem man vorher dachte, es sei unmögich.

Ich stimme dir aber vollkommen zu, dass der „falsche“ Lehrer in einem Fach einem komplett das Fach ruinieren kann. Das was du da schreibst ist ja wirklich schon Schikane. Schrecklich!

2 „Gefällt mir“

Ja, das, was du über deine Frau schreibst trifft bei mir auch sehr präzise zu. So ab der 7. Klasse hatte ich das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt, was es mir möglich macht, den Stoff in Mathe logisch nachzuvollziehen und ich hab mich geistig ausgeklinkt, obwohl das nicht beabsichtigt war. Auch Nachhilfe bei einem Oberstufenschüler hat nichts gebracht, die Klausuren waren trotzdem immer 5 oder 6. In den anderen Fächern war es okay, nur Mathe und Physik (bei dem gleichen Lehrer) waren hoffnungslos und ich hab mich irgendwann nur noch blockiert gefühlt.

Sehr cool von dir, dass du dir die Zeit nimmst und es auch schaffst, deiner Frau die Mathematik etwas näher zu bringen. Damit gibst du ihr (und sie sich selber) ja auch einen Teil Selbstvertrauen in gewisse Fähigkeiten zurück. Spaß muss es ihr ja deshalb nicht gleich machen, das stimmt, aber ich glaub schon, dass es einiges aufbricht, wenn man sieht, dass man etwas kann, was man nie für möglich gehalten hätte.

1 „Gefällt mir“