Ich auch nicht. Irgendjemand muss hier im Lädnle ja die sozialdemokratische Flagge hochhalten. Auch wenns eine sehr kleine Flagge ist die hier und da schon ein paar Risse hat
Kleiner Fun-Fact: Bei uns hat die Stadt einen Kindergarten nach dem anderen eröffnet und jetzt haben wir wirklich zu viele Kita-Plätze (für ü3), weil das System in dem gemonitort wird, welcher Kindergarten wie viele freie Plätze hat, von den Kindergarten Betreiben teilweise falsch oder nicht richtig gepflegt wurde
Solange Du damit nicht die konservative SPD meinst bin ich beruhigt.
Groß andere Möglichkeiten „links“ zu wählen hast du in BW nicht. Da ist die SPD wirklich die einzige valide Möglichkeit. Der Rest wäre verschenkt, weil die Linken oder so niemals eine Chance hier haben.
Schwarzrot ist aber auch nur marginal besser als Schwarzgrün … Schwarzrotgrün wird es wahrscheinlich nicht brauchen (wobei sich das natürlich alles noch ändern kann). Klar, wirkliche Alternativen, außer noch schlimmere, geben die Umfragewerte nicht her …
Da die SPD nochmal den Scholz aufstellen wird, werd ich mich darauf nicht wieder einlassen (hatte beim letzten Mal Grüne und SPD gewählt).
Bei uns bauen sie nach und nach Kindergärten, da ca. 1000 Kinder keinen Platz haben. Die Kindergärten haben schon seit Jahren ausreichend Kapazität, es fehlt jedoch an den Erziehern und es kommen auch keine nach, bzw. gehen schnell wieder, da die Stadt zu teuer ist.
Jetzt haben wir hier Kindergärten rumstehen, in denen von 4 möglichen Gruppen nur eine betreut werden kann.
Letztes Jahr gab es aufgrund von Lehrermangel in der Grundschule einen tödlichen Unfall bei dem ein Kind im Unterricht ums Leben kam.
Eben. Da haben sich CDU und Grüne gegenseitig zerfleischt und sind beide schön von einem Fettnäpfchen ins nächste getreten während die SPD still heimlich nach oben kletterte. Weiß noch im Wahlkampf bei den Umfragen. Ich habe den nicht geglaubt als die SPD ganz vorne war. Das war zu absurd.
Allerdings ist jetzt deutlich weniger Zeit und die Strategie des lachenden Dritten wird nicht mehr aufgehen, da Merz ja Scholz auch immer wieder attackiert und damit einbezieht.
Die meisten Stimmen haben sie ja nicht geholt. Lagen nicht über 50%. Sie haben lediglich mehr Stimmen als andere Parteien geholt.
Es gibt in der aktuellen Politik mMn. eine zentrale Herausforderung:
Der Versprechen der Moderne, dass Wachstum unendlich ist und Verlust nicht mehr existiert, kann nicht mehr gehalten werden.
Dabei geht es mir jetzt gar nicht so sehr um einen Vergleich 2024 vs. 1960.
Aber die generelle Tendenz in der Wahrnehmung (und vermutlich auch in der Realität, weil wir es in der Vergangenheit übertrieben haben) ist, dass die Zukunft schlechter wird als heute. Früher waren die Zukunftsaussichten deutlich positiver. Das generelle Mindset war immer, dass man für eine bessere Zukunft arbeitet. Diese Gewissheit ist der Gesellschaft (vermutlich zurecht) verloren gegangen.
Die notwendige Antwort der Politik darauf ist in einer solchen politischen Struktur wie wir sie haben fast unmöglich. Es bräuchte ein großes Bündnis über Opposition und Regierung hinweg, die sich dieses Themas annimmt und sagt:
„Ja, die Zeiten werden eventuell härter, aber wir tun das möglichste um unser Land auf den richtigen Kurs zu bringen. Das wird nicht immer einfach, und teilweise auch schmerzhaft, aber es ist einfach notwendig“
Dieses Bündnis gibt es aber nicht. Diese Botschaft ist auch eine, welche bei der Bevölkerung nicht gut ankommt. Insbesondere dann nicht, wenn es genug „Ausreißer“ in den Parteien gibt, die meinen, man müsste nur „alles so wie früher machen“ dann wird es schon werden.
