Emotionskasten - Welches Gefühl bewegt dich?

Also wirklich, was möchtest du damit empfehlen? Leute die hier, oder anderswo, ihr Leid klagen, besser links liegen lassen? Weil ja die Möglichkeit besteht, dass es in den falschen Hals geraten könnte?

Was erwartest du von einem Forumspost? In einem Post lässt sich nicht viel machen. Für eine ausführlicherere seelische Unterstützung braucht es eine längere Diskussion. In dieser kann man aufeinander eingehen. Man kann seine Punkte konkretiosieren oder äußern, warum man eine Aussage als verletzend empfindet, und dann darauf eingehen. Ich persönlich halte es für sehr fragwürdig, eine solche Unterhaltung in einem öffentlichen Forumsthread zu führen. Da finde ich PMs, ein privater Chat, oder noch besser eine persönliche Unterhaltung mit Menschen, denen man entsprechend vertraut, zielführender. Allerdings kennen wir uns hier im Forum auch nicht supergut, so dass ich absolut nachvollziehen kann dass so ein ausführliches Gespräch hier zwischen uns gar nicht zu stande kommt, weil nicht genug Vertrauen dafür. Uns hier bleibt somit erstmal nur die Unterstützung in einem Post. Ob dies dann angenommen oder zurückgewiesen wird, oder gar noch weiter vertieft wird, obliegt dann ganz allein der Person, welche hier uns hier ihr Leid teilt, und wir müssen dies dann akzeptieren. Niemand von uns, die unterstützen möchten, können verlangen dass unsere Unterstützung angenommen oder als hilfreich angesehen wird.

Aber deswegen gar nichts machen? Kein Emergency-Support-Gif mehr? Neee, da würde ich in diesem Forum sofort die mollige und menschliche Wärme vermissen. Denn die allermeisten hier erscheinen mir doch mitfühlend und um ernstgemeinten seelischen Support zumindest zu beabsichtigen.

Ich sehe dass wie @Zerknautscher, dass du bei platten Kalenderweisheiten recht behaben magst, und nur allein der Satz, den du von mir zitiert hast, wäre so eine platte Attitüde. Aber deshalb habe ich ihn nicht alleine stehen lassen und konkretisiert. Da du dies aber irgendwie ignorierst in deinem Standpunkt, scheint es mir so als ob du ernst gemeinte Unterstützungen nicht ernst nehmen könnest. Auch bei den anderen habe ich den Eindruck, dass sie wirklich emotional unterstützen möchten mit ihren Aussagen.

Ich empfinde deine Aussage als „Meta-Empathielos“ in dem Sinne, dass du Empathie, ob in der Situation hilfreich oder nicht, als gefährlich zu sehen scheinst und man lieber gar nichts als irgendwas sagen sollte, weil es ja möglicherweise so rüberkommen könnte dass man den Gegenüber nicht ernstnehme. Und dieser Gedanke mich überraschenderweise doch sehr an. Vielleicht missinterpretiere ich deine Aussage, weil diese einige Gesichtspunkte auslässt, welche bei dir in deiner Meiningsfindung reinspielen. Aber so wie ich sie im Moment verstehe, scheint deine Empfehlung „Nee, sag nix. Am Ende fühlt sich die Person noch beleidigt.“ zu sein. Sollte das stimmen, fände ich diese Haltung sehr schade.

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Würde sagen: Es kommt darauf an.

Zudem sind auch einige persönliche Voraussetzungen im Psychologie Studium von großem Vorteil. Diese sind nicht von der Hochschule vorgegeben oder zwangsläufig notwendig, machen es dir meist aber leichter, dein Studium erfolgreich abzuschließen. Dazu gehören:

Empathie
Belastbarkeit
Einfühlungsvermögen
Soziale Kompetenzen
Zielorientiertes Handeln
Analytische Fähigkeiten
Organisationstalent

Empathie steht ganz oben und gibt Berufszweige da ist das schon wichtig oder sehr hilfreich. In der Produktion natürlich weniger sinnvoll. Aber wenn jemand aufgrund seiner Soft-Skills positiv zum Betriebsklima beitragen kann ist das schon viel Wert.

Bei mir auf Arbeit zählen diese Eigenschaften sehr und führen dazu eine sehr angenehme Atmosphäre aufzbauen und zu halten. Ein Bereich in dem man sich sicher fühlt, denn nur so kann man Leute motivieren und dazu anspornen mehr zu geben und kreativer zu sein.

