Die 19. Legislaturperiode - III

Ich glaube weder bei der SPD noch bei der FDP dass die sich irgendwann mal wieder auf ihre ursprünglichen Werte besinnen. Bei der CDU übrigens auch nicht.

Ich weiß echt nicht, was ich im September wählen soll. Union, FDP, AfD fallen aus offensichtlichen Gründen raus. SPD und Grüne werde ich schon alleine deswegen nicht wählen, weil die dann eh wieder mit der CDU koalieren. Bleiben für mich nur noch Die Linke und DIE PARTEI. Bei letzterer hatte ich schon aus persönlichen Gründen vorbehalte und die scheinen sich auch damit weiter zu bestätigen. Bei der Die Linke muss ich mal abwarten, wie das Wahlprogram aussieht. Vielleicht werde ich zum erstem Mal Nicht-Wähler oder ich verschenke meine Stimme an irgendeine Kleinstpartei.

Ich setz meine Hoffnung aktuell auf die Klimaliste. In BW haben sie es vsl geschafft in 67 von 70 Wahlkreisen genug Unterstützerunterschriften zu sammeln, um anzutreten.

Und soweit ich weiß ist auch ein Antritt zur BTW geplant.

Ich hoffe wirklich, die haben damit Erfolg. Bin aber eher skeptisch. Zum einen weil sie eher junge Menschen ansprechen und die in der politischen Landschaft ziemlich irrelevant sind. Und zum anderen, weil so ein Wahlkampf unglaublich viel Geld verschlingt. Und ohne Großspender weiß ich nicht, ob die überhaupt die Ressourcen haben überall präsent zu sein.

Vor allem haben sie halt durch die Grünen, die zwar von den Konservativen unterwandert wurden aber es keinen interessiert, ein riesiges Problem was die Ü40 (Ja ich weiß, passt Uch nicht wirklich, aber habe kein genaues Alter) Wähler betrifft. Die greifen halt leider alles ab, was versucht Umwelttechnisch etwas verbessern zu wollen, bzw. so tut.
Die sind die perfekte Partei für genügend Stillstand, damit sich nicht zu viel verändert aber man sich reingewaschen fühlt.

Es bräuchte bei uns auch endlich mal eine Wahlrechtsreform mit einer Form von übertragbaren Stimmen, damit eine Stimme an Kleinparteien nicht verschenkt ist… Aber da ist ja immer das grundsätzliche Problem, dass die Leute an der Macht meistens wenig Lust haben, dass System zu verändern, dass sie an die Macht gebracht hat.

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Übertragbare Stimme heißt dann, dass die Partei, die ich wähle, dann einfach meine Stimme an eine andere Partei weitergeben darf?

Ich finde, es bräuchte in vielen westlichen Demokratien ein paar Veränderungen. Gerade in Europa sind wir in vielen Ländern an einem Punkt, wo die Zersplitterung der Parteiensysteme und die notwendigen Koalitionen für Frust/Ärger/Enttäuschung/Instabilität sorgen. Das wird bei Schwarz/Grün ganz genauso sein, weil die Parteien in wichtigen Themengebieten zu unterschiedliche Vorstellungen haben. Und dann kommen nur unzureichende Kompromisse zustande.

Eine Lösung dafür habe ich nicht. Vielleicht mehr Volksbefragungen, die bei bestimmten Themen eine grundsätzliche Richtung vorgeben, an der sich alle Beteiligten orientieren müssen.

Oder, dass man bei der Wahl angeben kann, an wen die Stimme gehen soll, wenn es die 1. Wahl nicht schafft.

In den USA wird das mittlerweile auf lokaler Ebene teilweise so gehandhabt (oder es gibt zumindest regelmäßig Forderungen, das einzuführen). Dadurch ergäbe sich die Möglichkeit, auch z.b. mal für die Grüne Partei zu wählen, ohne dass man Angst haben muss, dass der Sitz direkt an die Reps geht.

Am besten wäre eben ein System wo man zb sagen kann

Ich will das meine Stimme an die RBTV Partei geht und diese meine Wahlkampfkostenerstattung kriegt.
Schafft es die RBTV Partei nicht ins Parlament, soll meine Stimme stattdessen an die SPD gehen (Wahlkampfkostenerstattung bleibt aber bei RBTV)

Das schreit aber unglaublich nach Missbrauch und woher soll die SPD das Geld nehmen für mehr Abgeordnete die sie im Zweifel haben.

Ich sag mal, das macht in den USA bestimmt Sinn. Ich finde es nun bei der deutschen Parteilandschaft schwieriger. Hier hab ich dann nicht nur ein Demokraten gegen Republikaner.

Hier hätte ich schon mehrere Alternativen neben den „Volksparteien“. Nur sehe ich wohl keine Partei aus dem Parlament, die ich nun unbedingt 2021 meine Stimme geben möchte. Ich schaue mal, wie das mit Volt weitergeht.

