Der seriöse Umfrage-Thread XVI

Kann ich absolut nachvollziehen. Haben deshalb auch vor Jahren schon die Vermögenwerte soweit überschrieben wie möglich.

Definitiv, ja.
Dass es letztlich leider nur zu einem viel zu geringen Bruchteil dafür aufgewendet wird, ist schade und trübt das Bild deutlich.
Ich zahle ungern für 100 Mrd „Sondervermögen Bw“ oder die Rettung von Banken.
Ich zahle gern für soziale Angelegenheiten - meinetwegen darf sich das Verhältnis gern deutlich dahin verschieben, in Zukunft - wird es aber nicht.

Mehr Steuern für die best-Verdiener sind imo im Sinne meiner obigen Ausführung zwingend erforderlich.
Auch ohne extremer Gut-Verdiener zu sein - ich würde gern bei mir anfangen, wenn ich dafür das „Mehr“ ausschließlich in den Sozialtopf zahle!

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Naja, selbst dazu gibt es unterschiedliche Meinungen und ist nicht so absolut wie hier dargestellt.
Auf meiner Prioritätenliste ist die Schuldenuhr jedenfalls ziemlich weit unten.
Wenn ich über Steuern spreche,spreche ich auch über Umverteilung und das hilft am Ende mehr als ein paar Euro auf dieses komische Konto.
Was Staatsschulden anbelangt, kann das durchaus die Regierung mit der EZB ausmachen oder anderen und die paar euro auf dem Konto ändern exakt nichts.
Mit Schuldentilgungen sind jedenfalls noch keine notwendigen Investitionen getätigt worden und die brauchen wir aktuell dringender als alles andere.
Die Schuldendebatte ist am ende nur Ablenkung.

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hier wird z.T. so viel quatsch über steuern (und staatsschulden) geschrieben.
ich wünsche mir @M_Gent zurück.

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„gerne“ steuern zahlen ist mMn nur dann eine kategorie, wenn ich davon ausgehe, in einer demokratie zu leben und steuern für ein funktionierendes gesellschaftliches miteinander und lebensqualität aller erhoben werden (was natürlich kein ausschließliches kriterium ist, das wird ja vermutlich dann der nächste einwand sein).

und selbstverständlich würde ich gerne mehr steuern bezahlen, denn das würde bedeuten, dass ich höhere einkünfte hätte.

wer beim thema steuern nur auf den eigenen geldbeutel und vorteil schaut, sollte mMn kein politisches amt bekleiden.

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Weniger Staatsschulden bedeutet auch weniger Vermögen und da habe ich dann doch lieber die Schulden beim Staat als bei Privatpersonen. (Ja, durch den Euro ist das alles etwas komplexer, weil mehrere Staaten mit reinspielen.)

Kommt drauf an, ob die Schulden für Investitionen oder Konsumausgaben aufgenommen werden. Deshalb schloss das Grundgesetz auch schon vor der „Schuldenbremse“ ein strukturelles Defizit (also mehr Schuldenaufnahme als Investitionstätigkeit) aus.

Klar, aber mit „einmal Wählen“ und man hat eine Wahl, kommt man da ebenso nicht weiter (deine Antwort auf mein konkretes Problem, der Weiterfinanzierung Schröders). Das ist ja die Sache, abgesehen davon, dass ich es nicht zynisch, sondern vollkommen Ernst meine. Nicht alles kann man selbst beeinflussen, sondern ist davon abhängig, dass es getan wird, bspw. Lauterbach. Vielsprechend und am Ende doch der FDP unterlegen (und die habe ich nicht gewählt).

Finde daher dieses „Demokratie, Wählen und Veränderung“ immer etwas träumerisch wie den amerikanischen Traum.

Wählen ist wichtig und essentiell, aber sich darauf verlassen, dass sich dadurch signifikant was ändert: Nicht in wenigen Jahren zu erwarten, sondern ggf. zukünftige Generationen. Und am besten selbst was machen, bspw. wie Vereine für Arbeiterkinder, Tafeln, Bahnhofsmissionen und co. haben nichts von meinen Wahlen.

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Was ist den dann deine Alternative?

Schröder kein eigenes Büro und Personal mehr finanzieren.

Die FDP haben aber andere gewählt, dessen Meinung natürlich auch in gewisser Hinsicht vertreten werden sollte und das ist ja auch gut so, auch wenn entgegen der eigenen Auffassung ist.

Deshalb wird Demokratie immer ein großer Kompromiss sein, mit dem beide Seiten nie ganz so zufrieden sind.

