Also wenn ich deinen Text so lese, ist das doch aber immer gegeben, weil Nötigung greift, sobald ein 2. Auto hinter dem ersten warten muss, was bei ner Autobahn eigentlich immer innerhalb weniger Minuten gegeben ist.
Also ich habe nichts von diesen Blockaden, aber von früheren Demos und medialer Berichterstattung zu dem Thema mitbekommen. Von den Blockaden bleibet dabei für mich mit jeglicher negativer Kontext hängen.
Hab ich das erste mal heute morgen von gelesen und musste an deinen Kommentar denken.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/kanada-corona-proteste-blockade-justin-trudeau
Hatten wir doch gestern schon. Es gibt einen zentralen Unterschied zwischen den beiden Dingen. Die Forderung der Aktivisten in Berlin ist objektiv richtig UND wird von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Für die Forderung der Trucker in Kanada gilt keins von beidem. Ist es wirklich so schwer das differenziert betrachten zu können?
Gestern gabs in Wien nen Schwurbelautokorso, der für Staus verantwortlich war. Waren die Forderungen dumm? Ohne Frage. Ist die Aktion in ieiner Weise sinnvoll? Höchstwahrscheinlich nein. Dennoch würd ich den Leuten nicht absprechen, so demonstrieren zu wollen.
Lass dich nicht triggern von einem Artikel.
Ich sehe da schon Unterschiede, sogar von der Ausführung und natürlich inhaltlich, keine Frage.
Ich finde es nicht richtig. Ich weiß aber auch nicht ob wir da heute noch neue Punkte zusammengekommen, die Positionen haben wir ja gestern ausgetauscht.
ich denke ehrlich gesagt schon, dass solche Aktionen wirkungsvoll sind. Medien und Politik würden nicht ständig über Querdenker-Forderungen sprechen, würden die nicht seit 2 Jahren ständig Grenzen überschreiten oder Gesetze brechen.
Ich denk mirs so, historisch betrachtet war so ziemlich jede Form der Demonstration zu Beginn superböse und gemein. Erst im Nachhinein lässt sich erst feststellen, ob diese oder jene Form (abzüglich jener, die rein nur auf Gewalt setzen, versteht sich) überhaupt zulässig oder sinnvoll ist.
Ich denke weniger, dass solche Aktionen dafür verantwortlich sind und mehr verbündete Krafte in Medien und Politik, die da den Schwurbelleuten weiterhelfen.
Und wie weit darf man diese Grenze verschieben? Könnte sich im nachhinein ja immer als richtig herausstellen? Merkst du nicht wie gefährlich diese Argumentation ist?
Die Grenze habe ich mit der Gewalt bereits gezogen.
Welche Art der Gewalt? Gegen Menschen? Sachen? Gewalt gegenüber anderer Freiheit im Straßenverkehr teilzunehmen?
Körperliche Gewalt grgen Menschen
Gewaltfreiheit als Grenze zu haben ist auch nur in einer privilegierten Situation möglich, wenn die Demokratie noch einigermaßen funktioniert. Für unterdrückte Minderheiten (z.B. Schwarze in den USA) war und ist Gewaltfreiheit meist leider keine Option um an gleiche Rechte zu kommen
Da hast du natürlich Recht. Da würde ich aber auch nimmer von Demonstration sprechen sondern eher von Revolte/Revolution/o.ä. Begriffe wählen.
Selbst in Syrien hat alles mit Demonstrationen begonnen, und auch die Opposition in Russland hält das noch für den besten Weg.
Und wie man an den beiden Fällen sieht funktioniert das mit der Gewaltfreiheit richtig gut, um eine demokratische Forderungen in einer Diktatur durchzusetzen.
Ok, ich versuch mal ne einigermaßen allgemein formulierter Meinung, wie ich bewerten würde, wann was legitim ist.
Das wichtigste: ist die Forderung an sich mit grundlegenden Werten wie Humanismus, Menschenrechten, Demokratie, Menschenwürde und Wissenschaft vereinbar? Wenn nicht, ist auch ne simple „Meinungsäußerung“ in nem Telegramkanal etwas, das die Gesellschaft verurteilen und in schlimmen Fällen unterbinden sollte.
Wenn das gewährleistet ist, hängts davon ab, wie groß die Ungerechtigkeit ist. Je schlimmer die Ungerechtigkeit, desto legitimer wird ziviler Ungehorsam, Gesetzesbrüche und evtl sogar körperliche Gewalt. Vor allem wenn friedliche Ansätze davor gescheitert sind.
Unabhängig davon ist dann noch die Frage, wann was sinnvoll oder wirkungsvoll ist. Das ist komplett situationsabhängig. Die meisten großen Bewegung, die grundlegend für die heutige Demokratie waren, hatten auch Gewalt als Teil der Bewegung (z.b. die französische Revolution). Gab aber bestimmt auch Fälle in denen Gewalt eine politische Bewegung abgewürgt hat, weil sie dadurch ihre Unterstützung in der Gesellschaft verloren hat (die RAF könnte dafür ein Beispiel sein).
Danke für diese Erklärung und Einordnung. Mit dieser Einordnung kann man ja wenigstens etwas anfangen und nachvollziehen.