Du hältst also 500 Euro für einen größeren Anreiz als eine Wohnung für einen obdachlosen?
Aus meiner mehrjährigen praktischen Erfahrung mit Obdachlosen ja
Auch wenn die Hürden ähnlich groß oder sogar höher sind?
Ich kann meinen Post nur wiederholen, ja.
Dann wäre es ja echt klug, wenn man etwas eher denzentral löst und dadurch einen Missbrauch abschwächt
Dezentralisierung hemmt nicht den Missbrauch, es macht ihn bestenfalls kleinteiliger und schlimmstenfalls undurchsichtiger, aber Missbrauch verhindern kann Dezentralisierung einfach nicht.
Also du glaubst, wenn jemand dauerhaft daran scheitert auch nur seine Personalien anzugeben, schafft er es dennoch einen Antrag für ein halbwegs missbrauchssicheres System zu stellen? Tut mir leid, aber nein, das ist absolut unrealistisch.
Dezentralisierung ist seit je her das beste Mittel gegen Missbrauch, egal ob es um Macht, Wissen oder Informationen geht.
Dann liegst du falsch. Ganz unsicher sind diese Systeme auch nicht und du müsstest dir für jedes einen Zugang schaffen und dann die Daten zusammen führen. Alleine die unterschiedlichen Datenformate macht es schon für diejenigen die legal einen Zugriff haben sehr schwer.
Beispiel aus der Praxis: Es ist noch keine 10 Jahre her, da wurden die Steuerdaten ausgedruckt und an an ein anderes Finanzamt geschickt, wenn jemand seinen Wohnsitz in ein anderes Bundesland verlegt hat, weil die Schnittstelle nicht möglich war. Du ignorierst die Realität.
Hab die englische Studie gefunden. Danach kommen im Schnitt rund 75% einer Mehrwertsteuersenkung beim Konsumer an.
Hierzu als Ergänzung diese Studie, die zeigt wie sehr die unteren Einkommen entlastet werden vor allem im Vergleich zur Einkommensteuer. Seite 7 zeigt das sehr gut:
Das behaupte ich auch nicht.
Kannst du gern so glauben. Ich bin durch die Arbeit mit Obdachlosen zu einer anderen Ansicht gekommen.
Es macht die einzelnen Missbrauchsfälle wenn überhaupt kleiner, aber deswegen noch lange nicht weniger oder insgesamt weniger gravierend. Das halte ich schlichtweg für einen oft tradierten Trugschluss. Und ehrlich gesagt, bin ich etwas verwundert, da du (zumindest hat sich bei mir diese Eindruck über die letzten Monate erhärtet) doch immer ein Befürworter von Zentralisierung und Angleichung bist. (Kein Vorwurf, bin nur überrascht)
Dein Beispiel ist doch wohl ziemlich veraltet. Oder läuft das immer noch mit Papier? Dann wär das ziemlich … naja nennen wirs „im Stil des 20.Jahrhunderts“.
Aber du behauptest, dass es Missbrauch schwächer machen würde (zumindest hätte ichs so verstanden, wenn nicht, lass ich mich gern korrigieren). Aber im Endeffekt wirds nur anders aufgeteilt. Der „Gesamtmissbrauch“ bleibt derselbe.
Wenn weniger Daten bei einem einzigen Zugriff entwendet werden können ist das doch schon deutlich besser als einmal alles.
Das ist doch ein Bullshit Diskussion, 500€ sind doch auch nur Almosen die nicht wirklich helfen.
Wenn die Regierung schon an die Mehrwertsteuer geht, dann müssen sie auch garantieren das sie weitergegeben wird und die Preissteigerung der letzten Wochen mind. stabil bleibt, wenn nicht gar zurück geht.
Das würde ich sehr begrüßen. Das ist nämlich mein persönlicher Stolperstein an der ganzen Sache. Ich sehe nämlich vor meinem geistigen Auge wiedermal die Situation, dass diejenigen, die die Vergünstigung nicht brauchen, das Geld einstreichen und die Leute, die es wirklich bräuchten, nix davon haben.
Doch genau das ist der Punkt. es macht einen erheblichen Unterschied, ob du die wesentlichen Daten von 80 Mio Bürgern mit dem zerlegen einer einzigen Datenbank bekommst oder ob du dafür verschiedene Systeme einzelner Behörden und Gemeinden einzeln angreifen musst.
Ein gern gemachter Fehler. Standardisierung heißt nicht Zentralisierung. Das www ist vermutlich gleichzeitig das standardisierteste (weil es sonst gar nicht laufen würde) und dezentralste System, was die Menschheit bisher entwickelt hat.
Es ist ein Beispiel aus meiner Praxis in Zusammenarbeit mit den Finanzämtern in Deutschland. Ich versuche doch gerade zu erklären wie sehr die Behörden hier noch im 20. Jahrhundert leben.
Wenn du dir zum Beispiel die Artikel zu Cum Ex durch liest, wird deutlich wie viel schneller das hätte aufgedeckt werden können, wenn die Finanzämter in Deutschland sich austauschen könnten.
Es muss halt auch praktikabel sein. Die Senkung der Merhwertsteuer ist da die bisher beste bekannte Möglichkeit die wir im Arsenal haben.
Lese ich das richtig? Links sind die Haushalte mit geringem Einkommen, rechts die mit hohem Einkommen. Grau ist die Mehrwertsteuer, grün Einkommenssteuer. Alles in Prozent. Korrekt?
Falls ja, zeigt das eben nur genau wieder das Problem um das es die ganze Zeit geht. Das untere Zehntel wird prozentual stärker entlastet, das stimmt. Aber 1% von 2.000€ ist nunmal sehr viel weniger als 0,4% von 100.000€. Der Haushalt mit 2.000€ spart sagenhafte 20€ im Monat. Das ist ein Tropfen auf den heissen Stein. Der Haushalt mit 100.000€ spart 400€ was ihm wahrscheinlich komplett egal ist, er bemerkt das nichtmal. Und 100.000€ ist noch weit von der Obergrenze entfernt.
Und das ändern wir indem wir sagen dass es nicht anders geht?
Und wie oft kommt es zum Datenmissbrauch, ohne dass jemand was davon mitbekommt, weil alles so kleinteilig und kommunikationstechnisch für die Katz ist?
Danke für die Erläuterung.
Wow, bin wirklich überrascht, wie (tschuldige den Ausdruck, ist nicht böse gemeint, mir fällt nur grad nix passenderes ein) hinterwäldlerisch D manchmal ist.
Aber was würde es denn ändern, wenn es anstatt einer kleinen Datenbank eine große gäbe?