Die 19. Legislaturperiode - III

nein, weil man nun, anstatt das komplette wahlrecht wieder neu aufzukrämpeln und damit vermutlich wieder jahrelang mit dem BVerfG hin und her pendeln müsste, stattdessen den effizientesten weg gehen möchte, ist die lösung nunmal an dem punkt anzusetzen, der die parlamentsgröße schlussendlich festlegt: die anzahl der wahlkreise.

eine reduzierung dieser ist aber nicht, wie von dir vermutet, eine schwächung der direktwahl im kontext des parlaments, sondern behält die aktuellen verhältnisse bei, da ja gleichzeitig auch die ausgleichsmandate hierdurch massiv reduziert werden.

unausgewogen wäre es, dieses verhältnis zu sprengen und nach idee der union wieder die direktmandate entgegen der entscheidungen des BVerfG und demokratischer Grundsätze (minderheitsrechte, gleichheit der stimme) zu stärken.

ich pack den mal hier rein. Ich finde die Analyse wirklich faszinierend. Im Kern heißt das um die komplette Überwachung zu fördern, werden rechtlich die Straftaten derart nach oben geschraubt, dass nur eine totale Überwachung überhaupt eine Lösung verspricht. Man schafft sich also seinen eigenen Bedarf.

In welchem Land ist das nochmal so, dass man der Polizei gegenüber auf Anfrage nachweisen muss, woher man das Geld für eine bestimmte Sache (z.B. Auto) hat?

Bin ich überfragt. Ich weiß, dass Berlin Immobilien beschlagnahmt bis die Eigentümer (vermutlich Kriminelle) beweisen, wo ihr Geld herkommt.

Und wie? Knalle ich denen dann die Kontoauszüge der letzten 10 Jahre hin und wünsche viel Spaß?

Wenn du ne Wohnung oder nen Kredit bekommen willst, wollen die meistens auch deine Lohnabrechnungen der letzten X Monate sehen. Alternativ ginge wie beim Bafög auch ein Abgleich mit dem Finanzamt.

Die Kita soll schon die Kleinsten bilden, doch eine neue Studie zeigt: Überall fehlt qualifiziertes Personal. Wer gute Fachkräfte will, muss den Beruf aufwerten.

https://www.zeit.de/2020/36/erzieherberuf-fachkraeftemangel-bezahlung-aufwertung-kita

ausschnitte

So sind 54 Prozent aller amtlich erfassten Kita-Gruppen zu groß, in ihnen werden also mehr Kinder betreut als vorgesehen. Für 74 Prozent der Kita-Kinder steht nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung.

Mit einer Milliarde Euro aus dem Corona-Konjunkturpaket will der Bund den Ausbau der Kitas weiter unterstützen und rund 90.000 Betreuungsplätze schaffen. Schon wieder geht Quantität vor Qualität! Und niemand weiß, woher die zusätzlichen Fachkräfte kommen sollen. Allein in den nächsten fünf Jahren klafft laut Bundesfamilienministerium eine Lücke von rund 190.000 Erziehern.

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Ich versteh den letzten Punkt nicht. Die Erzieher sollen ja nicht besser werden sondern mehr.
Da sind doch zusätzliche Stellen gut.

eine stelle schaffen, bildet keine erzieher aus und schafft keine anreize, den beruf zu wählen oder in ihm zu verbleiben.
es existiert ja jetzt schon ein defizit an ausgebildeten erzieherInnen.
steht aber auch so im verlinkten zeit-kommentar.

du kannst auch 100.000 busse anschaffen und dich dafür feiern, den öpnv zu fördern. ohne ausgebildete busfahrerInnen ist das aber ziemlich sinnentleert.

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Ah ok, dann ergibt der Spruch Quantität vor Qualität aber immer noch wenig Sinn.

artikel gelesen?

Ja
Edit: Und das Hauptproblem ist, dass es zu wenige Erzeher gibt. Nihct das sie besser werden müssen. Bzw kann man die schlechten besser aussortieren, wenn es mehr gibt.

dann verstehe ich nicht, wo das verständnis problem ist.
:man_shrugging:

es werden betreuungsplätze geschaffen (= quantität).
die vermehrten betreuungsplätze verteilen sich aber auf gleichbleibend zu wenige erzieherInnen (= sinkende betreuungsqualität).

Die Qualität ändert sich ja nicht, aber mehr Stellen, die man theoretisch besetzen könnte, sind eben ein Anreiz, um auch mehr Erzieher in die Ausbildung zu locken. Zeitgleich kann man diese Stellen nutzen um auch mehr zu zahlen. In erster Linie wurde Geld locker gemacht. Ich sehe da das Problem nicht. Mehr kann die Politik da kaum tun.
Es wird jetzt auch nur mäßig besser, wenn man das zum Studium aufwertet.

Es würd v.a was helfen, wenn man den Job finanziell aufwertet.

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es besteht ja bereits ohne dass neue stellen geschaffen werden eine personallücke. durch die neu geschaffenen stellen wird diese lücke nur größer. wo soll da ein anreiz sein, den erzieherInnen-beruf zu wählen oder in ihm zu verbleiben?

und natürlich kann die politik mehr tun.
sie kann dafür sorgen, dass das “locker gemachte” geld (btw im rahmen des corona-konjunktur-pakets - ohne corona …) bei den erzieherInnen und auszubildenden des berufs ankommt. sowohl in der vergütung als auch bei den arbeitsbedingungen.

ich habe nicht den eindruck, dass du den verlinkten kommentar gelesen hast, da alles, was ich hier antworte, so dort nachzulesen ist.

Wäre ein erster Schritt, wenn man in der Ausbildung zum Erzieher dauerhaft mal etwas verdienen würde.

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Ja welch Überraschung, nicht.

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Weil man heute soviel bullshit zu Merkels wir “wir schaffen das” hören musste. Manchmal hilft ein Blick von außen:

Und wenn man noch mehr gewollt hätte, anstatt sich der AfD in Teilen zu beugen, wäre sogar noch viel mehr drin gewesen.

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ein bisschen abendliche unterhaltung gefällig? laut CDU, FDP sowie eines CDU-nahen wirtschaftsverbandes gehört man in deutschland mit einem jahreseinkommen von weit über 100.000 zur mittelschicht. das wirtschaftsnahe ifo-institut hatte vor noch gar nicht allzu langer zeit eine schöne übersicht über einkommensverhältnisse in deutschland erstellt, aus der unter anderem hervorgeht, dass man als einzelperson mit einem solchen einkommen zu den oberen 0.5% und im gemeinsamen haushalt immer noch zu den oberen 2% gehört.

was lernen wir daraus? die eigentliche mittelschicht ist für die angeblichen mittelschichtsparteien also die unterschicht.

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