Die 19. Legislaturperiode - III

In deiner Welt würde ich gerne leben!

Gut. Wenn man natürlich „nicht hungern müssen“ als „lohnt sich“ definiert hast du recht.

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Wie sehr es mir und meiner Mutter geholfen hätte, die 10 Jahre die ich sie pflegte, 1200€ als BGE zu haben, ist kaum in Worte zu fassen. Es war halt fulltime Pflege und ja, dadurch das ich sie pflegte, habe ich dem Staat und den Kassen, sooooo viel Geld gesparrt, aber naja.

Am Ende, kann ich froh sein keine Rentenlücke zu haben, dennoch bin ich mit Schulden da raus gegangen, also kein Wunder das viele Menschen Ihre Angehörigen ins Heim abschieben.

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Totaler quatsch, selbst Personen mit Behinderung und oder eindeutigem Belege das sie nicht Arbeiten können, müssen ständig vor dem Staat Rechenschaft ablegen und werden benachteiligt.

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Häh? Wenn Leute mehr Geld bekommen, sinkt der Wohlstand. Die neoliberale Definition von Wohlstand fasziniert mich immer wieder :ugly:. Also ich meine, du hast vielleicht recht, Wohlstand nach deiner Definition würde evtl sinken, aber warum man diese Art von Wohlstand braucht, kann mir bis heute keiner überzeugend erklären.

:sleeping:… Ich verweise nochmal auf das Grundgesetz, die Würde des Menschen, das Urteil des Bundesverfassungsgericht von vor kurzem und den Fakt, dass der aktuelle Umgang mit Arbeitslosen jegliche Eigeninitiative, Motivation und Antrieb killt.

Aber Linke sind naiv und utopisch :ugly:

Kannst du den letzten Part noch erläutern? Das BGE soll doch jeder bekommen. Und ein Großteil der unattraktiven Arbeiten, die immer noch in Deutschland sind, lassen sich auch nicht ins Ausland auslagern (weshalb sie noch hier sind)

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Es soll jeder bekommen der Deutscher ist und hier ansäßig ist. Da fallen z.B. die ganzen rumänischen o.ä. Erntehelfer raus, auch viele Tönnies-Mitarbeiter. Das meinte ich damit ins Ausland auslagern. Wir importieren uns dann die billigen Arbeiter.

Das ist ein sehr merkwürdiges Verständnis davon, dass mich der Erdbeerpflücker aus Rumänien ausbeutet, damit ich die Dinger für 5/Kg kaufen kann.

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Schade das man dagegen auch nichts machen kann. Na gut - bleibt’s halt.

Sicher kann man; z.B Grenzen dicht :crazy_face:.
Aber es geht hier um das BGE und die Folgen. Dass man die Folgen dann wieder angehen muss, steht auf einem anderen Blatt.
Nur tut bitte nicht so als wäre das BGE so dermaßen logisch überlegen, dass man da nichts machen müsste. (kommt mir hier stellenweise so vor). Es hat klare Nachteile die man angeht und bei denen man abwägen muss ob man sie will oder nicht.

Verstehe, guter Punkt. Dann BGE auf europäischer Ebene.

Es hat vor allem einige große Gefahren, die man wirklich auf dem Schirm haben und berücksichtigen muss, wenn man sich daran macht, es genauer aus zu gestalten.

wäre natürlich das optimale. wie alles in der EU wird das aber noch ewig dauern, da sehe ich es für sinnvoller, die gesetzgebung so anzupassen, dass alle in deutschland angestellten/arbeitenden die vorteile des deutschen sozialsystems bekommen.

was dann aber die Frage ist, wie man das machen will.

2 EU Bürger aus einem Land wie Rumänien (und ich hab nix gegen Rumänen, ich nehm das als Beispiel,
weil mein Schwager von dort kommt und ich das lohnniveau kenne) die nach Deutschland kommen,
Deutsches BGE kriegen, die könnten davon ein gutes Auskommen in Rumänien haben, wenn sie den Großteil
des Jahres dort leben.

alles schwierig.

Von der Finanzierung ganz abgesehen.

