Der seriöse Umfrage-Thread XX

Sympathisch muss ja nicht gleich nett sein
Aber um mit dem Protagonisten mitfühlen und mich verbunden zu fühlen, muss ich den ihn(oder jemandem aus dessen direkten Umfeld) schon sympathisch finden

Wann immer ich die Wohnung verlasse

Muss nicht sympathisch sein aber sollte nicht grundsätzlich unsympathisch sein.

Nein. Das ist bei Serien bspw. genauso, dass ich am Ende wegen der Nebencharaktere weitergeguckt habe (Orange is the new black als Beispiel).

Ich habe ein Buch gelesen, in dem der POV ein Stalker ist, der seine große Liebe (sie war mal in seinem Buchladen einkaufen) verfolgt, datet und schließlich im Wald vergräbt.
Super unsympathisch aber verdammt interessant.

In einem anderen Buch, habe ich mich dabei erwischt, wie ich für die Erzählerin mitgefiebert habe, ob ihr Mann im Schwimmbad die blauen Flecken entdeckt, die sie sich beim SM-Sex mit ihrer Affäre zugezogen hat. Als mir das klar wurde, musste ich auch erstmal schlucken.

Es müssen nicht unbedingt sympathische Personen sein, sie müssen interessant sein. Sympathie hilft dabei, das Interesse zu wecken. Aber es ist kein Muss.

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Wie sieht es bei Horrorfilmen aus? Da sind die Protagonisten ja meist absichtlich unsympathisch geschrieben.

Ansonsten fällt mir Jordan Belfort aus „Wolf of Wall Street“ ein, der trägt den ganzen Film, aber ist nun wirklich nicht sympathisch.

Und Vincent aus „Die Farbe des Geldes“.

Allgemein so einiges von Leo oder Tom Cruise, wenn ich so drüber nachdenke.

Und halt viele Protagonisten aus Western.

Wenn die Person gut geschrieben ist, kann diese gerne auch unsympathisch sein, meistens ist diese dadurch noch sympathischer :smiley:

Das muss ja ein mieses date gewesen sein :eddyclown:

Das dürfte vor locker 10 Jahren gewesen sein. Ich erinnere mich nur noch, dass er in ihrer Wohnung war (mehrfach, aber sonst immer eingebrochen) und am Ende hat er sie im Wald vergraben. Was dazwischen passiert ist, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass ich den Übergang von „Ich mag sie“ zu „Ich muss sie vergraben“ mir sehr plötzlich vorkam.

:face_with_monocle: Eigentlich
Wenn mir auch nur 1 Film mit unsympathischen Protagonist gefällt,
muss auf die Frage muss mit nein geantwortet werden, obwohl es nicht mal 0.1% der gesamten Filme ausmacht :ginowat:

Lieber einen abgrundtief bösen, perversen Kindsmörder und Menschenfeind, der am Ende ungeschoren davon kommt, als die x-te Heldengeschichte mit strahlenden Heldenfiguren, die gut endet.

Die systematische Zerstörung einer Seele ist spannender, als der gut gemeinte Gottkomplex.

Sympathisch nicht, aber es hilft, wenn ich auf irgendeine Art eine Verbindung zur Figur herstellen kann. Z.B. die Protagonisten in Houellebecqs Romanen; durchtriebene, lüsterne, süchtige Charaktere. Trotzdem kann ich in ihnen etwas finden, das entweder mich spiegelt oder zumindest etwas, in das ich mich hineinversetzen kann.

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Ich mochte da ja the expanse. James fucking Holden ist halt der Inbegriff des Helden bzw guten Menschen. Der Autor der seine Kapitel in den Büchern schrieb meinte die Idee war dass er das komplette Gegenteil von ihm ist und er es soweit auf die Spitze getrieben hat wie er konnte ohne physische Schmerzen beim schreiben zu bekommen :beanjoy:

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Generell bevorzuge ich auch sympathische Protagonisten, aber es kann eben auch interessant sein, wenn bewusst damit gespielt wird, dass der Protagonist nicht sympathisch ist. Besonders wenn es dann eben aus der ich Perspektive geschrieben ist und man Einblick bekommt, was da so im Inneren abläuft. In der Schule haben wir z.b. Agnes gelesen und da war der Ich-Erzähler auch nicht so symphatisch (und unzuverlässig).

Zweites Szenario ist ein Protagonist, der am Anfang unsympathisch ist und sich dann durch Charakterentwicklung und Wachstum zu einem sympathischen Charakter entwickelt.

Oder ich hab auch mal eine Buchreihe gelesen, in dem der Protagonist in Teil 1 die Welt gerettet hat und das ihm dann so zu Kopf gestiegen ist, dass er sich zu Beginn von Teil 2 ziemlich narzistisch und überlegen verhält (also insgesamt sehr unsympathisch) und damit dann so sehr auf die Nase fällt, dass er dann das restliche Buch erstmal seinen Fehler wiedergut machen muss, weil er sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hat.

Kann eben auch mal sehr gut und auch menschlich sein, dass ein Charakter eine unsympathische Phase durchmacht und daran wächst. Hilft dann natürlich, wenn man weitere symphatischere Protagonisten hat, welche das irgendwie ausgleichen.

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Witzig, früher hab ich auch ähnlich gedacht und argumentiert, es brauche einen Ankerpunkt, der mich irgendwie in die Figur hineinversetzen lässt. Sympathie war für mich nie notwendig, aber eben irgendeinen Aspekt, der mich “connecten“ ließ.
Heute stelle ich mir zunehmend die Frage, ob ich das überhaupt brauche bzw ob das überhaupt die dringende Aufgabe eines Texts ist und merke an mir immer mehr, ich muss mich garnicht in die Figur hineinversetzen können, um eine Geschichte (in welcher Form auch immer) als vollwertig zu finden.
Natürlich kann sich ein Text das zur Aufgabe machen und gerade in eskapistischen Geschichten ist Identifikation ein wichtiges, mächtiges und auch populäres Werkzeug.
Aber ich bin überzeugt, Narration kann so viel mehr, als mir (ganz platt gesagt) das Innenleben einer Protagonist:in zu erklären.
Nicht falsch verstehen, ich find das eine weder besser, noch schlechter, als das andere. Aber irgendwie hab ich mich einfach in den letzten Jahren von dieser Identifikationsidee entfernt, bzw dieser einfach noch andere Ideen von Narration hinzugefügt.

Sympathisch nein. Ich hör mich gerade recht intensiv durch Perry Rhodan Romane und die Titelfigur finde ich alles andere als sympathisch. Dennoch hör ich die Sachen recht gerne.

Besteht daran Interesse
  • Ja
  • Nein
  • Mir wurscht. Machts doch was wollts
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Ich bin mir sicher wir hatten das mal in irgendeiner Form.

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Ich meine auch, dass es das schon gibt. Ich komm aber nicht mehr auf den genauen Namen des Threads, was die Suche unnötig kompliziert macht :beanwat:

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