Die 19. Legislaturperiode - III

Die politische Regulierung führt im Falle von Wohnraum zu zu wenig Angebot, wodurch die Besitzer von Wohnraum zu hohe Einnahmen erzielen.

Erst im zweiten Schritt ergibt sich daraus zu wenig Gemeinwohl, da ohne diese Regulierung mehr Wohnraum entstehen würde. Dieser Wohnraum würde vermutlich ebenfalls von größeren Investoren geschaffen, aber da gleichzeitig auch der Druck auf die Mieten sinkt profitiert auch die Nachfrage Seite.

Zur Marktgleichgewicht Frage empfehle ich „Macroeconomics“ von Greg Mankiw.

wohin der staatliche rückzug aus dem sozialen wohnungsbau und die zunehmende privatisierung des wohnungsmarktes in den vergangenen jahrzehnten geführt hat, ist ja gut zu erkennen und kern der diskussion.

daraus den schluss zu ziehen, dass sich der staat aus wohnraumfragen noch weiter zurückziehen sollte, ist für mich nur durch komplette ideologische verblendung zu erklären.

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Der staatliche Rückzug aus dem Wohnungsbau relativ wenig mit dem Bau- und Planungsrecht zutun.

Aber ich befürchte, wenn das Land Berlin anfängt Wohnungen zu bauen, werden die im Jahr 2090 fertig und haben kein fließend Wasser.

auszug:

Inzwischen zeigt sich, dass die „unsichtbare Hand des Markts“ keineswegs zu einer Verbesserung der Wohnungssituation in den Großstädten geführt hat, das heißt, die gestiegene Nachfrage hat zwar zunächst zu höheren Preisen geführt, die Generierung eines zusätzlichen Wohnungsangebots, die nach der Marktlogik eigentlich folgen müsste, scheint aber weitgehend ausgeblieben oder in Relation zur Wohnungsnachfrage unzureichend zu sein. Es liegt nahe, ein Marktversagen zu vermuten. Dies wird dadurch deutlich, dass Wohnungsmärkte ohne politische Steuerung Ergebnisse produzieren, die sozial nicht erwünscht sind. Die Einsicht macht sich wieder verstärkt geltend, dass Wohnen kein Wirtschafts-, sondern ein Sozialgut ist und deshalb politische Eingriffe notwendig sind. Verdrängungseffekte in deutschen Großstädten, aber auch in Kommunen in unmittelbarer Großstadtnähe sind vor allem bei Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen evident. Sie bergen eine erhebliche Gefahr, dass Teilhabechancen am Erwerbs- und gesellschaftlichen Leben zunehmend ungleich verteilt werden.

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Und die Gründe für dieser Marktversagen habe ich ja ausgeführt - sie liegen in der Politik.

ja, im rückzug aus der wohnungsmarktpolitik, wie ich dargestellt habe.
es braucht also (wieder) mehr regulierung, nicht weniger.

ich werfe dem kapitalismus nicht vor, kapitalistisch zu sein.
die analyse des kapitalismus existiert ja seit etwa 1 1/2 jahrhunderten.
der schluss aus der analyse, sofern man denn ein gemeinwohl und nicht das individuelle wohl einiger weniger besitzenden als ziel hat (aber ich nehme an, das ist konsens, denn sonst würdest du ja nicht ausdrücklich von „marktversagen“ sprechen), kann aber dann nur sein, kapitalistischen wirtschaften die zügel anzulegen und anzuziehen und nicht sie schleifen zu lassen oder gar abzulegen .

auszug:

Wenngleich die Finanzmarktkrise das Transaktionsgeschehen in Deutschland vorübergehend erlahmen ließ und erst ab 2011 wieder größere Verkäufe (insbesondere Wiederverkäufe) anstanden,[15] so ist doch unübersehbar, dass die Landschaft der Wohnungsanbieter sich dauerhaft und tief greifend verändert. Zurückzuführen ist dies auf eine stärkere Ökonomisierung und Professionalisierung der Branche. Dahinter stehen Prozesse wie ein verstärkter Wettbewerb, eine deutlichere Orientierung der Bewirtschaftung nach ökonomischen Prinzipien sowie Verkäufe und teilweise Mehrfachverkäufe an neue, auch internationale Akteure. Damit geht auch eine stärkere Verflechtung von Finanz- und Wohnungswirtschaft einher, da die international agierenden Anlegergesellschaften ihre renditeorientierten Ziele an die Wohnungs- und Immobilienunternehmen weitergeben. Im Fokus steht dann bisweilen weniger der Kunde (der Mieter) als vielmehr die vorgegebenen Renditeziele der Finanzmärkte.[16]

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Es wäre so gut und wichtig, wenn das ganze durch käme. Examinierte Pfleger bekommen 18,50€, Pflegehelfer, die oft die größte Gruppe an Pflegern darstellen, bekämen mindestens 14,15€ und Pflegeassistenten(2 jährige Ausbildung) 15€ pro Stunde.

