Disney+

Ich gehe davon aus, dass du da im Sparen-Thread weiter über deine Aktie sprechen kannst. Am Ende ist das Gespräch eben dort ausgeufert, weil wir dann über Disney im Vergleich zu anderen VoDs gesprochen hatten, wo die Stärken und Schwächen liegen.

Die wichtige Frage: Und schon gekauft die Aktie?

jup… 14 stück am montag um 117,43. fast der tageshöchstkurs <.<

wie gesagt, ich glaube das wird „das neue apple“

/disclaimer: bevor hier auch wieder lauter leute kommen: apple ist nicht so geil und der marktanteil sinkt: ich meine „die neue apple aktie“, die sich ja zweifelsohne äußerst gut entwickelt hat.

nota bene:

das ist für mich das entscheidende um über einfluss von disney+ auf den disney aktienkurs zu sprechen. ansonsten würde ja die disney aktie „wie bisher“ weiterlaufen und keinen „iphone boost“ hinlegen, da für mich disney+ wegen dem 12,99 abo mit disney+, abc, espn und hulu bündel nicht in erster linie mit netflix und amazon konkurriert sondern mit sateliten und kabel tv.

Weil einige geschrieben haben, dass das Netflix-DRM nicht so schlimm sei: Ja, ich stimme euch zu. Netflix hat ein vergleichsweise harmloses DRM, da gibt es auch weitaus schlimmeres. Aber je weiter sich DRM verbreitet, desdo weniger nimmt man die Einschränkungen wahr, sie werden als normal angenommen und fließen so als “Standard” in den Markt ein. Das finde ich bedenklich, weil sich dadurch der gefühlte Normalzustand verschiebt hin zu mehr DRM. Das ist ein ähnliches Wettrüsten wie bei Adblockern.

Und selbst bei dem vergleichsweise milden Netflix gibt es große Einschränkungen. Bei Netflix schränkt das DRM ein, welche Software und Hardware man benutzen darf. Besonders auffällig ist es bei 4K-Inhalten: Nur der Edge-Browser wird unterstützt. Außerdem braucht man HDCP2.2-Kompatible Hardware (nur die neuen Intel CPUs UND nur die neuesten Grafikkarten UND nur Windows-Support. Funktioniert grundsätzlich nicht unter macOS, iOS, Linux und Android). 1080p-Inhalte funktionieren nur unter IE und Safari, beim Rest klappt maximal 720p (Quelle). In meinen Augen sind das gravierende Einschränkungen, denn ich kann nicht mehr frei wählen, welche Software und Hardware ich nutzen möchte. Und diese Einschränkungen liegen ausschließlich am DRM und wären technisch sonst nicht notwendig.

Die DRM-Technologie die Netflix, Disney+ und andere verwenden heißt Widevine und wird von Google entwickelt. Google schränkt ein, welche Browser Widevine benutzen dürfen. Neue Browser wie Brave haben in der Vergangenheit große Probleme gehabt oder wurden sogar daran gehindert, Widevine zu lizenzieren.

Da DRM proprietäre Technologien sowohl auf Softwareseite (wie Widevine) als auch auf Hardwareseite (wie HDCP) vorraussetzt, wird der Wettbewerb im Software- und Hardwaremarkt massiv eingeschränkt, da diese Technologien nicht ohne weiteres benutzt werden dürfen sondern streng kontrolliert wird, wie das eingebaut wird. Insbesondere freie Open-Source-Lösungen werden eingeschränkt. Dieses marktverzerrende Verhalten sorgt für weniger Konkurrenz und schadet uns Verbrauchern. Ein Hardwarehersteller kann nicht mehr “einfach so” HDMI einbauen, weil HDMI kein offener Standard ist. Sondern er muss Lizenzgebühren bezahlen und vertraglich zusichern, die Hardware nur in einer eingeschränkten Weise zu bauen, um das DRM durchzusetzen. Außerdem wird der Markt dadurch verzerrt, weil die Markteinstiegshürden immer größer werden und Wettbewerb durch die inhärente DRM-Kundenbindung verschlechtert wird.