Zu BGE kam auch ein Artikel in der Zeit, ganz interessant
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-08/bedingungsloses-grundeinkommen-klassengesellschaft-migration-steuern-subventionen

Wo ich gerade so nachdenke fällt mir noch ein Problem mit dem aktuellen System ein. Wenn du ein unsicheres Arbeitsverhältnis hast lohnt es sich nicht fürs Alter vorzusorgen da du, im Falle einer Arbeitslosigkeit, das erstmal aufbrauchen müsstest. Sagen wir du hast inzwischen 12.000 irgendwo angelegt mit 3% Rendite um davon in 30 Jahren deine Rente aufzustocken. Jetzt wirst du arbeitslos und musst das erst aufbrauchen bevor du ALG bekommst. Sagen wir der Einfachheit halber monatlich 1.000€, das Geld reicht also ein Jahr und danach musst du Hilfe in Anspruch nehmen und hast später nur die niedrige Rente. Hättest du das Geld jetzt nicht anfassen müssen hättest du in 30 Jahren daraus fast 30.000€ gemacht und könntest davon gut deine Rente aufstocken. Warum soll ich das Geld also überhaupt erst sparen wenn das nur bedeutet dass der Staat im Ernstfall ein Jahr lang spart und ich trotzdem nichts davon habe?

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Natürlich nicht, wirtschafts- und Gesellschaftstheorien will keiner hören, aber populistisches gefasel geht halt immer, um sich oder seine partei/gruppe in die öffentliche wahrnehmung zu drücken, deswegen greifen die meisten politiker und interessensvertreter dazu.
Was dann dazu führt, dass die debatte auf einer oberflächlichen ebene kurz geführt wird und dann wieder verpufft

Aber die armen bürokraten haben dann nix mehr zu tun :cry:

Ein wesentlicher Teil des BGE betrifft doch die, die aktuell eben nicht arbeiten/angestellt sind?

Aargh… wie mich solche Allgemeinsätze nerven… Meinst du die öffentliche Debatte oder die hier im Forum?

Hier wird doch gerade auch über die anderen Ebenen des BGE diskutiert. Statt so einen Satz reinzuwerfen, könntest du doch auch einfach die anderen Diskussionsfäden hier aufgreifen und dafür sorgen, dass über wirtschaftliche und gesellschaftliche Sorgen debattiert wird

ja, aber wenn es um lohndrückung durch ausländische arbeitskräfte geht, betrifft es auch die arbeitenden. das thema ist aber nicht BGE-spezifisch, sondern ist ja auch in unserem jetzigen system ein problem, siehe tönnies.

ok sorry, ich verstehe gerade nicht mehr was du sagen willst/wolltest?

Ging’s dir darum, dass BGE nur in Deutschland einzuführen, oder auf das BGE zu verzichten und dafür auf anderen Weg in Deutschland erstmal alles gerade zu ziehen? Oder um was ganz anderes?

Der Staat ist dafür dir in Notlagen zu helfen, wenn du kein Geld hast, damit du nicht nichts hast. Er ist nicht dazu da dir deinen aktuellen Stand zu sichern. Dafür bist du selbst verantwortlich. Du legst also nicht Geld für die Rente zurück, sondern für schlechte Zeiten. bei den meisten Menschen ist das nur gedanklich gleich, da Rente = schlechte Zeit heißt (finanziell gesprochen). Sollte man jetzt vorher in eine Notlage rutschen, hat man eben vorher an seine Reserven zu gehen.
Es ist nur logisch, dass der Staat erst dann eingreift, wenn du (fast) nichts mehr hast. Denn ansonsten hätten wir bereits jetzt ein quasi BGE.
Und ja, das BGE schützt dich dafür deine Spareinlagen zu verwenden. Das ist für mein Dafürhalten nicht Ziel einer sozialen Absicherung, dass du dein Erspartes vermehren kannst. Davon abgesehen wozu brauchst denn Erspartes, wenn du eh genug durch BGE sicher hast? Dieses dein Beispiel zeigt doch nur die Gier im System, die man eigentlich angehen sollte und nicht fördern.

es ging daraum, dass man nicht zwingend das BGE international auslegen muss, um es wirksam zu bekommen und probleme wie @anon12989251 sie genannt hatte, zu lösen, sondern, dass man dafür ergänzende, anderweitige gesetzgebung nutzen kann. das BGE muss selbst nicht alle rechtlichen, finanziellen probleme lösen.

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ALG1 ist ne Versicherung die ich vorher bezahlt habe…

Außerdem wäre es auch im Interesse des Staates mir jetzt ein Jahr lang mehr zu geben und dafür später ein Vielfaches zu sparen.

Ist für das was ich geschrieben habe aber auch vollkommen egal. Das aktuelle System sorgt dafür dass es sich nicht lohnt zu sparen.

Ja. Voll gierig diese ganzen Rentner die nicht von 500€ im Monat leben können! :beanwat:/