Die 20. Legislaturperiode (Teil 3)

Zudem der Bevölkerungswachstum auch zurück gehen wird und China hat aufgrund der Überalterung der Gesellschaft diese Politik stark gelockert. Demografie ist ein Problem der Welt aber nicht die Überbevölkerung.

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Das liegt aber vor allem daran, dass wir die Zukunft nur in unserem aktuellen System denken. Und ja, da wird sie schlechter sein. Aber es ist ja keine physikalische Notwendigkeit, dass wir uns weiter daran halten. Und ich finde schon, dass man Visionen einer Zukunft vorzeigen kann, die besser sind als jetzt.
Jetzt nur mal ganz spontan, wir wäre es zum Beispiel mit einer Zukunft, in der wir nicht mehr arbeiten müssen, weil Maschinen alles übernehmen. Irgendwie ein uraltes Versprechen vom Fortschritt. Oder wenn wir uns wieder in selbstversorgenden Kommunen organisieren, in denen es eine sehr starke Gemeinschaft gibt. Das wären jetzt zwei Sachen, die ich besser finde als die Gegenwart.
Das Problem ist halt, dass diese Utopien von den meisten Leuten abgelehnt werden, weil sie sie entweder nicht für erstrebenswert halten oder für nicht umsetzbar. Und selbst wenn wir hier in Deutschland uns dazu entschließen würden, müssten wir sie dann noch gegen all jene verteidigen, die weiterhin im alten System bleiben. Russland, China oder auch die USA würden das als Schwäche interpretieren und ausnutzen. Wahrscheinlich sogar mit sehr viel Erfolg.

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Überbevölkerung ist sowie so ne Mär. Ist ja nachgewiesen, dass mit mehr zivilisatorischen Fortschritt die Geburtenraten nachlassen. In jedem einzelnem Land war das bisher so. Auch ganz ohne staatliche Eingriffe.

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Oh man, das rettet mir meinen Tag.
So kurz vor Schluss noch mal dieses Ding durchgebracht.
Wann auch immer eine neue Umfage zu dem Ministern kommt, Lauterbach bekommt von mir eine gute Note.

Vor allem: Je mehr Bildung du in die Bevölkerungsstarken Länder bringst, desto weniger wird dort die Bevölkerung noch mehr wachsen, war bisher überall auf der Welt so.

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Ja, aber das ist doch ein grundlegendes Problem bei der Sache :thinking:

Ich persönlich sehe auch diverse Zukunftsszenarien, die ich schöner fände als die aktuelle. Aber es ist ja gerade dieser Glaube von „Wir bewegen uns auf eine bessere Zukunft zu“ der aktuell, ich nenne es mal etwas dramatisch, erschüttert wird / ist.

Es braucht eben eine radikale Veränderung des Systems, um wieder eine positive Zukunftsvision zu gestalten. Diese radikale Veränderung kann aber im Kleinen (Ebene Nationalstaat) nicht von einer einzelnen Partei, oder im Größeren (Ebene internationale Politik) einem einzelnen Staat getragen werden.

Und da greift halt aktuell mein Punkt von weiter oben:

Wenn wir es innerhalb eines einigermaßen liberalen und entwickelten Landes nicht schaffen, eine solche Koalition für die Zukunft zu bilden, wie sollen es dann erst auf der internationalen Ebene gelingen?

Ich sage ja nicht, dass es in der Theorie nicht eine Zukunft geben kann, die schöner ist als heute. In der Praxis erwartet sie aber niemand. Und das ist aktuell das akute Problem.

Ich bin ein Misantroph, ja. Aus mannigfaltigen Gründen.
Und Wachstum ist in einer endlichen Welt begrenzt und an den Grenzen angekommen, kann dieser nicht mehr sozialverträglich funktionieren, da wird auch kein Reformist widersprechen. Es braucht eine Abkehr vom Kapitalismus oder dieser besiegelt dann eben das Ende der Menschheit.
Was allem anderen Leben zu Gute kommt. Und dieses hat die gleiche Daseinsberechtigung wie jedes andere auch, wenn nicht sogar ein höheres, da nicht so destruktiv wie der Mensch.

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Mehr Bildung in strukturschwachen Ländern bedeutet aber auch weniger Chance auf Ausbeutung und damit der Kollaps des weltweiten Wirtschaftssystems.
Womit wir wieder beim Kollaps wären vor dem so viele Angst haben.

