Sorry, aber das ist jetzt Fantasy deinerseits.
Du willst mir ernsthaft erzählen, dass die Leber Alkohol ohne Probleme abbauen kann, als würde Krankheiten wie Leberzirrhosen nicht existieren. Von den Schäden für das Nervensystem mal ganz abgesehen, Stichwort Korsakow Syndrom.
Auch die Behauptung, dass Ethanol als Substanz nicht besonders giftig ist, kann doch eigentlich nicht dein ernst sein, man benutzt den Stoff zum desinfizieren, das müsste einem doch wenigstens einen kleinen Wink geben.
Wenn dein Hauptargument jetzt wirklich die geringste bekannte toxische Dosis ist, solltest du wenigstens mit einbeziehen wie und in welchen Mengen Alkohol in der Regel konsumiert wird, passt dann auch schon wieder nicht.
Für jemanden, dessen letzte Zitate die folgenden waren:
Versteh ich nicht ganz, warum Alkohol so schlecht ist und der Rest so „gut“ oder meinetwegen „ungefährlich“.
Um von Alkohol abhängig zu werden braucht es sehr sehr lange, dann ist es schlimm, aber so wie 95% der Konsumenten mit Alkohol umgehen sind die Leute davon nicht abhängig.
Selbst wenn du dich eine Woche lang jeden Tag besäufst wirst du noch nicht abhängig, Versuch das Mal mit Heroin oder Meth und das wird ein deutlicher Unterschied sein
Klar, so einfach ist es natürlich nicht. Und die Argumentation „Droge A ist legal und viel schlimmer als B, also legalisieren wir B“ ist auch nicht so ganz lupenrein.
An das legale Vorhandensein von Alkohol haben sich auch alle gewöhnt, das wegzunehmen wäre schwer.
Etwas nicht an den Start zu rollen, an das sich die Mehrheit eh nicht gewöhnt hat ist da sehr viel leichter.
Mir persönlich ist es gleich. Ich werde nicht anfangen zu kiffen. Alkohol trinke ich ab und zu mal, aber ein Leben ohne würde mir jetzt auch nicht als Problem erscheinen.
Um Schlecht und gut geht es mir nun wirklich nicht, so gut wie jede (Rausch)Droge nimmt immer mehr, als sie geben kann, von daher ist Abstinenz immer der beste Weg.
Mein Punkt war von Anfang an, dass Prohibition noch nie funktioniert hat und es keinen Sinn macht den Menschen einige Drogen zuzugestehen und andere Drogen zu kriminalisieren.
Ist das so?
Ich würde behaupten, wenn man 5 Tage am Stück welchen Wirkstoff auch immer ballert, ist man mindestens psychisch schon längst abhängig und hat ein dickes Problem.
Kann sie, wenn du sie nicht mit riesigen Mengen flutest. Oder willst du mir erzählen, dass du 500 µl Ethanol auch nur im Ansatz spürst? Probier das mal mit 500 mg Coffein
Was soll das mit der Toxizität zu tun haben? Ethanol wird verwendet weil es ein extrem einfach herzustellendes, billiges organisches Lösungsmittel ist.
Die Menge sagt dir doch explizit aus, welche Substanz toxischer ist. Je weniger du von einer Substanz ohne Folgen konsumieren kannst, desto giftiger ist sie.
