Kurzer Gedankengang zu einer möglichen Übergewinnsteuer.
Trifft eine Übergewinnsteuer nicht auch die Anbieter erneuerbarer Energien ziemlich extrem?
Durch das Merit-Order Prinzip bekommen an der Strombörse alle den Preis des teuersten Anbieters, der noch Strom liefert. Heißt aktuell bestimmen die Gaskraftwerke den Preis. Davon profitieren ja die Anbieter von erneuerbarem Strom am aller meisten, da diese die günstigsten Produktionskosten haben. Heißt hier entstehen aktuell die meisten „Übergewinne“, oder?
Wenn es jetzt eine Übergewinnsteuer gibt, die nicht ausschließlich auf Gas und Öl anfällt, sondern auch auf Strom, dann trifft man damit insb. die Anbieter erneuerbarer Energien.
Klar sind das wahrscheinlich auch zum Großteil die großen Konzerne, aber ich denke für die kleineren Anbieter ist das aktuell auch eine gute Geldspritze für den weiteren Ausbau.
es ist ja nicht so, als ob die energieunternehmen ohne kriegsgewinne keinen profit machen.
es gibt also einen unternehmerischen anreiz OHNE übergewinne.
die übergewinne (noch nicht mal in gänze) zu beschneiden, hat also in selbst in dem profit=motivation gedanken keinen einfluss auf investitionen.
wir sehen ja, im gegenteil, dass die profite gar nicht für investitionen genommen werden, sondern für individuelle gewinnausschüttungen wie bspw. dividenden und aktienrückkäufe.
Könnte man es nicht einfach einschränken, wenn ein Unternehmen 80% seines Gewinns mit fossilen Brennstoffen erzielt, sind 80% der Übergewinne von der Steuer betroffen oder lässt sich dieser Anteil nicht ermitteln?
Ja, da aber Leute angepisst sind, wenn sie ständig von Demonstranten blockiert werden, erzeugt das Druck auf die Politik zu handeln. Klar, machen die sich damit keine Freunde unter den normalen Bürgern, müssen sie ja aber auch nicht. Die, die es bisher noch nicht begriffen haben, werden es vermutlich auch nicht mehr. Es ist die Politik, die regulierend eingreifen muss.
FFF Demos auf der anderen Seite stören niemanden und können locker ignoriert werden. Die nächste große globale Klimademo ist übrigens am 23.9.
Es gibt kein Problem. Wenn man möchte, kann man die Anbieter erneuerbarer Energien an anderer Stelle genau so einfach wieder entlasten wie man die Übergewinnsteuer eingeführt hat.
Doch genau das müssen sie weil die Politik nach der Bevölkerungsmeinung handelt.
Alle rufen „Scheiß Gasumlage“, und schwupps wird sie jetzt plötzlich doch überarbeitet, obwohl vorher von der ganzen Regierung so beschlossen.
Das stimmt, aber das wird halt nicht passieren solange nicht ein Großteil der Menschen den Klimawandel als großes Problem ansehen.
Klar, Teufelskreis. Ohne das eine nicht das Andere. Aber durch die teils sehr umstrittenen Aktion bewirkt man meiner Meinung nach nichts und schafft sich nur lautere Feinde, die alles noch weiter verzögern.
FFF hat riesen Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt und grüne Politik dadurch extrem gestärkt, wie man an den Wahlergebnissen der letzten Jahre deutlich sehen kann. Klar reicht das noch nicht, aber wenn man so stark weitermacht wie vor Corona wird man hier weitere große Erfolge erzielen können.
Ich bin da halt nicht so optimistisch. Ich denke, dass man den Teil, den man für grüne Politik gewinnen kann, schon abgeschöpft hat. Den Rest wird man, wenn überhaupt, nur noch gewinnen, wenn der Klimawandel spürbare Auswirkungen auf sie hat. Allerdings wird man auch einen guten Teil wieder verlieren, wenn die Klimapolitik spürbare Auswirkungen auf den Einzelnen bekommt. Das ist halt so ein Thema, wo es sich die Politik nicht leisten kann auf die Bevölkerungsmehrheit zu hören.
Außerdem radikalisiert sich ja auch FFF langsam, weil sie selbst merken, dass sie hier gegen Windmühlen kämpfen.
Man ist eben gefangen zwischen dem Wählerstimmen-abgreifen-und-nicht-verlieren-Wollen und Das-Richtige-Tun, entscheidet sich aber zu häufig für ersteres. Dass DemonstrantInnen bzw. AktivistInnen radikaler werden, wenn sie merken, dass insbesondere die Politik das gewissermaßen auszusitzen versucht oder längst nicht ausreichende Miniatur-Lösungen verabschiedet, verwundert nicht.
Dass man keinen reinen Wein einschenken will (von „kann“ kann hier nicht die Rede sein), wird uns möglicherweise sogar früher als gedacht zum Verhängnis.
Das Problem dabei ist halt: Man konnte Corona nicht einfach mal so eben vom Gegenteil überzeugen, so dass es uns einfach in Frieden lassen würde. Und selbiges gilt auch für den Klimawandel. Die Einschläge kommen näher und werden intensiver. Da gibt’s kein: „Lass mich in Ruhe mit dem Thema, reicht langsam!“ Man wird sich der Angelegenheit stellen müssen, aber ich zweifle daran, ähnlich wie @Sodis, dass das geschehen wird. Ich habe auch den Eindruck, dass man diejenigen, die das wirklich interessiert, längst „angeworben“ hat und der Rest will’s erst verstehen, wenn’s einen selbst und - vor allem! - den eigenen Geldbeutel empfindlich trifft. Aber selbst dann flüchten sich viele noch in die immergleichen Ausreden.
Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst eines Vollzeitlers lag laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2021 bei 54.304 Euro.
WAS? das sind ja 4525 Euro im Monat.
Ich bin immer sehr verwirrt über solche hohen Durchschnittsbruttos, bei mir in der Firma wääre das von 15 Lohnstufen ist das bei uns erst ab Lohnstufe 12 - die Meisten von uns befinden sich aber in 5, 7, 8 und 9
Er sei sich mit Lindner einig, dass es keinen kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geben könne, da dieser permanent weiterentwickelt werden müsse, sagte Wissing.
Das ist natürlich undenkbar. Man könnte es ja mal versuchen, also wie das in anderen Ländern z.T. seit Jahren bereits gemacht wird.
wenn man stehen bleiben oder gar rückwärts gehen möchte, erhebt man die weiterentwicklung zum problem.
just fdp things.
übrigens beträgt der posten, der in hartz 4 und grundsicherung für mobilität vorgesehen ist, etwa 40 Euro.
ein ticket für 49 Euro (oder teurer) einzuführen, ist also gar nicht erst für die gesellschaftliche teilhabe der von armut betroffenen gedacht.
bin dann mal gespannt, wie so der vorschlag der fdp ausfällt