du Monster
Naja, der Unterschied kann sein, dass du halt ne emotionale Bindung aufbaust. So hart das vielleicht objektiv dann ist, aber subjektiv kann das schon einen Unterschied machen, ob das Tier eben bei einem Zuhause rumläuft (man Namen gegeben hat, vielleicht die Eigenarten des Tieres kennt etc.) oder es eben ein fremdes Tier ist, was man isst.
Man kann natürlich auch Hühner halten, um sie zu schlachten, aber dann geht man ja ganz anders an die Sache ran.
Bin zwar als Stadtkind aufgewachsen, aber es gibt doch diesen typischen Spruch, dass man Hoftieren keine Namen geben soll (auch als Kind nicht), weil man dann eben eine engere emotionale Bindung zu Tieren aufbaut, welche dafür gehalten werden, um eines Tages geschlachtet zu werden.
Guten Morgen
Ja, natürlich ist das psychologisch erklärbar.
Ändert aber nichts an der krassen Dissonanz bei Menschen, die sich als total tierlieb bezeichnen, aber eben Fleisch aus dem Schlachthof kaufen. Das ist einfach ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt (meiner Meinung nach). Wer Fleisch aus der Massenproduktion isst, muss entweder Tiere hassen (Achtung gewollte Übertreibung), oder aber seinen Kopf beim Konsum total ausschalten (was vermutlich in 99% der Fälle zutrifft).
Ich finds nur schwer vorstellbar, dass man diese Unterscheidung einfach so machen kann. Also dass man ganz klar für sich trennen kann, wenn das Tier hier zuhause ist darf ich es nicht essen, weil ich eine Bindung aufgebaut hab, aber wenn es woanders gelebt hat, dann darf es getötet werden und ich esse es.
Ist für mich ziemlich inkonsequent. Entweder Tiere bedeuten mir was, dann esse ich sie nicht, egal wo sie aufgewachsen sind. Oder sie bedeuten mir halt nichts, dann esse ich sie, egal wo sie aufgewachsen sind.
Hallu!
Wie gehts dir?
Huhu
Joa… zu warm und viel zu viel Allergie… Dreh gerade durch und sehe aus wie ein drogensüchtiger Waschbär…
Was die Diskussion oben angeht, möchte ich vor allem an @Behnson gerichtet, hinzufügen, dass man die Kraft und Neigung zur Verdrängung bei Menschen nicht unterschätzen sollte! Rational hat er mit seinem Argument ja absolut recht. Nur sind wir eben Menschen und haben auch eine emotionale Seite.
Auch wenn diese verbreitete selektive Wahrnehmung beim Thema Tierliebe wirklich befremdlich ist, würde ich dennoch nicht so weit gehen und von Bigotterie, Scheinheiligkeit oder Augenwischerei sprechen. So tragisch es ist, aber ein fertiges Schnitzel steht für die meisten Menschen nicht auf der Ebene einer Hauskatze
So sind Menschen.
Wenn mein Opa stirbt, ist es scheiße. Wenn der Opa von Jon Doe aus Texas stirbt, ist mir das komplett egal. Essen würde ich allerdings beide nicht.
Ich sag auch nicht, dass das Halten eines Haustieres rechtfertigt, dass man beim Konsum seinen Kopf ausschalten darf. Ich finde es wichtig, sich damit auch auseinanderzusetzen und nicht wegzuschauen, was in der Tierproduktion passiert. Und es ist sicherlich auch heuchlerisch zu sagen, dass man tierlieb ist, wenn man Haustiere hält und trotzdem Fleisch aus der Massentierhaltung toleriert.
Aber trotzdem kann ich verstehen, dass man seine Haustiere nicht töten möchte. Man kann sich ja trotzdem für gute Tierhaltung einsetzen, ohne die Konsequenz draus zu ziehen, wenn ich Fleisch esse, dann muss ich meine Haustiere töten können. Weil ein Haustier einfach eine andere Rolle einnimmt, und zwar eine emotionale.
Das ist jetzt hat ziemlich schwarz-weiß gedacht. Die Bedeutung eines Tieres kann halt von der Beziehung von dir abhängen.
Wie ich schon sagte, dass heißt nicht, dass dir gute Tierhaltung egal ist und solange du es nicht mitbekommst ist es egal ob Tiere leiden oder nicht.
