Die 20. Legislaturperiode (Teil 3)

Jetzt erklär mir mal bitte, wie dieser „geordnete Übergang“ vonstatten gegangen wär und wie das ganz konkret gut für das Land gewesen wäre.

Häh?
Wie nimmt man staatspolitische Verantwortung und Regierungsverantwortung wahr, wenn man die Koalition aufkündigt?

3 „Gefällt mir“

Negativzinsen auf Spareinlagen ab einer gewissen Höhe sind der Schlüssel. Damit kommt mehr Geld in den Umlauf, es vermehrt sich nicht auf „wundersame Weise“ und wir wirken der so viel gefürchteten Inflation entgegen.

Es ist doch offensichtlich was hier passiert. Hier hat man jemanden bei dem die Meinungsmache von Bild, Welt und Co verfängt, und diese sogar weiterträgt.
Es wird ja massiv versucht das Medial umzudrehen, und der FDP zu helfen.

3 „Gefällt mir“

Ach die suchen Hilfe. Nichts einfacher als das. Sollen sie sich ein Beispiel an Scholz nehmen und Lindner vor die Tür setzen.

1 „Gefällt mir“

Das ist letztlich bedeutungsgleich mit Geldentwertung oder Steuern „ab einer gewissen Höhe“.
Also Umverteilung von denen weg, die sehr viel haben.
Bin ich dafür.

Aber Geld vermehrt sich nicht auf „wundersame Weise“ (und es „arbeitet“ btw. auch nicht) und Wirkung gegen eine Inflation ist nur auf eine gewisse Gruppe und womöglich deren Luxusgütern beschränkt.

2 „Gefällt mir“

Leider wurde die FDP die konstruktive Politik macht, ja schon vor Jahrzehnten ausgelöscht. Wüsste nicht wo da die Menschen in der Partei für herkommen sollten.

Schon geil, da bereitet einer vor die Koalition zu sprengen, der böse ist aber jener der sich darauf vorbereitet das die Koalition gesprengt wird. So viel Bullshit kann man sich echt nicht ausdenken :rofl:

13 „Gefällt mir“

Wir hatten doch genug Inflationsperioden in der Vergangenheit, die alle durch übermäßige Geldausgabe geprägt waren.

Ja, aber reicht das aus um die Zinsen abzufedern? Um auf die Renten zurückzukommen: Die Rentenversicherung ist so aufgebaut, dass man höhere Renten bekommt, wenn man ein hohes Arbeitseinkommen hatte. Sprich, wer viel hatte, bekommt viel. Ich verstehe wirklich nicht, warum du damit ein Problem hast. Bei reichen Rentnern könnte man problemlos kürzen und hätte immernoch den positiven Effekt des erhöhten Konsums.

Du schreibst doch selbst, dass Staatsschulden in Privatvermögen gehen, zweifelst vorher aber an, dass Staatsschulden die Geldmenge erhöhen. Das passt doch nicht zusammen. Das ist doch exakt das, was wir die letzten Jahrzehnte beobachten: Die Staatsschulden steigen und die Privatvermögen Reicher ebenso. Ergo steigt auch die Geldmenge im System. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn man die nötigen Ausgaben über Vermögenssteuern finanziert und würde das auch vorziehen, derzeit sehe ich aber mehr politischen Willen für eine Reform der Schuldenbremse.

Den exakten Punkt an dem Schulden ein Problem werden, kann dir wohl niemand exakt beantworten. Dafür ist das Ganze zu komplex. Sind wir uns zumindest einig, dass dieser Punkt existiert?

Die Inflation in den USA hat nach Corona begonnen und vor dem russischen Angriffskriegs. Ein gutes Beispiel, da vorher schuldenfinanziertes Geld an die breite Bevölkerung geflossen ist. Während Corona haben die, die es konnten ihre Ausgaben eingeschränkt, als es wieder möglich war Dinge zu unternehmen (bzw die mitlaufende Unsicherheit der Pandemie langsam wieder absank) kam dieses Geld in Umlauf und die Inflation stieg:


Inflation wird von wachsender Geldzirkulation verursacht, nur höhere Staatsschulden reichen nicht aus. Das ist analog zu Inflationskrisen nach Kriegen. Während des Krieges sinken die Konsumausgaben und nach Beendigung gibt es dann einen Nachfrageschock. Das Ganze wird noch verschärft durch nötigen Wiederaufbau und eventuelle Reparationszahlungen.
Japan ist auch ein tolles Beispiel für diesen Mechanismus. Da steigt die Schuldenquote, gleichzeitig der Gini-Koeffizient und der eine Teil der Bevölkerung ist so auf Arbeit fokussiert, dass sie gar keine Zeit für Konsumausgaben haben, während der andere Teil alt ist. Ergo fließt das Geld nicht zurück in die Wirtschaft, sondern wird geparkt, die Nachfrage ist niedrig, das Angebot aber gleichbleibend, wodurch die Preise sinken.

