In der Tat. In dem Kontext macht das, was er gesagt hat theoretisch inhaltlich Sinn.
Dann bleibt mir immerhin noch die Medienkritik
In der Tat. In dem Kontext macht das, was er gesagt hat theoretisch inhaltlich Sinn.
Dann bleibt mir immerhin noch die Medienkritik
ja ok, wer x00km weit weg wohnt hat ja dann eh ganz andere Probleme, wenn die Eltern alt werden,
Und es ist immer noch falsch zu behaupten, dass einfache Meldungen kein (guter) Journalismus sind. Solche Informationstexte gehören genauso zum Journalismus wie Berichte, die mehr Einordnung liefern. Oder Reportagen, Kommentare usw.
Du kannst dir natürlich mehr Einordnung wünschen und Medien bevorzugen, die das liefern und andere kritisieren, die das nicht tun. Aber nicht mit dem Argument, dass das „nichts mit Journalismus zu tun hat“.
Ich verstehe auch immer noch nicht, warum man überhaupt auf so einen Artikel klickt und ihn weiterverlinkt, wenn man doch eigentlich weitergehende Einordnung und Analyse erwartet. Nichts in der Überschrift oder im Einleitungstext lässt darauf schließen, dass der Artikel das liefern wird. Das ist einfach eine Meldung.
wobei ich den letzten Satz insofern mitgehen, dass der Journalismus mehr über wirtschaftliche/soziale/regulatorische Zusammenhänge erklären müsste.
(aber nicht direkt in DPA-Artikeln die aufgrund der Aufmerksamkeitsökonomie 2 Minuten nach der Rede publiziert werden)
Ich weiß nur nicht ob das dann angenommen wird wenn was von Mischindex, Fortschreibung, Kaufkraftindex geschrieben wird.
Aber grundsätzlich ist das journalistische Wissen z.B. im VWL Bereich leider sehr begrenzt. Da gibt es ja öfter Kritik
Bin mir nicht sicher ob die Inflationserwartung damit wirklich gemeint ist
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/arbeit-und-soziales/regelsaetze-erhoehung-2222924
Was neu ist: Bei der jährlichen Fortschreibung der Regelbedarfe wird neben der Preis- und Lohnentwicklung zusätzlich die aktuelle Inflation stärker berücksichtigt.
Nein, da erwarte ich sowas auch nicht. Aber der verlinkte ist ja keiner direktverlinkter, außer ich habe den Hinweis übersehen (habe den aber nochmal extra gesucht und nicht gefunden).
Es hätte in dem Fall ja gereicht die extra Info mit „Das Bürgergeld wurde unter einer angenommenen Inflation X in 2024 erhöht, daher soll diese nun an die tatsächliche Inflation angepasst werden“ gereicht.
Das ist ja nun keine wahnsinnig komplexe Info, man braucht sie aber, um den Artikel irgendwie einordnen zu können.
Finde ich nicht. Mal ganz frech aus Wikipedia zitiert:
Nach den Statuten der Internationalen Journalisten-Föderation ist Journalismus zuerst dem Respekt vor Fakten und dem Recht der Öffentlichkeit auf Wahrheit verpflichtet.[2] Journalismus trägt damit zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Er wird deshalb oft als vierte Gewalt im Staat bezeichnet.[3] Diese Klassifizierung prägte bereits der britische Gelehrte Frederick Knight Hunt Mitte des 19. Jahrhunderts.[4]
Dementsprechend sind einer Ipsos-Umfrage 2019 zufolge die Haupterwartungen der Bevölkerung an den Journalismus, in Übereinstimmung mit der Sicht der Journalisten, dieser solle Dinge so berichten wie sie sind, dem Publikum erläutern, auf welchen Quellen die Berichterstattung beruht, unparteiischer Beobachter sein, Kritik an Missständen üben, Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern, sowie aktuelles Geschehen einordnen und analysieren.[5]
Wenn ich als „Fakten“ Repliziere, die falsch sind, weil ich einfach Fake News (manche Aussage von Politikern halt) repliziere ohne sie einzuordnen, werde ich dem oben formulierten Anspruch nicht gerecht.
Damit ist das für mich kein (guter) Journalismus. Da können wir aber auch gerne unterschiedlicher Meinung bleiben
Dein zitierter Text hat aber so gar nichts damit zu tun, ob Medien über (vermeintlich) falsche Behauptungen von Politikern Mwldungen verfassen oder nicht.
Zumal dieser Fall ja schön zeigt, dass dein erster Eindruck , dass hier jemand Inflation nicht verstanden hat, falsch war und die Aussage des Politikers durchaus legitim ist (auch wenn man die Meinung nicht teilt).