Aber versuchen wir das doch mal auf die Menschen zu übertragen (ich weiß, dass der Vergleich nur begrenzt möglich ist, deswegen seht den Vergleich nicht zu hart an). Überleg dir mal, wenn Menschen in anderen Ländern wegen Krieg oder Krankheit sterben. Das kannst du scheiße finden. Das kann dich wütend machen, du kannst dich dafür einsetzen, dass was daran geändert wird, weil es sind immer noch Menschen und sollten gleich behandelt werden und haben das Recht dazu, ein gutes Leben zu führen. Vielleicht geht es für dich noch so weit dass du auch emotional betroffen bist. Und trotzdem wirst du bei einer fremden Person nie genau das gleiche fühlen, wie wenn ein Freund, ein Verwandter, jemand der dir nah steht stirbt. Selbst wenn der Tod nicht unter den grausamsten Bedingungen stattgefunden hat. Trotzdem wirst du anders trauern, als wenn eine fremde Person stirbt, selbst wenn ihr Tod viel unverdienter war.
Ein Haustier ist vielleicht nicht das gleiche wie ein Mitmensch, aber die Vorstellung jemanden zu töten, dem man emotional nahe steht, ist halt einfach was anderes.
Was wie gesagt nicht heißt, dass man deswegen bei seinem restlichen Fleischkonsum seine Augen verschließen sollte.
Das Problem ist doch aber auch: Wenn du Fleisch isst, bekommst du bei den üblichen Verkäufern fast keine Alternative zur Qualhaltung. Bei Wurstwaren/Verarbeitungsprodukten ist es nicht mal gelabelt, woher das ursprüngliche Fleisch kommt.
Es geht nicht um „dürfen“, sondern dann eher um Wollen.
Falls es dich beruhigt: In meiner Kindheit hatten wir haufenweise Hühner, Gänse, Enten, Kaninchen, teils Schweine, die alle irgendwann auf dem Teller gelandet sind ^^
Das ist dann der nächste Punkt. Ich esse ja fast nur Fisch und Wild, dass von Fischern bzw. Jägern der Familie stammt. Aber egal ob Wild oder Mast. Wenn es darum ginge, das Tier selber zu töten, wäre ich raus. Das ist mir durchaus bewusst, verdränge die aber die damit verbundene Emotion, wenn es ums Kochen oder Essen geht.
Als Kind bzw. Jugendlicher war ich da härter drauf. Sprich habe selbst geangelt, getötet und Kroatien auch Wild geschossen. Heute kann ich das kaum noch und habe sogar beim Netztfischen Skrupel
Dann, mit Verlaub, solltest du kein Fleisch essen
Ja, sollte ich nicht. Aber der Geschmack und die „Magie“ der Verdrängung halt…
Ja, natürlich. Aber ich finde beides bedauerlich! Beim Tiere-Essen ist aber ja eben genau das bei vielen Menschen eben nicht der Fall!
Da wird bei einem Haustier bitter geweint, wenn es stirbt (ähnlich wie bei einem Verwandten, wenn er stirbt), aber dann trotzdem noch am selben Abend das Schnitzel gegessen.
Würde ich so auch mit Menschenleben handeln, dann wäre es ja okay die Kriegsopfer zu essen.
(Ganz davon abgesehen, dass es Konsenz ist dass man Menschen einfach nicht isst; Wiederum davon abgesehen, dass es glaub ich auch nicht gesund ist, aber das ist tierrisches Fleisch auch in gewisser Weise nicht)
Konsequenz: Ich esse kein Fleisch mehr, ist doch ganz easy!
Da unterschätzt du aber den Faktor, dass Fleisch ein ganz fabelhaftes Nahrungsmittel ist: Hohe Kaloriendichte, viele Proteine. Und noch viel wichtiger für den Kapitalismus: Opium fürs Volk
Höre ich immer wieder das Argument. Ich gebe zu, dass ich den Geschmack von Fleisch (vor allem Huhn schmeckt schon gut!) durchaus als lecker bezeichnen würde.
Allerdings ist das für mich kein Argument, das ÜBER einem Leben stehen sollte.
Dann mache ich ja alles richtig.