Karstsysteme sind Bereiche aus Karbonatgesteienen und da findet Kohlensäurenverwitterung statt. Durch diese Verwitterung hat man dann auch regelrechte Röhren oder Klüfte im Boden, wo das Grundwasser zusätzlich zu dem normalen Fließen durch die Bodenporen sich durch den Boden bewegen kann.
Da das ganze tief im Erdboden stattfindet hat man keine Ahnung wie diese Röhren aussehen oder welche Eigenschaften sie haben. In meinem Fall hat man dann einen Tracerversuch gemacht. Tracer sind Stoffe die man in die Natur an einer bestimmten Stelle eingibt und dann in einer gewissen Entfernung wieder misst, um daraus dann Informationen über zum Beispiel die Fließgeschwindigkeit zu bekommen. Ein berühmter Tracer ist das Uranin. Das ist ein grüner fluoreszierender Farbstoff, der auch beim St. Patricks Day genutzt wird.
Naja bei mir wurden dann 13.000L erwärmt, mit Salz und Uranin versetzt und dann in eine Doline (senkrechte Karstöhre) gekippt und dann hat man an einer Quelle 100m weiter gemessen.
Ich hab den Durchfluss mit Modflow in 2,5D modelliert und daran Wärme- und Stofftransport gekoppelt. Danach sollte ich dann die Eigenschaften der Röhren (Durchmesser, Rauheit, etc.) und Bodenmatrix (Porengrößen) so kalibrieren, dass die berechneten Ergebnisse des Modells den gemessenen Werten entspricht.
Die Kalibrierung habe ich dann nicht per Hand gemacht, sondern ein automatisches Kalibrierungsprogramm an Modflow gekoppelt, dass das Modell 200-500 mal durchlaufen lässt und dabei immer die Kalibrierparameter verändert.
Edit: @Realbrainlessdude Ich studiere in Dresden. Sie haben den Bachelorstudiengang von Hydrologie und Wasserwirtschat zu Hydrowissenschafften zusammengefasst, so dass man sich erst nach dem 3. Semester auf eines der beiden Sachen spezialisiert.