Wenn man es als Partei doch versucht, dann wird man ziemlich schnell von allen anderen unter den Bus geworfen. Beispiel wären hier die Grünen, die zumindest zu Beginn der Ampel und auch im Rahmen der Energiekrise versucht haben, genau diese Botschaft zu senden. Das funktioniert leider nicht, wenn selbst die Regierungspartner dann lieber nicht mitmachen wollen.
Das ist das eigentlich traurige am Ende der Ampel. Sie war als „Fortschrittskoalition“ gestartet. Und ich glaube auch tatsächlich, wenn sich die Egos nicht so in den Weg gedrängelt hätten, dann hätte diese Ampel wirklich großartiges leisten können (ohne, dass ich alles davon hätte gut finden müssen). Stattdessen ist es in eine dümmliche Schlammschlacht von Egozentrikern ausgeartet.
Und um zu einem pessimistischen Abschluss zu kommen: Ich sehe da auch gerade keine wirkliche Lösung. Der autoritäre Populismus setzt genau bei diesen Verlustängsten an und die klassischen Parteien, finden keine glaubhafte Antwort darauf, die den Menschen Mut für die Zukunft macht. Also rennen sie in Scharen zu den Parteien, die ihnen versprechen „es muss nur alles so gemacht werden wie früher, da war die Welt ja noch in Ordnung“
Inspiration / Quelle zu diesen Gedanken:
Verlust: Das Futur II der Postapokalypse: „Verluste werden eingetreten sein“ | ZEIT ONLINE
Friedrich Merz : Wie Phoenix aus dem Ampelchaos? | ZEIT ONLINE
Es gibt schlichtweg auch keine optimistische Antwort auf die Zukunft mehr. Viele Menschen wissen das und fokussieren sich jetzt darauf möglichst viel für sich selbst zusammenzuhalten um bis zum Lebensende finanziell noch gut über die Runden zu kommen.
Entsprechend den dazu passenden Wahlversprechen wird dann eben gewählt und da gibt es keinen Platz für Soziales oder Umweltschutz und letzterer ist tatsächlich mittlerweile fraglich ob Maßnahmen der Menschheit jetzt noch was bringen.
Eine Lösung habe ich auch nicht, bin aber überzeugt das stärkste Instrument wäre eine drastische Bevölkerungsreduzierung durch Maßnahmen, die Kinderkriegen und unterhalten deutlich unattraktiver machen, plus kostenfreier Zugang zu Verhütungsmitteln und Schwangerschaftsabbrüchen, sowie Sterilisation als Kassenleistung.
Es gäbe schon Lösungen, die auch zu einer Verbesserung der Lebensrealität führten, zu mehr Wohlstand v.a. auch für niedrige und mittlere Einkommen.
Ein Beispiel wäre ein Klimageld für die Bürger, das tatsächlich, wie ursprünglich geplant, niedrige und mittlere Einkommen für ihren geringeren CO2-Abdruck belohnt.
Oder ein bundesweiter Mietendeckel (der nur deshalb vom BVerfG gekippt wurde, weil Berlin als Bundesland das nicht allein beschließen darf).
Lohnanpassungen an das Produktivitätswachstum statt weiteren Druck auf niedrige und mittlere Einkommen auszuüben, um die Löhne im internatiionalen Vergleich niedrig halten zu können und Wirtschaftswachstum über den Konsum anderer Länder zu bekommen.
Beiteiligung aller im gleichen Maßstab an Sozialabgaben wie KV, Pflegeversicherung, Rentenversicherung und nicht dass sich gerade die am besten betuchten sich einen schlanken Fuß machen können.
Faire Besteuerung von insbesondere den höchsten leistungsunabhängigen Einkommen und Vermögen, wie auf Erbschaften, Vermögen und deren Einkünften.
Staatliche Investitionen in Baugewerbe (Mietwohnungen, Infrastruktur etc.) in die Ausbildung und Daseinsvorsorge von Kindern und Jugendlichen, die irgendwann das künftige Produktionswachstum erarbeiten sollen und ihnen Zukunftsperspektiven bieten statt einen Platz im Niedriglohnsektor.
Und und und … Es ist nicht so, als könnte man nicht.
Es ist auch kein Problem des Mindsets mMn.
Da stehen Interessen und Ideologien dagegen. Man will nicht. Und mit „man“ meine ich derzeitige Machtinteressen. Ich meine das nicht als Verschwörungserzählung. Dazu braucht es keine Verschwörung. Plus natürlich die unsägliche Schuldenbremse, die undemokratisch Handlungsfähigkeit beschneidet. Politische Handlungsfähigkeit wird damit zum knappen Gut, nicht etwa Geld.