Mehr Geld im Umlauf ist ein Inflationstreiber.

1 „Gefällt mir“

Um das Geldsystem richtig zu verstehen kann ich hierzu die Bücher von bspw. Fabian Scheidler empfehlen. Auch der Club Of Rome hat dazu gute Literatur.
Ich schaffe die genaue Erläuterung hierzu nicht auf dieser Plattform.
Aber Kurzform: Negativzinsen führen dazu, dass sich das Geld nicht von selbst vermehrt und daher wirkt dies der Inflation entgegen.
Inflation an sich ist nicht per se schlecht, solange ausreichend Geld im Umlauf ist und ausreichend Waren zur Verfügung stehen. Der Idealzustand ist, dass alles Geld dauerhaft im Umlauf ist, was wiederrum, aufgrund der stabilen Menge an Geld, welches im Umlauf ist, die Inflation eben nicht befeuert, da das Geld sich nicht von selbst mehrt, was es auch nicht muss.
Negativzinsen vernichten also genau das Geld, das offenbar nicht benötigt wird und wirken einer Inflation entgegen.
Wer „zu viel“ Geld hat, kann über Banken als Kreditgeber (zinsfrei) an andere fungieren um selbst seine eigene Geldmenge nicht schrumpfen zu lassen und damit anderen bspw. den Kauf eines Autos, Hauses,… zu ermöglichen.
Natürlich alles vertraglich abgesichert.

Soviel mal zu diesem Beispiel und in stark verkürzter Form.

Die „wundersame Weise“ sind die positiven Zinsen, welche der größte Fehler im Geldsystem sind.
Diese treiben die Inflation in die Höhe.
Es ist ja nicht nur das umlaufende Geld, das sich auf die Inflation auswirkt, doch vielmehr dieses, welches auf Konten herumliegt und sich dort weiter mehrt, einfach nur, weil es eben auf diesen Konten liegt.
Geld ist ein Tauschmittel und keine Lagerware.

Negativzinsen sind nicht bedeutungsgleich mit Steuern auf Vermögen. Die Steuern entwerten das Geld nicht, sondern schichten es um und damit ist weiterhin zu viel Geld im Umlauf und daher die Inflation erhöht.
Das Geld muss ab einer gewissen Höhe vernichtet werden um die Inflation eben nicht anzuheizen.
Die Umschichtung löst das Problem nicht, sondern erhöht mittelfristig lediglich die Warenpreise und der Kreis ist wieder geschlossen.

1 „Gefällt mir“

Mit welchem Mechanismus erhöht Geld, was auf einem Konto herumliegt und sich dort vermehrt die Inflation?

Was bedeutet das? Meinst du, dass die Inflation durch übermäßige Staatsausgaben, also Schulden, verursacht waren? Oder formulierst du es so, um dich darauf zurückziehen zu können, dass du meintest, dass bei Inflation Geld weniger wert ist, man weniger Warenwert dagegen bekommt und man deshalb mehr Geld ausgeben muss.
Im ersteren Fall kannst du diesen Kausalzusammenhang bestimmt belegen und erklären, warum die USA und Japan mit einer sehr viel höheren Staatsverschuldungsquote keine Inflationsprobleme haben.

Die Zinsen sind kein Problem. Zur Zeit sind afaik die Zinsen < Inflationsrate. Überdies wird D Staatsanleihen aus der Hand gerissen. Andere Industrieländer haben im Vergleich eine weit, weit höhere Staatsverschuldung ohne Probleme mit Zinsen oder Infaltion zu bekommen.
Die fehlenden Investitionen in Ausbau und Erhalt von Infrastruktur und zur Finanzierung des Strukturwandels sind dagegen die größte Hypothek für nachfolgende Generationen.
Und Investitionen werden, sogar in der Privatwirtschaft, gemeinhin über Schulden finanziert und nicht aus dem laufenden Betrieb. Und den Gegenwert der Investitionen hat man dann auf der Haben-Seite. Das weiß jeder Selbstständige.
Ob man bspw. Ausgaben für die (Aus-)bildung unserer Kinder als volkswirtschaftliche Investitionen betrachtet, die eine hö.here Produktionsleistung erbringen können, darüber kann man dann streiten