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Wie gesagt, wenn man Wachstum an die Ausbeutung und Zerstörung endlicher Ressourcen wie Arbeit und Umweltreserven koppelt, stimme ich dir zu.
Aber es gibt nicht nur da Wachstum. Wälder können wachsen, die Zeit, die ich mit lieben Menschen verbringe, kann wachsen, Wissen kann wachsen, Macht, Zufriedenheit, demokratische Teilhabe, Verteilungsgerechtigkeit, Sicherheit usw. usf.

Solange wir Wachstum nicht anders denken und bereit sind auch anderes Wachstum in die Gleichung aufzunehmen, solange wir so tun als ob es nur mit zerstörerischen Ausbeutung ginge und als Ziel nur das individuelle Wachstum von Geld und Produktionsmitteln ausgeben, solange wir so tun, als ob der status quo ein unveränderliches Naturgesetz ist, geht es auch nicht anders.

Eine „Abkehr vom Kapitalismus“ sehe ich übrigens nicht, wie das gelingen soll, weder national und schon gar nicht international. In meiner Lebensspanne jedenfalls nicht. Dazu sind die ökonomischen Beziehungen und Abhängigkeiten zu sehr miteinander verwoben.
Außerdem ist Kapitalismus eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zur Verteilung von Produktionsmitteln und Gütern. Da stellt sich direkt die Frage, ob wir wirklich alles kapitalistisch verteilen wollen oder manches nicht. Und wir haben uns ja bereits darauf geeinigt, dass wir z.B. die Versorgung mit Feuerwehr oder Polizei nicht kapitalistisch verteilen wollen. Also ist auch die Frage, was wir kapitalistisch verteilen wollen, kein Naturgesetz sondern Ergebnis eines gesellschaftlich/politischen Aushandlungsprozess und somit von Menschen veränderbar.

Und da schließt sich auch der Kreis zum Threadthema. Die Krankenhausreform bspw. ist Ergebnis eines politischen Aushandlungsprozess in einer Verteilungsfrage, die die Gesundheitsversorgung der gesamten Bevölkerung sicher stellen soll.

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Wachstum in einer endlichen Welt ist begrenzt. Und ja, Wälder können wachsen, aber nicht so schnell wie wir diese abholzen müssen um das kapitalistische System am Laufen zu halten. Mit Wachstum an Liebe zu netten Menschen gibt sich das kapitalistische System auch nicht zufrieden, hierdurch wächst das monetäre Kapital nicht.
Wie sich das kapitalistische System abschaffen lässt fragst Du?
Ganz einfach durch sich selbst - es tut dies genau jetzt gerade. Bläht sich nochmal ordentlich auf bevor es kollabiert. Ganz so wie ein Baum, der kurz vorm Sterben noch einmal richtig viele Früchte produziert.
Schau einfach zu, man kann es überall sehen.

Und ja, es ist veränderbar. Der Wille hierzu ist aber nicht da. So wie in jeder Religion fehlt auch in der kapitalistischen die Einsicht, dass das alles ein Irrsinn ist.

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Sorry, das ist einfach unter aller Sau und ein Bullshit, der an Bösartigkeit grenzt, wie man ihn sonst von uA Merz kennt.

Ich, gelinde gesagt, missbillige Merz für alles, was er tut, sagt und für was er steht, aber WIR müssen dann wenigstens verdammt noch mal besser sein und nicht von der anderen Seite in dasselbe populistische Horn blasen.

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Ich habe nur den Verdacht, eine Regierung die dies Wirklich anstreben würde, müsste gleichzeitig sich die Bosse zum Feind machen und gleichzeitig aber auch den Unteren schichten Dinge verbieten (bzw die Verbote wäre für alle, aber die Reichen haben mehr möglichkeiten es zu umgehen/abzufedern)

Sprich alle Politiker die dafür wären, würden wohl knallhart abgewählt wohl auch weil die Amazons, die Mercedes, die Quants und Springers Deutschlands, Geld in alle Politiker buttern würden die DAGEGEN sind.

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Wie gesagt, ob Waldbestand kapitalistisch verteilt werden sollte, ist kein Naturgesetz sondern Aushandlungssache.
Ebenso ist es Aushandlungssache, ob wir Wachstum mit dem Maßstab „Geldzuwachs“ bemessen wollen.
Du setzt das als naturgesetzliche Voraussetzungen. Ich hinterfrage es.

Dass sich der Kapitalismus unweigerlich selbst abschafft, das hat schon Marx prognostiziert. Demgegenüber hat sich der Kapitalismus allerdings erfahrungsgemaß als erstaunlich widerstands- und anpassungsfähig erwiesen.
Also würde ich auch dieses auf ein unveränderliches pessimistisches Zukunftsmotiv festgelegte Ende nicht einfach als gegeben hinnehmen sondern ebenfalls hinterfragen.