Und die politische Musik wird von mächtigen Lobbygruppen bezahlt, die ihren Einfluss geltend machen. Will man was ändern, braucht es mMn einen dem entgegen gesetzten Lobbyismus, d.h. außerparlamentarische Opposition, sich organisieren, Gewerkschaften, laut werden.
Ich sehe also schon Lösungsansätze. Aber die mächtigen Interessenlagen stehen denen entgegen. Und solange man so tut, als ginge es nicht anders, geht es auch nicht anders. Das spielt dann nur einem trumpesken Merz in die Hände, der vor Machtgeilheit und Selbstbesoffenheit zur Zeit kaum noch laufen kann.
(Ja, sorry, der letzte Satz musste sein)
Was du vorschlägst, bedeutet volkswirtschaftlich Produktivitätsverlust und somit in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem Wohlstandsverlust für fast alle außer einer sehr kleinen sehr reichen Elite.
Renten, Pflege, Krankenversorgung uv.m. würde für den überwältigenden Großteil der Bevölkerung kurz- bis mittelfristig nicht mehr gewährleistet werden können.
Das wäre der absolute Kollaps.
Selbst bei der derzeitigen demografischen Entwicklung braucht D eine Nettozuwanderung von 400.000 pro Jahr um Produktivitätswachstum und Wohlstand sicher zu stellen.
https://x.com/moritz_roedle/status/1859887759688957959
wtf? Brandenburgs Ministerpräsident Woidke hat seine Gesundheitsministerin während der laufenden Bundesratssitzung aus dem Amt geworfen. Sie hat vor Ort im Saal ihre Entlassungsurkunde bekommen und musste den Saal verlassen.
Und warum das ganze? Damit Woidke gegen die Krankenhausreform stimmen konnte und so das ganze an den Vermittlungsausschuss geht. Der Typ ist echt unfassbar.
Klimaschutz und das kapitalistische System gehen nicht zusammen. Der Kollaps ist unabwendbar und im Sinne der Umwelt auch notwendig. Es ist zu spät.
Mir ist klar, dass da der Großteil der Menschen auf der Strecke bleibt, aber es ist ja auch für etwas gut. Für alles andere Leben auf dem Planeten und das geht meines Erachtens nach auch vor, rein schon aufgrund des höheren Anzahl an Individuen, die ein Interesse am Fortbestand und Wohlstand haben.
Geburtenkontrolle ala Chinas 1 Kind Politik? Uff, wie ekelerregend das ist, mir fällt dazu nichts mehr ein.
Hat zum Glück nichts gebracht, also dieser undemokratische Winkelzug von Woidke.
Es wäre der effektivste Klimaschutzmechanismus. Ich sage nicht, dass das sozial ist oder in irgendeiner Weise menschlich. Aber dennoch das effektivste Mittel und wie es aussieht auch das letzte, dass wirklich noch schlimmeres abwenden könnte. Alles andere ist jetzt schon zu spät dran.
Okay, es gäbe noch effektivere, aber diese wären dann doch zu radikal.
Nein - ich schaue keine Serien. Die haben oft kein Ende.
Ich finde deine Position ziemlich menschenfeindlich.
Und nicht das Wachstum an sich ist mMn das wesentliche Problem des Kapitalismus.
Ohne Wachstum gibt es keinen Kapitalismus, denn derjenige mit Kapital verleiht oder investiert nur in der Erwartung, mehr zurück zu erhalten als er investiert hat, sonst behält er es als Schatz oder verkonsumiert es (oder vererbt es).
Wachstum ist Teil des Kapitalismus, G → G’, es muss ein Mehrwert entstehen.
Dass wir Wachstum im kapitalistischen Sinne an Ausbeutung von Menschen (Arbeit) und Umwelt (Ressourcenverbrauch und Müllerzeugung / Zerstörung) gekoppelt haben und gar nicht anders denken können, als sei es ein Naturgesetz, das ist mMn das Problem.
Die Frage ist demnach: Kann es Wachstum im kapitalistischen Sinne ohne Ausbeutung von Mensch und Umwelt geben?
Reformisten würden die Frage mit „Ja“ beantworten, Revolutionisten und Konservative mit „Nein“.