Die 19. Legislaturperiode - III

Du meinst also so wie den Bundesrat?

Ich hab lieber eine Verhältnismäßige Repräsentation der Wählerstimmen.

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Ein Punkt wäre die bessere und einfachere Regierung der siegenden Partei. Es müsste keine Kompromisse oder Ähnliches geben. Man stelle sich am vor, Nächstes Jahr haben wir eine schwarz rot rote Koalition, die vielleicht nicht regierungsfähig wäre, weil keine Kompromisse gemacht werden wollen und man dann doch zu weit auseinander liegt bei bestimmten Sachverhalten.

Genau, geht in die Richtung. Wobei man den Bundesrat ja nicht wählt.

Doch. Ist eigentlich genau das. Auf Landesebene wird gewählt und die Gewinnerpartei zieht in den Bundesrat.
Winner takes it all. Alle anderen haben halt Pech gehabt.

Dazu bräuchten wir nicht dieses Wahlsystem, da reicht auch ein Mehrheitswahlrecht, sprich die Partei mit den meisten Stimmen hat automatisch 50%+1 Stimmen im Parlament. Kann man machen, bin ich aber auch kein Fan davon, weil das bedeuten würde, dass nicht mehr jede Stimme gleich viel zählen würde und man langfristig erst in einem 2-Parteiensystem landen wird. Natürlich könnte man auch die Regierung unabhängig vom Parlament wählen lassen, etwa in Form einer Personenwahl, die man unter Umständen mit dem US-System vergleichen könnte. Ist nur die Frage, wie sinnvoll das wieder ist. Denn dann könnte es leicht passieren, dass z.B. die Regierung Schwarz ist, das Parlament hingegen keine schwarze Mehrheit hinkriegt. Sprich die Sache mit den Kompromissen wäre erst wieder nicht gelöst, zumal ich Kompromisse nicht per se als etwas schlechtes betrachte. Sicher, ich würd mir manchmal auch von der ein oder anderen Partei wünschen (bzw in meinem Fall habe ich das in der Vergangenheit getan), dass man gewisse Dinge einfach so durchbringt. Aber solche Kompromisse sind es doch erst, die den Wähler *innenwillen ausdrücken.

Ich erkenne nicht, was an dem kruden System der USA besser wäre, als unseres.

Alleine das jeder Bundesstaat seine Wahlkreise nach jeder Wahl so ziehen kann, wie es der regierenden Partei gerade passt, strange. Von dem ganzen Blödsinn um Wahlmänner, mal abgesehen.

Eigentlich ist das deutsche System die verbesserte Version des amerikanischen. Die Amis konnten sich als Sieger des WWII entsprechend frei austoben und die aus ihrer Sicht perfekte Demokratie erschaffen.

Wir haben dabei auch so etwas wie Wahlmänner, denn auch wir wählen nicht direkt das Staatsoberhaupt, sondern Volksvertreter, die dann wiederum die Führungsposten besetzen. Der Unterschied dabei ist, dass wir beim Regierungschef Wahlmänner und Parlament in Personalunion haben und deren Verteilung rein von der bundesweiten Stimmenverteilung abhängt. Währenddessen hat man im Bundesrat die Vertreter der entsprechenden Länder. Beide zusammen wählen unser Staatsoberhaupt.

Man hat also im Grunde eine ausgeklügeltere Version des amerikanischen Wahl-Systems. Dazu bedenken muss man noch, dass wir in Deutschland mehr als nur zwei nennenswerte Parteien haben. Außerdem gibt es eine gesündere Aufteilung der Souveränitäten zwischen Bund und Länder als das in den USA der Fall ist. Außerdem sind bei uns Regierungschef und Staatsoberhaupt zwei verschiedene Ämter.

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das einzige was besser ist, das in der Theorie die parteien nicht die macht haben einen Kandidaten zu verhindern.

Wenn sich bei uns jemand aufstellen will, aber die etablierten parteien ihn nicht wollen, hat man eben ein Problem selbst wenn man beliebt ist beim Volk.

Warum sollte das in den USA nicht so sein und was hat das mit dem Wahlsystem zu tun?

Du kannst dich als Democrat/Republican erklären und am Parteitag müssen sie dich zur internen wahl stellen wenn du gewisse Vorraussetzungen erfüllst.

Jan Böhmermann würde aber in der SPD intern nie aufgestellt werden, weil die Führung das nie zuliese (nur so als Beispiel)

Was a nicht viel ändert, weil du dann an anderen Hürden scheiterst und b nix mit dem Wahlsystem zu tun hat, weil das eine Parteiensache is.

die parteien und das wahlsystem sind in einem 2 parteiensysstem aber untrennbar verbunden, da im gegensatz zu einem mehrparteiensystem es quasi unmöglich ist, am system etwas zu ändern, da man nie zu einer nötigen mehrheit kommen wird.

Nicht wirklich. Jede Partei macht für sich diese Regeln aus und es hat auf den eigentlichen Präsidentschaftswahlprozess keinerlei Einfluss. Man könnte ohne Probleme dieselben Regeln wie bei den Republikanern bei z.B. der FDP einführen und es würde nichts am Wahlvorgang bei der Bundestagswahl ändern.

Das ist ein Irrglauben. in den USA sind die jeweils gewählten Senatoren wesentlich eigenständiger als unsere Parlamentarier und müssen stellenweise mehr überzeugt werden. Dadurch dass sie alle in zwei Parteien gepresst werden, stehen die beiden Parteien für nahezu nichts. Sicher gibt es eine gewisse Blockbildung, aber das US-System bedingt eine wesentlich kompliziertere Willensbildung, als es auf den ersten Blick vermuten lässt.

Ich finde es nicht sehr erstrebenswert, dass wir ein Wahlsystem in Deutschland etablieren, das in einer Zeit entstand, die komplett anders als heute ist und bei jeder Wahl mehr und mehr offenbart, das es dringend mal reformiert werden sollte und das zunehmend dazu führt, dass es immer mehr zu Radikalisierungen führt.

Nennt mich altmodisch, aber ich find es ehrlich gesagt schon ganz gut, wenn jede Stimme zumindest so gut es geht gleich viel wert ist und man in z.B. auch in Bayern am Wahltag nicht gleich zu Hause bleiben kann, wenn man was anderes als CSU wählen will.

Das mit dem „dann muss die regierende Partei keine Kompromisse eingehen“ stimmt ja auch in den USA halt überhaupt nicht. Selbst wenn alle Gewalten in der Hand einer Partei sind, hast du trotzdem innerparteiliche Oppositionen. Die Demokraten im Süden ticken z.B. ganz anders als die an der Westküste.
Ich mein, selbst im kleinen Deutschalnd sieht man doch teilweise starke Unterschiede zwischen Nord- und Süd-CDU (von der CSU mal ganz zu schweigen) oder den Ost- und West-Linken.

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Hahahahaha, der Lindner wieder :smiley:

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Nach dem ich den Artikel gelesen habe, verstehe ich jetzt nicht ganz, was an der Kritik von Lindner unberechtigt ist.

Wir sehen an dem was beschlossen wurde, dass es keine Änderung bedarf.

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Ich wünschte das wäre auch im bundestag so, da sind bremer die mächtigsten menschen deutschlands