Ich habe kein Problem damit. Das stimmt nicht.
Meinetwegen kann man bei Rentnern mit sehr hohen Renteneinkünften (oder Beamtenpensionen) kürzen. Ich halte das aber für Symbolpolitik ohne nennbaren Effekt.
Nur hast du vorher pauschal von Geschenken an Rentnern gesprochen, wenn man die Schuldenbremse abschafft. Die Differenzierung für sehr reiche, einkommens- undvermutlich vermögensstarke Rentner nimmst du jetzt vor.
Für eine solche Umverteilung bin ich immer zu haben.
Aber wie die Schuldenbremse kausal eine Umverteilung an ebendiese Gruppe verhindert, wichtige Rentenanpassungen für einkommens- und vermögensschwache Rentner aber zugleich ermöglicht oder wie eine Schuldenbremse kausal Rentengeschenke verhindert und das ohne sie nicht möglich ist, sagst du nicht.

Doch das passt sehr gut zusammen, weil es Steuern und Inflation gibt, wie ich gesagt habe. Und die Steuern und die Geldentwertung kommen in deiner Gleichung nicht vor. Das Problem sind nicht Staatsschulden an sich, sondern die Verteilung von Einkommen und Vermögen. Steuern und Inflation steuern[!] diese Verteilung von staatlicher Seite aus.

Kausal ≠ Korrelation. Die verteilung ist das Problem, nicht die Schulden.
Und das System ist nicht geschlossen. Z.B. importieren andere Länder Waren nach D, die wir mit € bezahlen und die dann innerhalb D nicht mehr zur Verfügung stehen

Investitionen werden i.d.R. über Schulden finanziert.
Der Rest ist Umverteilung. Zur Zeit wird v.a. Vermögen und erarbeitete Profite und somit mögliche Teilhabe an Wohlstand an eine sehr kleine Minderheit von sehr reichen und vermögenden umverteilt.

Nein, da sind wir uns nicht einig.
Ich frage dich, wo und wann dieser Punkt erreicht ist und welche Faktoren das beeinflussen.
Jetzt sagst du, zum ersteren gibt es keine Antwort, aber der Punkt existiert [trust me bro] - Japans Schuldenquote kann es dann ja offensichtlich nicht sein, und dann haben wir noch massiven Spielraum.
Und zum letzteren, welche Einflussfaktoren dieses „zuviel“ an Staatsschulden bestimmen, schweigst du dich weiterhin aus.

Du setzt Inflation mit Inflationsrate gleich. Das tue ich nicht.
Der Grund für den Anstieg der in dieser Grafik dargestellten Inflationsrate waren Preisschocks und nicht Nachfrage induzierte Inflation, wie du unterstellst. Es war nicht so, dass erst Geld verteilt wurde und dann die Inflationsrate stieg. Erst stiegen die Preise, um das abzufedern wurde die Staatschuldenquote erhöht.
Du drehst die Kausalität um.

Starke These. Vor allem das Wort „verursacht“. Im Grunde begründest du deine Thesen mit Tautologien - „es regnet, wenn es regnet“. Die Ursachen benennst du nicht.

Aha!

Ah und jetzt sprichst du von Nachfrage-Schock! Ich nehme an während eines Kriegs liegt dann ein Angebots-Schock vor, weil Waffen > Brot.
Aber wir hatten doch in ganz Europa nach WW2 ein Wirtschaftswunder („trente glorieuses“ in F, ebenso bspw. im Franco-Spanien etc.), das zu Wohlstandsanstieg geführt hat.

Du meinst wahrscheinlich, dass der Prozentwert des Gini-Koeffizienten steigt.
Das Problem an deiner Herleitung ist, sie sagt nichts darüber, wie die Staatsverschuldung darin ihre Ursache haben soll und wie eine Schuldenbremse für Japan die Situation verbessern würde. Selbst wenn man deine Vorannahmen alle komplett mitgeht, beweist das nicht, dass eine geringere Staatsverschuldung die Situation verbessert.

Nein, das ist eine Tautologie. Es ist dann ein Inflationstreiber, wenn es die Inflation treibt. „Es regnet, wenn es regnet“.

1 „Gefällt mir“

Zinsen bedeuten jetzt mal ganz einfach runtergedampft, dass ich mehr zurückerwarte, wenn ich anderen etwas leihe. Das bedeutet, dieses „Mehr“ muss erarbeitet werden.
Durch tatsächlich erbrachte Arbeit und durch Aneignung von endlichen Ressourcen auf der Erde und durch Vergesellschaftung oder Ignorieren von entstandenen Müll, Abfall, Giftstoffen.
Das ist schon ein Problem, aber ich würde es nicht „den größten Fehler im Geldsystem“ nennen.