Die Lösung ist gegen diese Über-Geschwister ist doch einfach…Einzelkind sein, so wie ich :beanfriendly:

<bitterböser Sarkasmus>
Die gute Seele des Teams entlassen, die in ihren Leistungs-KPIs etwas hinten dran ist, und dann als Chef zuschauen wie die Leistungs-KPIs der anderen Teammitglieder in den Keller gehen, die Kündigungsrate dafür in die Höhe schnellt. Und warum? Weil man für die entscheidende Wirkung dieser guten Seele keine KPIs hatte. Ob es wohl noch andere blinde Flecken gibt in der Firma?
</bitterböser Sarkasmus>

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Dass das „viel Wert“ ist, stelle ich nicht in Frage.
Meine Frage ist, wie sich das in Lohn übersetzt. Und da würde ich vermuten, dass es in den meisten Berufen keine Entsprechung gibt à la: besonders empathischer Kollege → 400 € mehr im Monat, weil er so wichtig für’s betriebsklima ist.
Die Frage ist ja nicht nur mit welchem Geldwerten Gegenwert man diese „Soft-Skills“ be-misst, sondern auch wie man die überahaupt misst. Wie unterscheiden sich soziale Kompetenzen und wie viel ist das dann unterm Strich auf dem Lohnzettel wert.
Das ist der Punkt.

Klar, wenn man 100 Leute oder auch Manager oder Leute im HR „auf der Straße“ befragt, sagt bestimmt die überwältigende Mehrheit, dass diese Kompetenzen „viel Wert“ sind.
Aber das herkömmliche Be-lohn-ungssystem in Form von Arbeitslohn be-lohnt das in den meisten Fällen afaik nicht. Ja, noch nicht mal in klassischen sozialen Berufen.

Warum sollten Eigenschaften nur dann zählen, wenn sie für den Job wichtig sind? Wie sind wir denn jetzt auf diese bescheuerte Schiene geraten? :cluelesseddy: Man sollte den Job bzw Arbeit an sich nicht wichtiger nehmen als nötig. Die wenigsten bereuen auf dem Sterbebett, zu wenig gearbeitet zu haben. Für die meisten zählt eher das Privatleben. Zwischenmenschliches, Kreatives, Reisen, sowas halt. Man existiert als Mensch doch auch nach Feierabend.

Ey diese ganze Diskussion… hä? Ich raff’s nicht.

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Man braucht nunmal Geld zum Leben ?
Und Empathie und co sind nunmal keine Hardskills wegen denen man den Job kriegt sondern eher Softskills die einem dann IM JOB weiterhelfen können (eventuell), wenn man Ihn hat.

Natürlich zählen diese Eigenschaften, aber wir leben nunmal in einer Gesellschaft, wo gerade in Deutschland viel an der ARbeit hängt.
„Und was machst du so“ ist in Deutschland zb ein Standard satz wenn man auf einer Feier auf einmal alleine in der Küche mit jemand steht, weil der Gastgeber mit „bing gleich wieder da , xy das ist Z, Z das ist XY“ verschwunden ist.

Ja natürlich ist Arbeit Teil unseres Lebens, aber was ist daran so verkehrt, Eigenschaften etwas Positives abzugewinnen, die nicht für das Berufsleben nötig sind? Wenn du hauptsächlich für deine Arbeit lebst, ist das ok, mach ruhig. Aber es geht nicht jedem so. Das Leben besteht aus so viel mehr als Arbeit, Geld, Leistung. Einfach mal Mensch sein.

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Bin gerade ein bisschen ratlos, mich hat eben die Warenverantwortliche aus Tegel angerufen und mich gefragt, ob ich nicht für die andere Firma dort den Teamleiter übernehmen kann, da es dort nicht läuft. Sie schickt mir noch seine Nummer und dann soll ich mit dem reden.
Manchmal ist es echt nicht leicht mich auf neues einzulassen, außerdem müsste ich mehr als 5 Stunden am Tag arbeiten, um überhaupt was zu verdienen.
Bin also gerade ziemlich überfordert.

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Weil nicht nur der Threadtitel Emotionen verspricht, auch weils zuletzt hier ganz beiläufig um Gefühle und Ökonomie ging, lass ich das mal hier.
Hab zwar selbst noch nicht reingehört, aber in der neuen Folge Hirn und Amir gehts um Gefühle.

Angst, Enttäuschung und Wut, aber auch Scham oder Liebe sind Gefühle, die fest in die sozialen Arrangements der westlichen Moderne eingebaut sind. Die Ökonomie, Politik und Kultur bewirtschaften sie intensiv. Dies sieht die Soziologin Eva Illouz in ihrem aktuellen Buch als Schlüssel zu unserer Gegenwart, die sie als „explosive Moderne“ beschreibt. Lisz Hirn und Fahim Amir treten ausgehend von Illouz in ein philosophisches Zwiegespräch über Gefühle, Ambivalenz und deren Bedeutung für das soziale Wesen Mensch.

Mal sehen, was die so dazu zu sagen haben:

Wie meinst du das ??

Und denk dran, die wollen DICH und haben ein Problem, das akut ist,.

Sprich du kannst dadurch auch ruhig mal maximalforderung stellen.

Sprich, feste Anstellung, Teamleitergehalt etc.