Dabei ist HDCP (einschließlich 2.2) schon seit mindestens 2015 geknackt worden, und trotzdem muss man diese Gängelung hinnehmen, weil sich der Verbraucher noch nicht hinreichend eingeschränkt fühlt. Je mehr sich DRM aber durchsetzt, desdo mehr wird man eingeschränkt und desdo weniger Konkurrenz gibt es auf dem Markt. Dazu kommen die Datenschutz und SIcherheitsrisiken, die ich bereits angesprochen hatte.

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Also apple tv 4k unterstütz Netflix in 4k. Iphone und ipad nicht, da hast du recht, die haben aber keinen 4k bildschirm.

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Danke für die Korrektur. Das war in der angegebenen Quelle zwar nicht gelistet, aber ich glaube Dir das natürlich. Ein iPad hat trotzdem eine höhere Auflösung als 1080p und man kann ja auch externe Abspielgeräte anschließen, man würde von höheren Netflix-Auflösungen also profitieren. Es ist auffallend wenig Hardware, wenn man außerdem bedenkt, dass HDCP2.2 kein effektiver Schutz vor Raubkopien in Tauschbörsen ist.

Wie viele Nutzer haben wohl Netflix auf ihrem Handy im Browser über HTML5 oder Silverlight laufen und geben die Anzeige über HDMI Kabel auf dem Fernseher aus? Ich denke die Anzahl ist äußerst gering.

Die mehrheit der nutzer wird dann doch die offizielle netflix app am fernseher oder am tablett oder handy nutzen.

Und wie gesagt gibt es sehr wenig mobile geräte mit 4k bildschirm.

Ich behaupte: niemand würde es auffallen, wenn netflix unter ios oder android via browser komplett wegfallen würde.

Nota bene war Netflix „zu lascher“ kopierschutz „verantwortlich“ für Breaking Bad in 4k auf Torrentbörsen:

https://www.derstandard.at/story/2000021501808/piraten-klauen-erstmals-4k-inhalte-von-netflix

In der Musikindustrie wird es genauso gemacht:

In der Musikindustrie konnte sich DRM nicht durchsetzen. Mittlerweile verkaufen alle vier Major-Labels ihre Musik im Internet ohne DRM. Ausgangspunkt war, dass Verbraucher den Kauf von DRM-Musiktiteln teilweise ablehnten.

(WP)

Im Spielemarkt verkaufen sich die hauseigenen Spiele von CDPR ebenfalls hervorragend ohne DRM, auf GOG.

Fake News. Auf den weltweit grösten Musikvertreibern (Amazon und itunes) die für 95 % marktanteil verantwortlich sind, gibt es nach wie vor DRM für musik.

Du kannst es gerne ausprobieren. Kauf dir ein Lied um 1,29 auf itunes oder auf Amazon und verschieb die datei via usb stick auf einen PC deiner wahl.

Die musik wird nicht abspielen, wenn du dich nicht vorab in deinen account einloggst

/edit: ok, fake news von mir selbst: wurde offenbar tatsächlich geändert:

Hab schon so lange keine musik mehr gekauft ^^

Probier ich morgen mal aus

Danke, dass Du Dich nochmal korrigiert hast. Ich bin dort selbst kein Kunde, deswegen kann ich es nicht ausprobieren, aber ich hatte das vorher recherchiert und es ist bei iTunes wohl schon seit 2009 so. Auch bei Amazon kann man die Musik wohl schon seit langem DRM-frei kaufen.

Ich hab früher (vor spotify) öfters musik bei itunes oder amazon gekauft. Auch nach 2009. beim rechner neu aufsetzen hatte ich immer „probleme“ mit der musik. Also ich musste mich erst wieder in meinen account einloggen um die musik abspielen zu können.

Aber ich werd es morgen mal ausprobieren.

