Es ist für jeden Job mit Menschenkontakt wichtig. Wenn du ein Kollege bist, der ständig Tassen von anderen Kollegen klaut oder 80000000x am Tag nachfragt, wo x bleibt, aber selbst nichts macht, ruiniert es das Betriebsklima. In so einem Klima arbeiten Leute schlechter, sind gestresster und weniger produktiv. Im worst case kündigen sie und es fehlt dir eine Fachkraft, die man mittlerweile nicht hinterhergeworfen bekommt.
Andere Beispiele sind nicht nur Büro, sondern überall sei es der Verkäufer, der Lehrer, Arzt oder im Service. In der Forschung ist das relevant, selbst als Sachbearbeiter im Arbeitsamt. Es gibt noch drölf andere Beispiele. Man braucht also kein Seelsorger zu sein, um diese Soft Skills besonders zu benötigen.
Ich würde ja eher die Buchhaltung als Spezialfall sehen. Für die meisten Bereiche ist es für den Erfolg der Arbeit sehr vom Vorteil sympathisch zu wirken und den Anderen lesen zu können.
Wenn die Behörde für dich die Genehmigung vorzieht, liegt es nicht daran dass die Berechnungen besonders gut gemacht wurden.
Also ich arbeite in einem recht technischen Bereich, ich denke aber das der wichtigste Skill den ich habe - auch für meinen Arbeitgeber - meine Fähigkeit zur Kommunikation ist und eben nicht was ich technisch drauf habe. Das können mit Sicherheit andere besser.
Ich komme gerade aus einem Termin mit meinem Abteilungsleiter und merke gerade wieder, was soft skills für einen riesen Unterschied machen.
Gerade auch im Kontrast zu meinem direkten Chef…
Ich mag meinen Chef wirklich gerne, er ist ein hervorragender Fachmann, aber halt keine Führungspersönlichkeit.
Normalerweise sind die Hard Skills nunmal auch wichtiger.
Die meisten Angestellten bevorzugen einen Chef zu dem sie gehen können und harte Fragen stellen und dann eine Antwort auch kriegen können, statt empathisches „das schaffst du schon“
Ein Chef der nicht mehr Fachwissen hat als man selbst, nein danke.
Ich glaub weil viele das denken, gibt es auch so viele beschissene Chefs.
Aus meiner Sicht muss man als Chef vor allem delegieren und führen. Das größte Fachwissen ist nicht erforderlich.
Ey ganz Ehrlich - Lauf. Alles, was du hier im Forum erzählst schreit geradezu danach, dass alles an deinem Umfeld massiv toxisch und altertümlich ist. Diese unfassbare Besessenheit von Geld und Leistung ist so krass ungesund für Körper und Geist und dass du das alles als so selbstverständlich ansiehst ist wirklich erschreckend.
Das hat nichts mit linker Bubble, Städtern oder sonst was zu tun. Ich komm auch vom Land, höre Metal, gehe auf Festivals, habe Nerd Hobbies und arbeite in nem schwäbischen Technikunternehmen. Aber NICHTS von dem, was dein scheinbarer Alltag ist ist hier normal. Davon ab wäre auch alles, was du erzählst nicht erstrebenswert und ist auf gewisse Art einfach nur super traurig.
Man kann das Dorf nich aus’m Jungen holen aber Himmel - hol den Jungen aus’m Dorf!
Mein neuer Chef hat gar keine Ahnung von meinem Fachgebiet. Aber er hat Vertrauen, ein Gespür dafür, die richtigen Leute an die richtigen Projekte zu setzen, ist wertschätzend und mitfühlend. Und seit er den letzten, sozial nicht sondelich kompetenten Chef ersetzt hat, hat sich das Betriebsklima um 180 ° zum Positiven gewandelt. Und ja – auch die Zahlen sind deutlich besser als im letzten Geschäftsjahr. Tatsächlich war unser letztes Jahr das wirtschaftlich erfolgreichste seit Firmengründung.
Und auch meine direkte Vorgesetzte, die aus meinem Fachbereich kommt, fragt mich oft um Rat, weil ich in Teilen mehr Know-How habe. Trotzdem ist sie aus ähnlichen Gründen eine fantastische Vorgesetzte, weil sie unsere Interessen vertritt, auf unsere Bedürfnisse eingeht, ein offenes Ohr für uns hat, ohne dass darunter irgendwie die Leistung flöten geht.