Ja doch.
Wenn ich als Zeitung sage einfach nur veröffentliche:
„Politiker sagt, dass Bürgergeldempfänger mehr Geld zum Leben haben, als die hart arbeitende Bevölkerung“ und das absolut nicht einordne, werde ich als Zeitung dem weiter oben formulierten Anspruch nicht gerecht.
Eben weil ich einfach ne Lüge abschreibe und repliziere. Ich finde schon sehr eindeutig, dass das nichts mit dem Anspruch an Journalismus zu tun hat, den ich aus Wikipedia zitiert habe.
Aber gut, unterschiedliche Meinungen. Geschenkt.
Und das ist hier ja eigentlich auch nicht der „Gute Presse, schlechte Presse“ Thread.
Ja, was eigentlich den Punkt, das Journalismus einordnen sollte, unterstreicht
ja ist damit gemeint
Wo wir über Journalismus sprechen. Der Spiegel! hatte das auch verständlich aufgedröselt in einem Artikel vom April 2024
Das Problem dabei ist jedoch, dass die Zeiträume, die dort berücksichtigt werden, schon lange zurückliegen, konkret bis zu 18 Monate. Im Ergebnis wurde also der Regelsatz für das Jahr 2022 maßgeblich durch die niedrigen Preise im zweiten Halbjahr 2020 bestimmt. Nur weil auch die Lohnentwicklung mit einfloss, kam es überhaupt zu einer Erhöhung um ganze drei Euro oder 0,76 Prozent. Die Inflationsrate für Menschen in der Grundsicherung lag aber bereits zu Beginn 2022 bei gut vier Prozent und am Ende bei knapp 16 Prozent.
Dass die Inflation erst mit großen Zeitverzug in den Regelsatz eingerechnet wurde, war immer schon so, fiel aber in den Zehnerjahren wegen der niedrigen Preissteigerungen kaum auf. Doch bereits im Jahr 2021, in dessen Verlauf die Rate von 0,7 Prozent auf 3,3 Prozent stieg, hatte das spürbare Folgen für die Betroffenen.
Um diesen offensichtlichen Missstand zu beseitigen, einigte sich die Ampelkoalition im Jahr 2022, eine Inflationsprognose zu ergänzen: Die grundsätzliche Berechnung bleibt zwar völlig gleich – aber nun wird jeweils noch ein Betrag aufgeschlagen, der die Inflation des Folgejahrs auffangen soll. Man nimmt dafür einfach die Inflationsrate des Frühjahrs. Die war sowohl 2022 als auch 2023 sehr hoch, daher kam es zu den zwei aufeinanderfolgenden Erhöhungen des Regelsatzes von rund zwölf Prozent.
In Wirklichkeit sank die Inflation aber just ab Sommer 2023 stark. Tatsächlich ist die Erhöhung des Regelsatzes um 61 Euro auf 563 Euro zu Beginn dieses Jahres daher »überproportional stark« ausgefallen.
so wird der regelsatz berechnet.
Leider ist das mittlerweile hinter der Paywall
Wer es ganz genau wissen will, hier im Gesetz verankert
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_12/__28a.html
Übrigens wird im Spiegel-Artikel völlig richtig festgestellt, dass die Erhöhung (schon Anfang 2024 abzusehen) höher war als die Inflation 2024, aber dafür war die Erhöhung 2020-2022/2023 niedriger, so dass es sich nichtmal ausglich.
Und selbst wenn die Erhöhung 2024 höher ist, müssen wir das wirklich so gestalten dass es an dem Existenzminimum kratzt (ja ich weiß gesetzlich ist das Minimum wirklich das Existenzminimum)
Diese ganze Debatte, mal wieder losgetreten von nem FDP Heini, ist so menschenverachtend. Anstatt das sich Lindner endlich um die ganzen Steuerhinterzieher kümmert, wie es sein Job wäre als Chef der Finanzbehörden, wird sich wieder an den Ärmsten der Gesellschaft abgearbeitet. Wirklich schlimm ist das es immer noch so charakterschwache Menschen gibt die das auch noch verteidigen.
Nur nebenbei, eine andere verwegene Möglichkeit am Bürgergeld zu sparen ist…
… die Mieten zu senken
Ich kenne den Spiegel-Artikel nicht. Aber wenn dem so ist, dann ist doch die Forderung von Dürr mit der Argumentation die derzeitige Inflationsrate sei geringer als angenommen doch Desinformation, also eine gezielte Täuschung durch Auslassen von Kontext.
