Disney+ soll wohl noch schlimmeres DRM haben als die aktuelle Konkurrenz:
Trotz Supportanfragen vor einem Monat funktioniert es wegen des DRMs aktuell garnicht auf Linux, obwohl Alternativen wie Netflix oder Amazon Prime funktionieren.
DRM schadet den zahlenden Kunden und sollte grundsätzlich nicht unterstützt werden. Auch bei Netflix funktioniert 4K nur mit schwerwiegendem DRM, das nicht in allen Browsern verfügbar ist. Trotzdem sind die 4K-Versionen immer kurz nach Release bereits auf den entsprechenden Tauschbörsen verfügbar, DRM-frei.
Ja, das ist ein Ziel von DRM. Aber wie oben geschrieben, wird dieses Ziel nicht erreicht, weil die geschützten Medien trotzdem direkt von Raubkopierern weiterverbreitet werden. Im Gegenteil, es werden gerade die legalen Käufer eingeschränkt, weil sie ihre gekauften Medien nicht mehr so abspielen können, wie sie es eigentlich wollen.
DRM sorgt dafür, dass man seine gekauften Medien nicht mehr auf all seinen Geräten abspielen kann sondern nur noch auf bestimmten vom Hersteller (indirekt) genehmigten Geräten. Man darf Medien nicht mehr in andere Formate konvertieren, um sie unterwegs nutzen zu können. Der Hersteller entscheidet voll darüber, wie man die Medien konsumiert. Er entscheidet, ob man nur die 720p oder nur die 1080p anstatt der 4K Variante sehen darf, weil man ein “falsches” Gerät benutzt. Oft muss man die gekauften Medien sogar nochmal kaufen (!), um sie auf anderen Geräten nutzen zu können.
Außerdem ist DRM ein Sicherheits- und Datenschutzrisiko. Die Software, die eingesetzt wird, ist nicht einsehbar und DRM wird über Überwachung durchgesetzt (um z.B. sicherzustellen, dass man nur auf einem Gerät gleichzeitig konsumiert). Dein Nutzungsverhalten kann damit von den Betreibern ausgewertet werden.
Manchmal wird DRM auch dazu eingesetzt, dir nicht überspringbare Werbung anzuzeigen vor Filmen. Obwohl man den Film gekauft hat.
Meiner Meinung nach leidet hier nur der rechtmäßig handelnde Kunde. Der Raubkopierer hat Mittel und Wege, das DRM zu umgehen und kann die Medien in voller 4K Qualität so konsumieren, wie er es möchte: In jedem Format, auf beliebig vielen Geräten gleichzeitig.
Der “drakonische DRM” funktioniert derzeit nicht auf Linux - come on. Das ist wohl eines der geringsten Probleme, die man haben könnte und dann von einem “drakonischen DRM” zu sprechen, weil dieser auf Linux Probleme verursacht ist dann doch schon etwas lächerlich.
Ich kann nachvollziehen, dass man es als Nutzer eines anderen Betriebssystems für unwichtig hält, wenn das DRM dafür sorgt, dass es unter Linux nicht funktioniert. Als Linux-Nutzer ist es aber schon gut zu wissen, dass man das Angebot schlicht nicht nutzen darf und der Support nicht weiterhilft. Der einzige Grund, wieso es nicht funktioniert, ist ja das DRM.
Meine Kritik an DRM im zweiten Post war ansonsten grundsätzlich und betrifft auch die Nutzer anderer Betriebssysteme.
Das heißt aber nicht, dass man das als potenzieller Kunde auch toll finden muss. So logisch ist es außerdem nicht, weil es trotz DRM auch weiterhin Raubkopien gibt und nur den Kunden in seiner Freiheit einschränkt.
Aus Sicht der Rechteinhaber möglicherweise nachvollziehbar, aus Sicht der Kunden kritikwürdig.
Du hast recht, du musst es nicht toll finden. Aber wenn du etwas besseres weist, melde dich einfach in Hollywood. Du wärst bestimmt instant Milliardär.
Das ist eben das „beste“ das die Menschheit bisher zu Stande gebracht hat.
Mal sehen wie es dann in der EU mit Artikel 13 wird.
Ist es denn so klar, dass ohne die Nutzung von DRM ein nennenswerter Schaden entsteht? Es ist auch mit DRM heute nicht sonderlich schwer, sich eine Raubkopie zu besorgen.
Aus Kundensicht ist es denke ich eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung: Um eine Raubkopie zu besorgen, braucht es etwas Zeit um sie zu finden, zu downloaden und man muss eventuell noch einen VPN bezahlen. Wenn der legale Streamingdienst weniger Aufwand bedeutet, dann benutzen Kunden den auch, egal ob es möglicherweise Raubkopien gibt. Legale Angebote wie Netflix sind nicht so teuer und haben denke ich durchaus für eine Eindämmung von Piraterie gesorgt, einfach weil es einfacher ist. Das DRM hat hier keinen großen Einfluss.
Dass DRM “notwendig” ist, halte ich für fragwürdig.
Die frage stellt sich nicht. Der eigentümer kann entscheiden. Du kannst ihn gerne boykottieren.
Auch der Saturn darf entscheiden ob Warensicherung und Alarm nach der Kassa einsetzen oder nicht. Auch wenn sie eventuell die waren oder die Versiegelung damit durch das Aufkleben der Sicherung beschädigen.
Klar darf der Rechteinhaber entscheiden. Aber das sollte man sich als Kunde denke ich schon bewusst machen: Einem wird ein DRM aufgezwungen, welches Piraterie nicht wesentlich behindert aber einen selbst massiv behindert. Am Ende ist es dann der Kunde, der entscheidet.
Richtig. Mein Argument war, dass es nicht am DRM liegt, dass Netflix viel genutzt wird.
Denuvo z.B. ist ein sehr invasiver Kopierschutz, der natürlich nicht ewig schützt, sondern genau in der kritischen Anfangsphase, in der man die meisten Käufer generiert. Er erfüllt seinen Zweck also vollkommen.
Das Argument „Raubkopien gibt es trotzdem wozu Kopierschutz“ finde ich sehr kurz gegriffen. Übertragen bedeutet das, dass wir ja auch keine Polizeikontrollen mehr brauchen, weil es ja trotzdem Verbrechen gibt und unschuldige Bürger werden nicht mehr grundlos angehalten
Muss auch sagen, dass DRM im Allgemeinen bei Games viel kundenunfreundlicher ist als bei Filmen und Serien.
Bei Games muss man sich unzählige Clients runterladen, möglicherweise noch extra “Anti-Cheat-Programme”.
Bei Netflix und Amazon Video? Für Full HD braucht man ne Internet-Verbindung und HDCP-fähige HDMI- oder DisplayPort-Kabel - und das ist bei den billigsten der Billigen schon “eingebaut”. Smartphones, Tablets und Smart-TVs brauchen nur ne Internetverbindung.
Also, im Vergleich zu Spiele finde ich DRM bei Streaming-Anbietern schon fast kundenfreundlich …
Gut, bei 4k reden wir von HDCP 2.2, was nicht abwärtskompatibel ist, aber das ist bei mir die nächsten 10 Jahre kein Thema ehrlich gesagt