Ich verstehe es jetzt nicht genau was es zu Thüringer-Wahl überhaupt zu diskutieren gibt
Fasen wir es kurz zusammen:
Im Thüringer Landtag wird der Ministerpräsident gewählt. In den ersten Zwei-Wahlgängen haben die Grünen, die SPD und die Linken jeweils zweimal geschlossen für Bodo Ramelow gestimmt denn Kandidat der grössten im Thüringer Landtag vertretenen Partei, den Kandidaten der die grösste Koalition hinter sich vereinigen konnte und den Kandidaten denn die meisten Thüringer für eine kompetenten Ministerpräsidenten hielten.
Die AFD, eine Rechtsextreme Partei, angeführt vom Rechtsextremen Björn aka Bernd Höcke, hat selbst einen Kandidaten für das Ministerpräsidenten Amt aufgestellt und wählt diesen auch, wenig überraschen.
Die AFD hat im Vorfeld dieser Wahl, aber offen angeboten mit der CDU und der FDP zusammen zu arbeiten, als Grund hat man in erster Linie die Verhinderung von Ramelow als Ministerpräsident genannt.
Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen: AfD-Chef Höcke wirbt für gemeinsamen Kandidaten mit CDU und FDP | MDR.DE
FDP und CDU enthielten sich in den ersten zwei Wahlgängen, und haben auch keine eignen Kandidaten aufgestellt, und zumindest öffentlich nicht auf die Angebote der AFD reagiert.
Hier sei noch gesagt das die Thüringer Landesverbände der CDU und FDP genau wie die Bundesparteien im Vorfeld der Thüringer Landtagswahl jede Koalition und Zusammenarbeit mit der AFD abgelehnt haben, genauso wie mit der Linkspartei.
Dritter Wahlgang:
Die FDP entscheidet sich Thomas Kemmerich als Kandidat aufzustellen.
Jetzt überlegen wir uns, was hat sich die FDP dabei gedacht?
- Die FDP wollte damit irgendein Statement setzten und hat nicht damit gerechnet das Sie Chancen auf den Posten hätten.
Das wäre ein recht komisches Statement, vor allem warum erst im dritten Wahlgang? Und es wäre Naiv, da der Chef der Thüringern AFD klar gemacht hat das sein Hauptanliegen ist Ramelow als Ministerpräsident zu verhindern, dass die AFD dann Kemmerich wählen würde, zumindest in Teilen, wenn auch nur den Hauch einer Chance bestünde das zu erreichen, müsste jedem denkenden Menschen klar gewesen sein.
- Man wollte das Thomas Kemmerich Ministerpräsident wird und Ramelow verhindern, egal ob man dafür mit der AFD zusammenarbeiten muss und dabei ein Versprechen an das man den eigenen Wählern gegeben hat bricht.
Ich persönlich finde hier ist auch nicht wirklich relevant, ob man bewusst Gespräche mit der AFD geführt hat oder einfach aufgrund vergangener Aussagen davon ausgegangen ist das diese einen unterstützen würden.
Kemmerich wird dann im dritten Wahlgang gewählt, mit der absoluten Mehrheit der Stimmen, das Stimmentotal bei Ramelow ist das gleiche wie in den ersten beiden Wahlgängen.
Deshalb ist klar, dass die AFD Kemmerich gewählt hat und diesen zum Ministerpräsidenten gemacht hat.
Kemmerich nimmt die Wahl an, was ganz klar auf eine Absprache oder zumindest darauf hindeutet das man mit der Unterstützung der AFD rechnete.
Egal was jetzt der Fall ist.
Ob die Thüringer FDP und die Thüringer CDU sich nur naiv und idiotisch benommen haben und sich von einem Rechtsextremen haben über den Tisch ziehen lassen oder Ob Sie aktiv mit den Rechtsextremen zusammengearbeitet haben und damit Ihre Wähler über Tisch gezogen haben.
Schlussendlich war der Rücktritt von Kemmerich ja ohnehin unvermeidlich. Da Mittelfristig schlicht keine Regierungsbildung möglich war, da man eine Koalition mit der AFD ausgeschlossen hat und SPD und Grüne, verständlicher Weise nach dieser, im besten Fall sehr unsportlichen Aktion, nicht mit Kemmerich zusammenarbeiten wollten.
Deshalb war der Rücktritt von Kemmerich auch absolut folgerichtig.
@anon82727624 Das Problem bei der Wahl von Kemmerich war nicht das die AFD für ihn gestimmt hat, das Problem war das die Stimmen der AFD ganz offensichtlich entscheidend dafür waren das er Ministerpräsident wurde.
Ich finde Rechtsextreme nicht zu Königsmachern werden zu lassen grundsätzlich jetzt kein schlechtes Prinzip.