Die 20. Legislaturperiode (Teil 1)

Nein, es gibt keinen Nachwuchs mehr, weil es kaum noch Auszubildende in sämtlichen Berufen gibt.

Der Trend geht heutzutage zum Studium.

außer wohl Tischler

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Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die schlechte Behandlung und Bezahlung der Auszubildenden mit ein Grund genau dafür auch ist (nebst einiger anderer Gründe)

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Gut, man kann natürlich noch die nächsten 30 Jahre die selben Sprüche herunterrasseln und den Zeitgeist beweinen, wegen dem die knappen Arbeitskräfte diese Sprüche nicht mehr hören wollen.
Das wird sicher irgendwann helfen. Dann sind Lehrjahre wieder keine Herrenjahre, basta.

Realschule und Ausbildungsberufe wurden auch über Jahrzehnte schlechtgeredet, so dass Schüler die nicht aufs Gymnasium kamen und hinterher studieren wollten fast schon als gescheitert galten.

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Weil unsere Gesellschaft, vor allem die Schulen und die Politik, einem jahrelang vorgesagt haben, nur wer Abitur macht und Studiert, ist ein wertvoller Teil der Gesellschaft bzw. habe es geschafft.

Und das man heutzutage selbst für Handwerksberufe Mittlere Reife bei vielen Firmen braucht + der Arsch vom Dienst ist, trägt zu dem Mangel noch erheblich bei.

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Das ist auch absolut richtig

Also bei uns auf dem Amt werden die Auszubildenden alles andere als schlecht behandelt. Als ich die Ausbildung angefangen habe, gab es knapp 80 Bewerber auf 2 Stellen

Heute haben wir höchstens 20-25.

Also willst du den demografischen Wandel und den Drang zur Akademisierung abstreiten?

Schuld sind daran insbesondere die Schulen und große Teile der Eltern, die ihre Kinder zum Abitur prügeln, ob geeignet oder nicht.

Nein, wie kommst du darauf?

Das ist, was ich abstreite.
Wenn Betriebe keine Auszubildenden zu den Konditionen finden, die sie anbieten, liegt es an den Konditionen, nicht daran, dass böse Mächte den Kindern die Berufsausbildung ausreden.

This und eben dieses drängen auf Mittlere Reife oder so. Selbst als ich vor 16 Jahren mit nem Hauptschulabschluss in die Kochlehre bin, war das schon so übel. Alles und jeder wollte nur noch Realschüler oder Gymnasiasten.

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Wenn man mal in 10. Klassen rumfragt ist da wohl Youtuber oder allgemein Influencer eins der meist genannten Wunschberufe oder sind die Kids da schon realer unterwegs?

Dann hast du scheinbar nicht besonders viel Kontakt zu anderen Eltern, wie mir scheint. Da werden Kinder schon im Kindergartenalter gedrillt, weil sie was besseres sind.

Problem ist aber auch, dass die Anforderungen in den Berufsschulen mittlerweile so hoch sind, dass selbst Leute mit mittlerer Reife Probleme mit den Prüfungen haben.

Die bekommen dann die Perspektive angeboten, sich ein paar Jahre komplett ausbeuten zu lassen, um dann für einen durchschnittlich bezahlten Job qualifiziert zu sein. Spoiler: Das kann man mit einem Studium auch haben und hat mehr Spaß dran.

Und was können da die Schulen und Eltern dafür?

Vielleicht hast du auch eine ziemlich elitäre Bubble erwischt - oder du unterstellst den Eltern in deinem Umfeld auch einfach mal frei nach Schnauze, was sich für dich richtig anfühlt.

Wobei Tischler eben so die Handwerksvariante des Architekten ist.

Die Leute sehen die Leuchtturmprojekte

Bei euch vielleicht nicht, aber ich kenn mehr als genug Betriebe, die ihre Lehrlinge wie den letzten Dreck behandelt haben und behandeln und sich dann wundern, dass sie die Ausbildung abbrechen, oder nachm Gesellenbrief schneller verschwinden als der Flash. Sowas spricht sich rum und erzeugt ein sehr schlechtes Licht auf alle Ausbildungsberufe. Dazu kommt natürlich der ständige Drang zur Akademisierung, das ist schon richtig. Aber ist lange nicht der einzige Grund.
In Österreich hat man vor ein paar Jahren die Lehre mit Matura eingeführt und das hat mitunter auch dafür gesorgt, dass sich die Zahl der Lehrlinge zumindest stabilisieren konnte.

Ich sag ja, die Gesellschaft und Politik(die bestimmt was in Schulen passiert), haben das einem so vorgesagt/vorgegeben.

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Und auch der Effekt ist eher gering. Alle anderen Effekte lassen sich nicht vorhersagen. Hatte diesen recht neutralen und faktenbasierten Beitrag erst kürzlich im Mobilitätsthread geteilt:

Ich bin nicht der, der hier irgendwas unterstellt. Aber was diskutiere ich eigentlich mit dir. Im Gegensatz zu dir habe ich Kontakt zu vielen Handwerkern und auch zu anderen Eltern.

Ich sehe die Probleme, die wir selbst haben um an Personal für unsere Kitas, Schwimmbäder und Bauhöfe zu kommen.
Und im öffentlichen Dienst wird nun wirklich niemand ausgebeutet.

und @Doomac91

Gerade wenn man Auszubildende und BA Studenten im dualen Studium vergleicht, sehe ich bei diversen Firmen wo ich Leute kenne, schon krasse Unterschiede.

Alleine schon dass es an die Unistudenten von SEiten der Uni zig Bezahlangebote für Fortbildungen und co gibt, die von den Firmen anstandslos bezahlt werden, bei Azubis gibt es da nix.

Über Auslandsaufenthalte im Studium/Ausbildung die einfach mal unterschiedlich lang sind.

Sowie generell dass die Dualen STudenten weit forcierter unterwiesen werden.

Es ist eben oft so, der Azubi ist 2 Monate in einer Abteilung, der BA Student, weil er ja noch Uniblöcke hat, oft nur 2 Wochen.

In der Zeit soll man Ihnen aber das gleiche beibringen.

Bedeutet eben meist, der Azubi kriegt zb Rechnungseingabe beigebracht im Export, aber das macht er dann auch mal 2 Wochen, in allen Varianten.
Der Student kriegt das auch gezeigt, macht es aber maximal 1 Tag.

Und wie oft ich schon danach Sprüche gehört habe wie „aber das kannst du doch mit Studenten nicht machen“, wenn ich mit dem Studenten genauso in den Keller gegangen bin um das Archiv aufzuräumen, wie ich es mit dem Azubi gemacht hätte.

Es gibt eben die tief verwurzelte Ansicht das Studenten etwas besseres sind und dadurch werden sie in vielen Firmen eben auch besser behandelt.