Die 20. Legislaturperiode (Teil 1)

Jetzt applaudierst du dir schon selbst. Nix für ungut, aber du bist gefühlt seit Tagen für jeden Fakt, für jedes gute Argument dagegen völlig unempfänglich und „diskutierst“ immer noch (basierend auf deinem Halbwissen und Glauben) dagegen an, anstatt einfach mal einzusehen, dass du falsch liegst. Was willst du also schon von Niveau wissen? Es ist keine Schande, sich einzugestehen, dass man falsch liegt, auch wenn dir Teile unserer aktuellen Regierung inkl. Opposition suggerieren, dass man auch anders „erfolgreich“ sein kann.

Der Strompreis ist aktuell so hoch wie nie, sollte Gas komplett weg fallen und die Leute mit Strom ihre Wohnungen heizen müssen wird er noch mehr durch die Decke gehen.
Von der wegfallenden Gasverstromung ganz zu schweigen.
Schon Ende 2021 waren die Preise so stark gestiegen wie noch nie, einfach weil weniger da ist und Ende 21 schon Meiler abgeschaltet worden.
Klar kann man Spitzenlastkraftwerke nicht mit Grundlast ersetzten. Aber in der aktuellen Situation, hab ich doch lieber noch paar TW an Grundlast über, die die Preise noch halbwegs im Rahmen halten, als das man die komplette Versorgung im Winter an die Belastungsgrenze fährt.

Ja, dann glaub es halt nicht :man_shrugging: Ohne Kohle zu reaktivieren kann man Gaskraftwerke nicht ersetzen.

Hier ein bisschen Lektüre:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-05/standby-atomkraftwerk-text
Im „Standby“ dauert es also Tage, um Atomkraftwerke zum Ausgleich von Netzschwankungen einzusetzen. Habe jetzt nichts zum regulären Betrieb auf die Schnelle gefunden, aber die Zeitskalen für die Regelung des Outputs sind definitiv wesentlich höher als für Gaskraftwerke, schätze auf mindestens im Stundenbereich.

Kurze Schwankungen von wenigen Sekunden puffern die Kraftwerke durch die Trägheit der mächtigen rotierenden Generatoren einfach ab. »Diesen Effekt bezeichnen wir als Momentanreserve«, erklärt Tenbohlen. »Hält die Abweichung länger als zehn Sekunden an, folgt die Primärregelung. Dann wird mehr Dampf auf die Turbine gegeben, so dass sie sich schneller dreht.« Dauert die Abweichung länger als eine Minute, müssen Kraftwerke in benachbarten Regionen zugeschaltet werden, die sich schnell hochfahren lassen und die schnell zusätzlichen Strom liefern – etwa Gaskraftwerke, die schnell auf Touren kommen, oder Pumpspeicherkraftwerke, die ihre Schleusen öffnen, damit das Wasser durch die Turbinen rauscht. »Das ist die so genannte Sekundärregelung«,

Wenn Strom für dich etwas ist, dass einfach so aus der Steckdose kommt, ist das halt so. Das System dahinter ist aber unglaublich komplex und sehr störanfällig. Sobald Erzeugung ungleich Verbrauch kann es sehr schnell zu Stromausfällen kommen. Ein riesiges Problem der erneuerbaren Energien, was in der medialen Öffentlichkeit kaum angesprochen wird.

Aber Atomstrom gehört zur Grundlast, wird also kontinuierlich in etwa gleicher Menge erzeugt. Atomkraftwerke könnten somit rein technisch nicht das ersetzen, was Gaskraftwerke leisten, wie das Wirtschaftsministerium erläutert. Gas wird in der Spitzenlast verwendet, also bei Bedarf schnell ein- und wieder ausgeschaltet.

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erinnert irgendwie an die Diskussion um den menschengemachten Klimawandel

In welchem Szenario fällt Gas den komplett weg?

Diese Rechnung ist halt quatsch. Atomstrom drückt den Preis nur künstlich, da er so massiv subventioniert werden muss vom Steuerzahler, dass am Ende kein Plus beim Verbraucher ankommt. Atomstrom war nie günstig und wird es auch nicht sein.

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Die Rechnung ist nicht quatsch, Wenn in Summe netto was fehlt steigt der Preis für den Rest.
Mal völlig unabhängig davon was wie noch subventioniert wird.