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Wow, ihre Mimik und Körpersprache in dem Ausschnitt sprechen wirklich Bände

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Und Seehofer lehnt immer noch eine Studie zur Rassismus in der Polizei ab.

Man muss auch sehen, dass Seehofer nicht seine Meinung beim Thema Flüchtlinge vertritt, sondern die der CSU. Seit der letzten Landtagswahl hat Söder einen sehr liberalen Weg in der Flüchtlingsfrage eingeschlagen und dem muss Seehofer jetzt unterlaufen.

Das gilt für normale Städte.

In Metropolen und Großstädten die international bekannt sind, wird der Markt aber auch von internationalen und großen Nationalen Immobiliengesellschaften beeinflusst, die Wohnungen als Spekulations und Wertanlageobjekte kaufen, dadurch ist der Markt eben kaum noch an die Gesellschaft vor Ort gekoppelt.

Zwei Sachen:
1.Warum sollte ich Person und Politik trennen? Es ist doch egal warum Seehofer scheiße Politik macht, ob aus Überzeugung oder aus Parteidruck.
2. Söder ist der CSU-Vorsitzende, er macht (nach deiner Aussage) liberale Flüchtlingspolitik. Warum also sollte Seehofer das unterlaufen, wenn der Chef sagt, mach es anders?

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  1. Ich fand den Kommentar ganz interessant. Wenn man sich den Seehofer von vor ein bis zwei Jahren ansieht und wie er jetzt handelt.

  2. Wo habe ich geschrieben, dass er die CDU unterwandert? Er macht ja was Söder sagt, aber wahrscheinlich eher zähneknirschend, wenn man sich Seehofers Flüchtlingspolitik ansieht, als er noch MP war und das Verhältnis Seehofer Söder mit einberechnet.

Sehe ich nicht so, denn auch Immobiliengesellschaften müssen Gewinne erwirtschaften und das passiert in den aller meisten Fällen nicht durch Leerstand.

Das Marktversagen ist in diesem Fall ein Politikversagen, weil diese neue Angebote verhindert. Hierbei spielt der Interessenkonflikt zwischen in einer Stadt Wohnenden, die die Kommunalpolitiker wählen können und potentiellen Zuwanderern eine zentrale Rolle. Bestes Beispiel ist der „Mietendeckel“, der den Menschen die bereits eine Wohnung haben zumindest kurzfristig klare Vorteile bietet aber für Wohnungssuchende eine Katastrophe ist.

wenn immobiliengesellschaften AGs sind, müssen sie eben leider nciht unbedingt Gewinne erwirtschaften, sondern nur das vertrauen der Anleger halten.

Dann könnte man die Immobiliengesellschaften ja einfach abschaffen und das Problem wäre gelöst :thinking:

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Warum müssen Immobiliengesellschaften Gewinne erwirtschaften, bzw. warum braucht man sie dann überhaupt?

Das ist ja auch das Ziel? Ärmere Anwohner, die dort schon jahrelang werden, sollen nicht mehr aus ihren Wohnungen gedrängt werden können.

Weil es (Risiko)kapital nicht zum Nulltarif gibt.

Dann sollten diese Personen nicht zur Miete wohnen sondern sich Eigentum anschaffen, denn es liegt in der Natur der Sache, dass ein Mieter - langfristig - im Falle einer Wertsteigerung seiner Wohnung auch eine höhere Miete zahlen muss, da er, anders als der Eigentümer, nicht an der Wertentwicklung der Immobilie, positiv wie negativ, beteiligt ist.

Diese Entwicklung ist auch sinnvoll, da es dazu führt, dass die Resource Wohnraum effizienter Verteilt wird, da, siehe oben, die individuelle Zahlungsbereitschaft den Nutzen Einzelnen, und damit Aggregiert der Gemeinschaft, widerspiegelt.

Der Staat kann doch auch investieren.

dann sollen sie halt Kuchen essen.

wie kann man so an der Realität vorbei leben…

Inwiefern hilft es der Gemeinschaft, wenn sich nur noch Reiche Wohnungen in Innenstädten leisten können und Ärmere verdrängt werden?

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