Ne das nicht.
Ich weiß nicht, das trifft es nicht so ganz. vielleicht sehe ich das aber auch verklärt, keine Ahnung. Es fühlt sich aber nicht so an, als habe ich ihr das Leben finanziert, klar das mit der Karre ist halt kacke und das der Kredit dann auch noch für so was wie ein iPhone und Dispo-Ausgleich her halten musste ist mir aus heutiger Sicht einfach auch nicht mehr erklärbar, wieso ich mich da überhaupt drauf eingelassen habe.
In wie weit das stimmt, kann ich jetzt nicht sagen, ich gehe aber mal davon aus, dass sie mich da nicht angelogen hat. Sie hat damals nach ihrer letzten Beziehung einen Kredit über 10K+ aufgenommen, da sie ihren Ex-Partner ausbezahlen musste, die hatten hier in der Bude schon einige Jahre zusammen gelebt. Da sie schon so einen recht großen Kredit laufen hatte, wollte sie dann keinen zweiten mehr bedienen.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt selber auch noch einen kleinen Privatkredit laufen, den ich dann in den neuen mit überführt hatte. Den musste ich leider aufnehmen, weil ich ein paar mal richtig Pech hatte und in relativ kurzer Zeit drei mal sehr hohe Kosten entstanden sind, die mich und mein Konto dann in eine Schuldenspirale getrieben hatten. Long Story Short, hatte dann mal alles in nem Kredit zusammen gefasst und war dabei das abzuzahlen.
Wie dem auch sei, hat sie nach dem wir im Autohaus den Wagen fix gemacht haben gemeint, dass ich den Kredit doch lieber alleine aufnehmen sollte, zum einen wegen der Belastung bei ihr natürlich, ihr Hauptargument war aber, wenn einer seinen Job verlieren würde, würde ja sonst der andere voll Haftbar gemacht werden. Gut, dass ich in dem Fall so oder so derjenige bin, der Haftbar ist, habe ich irgendwie ausgeblendet. Da sie auch noch Buchhalterin ist, habe ich ihr bei den ganzen Finanzsachen auch einfach vertraut, weil das für mich schon immer ein eher schwieriges Thema war; also schon vom Elternhaus her.
Sie hat also auch ihre Päckchen zu tragen und eine finanzielle Belastung, die ich zwar nur vom hören sagen kenne, aber schon auch akzeptiert habe. Eben aus dem Gedanken heraus, es ist am Ende eh alles eine Kasse.
Um noch mal auf deine Aussage zurück zu kommen, es ist ja wie gesagt nicht so, dass ich alles hier alleine bezahle. Die Miete teilen wir uns ja. Strom begleicht sie sogar alleine. Dazu hat sie dann noch die Versicherung für den Volvo und die Steuern auf ihrer Kappe, das ist zwar kein ausgeglichenes Verhältnis, aber ich kann auch nicht sagen, dass sie mich jetzt hier ausbluten lassen will.
Im letzten Jahr ist dann ja ihre Mutter verstorben, die wiederum selber von Harz IV gelebt und nichts hinterlassen hat. So musste meine Freundin die Beerdigung alleine tragen. Wir haben schon geschaut, dass es würdevoll ist, aber trotzdem so günstig wie möglich. Eigentlich wäre auch ihr Bruder mit dran gewesen, aber auch er arbeitet nicht und wollte seinen Pflichtanteil vom Sozialamt beisteuern. Das Geld hat er sich aber einkassiert und ist Untergetaucht. Wir haben nix mehr von dem gehört. In jedem Fall musste sie dann dafür auch noch mal ihren Kredit anpacken und aufstocken.
Ich denke mal, dass das mit unter der Grund ist, warum sie sagt, sie kann sich die Wohnung heute nicht mehr alleine leisten. Ich weiß, das ist alles weder meine Schuld, noch mein Problem. Aber ich spüre da trotzdem irgendwie eine Verantwortung und vor allem Mitleid. So als würde ich sie doch im Stich lassen.
Das ist so die größte Krücke für mich, ich muss endlich mal lernen an mich zu denken und zu gucken, dass es mir gut geht. Ich bin da leider immer noch in dem Modus, erst mal schauen, dass es den anderen gut geht…
Laut dem Juristen aus Österreich kann ich ja belegen, dass das Geld von meinem Konto für das Auto ans Autohaus gegangen ist, da alles andere dann eher Formalitäten sind, sollte das trotzdem „mein“ Auto sein. Zumal ich den Brief habe, auch wenn nicht mein Name drauf steht.