Deine pessimistische Welt- und Menschensicht will und kann ich dir nicht nehmen. Aber das ist nicht die eine ™ Wahrheit, sondern eine Perspektive unter vielen.

Ich würde mich ja selbst sehr weit links einordnen, sogar mit kommunistischen Schlägen, aber man muss doch irgendwann mal diese Mär ablegen, dass der Lauf der Dinge determiniert sei. Vor allem die Selbstabschaffung des Kapitalismus, da wartet man nun auch schon seit hundert Jahren drauf. Man darf sich auch eingestehen, dass Marx und Co in einem Punkt nicht ganz recht hatten, auch als Antikapitalist.

Der Kapitalismus hat sich als viel zu flexibel und wandelfähig erwiesen, als dass er einfach von selbst implodieren wird. Mal abgesehen davon, dass heutige Systeme auf 3 Säulen stehen: Liberalismus, Konservatismus und Sozialismus, nur die Gewichtung ist halt stark (neo)liberal. Ferner sind wir, bei aller Angst vor der Zukunft, weit davon entfernt, eine gesamtgesellschaftliche Kapitalismuskritik oder gar einen waschechten Antikapitalismus herauszubilden, wie soll ohne gesellschaftliche Basis ein Wandel vollzogen werden? Reformistisch schwierig (bin ja überhaupt schon überrascht davon, dass es Bestrebungen zu einer globalen Milliardärssteuer gibt lol) und für eine gewaltvolle Revolution gibt es zu wenige Anhänger. Der Kapitalismus hat den Wohlstand vieler so stabilisiert, dass Arbeiter bei Tesla lieber diese Firma verteidigen, statt sich mit den linksextremen Saboteuren zu solidarisieren, wenn sie diese Firma eben sabotieren.

Und selbst wenn der Kollaps kommt, wie er schon oft genug im kapitalistischen System bevorstand, nun befeuert etwa durch die Klimakrise, dann wird das nicht unbedingt automatisch das Ende des Kapitalismus bedeuten, sondern nur die weitere Anpassung (oder im schlimmsten Fall die Anbiederung an den Faschismus, an die Isolation und es werden Ressourcenkämpfe unterstützt und Mauern hochgezogen, um wenigstens sich selbst zu retten).

Die einzige Bewegung, die revolutionäres Potential haben könnte, ist die Klimabewegung. Eine großflächige Radikalisierung findet dort aber nicht statt, und die Reformbestrebungen werden allesamt nicht genug sein. Der Trend geht sowieso gerade weg von Klimaschutz.

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Ich wüsste jetzt nicht was an meiner Aussage falsch ist? Die Klausel wird nicht umsonst stark kritisiert.

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Am Ende hat er aber dennoch gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe gestimmt, ändert also nichts daran ob er die abstruse und extrem zweifelhafte Widerspruchslösung befürwortet hat.

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Haha, am Ende dachte ich, dass du noch „revolutionäres Subjekt“ einfügst. :beanjoy:

Also sind

„Friedrich Merz stimmte gegen eine Gesetzesänderung, weil ihm ein Aspekt nicht gefallen hat verglichen mit seinem eigenen Gesetzesvorschlag“
(Von mir aus auch: „Merz ist ein bockiges Kleinkind und wollte seinen Dickkopf durchbringen“)

und

„Friedrich Merz ist für die Vergewaltigung in der Ehe“

ein und dieselbe Aussage?

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Das kapitalistische System ist auf endloses Wachstum ausgelegt, in einer endlichen Welt gibt es das nicht. Das System des Kapitalismus ignoriert schlichtweg Naturgesetze.

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Ich würde sagen „Diese Form des Kapitalismus, die wir kennen, ignoriert Naturgesetze“ und nicht „Das ™ [vermeintlich eine] System […]“. Letzteres halte ich für eine hinterfragenswerte Tatsachenbehauptung.
Du setzt in deiner Überlegung einige Vorannahmen dogmatisch voraus, um auf dein determiniertes Ergebnis zu kommen. D.h. du setzt Vorbedingungen, die eindeutig festlegen, wie das Ergebnis sein wird.

Dass es Kapitalismus ohne Wachstum nicht geben kann, habe ich bereits geschrieben. Aber wie das Wachstum bemessen wird, was wachsen soll und was kapitalistisch verteilt werden soll, das sind keine Naturgesetze.