Diskussion zum teil-legalisierten Cannabis

Sind diese 100 Meter eigentlich so streng zu nehmen? Ich bin kein Experte im recherchieren von Gesetzestexten, aber das hier

https://dserver.bundestag.de/btd/20/104/2010426.pdf

scheint die aktuellste Version zu beinhalten?

Da ließt es sich so, als seien die strikten Luftlinien von 200 m durch ein Sichtweitenbegrenzung, die ab 100 m zu gewährleisten sei, ersetzt worden:


Auch im FAQ vom Gesundheitsministerium ist die Rede von

kein Konsum in Sichtweite von Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätzen sowie öffentlich zugänglichen Sportstätten. Eine Sichtweite ist bei einem Abstand von mehr als 100 Metern von dem Eingangsbereich der genannten Einrichtungen nicht mehr gegeben.

Söder und die CSU sind natürlich widerliche Heuchler, deren auf die Spitze getriebene Absurdität schon lange nur noch traurig ist.

Dennoch ist das Gesetz leider fern ab davon den positiven Effekt zu erzeugen, den es eigentlich haben sollte.
Die Vorgaben, die Abstände zu bestimmten Einrichtungen einzuhalten, machen es vielerorts quasi unmöglich legal außerhalb der eigenen vier Wände zu konsumieren.
Das wird vielerorts kein Problem sein, weil es nicht streng verfolgt oder bestraft werden wird. Es gibt aber Leuten wie Söder genau das Mittel an die Hand, seinen Kampf gegen harmlose Menschen zu führen.

Gleiches gilt für die Vorgaben für die Clubs. Sie sind derart absurd, dass sie quasi nicht sinnvoll umzusetzen sind und letztendlich würden Clubs in manchen Städten dafür sorgen, noch die letzten Lücken zu schließen, in denen legal konsumiert werden dürfen.
Die Auswirkungen für den Schwarzmarkt dürften minimal sein.

Der Eigenanbau, weniger Strafverfolgung und Möglichkeiten für Menschen, die keinen Zugang hatten, sind zwar ein nicht zu unterschätzender Gewinn, aber maximal ein erster Schritt.

Gerade weil viele positive Effekte durch die halbgare Lösung ausbleiben werden, befürchte ich eine entsprechend negative Bewertung im Rückblick.

Ob das Gesetz überhaupt kommen wird, ist weiterhin unklar. Genau so, ob es bestand haben wird, nach einem Regierungswechsel.

Ich habe damals den vollmundigen Ankündigungen schon nicht geglaubt und bin irgendwie dennoch enttäuscht.

Drogenpolitik im Allgemeinen und die bezüglich Cannabis im Speziellen wird wohl noch lange dem gleichen Irrweg folgen, der so viel Leid rund um den Globus verursacht.

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wobei die Sichtweise auf 100m begrenzt wurde, egal ob man tatsächlich den Eingangsbereich noch sieht

Dazu kam gerade ein Post von @Nesis90. :smiley:

meinst du ob 100m gelten, oder?

Also in der Bundestagsversion über die am Freitag abgestimmt wurde, gilt stets zuerst die Sichtweite. Sichtweite kann theoretisch auch nach 5 Meter nicht mehr gegeben sein, dann ist auch der Konsum dort möglich.

Aber Da die Erde nicht so rund ist :kappa: , ist die Sichtweite bei offenen Flächen eigentlich immer mehrere hunderte Meter gegeben. So dass man eine Höchstgrenze von 100 Metern festgelegt hat. Selbst wenn man es wirklich noch sehen kann.

Sprich der Konsum wird praktisch irgendwo zwischen 1 Meter oder max. 100 Metern verboten.

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Finde es interessant, dass hier dauernd über die Sichtweite diskutiert wird, wenn ich behaupte, dass auf 5m Entfernung schon keiner erkennen kann ob das ne selbstgedrehte Kippe oder ein Dübel ist.