Das heißt aber nicht, das die eigene Stimme keinen Einfluss hat. Und wenn man mehr Einfluss haben möchte muss man dann halt in Parteien und dort Inhalte und Personal mitentscheiden (bei den Inhalten geht das in den meisten Fällen sogar ziemlich gut) oder man gründet einen Verein oder eine Bewegung, die andere davon überzeugt ihre Stimme auch beim gewünschten Kandidaten zu lassen.

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Ist ok, verstehe ich alles.
Ich denke nicht das ich jemals sagte einmal wählen macht alles besser, ich wiederspreche aber denjenigen die sagen das Wahlen nichts verändern.
Viele konservative und rechte Anhänger in den letzten Jahren haben das erkannt und gehen zu Wahlen und führen ihre Parteien weltweit zu Erfolgen.

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Genau das, was ich also oben bereits schrieb.

Übrigens alles, worin ich Erfahrungen gesammelt habe.

Der Kandidat selbst ist noch immer keine Garantie, wie oben erläutert.

Ich weiß, aus dem Grund ist Wählen an sich kein Allheilmittel, worauf ich hinaus wollte. (s. Anfang der Diskussion)

Ich habe btw. nie behauptet, es bringt nichts, nur, dass man es nicht überschätzen sollte als alleinige Lösung eines bestehenden Problems.

Das kommt in der Wahrnehmung viel zu kurz.

Parteien sind die wohl offensten Strukturen, die unsere Gesellschaft zu bieten hat. Jeder Spitzenpolitiker hat sich irgendwann mal zum ersten mal in einen Ortsverein gesetzt und dann zigtausende ehrenamtliche Stunden investiert.
Und auch die können quasi nichts im Alleingang verändern. Dafür braucht es immer noch Mehrheiten. Was erwartet man dann an Einfluss für den Aufwand, einmal alle paar Jahre wählen zu gehen (und selbst das ist vielen zu viel)?

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Das mag sein, aber ich sprach konkret zwei Problematiken (meiner Meinung nach) an und es kam als Antwort „wählen“. Und das sehe ich, wie erläutert, etwas komplexer.

Du hattest mir und nicht bspw. @Stuessy geantwortet, der das explizit schrieb (Wählen bringt nichts).

(Entschuldige, wenn sich das direkte Schreiben schroff liest, bin am Handy und etwas angebunden; möchte aber nicht erst stunden später darauf eingehen)

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Ehrenamtlich heißt nicht unbedingt unentgeltlich.

Kenne eine Person, die nach 2 wöchiger Mitgliedschaft in den Vorstand gewählt wurde (geht durchaus fix, vor allem ländlich und eine größere Auswahl an Kanditat:innen fehlt), die, wie üblich, ihre Aufwandsentschädigung bekommt. Ab und zu geht man zu einer Sitzung oder lässt es.

Also ich kenne keinen einzigen Vorstand in meiner SPD Parteibubble, der für seine ehrenamtliche Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung bekommt. Vielleicht der Landesvorstand ein kleines bisschen, aber selbst das würde mich wundern. Wäre auch finanziell einfach nicht leistbar auf Dauer.

Und wenn jemand nichts macht wird er bei uns sicherlich auch kein Vorstandsmitglied.

90% der aktiven Mitglieder haben auch garkein gewähltes Ehrenamt (Ortsrat, Gemeinderat, Stadtrat) bei dem man eine gewisse Aufwandsentschädigung bekommt. Und selbst die ist lächerlich, wenn man die ganzen Stunden an Ausschüssen und Ratssitzungen sieht.

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Da wir hier im Umfragethread sind:

Bringt wählen was? (aktuell)

  • Ja, viel
  • Ja, wenig
  • Naaaajaa
  • Nein, nahe zu nichts
  • Nein, gar nichts

0 Teilnehmer

Bringt wählen was? (langfristig)

  • Ja, viel
  • Ja, wenig
  • Naaaajaaa
  • Nein, nahezu nicht
  • Nein, nichts

0 Teilnehmer

Ich kenne das auch so, dass Aufwandsentschädigungen erst ab dem Punkt überhaupt drin sind, an dem man für seine Partei Mandate wahrnimmt.
Bis dahin hat man im Normalfall schon einiges an Zeit in Sitzungen und mit Wahlkampf verbracht, ohne Garantie, dass man auch nur einen Euro zu sehen bekommt. Und wer zu Sitzungen nicht erscheint, ist seinen Posten auch schnell wieder los.

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Sei mal kommunal in kleineren Städten unterwegs.