Denn die Hartz4-Anpassungen 2020-2022/23 war viel zu niedrig, um den Preisschock für Hartz4-Beziehende abzufangen und selbst die Erhöhung von 2024 konnte diese Differenz nicht ausgleichen.
Jetzt aufgrund einer aktuellen Inflationsrate Senkungen des Hartz4-Satzes zu fordern, bedeutet also diejenigen, die den größten Kaufkraftverlust für den existenzsichernden Konsum erlitten haben, der eh schon zu wenig ausgeglichen wurde, nun zu sagen: „Ja, im Moment ist die Teuerungsrate geringer als erwartet, also gebt wieder etwas von dem her, was ohnehin schon zu wenig Ausgleich bedeutete.“
Ob Herr Dürr Inflation richtig verstanden hat, kann ich natürlich nicht sagen. Aber er benutzt den Begriff, der sich zudem immer auf eine Zeitspanne bezieht, die er hier willkürlich eingrenzt, um seinen Punkt zu machen, absichtlich demagogisch desinformativ, „zu stark erhöht“, inklusive dem Bespielen der Erzählungen, dass Hartz4-Beziehende, gar „nicht mehr den Weg zum regulären Arbeitsmarkt suchen“ oder gar dass das den Bundeshaushalt signifikant entlasten würde.
Und da würde ich mir von seriösem Journalismus wünschen, dass er diese Demagogie nicht nur reproduziert durch bloßes Abbilden, sondern mehr Kontext liefert und Falschinformationen oder Täuschungsversuche offen legt.
Im Übrigen bleibt festzuhalten, dass der Gesetzesänderung zur Anpassung der Berechnung der Regelsätze nicht nur die Ampelregierung, also auch die FDP (!), zugestimmt hat, sondern auch die Merz-CDU im Bundesrat.
Ganz interessant imo, sich die Stimmen von FDP und CDU dazu von vor 1½ Jahren anzuschauen:
Im Bundesrat nannte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) die erzielte Einigung eine „Sternstunde der Demokratie“.
Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rein (CDU) lobte das „schnelle und über Parteigrenzen hinweg gefundene Ergebnis“.
Sein Kollege von der FDP, Johannes Vogel, erklärte, es sei gelungen „ein gutes Gesetz noch besser zu machen“.
Der Paritätische fordert eine Anhebung des Hartz4-Satzes auf 813,- €, um die Existenzsicherung tatsächlich armutsfest zu machen (freilich müssen die Mindestlöhne ebenfalls angehoben werden)
Die FDP macht weiter mit ihrer populistischen Politik, die unverhohlen nur noch gegen die Mitkoalitionäre gerichtet ist, wie ja Lindner selbst in den Sommerinterviews zugegeben hat, nachdem es seit Monaten sowieso für jeden klar ersichtlich ist.
Ich kann nur hoffen, dass sie dieses Griefing nicht nur für Bürgerinnen unwählbar macht, sondern auch als zukünftige potenzielle Koalitionspartner ausschließt. Denn mit der FDP ist mMn in ihrem jetzigen Zustand keine konstruktive Politik zu machen.
Jetzt weiß ich, woher diese „Arbeit lohnt sich nicht mehr“ kommt
80 Cent die Stunde…
Sklavenarbeit
Da war doch was… achja…
Der durchschnittliche Stundenlohn im Vollzug von €1,80 ist verfassungswidrig.
Hm, liegt das am Lohn an sich? Oder spielen da noch andere Faktoren mit rein beim Strafvollzug? Laut dem Artikel eignet sich der niedrige Lohn nicht, um ausreichend zur Resozialisierung beizutragen. Da scheint es (für mich als Laie) jetzt nicht einfach nur um niedriger Lohne für Zwangsarbeit = Verfassungswidrig zu gehen.
Die 1€-Jobs gibts ja auch immer noch. Da hätte doch sicher auch mal jemand gegen geklagt, wenn es da Aussicht auf Erfolg gäbe.
Unabhängig davon, ist diese Art der Entlohnung natürlich lächerlich und moralisch höchst verwerflich. Aber laut Gesetz (in aktueller Auslegung) aber ja scheinbar erlaubt für Asylsuchende.
Aber nur, weil es „den Mehrwert von Arbeit“ nicht ausreichend zeigt. Ob das jetzt so einen großen Unterschied macht, den Häftlingen (und Asylbewerbern) höhere Lohn für die Arbeit zahlen, sie dafür aber an den Kosten zu beteiligen und ihnen auf die Weise wieder was wegzunehmen, weiß ich nicht.
Der spiegel hat auch eine Meldung dazu.
Scheinbar haben die jetzt wirklich komplett einen an der Waffel.
Nicht erst jetzt