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Denuvo ist sehr invasiv, was an sich schon ein großer Kritikpunkt ist. Ich stimme Dir zwar zu, dass es bei Denuvo manchmal (nicht immer!) ein paar Tage gedauert hat, bis es geknackt wurde, und man deswegen eine gewisse zeitlich begrenzte Effektivität unterstellen könnte. Aber im Spielemarkt ist Piraterie denke ich vor allem durch die leicht benutzbaren legalen Anbieter wie Steam und die vielen Sonderangebote eingedämmt worden und nicht durch das DRM. Ich hatte ja oben schon die Kosten-Nutzenrechnung angesprochen: Für viele ist Steam angenehmer als die Piraterie, selbst wenn es kein DRM gäbe.

Dein Vergleich mit Polizeikontrollen hinkt meiner Meinung nach aus mehreren Gründen:

  1. Während bei Polizeikontrollen jede einzelne Kontrolle für sich genommen ihren Effekt hat (auch einen Abschreckenden), ist DRM weit weniger effektiv. Es reicht, wenn einige Wenige technisch versiert genug sind, es zu umgehen, und plötzlich können die Raubkopien beliebig oft weiterverbreitet werden. Das DRM verhindert nicht die Weiterverbreitung, sobald es von einer einzigen Person geknackt wurde. Selbst wenn es für Ottonormalverbraucher nicht möglich ist, selbst eine Raubkopie anzufertigen, so kann er sie sich trotzdem “unkontrolliert” besorgen. Dieses Wettrüsten gegen Raubkopierer ist bei Videos quasi nicht zu gewinnen, weil das Bildmaterial notwendigerweise irgendwann angezeigt werden muss.

  2. Auch bei Polizeikontrollen gibt es ein Spannungsfeld zwischen mehr Überwachung/Kontrolle/Einschränkungen/“Sicherheit” auf der einen Seite und der Freiheit der Bürger auf der anderen Seite. Deswegen wird man in der eigenen Wohnung in der Regel nicht regelmäßig und anlasslos von der Polizei kontrolliert, weil hier der Schutz der Freiheit überwiegt. DRM überwacht hingegen jeden Nutzer, und zwar bei jeder einzelnen Nutzung, was wiederum zu Sicherheits- und Datenschutzbedenken führt.

  3. Die Einschränkungen bei DRM sind nicht so sichtbar wie reale Polizeikontrollen. Das merkt man ja auch hier im Thread. Viele Auswirkungen sind zwar direkt, wie dass meine BluRay spezielle Hardware erfordert oder dass mein Streaminganbieter nicht mehr mit der Software und Hardware kompatibel ist, die ich gerne nutzen möchte (Einschränkungen, die rein technisch nicht notwendig wären). Die Auswirkungen sind oft aber leider auch indirekt, indem sich der Markt in einer aus Sicht der Verbraucher schlechtere Richtung entwickelt. Hierfür, bei Interesse, bitte meine letzten Beiträge lesen:

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Die Nutzungsweise, seinen PC/Laptop mit dem Fernseher zu verbinden, halte ich nicht für ungewöhnlich. Hier nutzt man in der Regel wohl den Browser, wo es die von mir aufgeführten Einschränkungen gibt. Einen SmartTV besitze ich nicht, deswegen kann ich keine App am Fernseher benutzen. Für Smartphone-Apps gibt es wieder eigene Einschränkungen.

Das ist genau was ich meine: Dort wurde das von mir angesprochene HDCP 2.2 eingesetzt, was bis heute der „Stand der Technik“ ist, was DRM angeht (Netflix nutzt das zum Beispiel bis heute). Und es wurde 2015 geknackt. Als Raubkopierer kann man es auf allen Geräten in 4K schauen, als zahlender Kunde nicht.