Aktiv habe ich mich dafür entschieden, anders zu wählen. Ich wüsste halt nicht, warum ich dann sagen würde: Na gut, hat nicht geklappt. Dann bekommt doch die SPD die Stimme. Daumen hoch. :smiley: Die nächste Regierungsbildung und Koalitionsverhandlungen werden sowieso lustig.

Damit sie nicht an die AfD gehen.

Ich fand das Prinzip interessant das die Piraten hatten. Ich wähle keine Partei sondern ich gebe mein Stimmrecht zu einem bestimmten Thema Person X da ich dem vertraue dass er in meinem Interesse abstimmt. Person X kann dann entweder selbst abstimmen und hat dabei so viele Stimmen wie ihm übertragen wurden, oder er gibt die Stimmen wieder weiter an jemanden der sich noch besser auskennt als er selbst.

Ach, tut sie das?

Gültig aber ohne Einfluss?

Wer gültig abstimmt, aber eine Partei wählt, die an der Sperrklausel scheitert, dessen Stimme zählt ebenfalls nicht für die Sitzverteilung. Wie Martin Fehndrich von Wahlrecht.de erklärt, profitieren dann die Parteien, die über fünf Prozent kommen - die größten am meisten. Sie bekommen grob gesagt mehr Sitze für weniger eigene Stimmen.

Anscheinend könnte ja sogar die SPD dadurch profitieren, wenn sie nicht so abgefallen wäre. Ist das nicht auch bei der nächsten Europawahl der Vorteil? Man versucht die Kleinspartei reinzubringen, scheitert und SPD und CDU profitieren dank ihrer Klausel. :+1:

Würde die AfD an der 5%-Hürde knappern, würde ich es ihr sogar schwer machen.

Beispiel

Partei A ist eine Kleinstpartei.
Partei B liegt bei knapp fünf Prozent.

Eine gültige Stimme für Partei A sorgt dafür, dass es Partei B schwerer hat die Sperrklausel zu knacken.

Partei B braucht dann absolut gesehen mehr Stimmen, um auf fünf Prozent und in den Bundestag zu kommen, selbst wenn Partei A nicht ins Parlament einzieht

Das ist wiederrum extrem gefährlich, wenn zb dann XXX XXX Leute dann Ihre Stimme einem Attila Hildmann, oder auch nur einer Influencerin ala Bibis beautygedöns übertragen.

Ich will eigentlich nicht, das irgendwelche Influencer oder Stars quasi zu Parteien sagen können „also ich hab hier ne halbe Million Stimmen über die ich bestimmen kann“

Oder Firmenchefs Ihre Mitarbeiter nötigen, ihnen ihre Stimme zu übertragen.

Ja. Belegt ja sogar dein Zitat:

Jetzt wählen die aber die AfD und das kommt aufs gleiche raus. Nur mit den Parteien kauft man immer das gesamte Paket. Mit diesem System könnte ich meine Stimme für Unweltfragen an jemanden von den Grünen geben der kein Esospinner ist, die für soziales an jemanden von der SPD der noch weiß wofür das S steht und in Wirtschaftsfragen an einen von der CDU der keine Politik wie in den 50ern macht.

Da die Wahlen weiterhin geheim wären ändert sich in der Beziehung gar nichts.

Ja, die größten am meisten und mein anderes Zitat zeigt, dass ich es der AfD schwerer mache.

Aber gut, man kann auch gern Kleinstparteien-Wähler mit Nichtwähler in einen Topf werfen und mit dem Totschlagargument AfD kommen. Dann gibt man einfach seine Stimme bei den anderen Parteien ab und gut ist.

Wenn ich wähle, dann aus Überzeugung und da ist für mich dann die Stimmenübergabe an eine andere Partei sinnlos, wenn ich sie nicht wählen möchte.

Im Übrigen kann das System anderweitig genau so genutzt werden. Wählt jeder Rechte den braunsten Schmutz und als 2. Chance die AfD. Nur mal so als Beispiel.

Kannst du das genauer erläutern?

Steht doch da. Bei jeder Wahl, wo die AfD, wo die AfD kämpfen muss, um ins Parlament einzuziehen, zählt nun mal jede Stimme.

Kannst Du mir erklären, warum Du meinen zitierten Beitrag nur in Deinem Sinne interpretiert oder gehört die AfD schon zur Partei, die bei 30% ist?

profitieren dann die Parteien, die über fünf Prozent kommen - die größten am meisten. Sie bekommen grob gesagt mehr Sitze für weniger eigene Stimmen.

:thinking:

grad hast du noch gesagt, dass man doch jemandem seine Stimme übertragen kann.

Wenn der chef also sagt, gebt mir eure Stimme, sonst …, und jemand einknickt, dann hat er ja die Stimme und kann damit machen was er will.

Und ob dein „jemand von den Grünen der kein Esospinner“ sich nicht kaufen lässt, oder sonstwie Macht versprechen lässt, im Gegenzug für 50 000 Stimmen die er für Partei X abgibt, weiß man auch nicht.