Viel wichtiger wäre doch ne Duftreichweite :beansmirk:

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Er will Kinder und Jugendliche schützen, lacht aber über den Schutz vor Zucker für Kinder. Wasn ein Lappen.

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Wenn genug gekifft wird sinkt die Sichtweite eh, dann kann man das auch direkt neben dem Spielplatz.

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Und ich wollte einen Berg aufschütten und da einen Spielplatz drauf bauen mit so fest verbauten Ferngläsern :beansad:

Ganz davon abgesehen dass man oft ja gar nicht alle Schulen und Spielplätze kennen kann.

hier im Gewerbegebiet ist daneben eine hohe Mauer un dahinter eine Schule für Kinder mit Behinderung.

Woher sollen die Leute das wissen.
Ok, ist ein Markt für „can i smoke here ?“ Apps, aber sonst.

Die Mauer sollte die Sichtweite ja zumindest etwas beeinträchtigen.

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da wäre eben die Frage
„vom haupteingang?“
oder „von jeder stelle des grundstücks“
weil die einfahrt ist zb ausserhalb der mauer.

vom haupteingang

oder per gesetzesdiktus: „eingangsbereich“

Ja, bei euch ist es sicher schwierig einen Ort zu finden, wo in 100m Umgebung nichts ist.

Eine Betrachtung der Anbauvereinigungen

Damit kontrolliert werden kann, müssen die Anbauvereinigungen penibel über ihre Mitglieder Buch führen. Sie müssen etwa die Namen und Geburtsjahre aufzeichnen sowie die Menge an Cannabis, den durchschnittlichen THC-Gehalt und das Datum, zu dem sie legal Gras abgegeben haben. Die Daten müssen sie fünf Jahre lang aufbewahren.

Diese Datenhalden könnten zu einem Selbstbedienungsladen für Behörden werden. Bei Kontrollen dürfen die zuständigen Behörden – das dürften in aller Regel Landesämter sein – „alle geschäftlichen Schrift- und Datenträger von Anbauvereinigungen“ einsehen, prüfen und kopieren. Sie können auch Namen, Vornamen, Geburtsdatum, Anschrift und elektronische Kontaktdaten aller Mitglieder – also der Kiffer:innen – erheben.

Und sie dürfen all diese sensiblen Daten zwei Jahre speichern und an andere Behörden weitergeben, wenn sie bei der Verfolgung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten nach beliebigen Gesetzen nützlich sein könnten – ohne Anfangsverdacht, Richtervorbehalt oder sonstige rechtsstaatliche Sicherungsmechanismen. Das Gesetz ist dabei nicht einmal auf die Übermittlung von Daten von Verdächtigten beschränkt. Es könnten beispielsweise auch sensible Daten von potenziellen Zeug:innen übermittelt werden.

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Oder wenn man sich auf ne Stelle im ÖD bewirbt :beanlurk:

Hab mir auch schon gedacht: Will ich wirklich ein registrierter Kiffer werden, wenn die AfD bald an die Macht kommt?

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Einfach immer ne nebelmaschine und nen krogi dabei haben, dann hat sich das.

oder wenn solche Listen einfach mal im Netz landen und sie Personaler dann finden können wenn sie deinen Namen googlen.
(Ja dürfen sie nicht, wird aber trotzdem gemacht)

Ja, aber was soll’s? Die Menschen müssen einfach lernen zu akzeptieren, dass es einerseits keinen Unterschied zwischen dem Konsum von Genussmitteln gibt und andererseits, dass es auch jetzt schon sehr viele Konsumenten von THC gibt. Du wirst ja auch jetzt nicht nicht eingestellt, weil es ein Foto von dir mit einem Bier in der Hand gibt. Das ist doch einfach Quatsch.

Die Listen als solches sind natürlich auch Unsinn und höchst fragwürdig. Wozu überhaupt? Aber wegen einer möglichen Regierungsbeteiligung der AfD mache ich mir da wenig Sorgen.

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