Psychische Abhängigkeit äußert sich anders als eine Substanz in einem kurzen Zeitraum vermehrt zu konsumieren, sonst wären nach der Definition alle auf dem Fusion Festival LSD abhängig. Finde da die Definition von Alkohlabhängigkeit (ohne die körperlichen Symptome) ganz nützlich als Definition:
Die ICD-10 definiert sechs Kriterien, von denen drei oder mehr mindestens einen Monat lang (oder bei kürzerer Dauer: innerhalb eines Jahres wiederholt) gleichzeitig vorhanden sein müssen, um die Diagnose eines Abhängigkeitssyndroms (F10.2) stellen zu können:
Starkes oder zwanghaftes Verlangen, Alkohol zu konsumieren (Fachterminus: Craving)
Verminderte Kontrollfähigkeit bei der Menge, des Beginns oder Ende des Konsums (d. h., es wird regelmäßig mehr Alkohol oder über einen längeren Zeitraum konsumiert als geplant oder es bestehen der anhaltende Wunsch und Versuche, den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren, ohne dass dies nachhaltig gelingt)
Körperliche Entzugserscheinungen bei Konsumstopp oder Konsumreduktion
Nachweis einer Toleranz (um die gewünschte Wirkung hervorzurufen, sind zunehmend größere Mengen an Alkohol erforderlich)
Einengung des Denkens auf Alkohol (d. h. Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums)
Anhaltender Substanzkonsum trotz gesundheitlicher und sozialer Folgeschäden für den Konsumenten, obwohl der Betroffene sich über die Art und das Ausmaß des Schadens bewusst ist oder bewusst sein könnte (z. B. Leberkrankheiten wie Leberzirrhose, eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen, Verlust des Führerscheins oder Arbeitsplatzes, Trennung des Lebenspartners, Rückzug des Bekannten- und Freundeskreises etc.)
Im Gegensatz zu früheren ICD-Versionen müssen die „klassischen“ Symptome der körperlichen Abhängigkeit, d. h. Toleranz und Entzugserscheinungen , nicht mehr unbedingt vorhanden sein, wenn ausreichend andere Symptome zutreffen.
Um mal wieder auf die Legalisierung zurückzukommen.
Ich hatte neulich einen TV-Beitrag gesehen, da haben auch Leute in einem Klub Cannabis konsumiert. Was mir auffiel war der nicht vorhandene Anteil an Frauen. (nun war das anekdotisch) Da hatte ich mich gefragt ob es Unterschiede beim Konsum und der Zustimmung gibt.
Und beides gibt es wohl eindeutig.
Umfrage zu einer legalen und regulierten Abgabe von Cannabis in Deutschland nach ausgewählten soziodemografischen Merkmalen im Jahr 2021 (Oktober 2021)
Männer: Stimme eher zu: 55%
Männer: Stimme eher nicht zu: 40%
Frauen: Stimme eher zu: 43%
Frauen: Stimme eher nicht zu: 52%
während es bei den Männern eine Zustimmung gab, waren Frauen in der Mehrheit dagegen.
(noch deutlicher ist der Unterschied beim Bildungsgrad: von niedrig 37% Zustimmung zu hoher Grad: 58%)
Konsum:
12-Monats-Prävalenz von Cannabiskonsum unter jungen Erwachsenen (2021)
Männer 30%
Frauen: 20%
In allen anderen Umfragen die ich gefunden hatte, war es auch um den Faktor 1/3 bis 2 höher bei Männern
Kleiner Einschub zum Thema Opioide. Eine halbe Millionen Tote. Und das durch Schmerzmittel die teilweise verschrieben werden wie Süßigkeiten oder sogar frei verkauft werden bei Walmarkt und Co.
War nie in der Situation, aber Abhängigkeit von Schmerzmitteln habe ich irgendwie schon lange im Hinterkopf gespeichert und immer versucht die Dinger fix wieder abzusetzen.
Spontan würde mich da interessieren wie es bei Frauen, die unter Endometriose leiden mit dem Cannabiskonsum statistisch aussieht.
Leider bezweifle ich, dass es da seriöse und aufschlussreiche Studien zu gibt.
Ich kann halt „nur“ mit eigener Erfahrung und Beobachtungen aus dem Bekanntenkreis dienen und das ist immer schwierig in solchen Debatten, die die gesamte Gesellschaft betreffen und nicht nur den eigenen, persönlichen Mikrokosmos.
Ich habe die latente Befürchtung, dass die es iwie hinkriegen, dass es in Bayern doch illegal oder restriktiver bleibt als im Rest der Republik.
Dann wandere ich aber wirklich aus - diesmal für immer!
Dann werde ich halt Schwabe
Die schwätze wenigschtens uff a nette Art.