Hier will auch erstmal keiner ein neues Kraftwerk genehmigen und bauen und für die Entsorgung und Wartung über 50 Jahre die Kosten gesamt berechnen, hier geht es um den Weiterbetrieb funktionierender Werke die die Probleme kurzfristig abmildern können.

Naja wenn Russland ganz zu macht bzw lässt und die Niederlande ihr Feld doch am Ende des Jahres schließt wie mal geplant, wirds schon eng.

Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich habe nicht gesagt, dass man Kohle nicht raktiveten darf.

Wie wäre es mit einem Kompromiss: wir lassen die Atomkraftwerke noch so lange weiter laufen, wie die aktuellen Brandstäbe reichen. Und im Gegenzug führen wir auch ein allgemeines Tempolimit auf allen deutschen Straßen ein.

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das stimmt halt nicht.
zum einen müssten die atomkraftwerke mit neuen brennelementen ausgestattet werden, deren beschaffung monate dauert, des weiteren müssten sie gewartet werden, was ohnehin schon über der zeit ist und zu sehr hoher wahrscheinlichkeit zu ausfällen führt, darüber hinaus ist das personal dann schon nicht mehr vorhanden, außerdem deckt atomstrom zur zeit noch etwa 5% der benötigten gesamtmenge, atomstrom kann nicht das leisten, was gas- und kohlekraftwerke leisten können, nämlich kurzfristige nachfragespitzen bedienen, und atomstrom ist teuer und unsicher.
all diese fakten legen dar, warum „atomkraftwerke einfach ein paar monate weiter laufen zu lassen“ völlig an der realität vorbei ist und die probleme, die sie anscheinend lösen sollen, nicht löst.

das wurde schon hundertfach durchgekaut. auch hier im thread.

die diskussion um atomenergie in D ist eine gezielte nebelkerze zur verblödung und verarschung.

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Wahrscheinlich wäre es sogar günstiger einigen Großgasverbrauchern der Industrie in Deutschland das Gas abzudrehen und sie zu entschädigen als die Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen, wenn ich mir den Aufwand anhöre :smiley: Also das würde ich mir so denken, ohne Fakten dazu zu kennen.

Und laut der Prognosen der Bundesnetzagentur, die ich oben verlinkt habe wird es zwar knapp mit dem Gas, aber wir könnten es mit gezielten Sparmaßnahmen hinbekommen.

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Ja, und dann nach 3 Monaten einfach die ganzen Stäbe in den Müll schmeißen. Kein Problem kostet Atomstrom einfach doppelt soviel. Aber hey, dann wird er halt nicht abgenommen, aber die AKW Betreiber werden sicher noch eine Bullshit vertrag mit der Regierung aushandeln, dass sie das alles abbezahlt bekommen.

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Ja, aber da wird sich auch der große Teil der SPD Wähler freuen, wenn sie keinen Job mehr haben.

Wenn die Industrie entsprechend entschädigt wird müssen sie niemanden entlassen, das wäre sicherlich auch eine der Bedingungen für die Entschädigung und dann verlierst auch kein SPD Wähler seinen Job.

Wie schon am Anfang geschrieben. Man braucht keine neuen und die alten Lagern bei den Kraftwerken, weil es immer noch kein Endlager gibt.

Ja, ist halt die Frage, wie viel das kostet. Bin noch nicht ganz durchgestiegen, wie das Auktionsverfahren funktioniert.

Häää also einfach noch ein paar alte wieder einsetzen? wer sagt das das überhaupt geht?

Ne, in meiner Welt nur die noch am Netz sind über den Winter laufen lassen.

Aber wer sagt, dass das Material das sie gerade im Reaktor ist, da noch nutzbar ist?

Ich bin ja dafür, wir legen alle zusammen, schenken ihm ein paar Brennstäbe, dann kann er sich mit denen wärmen, und braucht keine Angst vor der Gasknappheit haben. :kappa:

So weit ich weiß wurde es mal beschlossen, dass es zu gefährlich ist, die Brennstäbe zu transportieren und so lange es kein Endlager gibt bleiben die Brennstäbe bei den Reaktoren, so weit ich es verstanden habe.