Die 19. Legislaturperiode - II

Dann hast du offenbar ein Problem mit diesen Begrifflichkeiten. Für dich ist Kapitalismus also sowas wie der Normalzustand? Außerdem setzt du “Demokratie” mit bürgerlicher Demokratie gleich. Du setzt dir selber so viele Grenzen im Denken, dass ich arg bezweifle da was aufbrechen zu können.

Nebenbei: Die meisten Länder, in denen der Kapitalismus vorkommt sind keine Demokratien, also auch keine liberalen/bürgerlichen, von denen gibt es, weltweit gesehen, nur recht wenige.

Natürlich kann man es weiter probieren bis es klappt. Da werden wohl noch viele Menschen sterben, bis man herausfindet, dass es funktioniert oder nicht. Da es das Experiment Sozialismus und Kommunismus schon öfter gab und alle schief gelaufen sind könnte man auch meinen, dass es hätte einmal gut laufen können. Die moderne Demokratie hat sich ja auch schnell durch gesetzt.

Es ist auch immer eine Frage ob man die soziale Marktwirtschaft u.ä. Als teilmenge des kapitalismus sieht oder nicht

Definiere langfristig? Du vergisst, dass der moderne Kapitalismus jetzt auch nicht sooo viel länger exisiert…

Und ja, Cuba. es ist mir eigentlich zu aufwändig euch das erklären zu wollen, weil ihr es nicht verstehen wollt, aber ja, das wäre ein Beispiel. Cuba geht es in vielen Bereichen deutlich besser als seinen lateinamerikanischen Nachbarn.

Dann wäre noch die Frage wie man China bewertet. Ist das ein erfolgreiches kommunistisches Land? Für die einen sind es Kommunisten, für die anderen Ultra-Kapitalisten, je nachdem wie man es betrachten oder ideologisch verwursten will.

Also wars nur eine Behauptung.

Da stellt sich mir die Frage, warum gibt es keine funktionierende Demokratien mit sozialistischem oder kommunistischen Witschaftsystem. Es hätte ja wenigstens eines dieser Länder den Weg Richtung Demokratie einschlagen können. Leider haben sich alle immer zu Diktaturen entwickelt.

Mit immer meinte ich Stand heute um es zu klären. Ich dachte eigentlich, dass es dir im Urspungspost aufgefallen ist, dass ich das Wort bisher und immer verwendet habe.

Da der Kommunismus das Ziel nach den Sozialismus ist, haben ihn beide Länder nicht erreicht, sondern strebten ihn an.

Bei der UDSSR, sagt es ja sogar der Name. In China regiert zwar die Kommunistische Partei Chinas, hat diesen Namen aber nach ihrem Ziel, nämlich dem erreichend es Kommunismus, was sie auch nie erreicht haben und mittlerweile auch nicht mehr anstreben.

1 „Gefällt mir“

Das ist ja alles schön und gut, aber wenn man auf dem Weg zum Ziel mehrere 10 Millionen Menschen umbringen muss, dann ist es einfach nicht erstrebenswert.

Aha, das ist also deine Erklärung.

Und noch einmal, weder der Sozialismus noch der Kommunismus verlangt das man Millionen Menschen tötet, getötet haben diese zwei Distraktoren und ihre Regime.

2 „Gefällt mir“

Mal abgesehen davon, dass dem kapitalistischen Akkumulationsstreben auch Imperialismus und Kriege entspringen, was man natürlich auch lieber gerne der “menschlichen Natur” zurechnet, also zu einer Art verwerflichem aber normalen Übel erklärt.

Falsche bzw. fragwürdige Prämisse, da du, wie gesagt, Demokratie mit bürgerlicher Demokratie gleichsetzt.

Wie funktioniert den eine Demokratie, die nicht von den Bürgern ausgeht?

Edit: Davon abgesehen ist es auch zu keiner anderen Form der Demokratie gekommen :wink:.

eiei, knapp 150 jahre bürgerkrieg, weltkriege etc. sind für dich also schnell?

Gibt es ein Land, dass den Sozialismus einführen wollte und sich dabei frei entfalten konnte, ohne dass es von den USA/dem Westen sabotiert wurde?

Skandinavische Länder kommen dem teilweise recht Nahe, die haben nur nicht den Fehler gemacht, dass ganze Sozialismus/Kommunismus zu nennen.

2 „Gefällt mir“

Das geht ja aber mittlerweile auch in die andere Richtung, mit dem goldenen Zeitalter der Sozialdemokratie da oben ist es ja auch vorbei. Und “Rechtspopulisten” haben sie auch schon… Nun, ich würde sage, das ist so wenn man das Problem nicht an der Wurzel packt, Kapitalismus kann schon ganz angenehm sein, wenn es genug zu verteilen gibt, in der BRD sahs ja auch mal rosiger aus, aber das hängt dann halt eben von der Konjuktur und den Kräfteverhältnissen ab, bzw. den Konzessionen, die man den Kapitalisten abringen kann. Und wenn sich die Bedigungen und das Kräfteverhältnis ändern, wirds weniger gemütlich.

Edit: Das mit den “Rechtspopulisten” ist m.E. auch ein Problem davon, dass Linke sich eben nicht mehr trauen die Systemfrage zu stellen, so dass es den Rattenfängern von rechts gelingt die Ängste und die Unsicherheiten Vieler, die es dank Abbau des Sozialstaates mehr gibt als früher, auf Ausländer/Minderheiten/sonst was abzulenken, weil sogut wie alle anderen nichts anzubieten haben als ein “weiter so”.
Oder wenn man nicht gleich ganz krass die Systemfrage stellen will, so doch immerhin deutlich “linkere” Forderungen zu stellen in Sachen Mindestlohn, Arbeitszeitverkürzung, Ausbau des Sozialstaates anstatt kontinuierlichem Rückbau usw usf., aber weite Teile der, vor allem sozialdemokratischen, Linken haben die neoliberalen Dogmen der vergangenen 20-30 Jahre verinnerlicht.

Also gibt es keinen Staat, der den Sozialismus eingeführt hat, woran natürlich nur der fiese, imperialistische Westen Schuld hat.

Die skandinavischen Länder Belegen im „Index of Economic Freedom“ teilweise Plätze vor den USA und haben damit sicher keinen Sozialismus oder gar Kommunismus.

Du meinst so wie im Gulag oder in der Ukraine während des Holodomor? Oder doch eher wie beim „Großen Sprung nach vorne“?

Bin mir ja nicht sicher, aber so weit ich weiß sind das soziale Marktwirtschaften oder nicht?

Wenn man uns mit dem Rest der Welt vergleicht sieht es bei uns immer noch sehr rosig aus.