Ich finde die Beschreibungen zu deinem Job / Jobs (?) als Außenstehende immer etwas schwierig, da ich das Prinzip dahinter nicht ganz verstehe.
Daher nur als Gedankenanstoß:
Sätze wie

machen schon hellhörig.
Wenn du arbeitest solltest du nicht im schlechtesten Fall draufzahlen.
Ist das ein richtiger Arbeitsvertrag, oder nur so ein Aushilfeding?
Bekommst du als Teamleiter auch mehr Geld, oder nur mehr Verantwortung und im Zweifelsfall Ärger, wenn es doch nicht läuft?
Das wären die Fragestellungen die für mich hier relevant wären.

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Doch, wenn beim Probearbeiten bspw. aufgefallen ist, dass der Kollege nur an sich denkt, sich in keinen Kunden hineindenken kann und zudem überhaupt kein Gefühl dafür hat, wenn er ggf. gerade Leute mit seinem Verhalten verletzt/stört/ärgert.

Soft skills sind bei gleicher Qualifikation das, was am Ende einen den Job kriegen lässt. Auch bei der Ausbildungssuche sind diese Skills ausschlaggebend und von Bedeutung. Wenn für dich jeder Mitarbeiter nur eine Nummer ist, der im Großraumbüro in seinem abgetrennten Quadrat hockt und nur Tabellen anstarrt, dann ist das so. Aber unternehmerisch hat sich in den letzten 20 Jahren was getan. Gemischte Teams mit solchen Soft Skills sind produktiver, effizienter, glücklicher und weniger gestresst. Die Unternemenskultur ist eine positive andere. Das alles führt zu mehr Produktivität und in Zeiten von Fachkräftemangel zur langfristigen Unternehmensbindung.

Dieses Kleinreden dieser persönlichen Soft Skills finde ich weder modern, zielführend noch realistisch. Heutztage haben sie eine enorme Bedeutung und so langsam sollte man sich von diesen Vorurteilen lösen.

Ich schmeiß dazu nochmal einen Artikel ein:

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This. Mag drauf ankommen, wo du arbeitest, aber ich arbeite in einem Bereich, wo Examensnoten, wissenschaftliche Ausarbeitungen und Doktortitel praktisch gar nichts bewirken, sondern alles von den Soft Skills lebt. Und dafür liebe ich meinen Job.

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Ja gut, du hast nen Job wo es literally drauf ankommt „zu glauben“
:sweat_smile:

Das ist nun wirklich ein Specialfall.

Es ist für jeden Job mit Menschenkontakt wichtig. Wenn du ein Kollege bist, der ständig Tassen von anderen Kollegen klaut oder 80000000x am Tag nachfragt, wo x bleibt, aber selbst nichts macht, ruiniert es das Betriebsklima. In so einem Klima arbeiten Leute schlechter, sind gestresster und weniger produktiv. Im worst case kündigen sie und es fehlt dir eine Fachkraft, die man mittlerweile nicht hinterhergeworfen bekommt.

Andere Beispiele sind nicht nur Büro, sondern überall sei es der Verkäufer, der Lehrer, Arzt oder im Service. In der Forschung ist das relevant, selbst als Sachbearbeiter im Arbeitsamt. Es gibt noch drölf andere Beispiele. Man braucht also kein Seelsorger zu sein, um diese Soft Skills besonders zu benötigen.

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Ich würde ja eher die Buchhaltung als Spezialfall sehen. Für die meisten Bereiche ist es für den Erfolg der Arbeit sehr vom Vorteil sympathisch zu wirken und den Anderen lesen zu können.
Wenn die Behörde für dich die Genehmigung vorzieht, liegt es nicht daran dass die Berechnungen besonders gut gemacht wurden.

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Also ich arbeite in einem recht technischen Bereich, ich denke aber das der wichtigste Skill den ich habe - auch für meinen Arbeitgeber - meine Fähigkeit zur Kommunikation ist und eben nicht was ich technisch drauf habe. Das können mit Sicherheit andere besser.

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Ich komme gerade aus einem Termin mit meinem Abteilungsleiter und merke gerade wieder, was soft skills für einen riesen Unterschied machen.
Gerade auch im Kontrast zu meinem direkten Chef…
Ich mag meinen Chef wirklich gerne, er ist ein hervorragender Fachmann, aber halt keine Führungspersönlichkeit.

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Wobei man ja jetzt auch argumentieren könnte, dass er ja trotzdem Chef ist, daher waren wohl die Soft Skills nicht ganz so wichtig.

Normalerweise sind die Hard Skills nunmal auch wichtiger.

Die meisten Angestellten bevorzugen einen Chef zu dem sie gehen können und harte Fragen stellen und dann eine Antwort auch kriegen können, statt empathisches „das schaffst du schon“

Ein Chef der nicht mehr Fachwissen hat als man selbst, nein danke.