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:eyes:

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auf Linux gar nicht nutzbar, im Gegensatz zu Netflix, Prime & co

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Höchst interessant. Das Thema DRM und die resultierenden Einschränkungen waren mir vorher überhaupt nicht bewusst. Jetzt besteht dieser Thread zum größten Teil aus der Diskussion um eben diese. Wieder etwas schlauer als vorher :wink:

Zum Thema Disney+ Abo: Als die ersten Infos und Specs veröffentlicht wurden, habe ich direkt gesagt: „Safe das nächste Abo“. Gerade bei 6,99€ bzw. bei geteiltem Konto <2€ pro Monat.

Da ich aber schon mit Netflix und Prime ausreichend bedient bin und der einzige exklusive Content, der mich wirklich interessiert, The Mandalorian (und später Kenobi) sein wird, wird es wohl auf verzeinzelte (Probe-)Monate hinauslaufen.

Die zwei Euronen im Monat gebe ich dann lieber für den IMAX-Zuschlag aus :stuck_out_tongue:

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Mit diesen ganzen DRM Sachen, kann man dann eigentlich den Laptop noch so einfach an einen Beamer ranhängen oder geht das nur wenn der Beamer brandneu ist?

Es kommt drauf an :smiley:

Bei HDCP 2.2 (unter anderem Netflix 4K) müssen sowohl einzelne Komponenten in Deinem Laptop kompatibel sein, als auch das Kabel, als auch der Beamer. Das dürfte nur auf die neuesten Geräte zutreffen.

Selbst bei weniger invasiven Technologien könnte es schwierig werden. RBTV hat ja bei jedem zweiten MoinMoin auch das Problem, dass sie ein Video in Chrome nicht capturen können, sondern es als schwarzer Kasten angezeigt wird. Beim Beamer wäre das dann auch ein schwarzer Kasten. Das könnte auch jeweils am DRM liegen.

Das ist alles so ein Blödsinn. Um was man sich da als legaler Kunde alles kümmern muss um 4K zu streamen. Da kommt man schnell in Bereiche, wo illegale Angebote leichter zu benutzen sind :facepalm:

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Ja, sehe ich genauso. Wenn man sich die Technologie mal anschaut, ist das schon krass:

Das DRM funktioniert im Grunde so, dass jedes einzelne Pixel im Video vom Anbieter verschlüsselt übertragen wird, dein Rechner es selbst allerdings nicht entschlüsseln kann. Erst das Abspielgerät (Monitor/Beamer/Fernseher) entschlüsselt dann das Video. Alle Geräte in der Kette (Grafikkarte, CPU, Kabel, Software, …) müssen dieses Verfahren unterstützen. Dabei wird auch jeweils gecheckt, ob das nächste Gerät in der Kette “berechtigt” ist, das Video zu empfangen. Wenn es nicht berechtigt ist (weil zum Beispiel ein Konkurrent das ganze nachgebaut hat), dann funktioniert es nicht.

Moderne DVDs und BluRays enthalten mittlerweile sogar Listen von Geräten, die von Raubkopierern benutzt werden, damit es mit diesen Geräten dann nicht mehr funktioniert. Das muss man sich mal vorstellen…

Ich halte das für einen grundsätzlichen Eingriff in meine Freiheit, da ich selbst entscheiden möchte, welche Software auf meinem Computer läuft und wie diese arbeitet. Ich möchte in der Lage sein, nachzuvollziehen, was mein Computer tut. Ich möchte die Geräte verwenden dürfen, die ich möchte. Dass mir mein Computer indirekt über Anweisungen von Dritten vorschreibt, was ich auf meinem eigenen privaten Rechner machen kann mit den Medien die ich legal gekauft habe und mich dabei sogar noch überwacht, halte ich für fatal.

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Netflix aus den genannten Gründen bei Disney+ könnte ich mir vorstellen dass die aus Versicherungsgründen nen gewissen mindestschutz haben müssen aber ist nur ne Vermutung. Weiß nicht wie das beim streaming läuft. Oder sie machen es weil’s Gang und gäbe ist ohne zu hinterfragen dass sie sich als einziger Anbieter der nur Eigenproduktion hat nen Marktvorteil verschaffen könnten.