Die 20. Legislaturperiode (Teil 3)

Karl Lauterbach gefällt dies!

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Grüne/Linke/Teile der SPD stellen das ja immer wieder in Frage, dass Sanktionen notwendig sind und beitragen, Menschen in Arbeit zu bringen - bis hin zum „Sanktionsmoratorium“.

Mehr Sanktionen bringen mehr Arbeitslose in Jobs

Eine der großen Streitfragen in der politischen Auseinandersetzung darüber ist aber, inwieweit die Jobcenter auch das Mittel der Sanktionen brauchen, um weniger motivierte Bürgergeldbezieher notfalls durch das Kürzen von Leistungen an ihre gesetzlichen Mitwirkungspflichten zu erinnern.

Die Studie zeigt: „Die monatliche Übergangsrate in Beschäftigung ist umso höher, je höher die vorhergesagte Sanktionswahrscheinlichkeit ist“, fasst das IAB den zentralen Befund zusammen.

Teams mit einer sehr geringen Neigung, Sanktionen auszusprechen, waren demnach weniger erfolgreich als jene, die mit einer mittleren oder hohen Wahrscheinlichkeit Sanktionen einsetzten.

Die Analyse liefert aber auch noch interessante Differenzierungen. Zwar stiegen im Grundsatz umso mehr Leistungsbezieher in Arbeit ein, je höher das Sanktionsrisiko war. Aber mit einer sehr hohen Sanktionswahrscheinlichkeit stieg auch der An­teil derer, die wenig stabile Hel­fer­jobs auf­nah­men. Es komme dann „zu­neh­mend zu Übergängen in Beschäftigung mit geringer Qualität“, lautet Wolfs Analyse: „Zudem sinkt das Erwerbseinkommen.“ Zugleich gelte aber auch: „Werden Sank­tionen sehr sel­ten ausgesprochen, sind Übergänge in Beschäftigung – auch in vergleichsweise gute Beschäftigung – seltener.“

„Die Befunde der Studie sprechen für eine ausgewogene Anwendung von Sanktionen, die sowohl Übergänge in Beschäftigung erhöht als auch positive Wirkungen auf die Beschäftigungsqualität und die Entwicklung der Erwerbseinkommen in den Blick nimmt“, erklärt IAB-Forscher Markus Wolf.

Studie des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung:
https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-15.pdf

Du hast ja selbst zitiert, dass das die Leute hauptsächlich in instabile, kurzfristige Scheißjobs zwingt. Daher werden wir auch weiterhin anzweifeln, dass das notwendig ist ^^

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Also dadurch das die Sanktionen Menschen scheinbar laut Studie in Scheißjobs zwingen und damit Ausbeutung zum Niedriglohn fördert, nee ich kritisiere Sanktionen weiterhin.

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Ich nehme die schlimmsten Jobs aus Angst an wegen Sanktionen.

Ich suche länger nach einem Job der zu mir passt und gut bezahlt ist weil ich mir Zeit nehmen kann.

Erkenne den Unterschied @modulaire

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@Ansuil
@cule0809

Das steht da nicht. Ihr solltet alle den Artikel und die Studie richtig lesen.

Erst bei einer sehr hohen Sanktionswahrscheinlichkeit kam es zu diesen negativen Folgen, dass Leute zu häufig wenig stabile Helferjobs annahmen. Nicht bei mittlerer Sanktionswahrscheinlichkeit.

Und bei geringer Sanktionswahrscheinlichkeit kamen noch weniger Leute in gute Jobs.

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Ja das habe ich. Ich kenn es aber aus der eigenen Erfahrung. Hauptsache nen Job eh Sanktionen überhaupt kommen. Denn schon die „milderen“ brachten mich in höllische Schwierigkeiten und ich wollte da gar nicht erst rein kommen.Und egal ob welche kommen oder nicht oder ob es schlimm wird oder nicht. Die Angst ist da.

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Hmm ja doch, steht da. Je höher die Sanktionen sind, desto eher werden Scheißjobs angenommen. Es bringt also genau null. Menschen in solche Jobs zu zwingen, weil Arbeitgeber nicht bereit sind sie vernünftig zu bezahlen, nee dagegen habe ich einfach was.