Ich hatte schon beides und ich will nie wieder unter unempathischen Leruten arbeiten, die nur auf Zeit/Leistung und Geld gucken und denen alles menschliche komplett ab geht.
Eigentlich ist das ja sogar eher schlecht, passiert aber zu oft. Experten, die zur Führungskraft gemacht werden. Ein guter Manager ist nicht das gleiche wie ein Experte. Eigentlich geht es bei Führung ja eher darum, ein Team strategisch zu leiten. Das ist ein Team aus Menschen, die wissen, was sie tun und somit zum Erfolg zu kommen.
Wenn die Führungskraft das meiste Wissen hat, ist sie fehl am Platz, weil sie dann als Experte mehr beitragen könnte. Im Optimalfall hätte ein richtiger Manager ja auch gar keine Zeit für die Projekte oder das Tagesgeschäft.
Leider ist das wie gesagt nicht gelebte Praxis und das ist schade. Verschenktes Potenzial…
Kommt wahrscheinlich auf die ABteilung an, aber wenn ich als Mitarbeiter komme und sagen „bei einer Lieferung in die Sonderwirtschaftszone xy ist mir nicht klar wie das steuerlich zu behandeln ist bei einem Dreiecksgeschäft“ will ich nicht in leere Augen blicken und ein Schulterzucken ernten.
Wenn Mitarbeiter etwas nicht wissen, oder eine Entscheidung brauchen was nun korrekt ist, gehen sie doch zum Vorgesetzten ???
Naja in einer utopischen Welt ist das Team so besetzt, dass du einen Senior hast, der dir diese Frage beantwortet. Das ist nicht der Chef.
Aber wie gesagt, das ist die Theorie. Gibt es nicht überall und klar, kommt auch auf die Abteilung an, die „Höhe“ im Orgchart etc.
Nicht zwingend. Da bist du halt im Denken, dass Expertise immer zur Führung befähigt. Es gibt aber ja Leute, die haben da gar keine Lust drauf.
Und es gibt ja in jeder Abteilung eine Person, die am längsten da ist und weiß, was sie tut.
Außerdem ist es wie gesagt, eine Führungskraft sollte nie die sein, die sich am besten im Thema auskennt.
Edit: ich gestehe aber auch, in einem Großunternehmen zu arbeiten, daher ist mein Blick wahrscheinlich auch gefärbt durch diese Strukturen.
Ich kenn es auch, dass du Senior Mitarbeiter hast, an die du dich als „unerfahrenerer“ Mitarbeiter erstmal wenden kannst, wenn du eine Frage hast.
Und auch, dass ein Vorgesetzter nicht mehr Fachwissen braucht als seine Mitarbeiter, sondern eher weniger. Genug um nachvollziehen zu können worüber gesprochen wird und entscheidungen auf Basis der Fachkenntnis seiner Mitarbeiter zu treffen, aber nicht mehr. Dafür sollte er halt seine Mitarbeiter gut kennen, passende Aufgaben verteilen und bei Fragen auch an Kollegen vermitteln können, die in dem Fachgebiet experte sind.
Ok keine Ahnung,
ich gehe eben zu meinem Chef wenn ich Entscheidungen brauche und dann will ich eine Entscheidung.
Nicht den Rat von jemand der im Zweifel, wenn das ganze sich später als Falsch rausstellt, ich dann nicht sagen kann „Chef hat entschieden, nicht meine Schuld“
naja, du kannst dann ja immer noch zum Chef geht und erklären, wie die Sachlage in Absprache mit dem Kollegen der dafür Experte ist aussieht, und dir von ihm ein Go holen.
Ich glaube bei der ganzen Diskussion hier wird klar Chef und direkter Vorgesetzter vertauscht.
Ein Chef ist halt ganz klar der Leiter des gesamten Betriebes. Dieser kann nicht in den einzelnen Bereichen das nötige Wissen haben. Er muss sich darum kümmern das alles seinen richtigen Weg nimmt.
Ein direkter Vorgesetzter ist halt für einzelne Abteilungen zuständig und sollte dementsprechend auch Ahnung von dem haben was dort gemacht wird. Da er halt in wichtigen Fällen auch mal eine Entscheidung treffen muss.
Also kurz gesagt: Chef und Vorgesetzter sind nicht dasselbe