Aus dem Grund wurde ja bei Tabletop vorher immer schon eine Runde in der selben Konstellation gespielt, sodass jeder die Regeln kannte.
Zusätzlich wurden dem zuschauen vor dem Spiel nur die Grundregeln erklärt und Sonderregeln kamen dann später erst durch den Schnitt dazu.
Das beinhaltet aber natürlich noch mehr Aufwand als aktuell schon.
Viele Spiele wirken aber auf den ersten Blick auch viel komplizierter, als sie im Endeffekt sind. Ein gutes Beispiel dafür ist Bloodrage.
Wenn man erstmal gewisse Grundkonzepte von Brettspielen (Drafting, Deckbuilding, Ressourcenmanagement usw) kennt, dann kommt man in viele Spiele schnell rein.
Bei Siedler von Catan bzw. einfach nur Catan, wie es heute heißt, ist der Glücksfaktor für die Rohstoffe sehr hoch. Im Grunde kann man seine Züge so gut wie garnicht vorausplanen, sondern muss in seinem Zug einfach schauen was geht.
Das Spiel vermittelt natürlich auf eine nette Weise Konzepte, die andere Spiele aufgreifen. Hier zu nennen wäre der Handel zwischen Spielern und auch die Ernte von Ressourcen, wenn man eigentlich garnicht am Zug ist.
Wie gesagt, schätze ich Siedler sehr für das, was es geleistet hat und ich kann nicht einmal vermuten, wieviele Stunden ich Ende der 90er damit verbracht habe um die längste Handelsstraße zu Kämpen oder die Würfel zu beschwören keine 7 zu zeigen.
Heute gibt es aber einfach viel mehr Auswahl auf dem Markt. Man muss sich nur mal vor Augen führen, dass allein auf der Messe ist Essen jedes Jahr rund 1000 neue Spiele erscheinen.
Ich sage immer, es gibt heute für jede Gruppe und jede Situation das passende Spiel.
Bin ich sonntags etwas verkatert und will mich nur entspannen, dann werde ich eher zu einem kooperativen Pandemic statt zu einem Viticulture greifen.
Habe ich eine Gruppe, die mit Fantasy nichts anfangen kann, aber einen Deckbuilder zocken will, dann nehme ich Clank in Space statt der normalen Variante.
Will ich einen PC Spieler und Egoshooterfan an den Tisch holen, krame ich Adrenalin raus.
Das Hobby bietet einfach so unendlich viel. Leider ist es nicht ganz billig und was bei mir gerade noch ein größeres Problem ist, sind die vielen Schränke. 4 überfüllte Billyregale und diverse große Kickstarterprojekte, auf die ich noch warte, muss man er erstmal irgendwo unter bekommen.