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Ja, ganz hoher Sanktionsdruck ist schlecht.

Aber eine „ausgewogene Anwendung von Sanktionen“ ist laut der Studie am wirkungsvollsten, um die meisten Leute in gute Jobs zu bringen. Neben guter Unterstützung, Beachtung der Beschäftigungsqualität usw.

Deutlich besser jedesfalls als gar keine/wenig Sanktionswahrscheinlichkeit.

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Dann müsstest du allerdings das ALG2 über das Existenzminimum setzen, weil ansonsten die allermeisten Sanktionen wieder von Gerichten gekippt werden.

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Exakt damit hat sich vor kurzem schon die Lage der Nation beschäftigt.
Dort wird aber erstens nicht gesagt das aufgrund Dessen jetzt die Sanktionen wieder hochgefahren werden sollen (laut IAB), außerdem sieht es so aus das durch höhere Sanktionen ein Drehtürefekt zurück in die Arbeitslosigkeit ensteht den man entschäfen wollte.

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Wie genau ist denn eine „ausgewogene Anwendung“ definiert?

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Wo sind da die neuen Erkenntnisse? Das war doch alles schon vor der Reform bekannt und ist in diese eingeflossen. Dass Bürgergeld erst von der CDU und dann von der Ampel selbst entkernt wurde, hat da nicht geholfen.
Was hier im Artikel auch komplett vernachlässigt wurde, ist schlicht der menschliche Faktor. Hartz IV Bezieher wurden als Bodensatz der Gesellschaft ausgemacht und auch so behandelt, allen voran von den Mitarbeitern im Jobcenter. Dadurch können dann auch bestehende psychische Erkrankungen wie zB Depressionen verstärkt werden und die Personen fehlen dem Arbeitsmarkt komplett.

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Eine, ggf Personalintensive, Beschäftigung mit dem Individuum und eine objektive Bewertung der Zustände.

Das fehlende Glied hier ist mMn nicht der Wunsch des gros der Gesellschaft das jeder (solidarisch und so) nach besten Möglichkeiten beiträgt. Sondern das es die schwer zumutbaren Jobs gibt. Und die starke divergenz in der Entlohnung und Anerkennung

Passend zum Thema:

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Zudem grassiere in solchen Momenten eine Angst vor dem sozialen Abstieg. Dies führe dazu, dass Angehörige der Mittelschicht auf ärmere Menschen herabschauten, um sich vermeintlich abzusichern, „weil man ja zu den Fleißigen gehört und die anderen ihre Armut angeblich selbst verschuldet haben“.

Wie ich schon mal geschrieben habe, so lange bis sie selbst merken, das sie in diese Situation kommen werden. Aber dann ist es zu spät.
Natürlich verschieben sich dann oft auch die Opfer, man wird wütend auf Einwanderer, weil die ja die letzte Kette der sozial schwachen sind, was dann wieder rechte Meinungen verstärkt, weil ja Politik,„Die lassen doch alle rein!“, einen in die Armut getrieben hat usw.
Aber die stärke zu haben, gegen die großen schweren Probleme zu kämpfen, haben halt bei uns nicht viele. Man geht nicht für mehr Rechte für sich auf die Straße, man geht für weniger Rechte für andere auf die Straße.

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Für den Link unten braucht man ein Abo um den Vollständig lesen zu können

https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/vetternwirtschaft-im-auswaertigen-amt-kritik-an-auftragsvergaben/

Alle Vorwürfe bündeln sich zu einer begründeten Vermutung: Annalena Baerbock will möglichst viele Afghanen nach Deutschland einfliegen, und sie ist bereit, zu diesem Zweck das Recht zu dehnen. Sie scheint im Zweifel das Ausreiseinteresse von Afghanen höher zu gewichten als die Sicherheitsinteressen Deutschlands.

Das tue ich ehrlich gesagt auch. Ist das meiner Meinung nach auch begründetere Interesse. Aber witzig, dass man dem ÖR unterstellt er würde die Grünen schonen und die FDP viel strenger behandeln. Dabei kommt die FDP mit viel mehr und viel schwerwiegenderen Sachen durch.

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Das die NZZ solch einen Schmarrn schreibt ist jetzt nicht verwunderlich :smiley:

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War auch mein erster Gedanke. ^^

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