Geld ist beides. (eigentlich iirc. 3 Dinge zugleich: Tauschmittel, Ware und Schatz - aber das müsste ich nachschlagen).
Daran ist schon Marx gescheitert.

Geld (Kapital) was auf einem Konto liegt und sich dort durch Zinsen „vermehrt“ schafft dadurch eine fiktive Geldmenge, die sich nicht am Realmarkt orientiert. Es ist also plötzlich mehr Geld vorhanden als es Waren gibt.
Du kannst also immer mehr Waren kaufen, weil Du Dein Geld nicht zurückhalten musst - es vermehrt sich auf Deinem Konto.
Du gibst Deinem Nachbarn 10 für ein Brot der legt die 10 auf ein Konto und hat ein Jahr später 20 auf dem Konto.
Er will jetzt zwei Hosen von Dir. Du hast aber nur die eine, denn diese vermehrt sich ja nicht einfach so. Damit sind seine überschüssigen 10 erst mal wertlos. Du kannst aber auch dann einfach 20 für die Hose verlangen. Er hat diese ja.

Geld was auf dem Konto bleibt wird für Spekulationen genutzt. Boden, Nahrung, Wasser,… was die Inflation munter anheitzt. Es wird ja hierdurch eine Nachfrage suggeriert, die in der Realität nicht besteht, was wiederrum die Preise für Waren anhebt.

Ich hoffe die Komplexität dahinter einigermaßen dargestellt haben zu können.

1 „Gefällt mir“

Dass Geld Lagerware ist, hat uns in diese Misere geführt. Geld funktioniert als Lagerware nicht. Wie man deutlich sehen kann. Dieses System wird kollabieren, das ist unausweichlich. Es ist nur noch nicht klar wann es soweit ist.
Aber die letzte Spekulationsblase hat einen guten Einblick gegeben.

Inflation ist per se auch kein Problem.
Zum einen ist eine gewisse Inflation gewollt, um Geld aus dem System zu nehmen, Konsum zu forcieren (weil es weniger wert wird, wenn es rumliegt), um die Nachfrage und somit die Produktion anzutreiben und weil Deflation eine ökonomische Katastrophe ist (Nachfrage und Produktion sinken drastisch, weil Sparen > Produzieren).

Problematisch ist eine Inflation bei Konsumgütern des täglichen Bedarfs, der Lebenserhaltung und der Teilhabe. Menschen, die ihr Einkommen verkonsumieren müssen, um zu überleben, müssen dann immer mehr arbeiten, um überleben zu können.
Bei sehr reichen Menschen ist das egal, da werden Luxusgegenstände teurer.

Geld als „Lagerware“ (Marx würde „Schatz“ sagen) ist unproblematisch, wenn es nur rumliegt. Wenn damit politische Einflussnahme geschieht oder sich man Vermögen an Dingen des Konsumbedarfs aneignet, kann es zum Problem führen, wenn es nicht ausreichend geregelt ist. Wenn also wenige Milliardäre das Wohneigentum, Medien, mobile Teilhabe, Nahrung, Trinkwasser u.v.a.m. undemokratische beherrschen.

Weder sind also Geldmenge, Inflation oder Staatsschulden das ursprüngliche Problem sondern Verteilungsgerechtigkeit und Zugang zu Teilhabe an den Dingen des täglichen Bedarfs und darüber hinaus (z.B. Krankheit, Pflege).
Dazu bedarf es Demokratische Umverteilung, weil „das System“ (was eigentlich Kapitalismus bzw. euphemistisch Marktwirtschaft meint) von sich aus Produktionsmittel, Ressourcen und Macht zu wenigen umverteilt.

1 „Gefällt mir“

https://x.com/MStascheit/status/1857816475848814875

Ein 2 Min Video in dem Lindner seine ekelhafte Haltung bezüglich §218 erklärt.

Man kann auch seinen Kopf 2 Minuten in den Backofen halten, wenn man Bock auf heiße Luft hat

2 „Gefällt mir“

Das alles geht mit meiner Aussage konform und habe ich in Teilen selbst auch so schon beschriebe.
Es ändert auch nichts daran, dass Negativzinsen das Kernproblem beseitigen würde. Geld hat geschichtlich betrachtet so lange gut funktioniert, bis Zinsen ins Spiel kamen.
Geld als Lagerware ist dennoch ein Problem, wenn kein neues produziert wird. Denn dann fehlt es zum Zwecke des Eintauschens von Gütern an anderer Stelle. Geld muss im Fluss bleiben. Dies ist der Idealzustand.