Ja zwei Tage sind um und ich fühl mich irgendwie komisch, manchmal auch unwohl. Vor allem weil meine jetzt Ex-Freundin irgendwie immer noch viel kuscheln will und auf einmal auch vermehrt Anstalten in eine sexuelle Richtung macht. Vor allem weint sie natürlich auch immer wieder und ich nehme sie dann in den Arm, wobei ich da wohl der völlig falsche Ansprechpartner eigentlich bin.
Sie sagt mir auch oft, wie doof ich eigentlich bin und lässt aber auch immer wieder Kommentare ab in eine Richtung, aus der ich verstehe, dass sie glaub das ganze renkt sich doch wieder ein. Wir haben auch mal wieder sehr viel geredet die letzten Tage und die Gespräche waren so deep wie schon lange nicht mehr, wenn wir überhaupt schon mal so weit waren.
Aber es kommen auch immer so Aussagen, die mich wirklich treffen, bei denen ich mich schuldig und verantwortlich fühle und ich viel Mitleid mit ihr bekomme. Dass sie ohne mich nicht mehr ins Kino gehen wird, weil alleine macht sie das nicht und mit anderen Leuten (die sie ja momentan auch gar nicht hat) will sie ja nicht. Auch Serien wird sie nicht weiter gucken, obwohl es sie ja interessiert, aber sie wird sich ja kein Netflix, Dinsey+ oder so besorgen. Sie will da auch nicht abhängig von mir sein, weil ich meinte, das wir die Accounts ja weiter teilen könnten. Wir haben ja auch viel LEGO gebaut, das will sie nun auch alles nicht mehr.
Dass sie ohne mich dann eben auch komplett niemanden mehr hat, da all ihre ganzen Freundschaften in den letzten Jahren eigentlich kaputt gegangen sind und sie eh nie viele hatte. Das Paar mit dem wir uns bisher viel getroffen haben meint sie, würde sie dann wohl auch nicht mehr viel sehen, eben weils ne kleine Familie nun ist und das nur in dieser Paar Konstellation funktioniert hat. Sie will auch so dann nicht zu ihrer Stiefmutter, die so ihr letzter, brauchbarer Ankerpunkt ist, die wir öfters mal besucht haben. Und ohne mich nicht zum Grab ihrer Mutter, weil sie das alles nicht schafft
Dass sie ja keine intakte Familie hat und sie sich in meiner so wohl gefühlt hat. Wobei ich da immer eher das Gefühl hatte, dass ihr das alles unangenehm war, da hab ich eine ganz andere Wahrnehmung gehabt.
Das macht natürlich auch was mit mir und ich stelle mir schon die Frage, ob ich da die richtige Entscheidung getroffen habe. Allerdings gehe ich mit der Idee ja schon soooo lange schwanger, dass ich denke, dass das gerade einfach auch Schuldgefühle ihr gegenüber sind.
Ich hab ihr halt versprochen da zu bleiben, weil sie niemanden mehr hat und einfach halt braucht. Ich merke aber wie gesagt, dass ich nicht die Person bin die ihr diesen Halt geben kann, vor allem weil ich mir ja auch immer wieder Sprüche gefallen lassen muss, wie dumm ich bin, das Beste in meinem Leben gehen zu lassen usw. usf. und zum anderen belastet mich die Situation ja auch. Ist ja nicht so, trotz der langen Zeit, die ich mich irgendwie innerlich schon vorbereitet habe, dass das alles nun spurlos an mir vorbei geht.
Heute hätten wir vierten Jahrestag gehabt, sie wollte mit mir Essen gehen und würde das immer noch gern, was ich auch schön fänd, weil ich grundsätzlich ja gerne Zeit mit ihr verbringe. Das ist auch der Punkt, wo ich mich die ganze Zeit frage, ob ich mir die letzten 1 1/2 fast zwei Jahre einfach selber was eigentlich gutes kaputt gedacht habe, weil ich einfach auch nur unfähig bin für mich und meine Bedürfnisse einfach mal einzustehen.
Joa, lange Rede, kurzer Sinn. Ich weiß, dass ich hier eigentlich asap raus müsste, weil es uns beiden nicht gut tut, aber wenn ich ihr das sage, fleht sie mich an zu bleiben, weil ihr das helfen würde und ich fühle mich abermals in einer Situation gefangen.