Das kenn ich nur aus Büchern
bietet sich aufgrund der nähe zu Berlin halt an. ist soweit ich weiß immer noch standard, dass jeder Berliner Schüler in seiner schulzeit mindestens einmal mit der Klasse dort eine exkursion hin macht.
So wie in (zumindest Ost-)österreich Mauthausen
Bei uns war Mauthausen standard und auch Hartheim, wo körperlich behinderte oder andere die nichts zum deutschen volk beitragen aus kostengründen getöten wurden.
Zur Hartheimer Statistik gehört auch ein Blatt, auf dem berechnet wurde, dass „bei 70.273 Desinfizierten und einer Lebenserwartungvon 10 Jahren“ Lebensmittel im Werte von 141.775.573,80 Reichsmark eingespart worden seien.
Bei uns in der großen Region ist Bergen-Belsen Standard. Ist auch die älteste staatliche Gedenkstätte in Deutschland.
Ich wohne im Süden Deutschlands, da gehen die meisten Schulklassen nach Dachau.
Das bietet sich geographisch an. Aber gut zu hören, dass es durchaus weit verbreitet ist mit der Schule KZs zu besichtigen!
Naja, das war jetzt auch schon gut 15 Jahre her. Denke aber, dass die Schulklassen auch heute noch dahin gehen.
Wir hatten auch mal einen Auschwitz-Überlebenden zu Gast, der seine Geschichte als Vortrag erzählt hat. Weiß leider nicht mehr seinen Namen.
Sowas ist was besonderes, v.a da die Zeit ausläuft so eine Gelegenheit wahrzunehmen! Hatte damals in Auschwitz auch die Gelegenheit mit einem Überlebenden zu sprechen. Hab dabei so viel mitnehmen können!
Als Thüringer schon mehrmals in Buchenwald und einmal Mittelbau-Dora, obwohl ich da seit der Neugestaltung noch nicht wieder war.
da hätte ich ja unglaublichen respekt vor. als überlebender an diesen ort zurückzukehren, “nur” um zukünftige generationen den eigenen schrecken immer wieder mitzuteilen wäre für mich glaub ich viel zu belastend. vllt war es für diejenigen aber auch eine art bewältigungstherapie.
Das könnt ich mir so vorstellen, auf alle Fälle war der alte Herr imposant in seiner Persönlichkeit, gelassen, freundlich, so mit der Welt im Reinen. Hab danach nie wieder so jemanden wie ihn getroffen!
ich kann mir, bei aller vorsicht, vorstellen, dass man sich bspw. fragt, warum man ausgerechnet selbst überlebt hat. und mit dem teilen der geschichte fügt man das sinnlose, unvorstellbare grauen in einen sinnzusammenhang.
aber ist evtl auch einfach bissl zu viel küchenpsychologie und zu weit aus dem fenster gelehnt und natürlich sehr individuell.
Naja … gibt solche und solche menschen … und auch unterschiedliche erfahrungen.
Ein opa (Als normaler frontlinienfußsoldat im besetzten frankreich) von mir hat nie auch nur ein wort über seine französische kriegsgefangenschaft oder die zeit als besatzungssoldat gesprochen, bis wir zu seinem 80 geburtstag wieder an seinen einsatzort gefahren sind und festgestellt haben, dass er fließend französisch spricht hat als er seine seine französische liason nochmals sah. Da schloss er irgendwie frieden mit der region.
Der andere großvater war als offizier der artillerie in italien im einsatz, als italien schon kollabierte. Er hatte also nie direkten head 2 head feindkontakt und auch nie einen erschossen. Der erzählt „gerne“ jedem, der ihn fragt wie es war. Also er hat keine berührungsängste mit diesem thema, ist aber auch wesentlich gebildeter, belesener und reflektierter als der andere opa gewesen.
Außerdem dürfte amerikanische kriegsgefangenschaft des „italienopa“ wesentlich harmloswr gewesen sein, als die französische kriegsgefangenschaft des „frankreich opas“
Mein Großvater hat uns immer Märchen darüber erzählt, was er im Krieg getrieben hat. Seine Erzählung war: Ich war Meldefahrer an der Front.
Nach seinem Tot haben wir in einem Geheimversteck, in der Wand hinter einer massiven Eiche-Rustikal Schrankwand, die Papiere gefunden.
Er hatte nur 2 Wochen wirklichen Kriegsdienst und diesen fern der Front, den Rest hat er als Ingenieur damit verbracht Kriegswaffen zu entwickeln.
Denkst du er wollte sich als „held an der front“ darstellen oder wollte er seine „kriegswaffenentwicklungstätigkeit“ verschweigen?
Eher letzteres, da er nach dem Krieg, mit Unterbrechung als Lokführer bei der Reichsbahn, Karriere machte und ein Stahlwerk der ehemaligen Hermann-Göring Werke hier mit wiederaufgebaut hat.
Am Ende war er stellvertretender Werksleiter und für alles was mit Wasser zu tun hatte, verantwortlich.
Darüber hat er immer gerne gesprochen.
Seine Position hier, war auch der Grund dafür, wieso meine Mutter dann mit uns hier hergezogen ist. Er lebte hier mit unserer Oma als Rentner.
Als hambuger macht man meist den KZ Besuch in Neuengamme und bei der Klassenfahrt nach Prag waren wir in Theresienstadt.
Mein Opa mütterlicherseits wurde wegen eines herzklappenfahlers aussortiert, und musste dann miterleben, wie SS männer an einem bombentrichter auf der anderen straßenseite Flüchtiger Italiener und Holländer exekutiert haben.
Und er hat einem 13 jährigen, der eine woche später in amerikanischer gefangenschaft war gezeigt wie man eine MP nachläd.
Das sind seine zwei lieblingskriegsgeschichten.
Wobei erstere manchmal mit einem flammenden plädoyer begleited wird, das soetwas nie wieder passieren darf, und um eine andere aktuelle diskussion hier aufzugreifen, mein opa ist seit der Adenauerzeit CDU mitglied.
Mein anderer Opa hingegen hat (zumindest mit seinen kindern und deren familien) fast nie über den krieg gesprochen, nur das er dass er fehlender tattoofarbe sein leben und 10 jahre tscheljabinsk verdankt.
Was eigentlich nur eine schlussfolgerung zulässt, die meine Oma nach seinem tod auch bestätigt hat.
Tiefer will ich da aber auch nicht graben, ich hab nur noch sehr wenige erinnerungen an ihn, und ich würde ihn gerne positiv in erinnerung behalten
Das krasse bei meinem Oper und aber auch meiner Oma, die den Feuersturm in HH und das Ausbomben voll erlebt hat, ist halt, sie sind in allem 1945 stehen geblieben.
Dies hat man auch in der Erziehung und dann auch Beziehung zu meiner Mutter gesehen.
Ich habe meine Oma geliebt, doch so im Nachhinein, puuuuh.