Dafür sollten Therapeuten oder Coaches da sein. Freundschaften sind wechselseitig, sonst sind es keine.
Es ist nicht deine Verantwortung, auf Kosten deiner Zeit und Energie andere Leute aus ihren Löchern zu holen und insoweit sicher kein Grund für ein schlechtes Gewissen.
Das ist tatsächlich die längste Freundschaft, die ich jemals hatte. Andere Freundschaften sind viel früher zerbrochen, wenn sie überhaupt jemals sows wie ne Freundschaft waren.
Ich merk aber zB auch bei eienr anderen Freundin, dass der Kontakt zu ihr mir nicht gut tut. Sie sehe ich auch nur noch alle Jubeljahre und da merke ich immer wieder, dass sie eine Art an sich hat, die mich in ihrer Gegenwart schlecht fühlen lässt. Die Art, wie sie mit mir redet, wie sie mich in Gegenwart von anderen behandelt usw.
Und weil ich sowas immer wieder bei Leuten feststelle, habe ich wirklich das Gefühl, dass eigentlich ich das Problem bin. Warum halte ich es nicht lange mit Leuten aus?
entschuldige, das verstehe ich nicht.
du schreibst, dass du merkst, dass dir personen nicht gut tun. und deine schlussfolgerung ist, dass du das problem bist, weil du es mit ihnen nicht aushältst?
ich finde es grundsätzlich völlig okay menschen auch aus dem eigenen leben auszuschließen, wenn sie einem nicht gut tun.
Es endet aber halt immer damit, dass ich wieder allein ohne Freunde dastehe. Wie machen das andere? Wie schaffen sie es, gesunde Freundschaften zu pflegen, ohne dass sie sich gegenseitig irgendwann satt haben? Dass das vereinzelt mit Leuten passiert, ja ok, ist normal. Aber ich hab das früher oder später irgendwie mit jedem. Oder suche ich mir immer nur die Leute als Freunde aus, die eh schwierig sind? Keine Ahnung.
Ich kann nur für mich sprechen, aber deswegen habe ich nur 2-3 wirkliche Freunde. Ich bin nicht gut in Freundschaften pflegen. Ich melde mich selten bis gar nicht von mir aus. Man muss eigentlich immer anfangen zu schreiben oder fragen ob ich was machen will, mich besuchen möchte etc. Darauf haben die wenigsten Bock, was ich auch verstehen kann. Ich mach das auch nicht mit Absicht, ich bin halt so. Daher sind die restlichen Menschen eher Bekannte. Was aber wie gesagt ok ist.
Ich hab einfach das Gefühl ich brauche keine Freunde. Klar ist es schön sie zu haben, aber bisher hab ich selten das Bedürfnis gehabt mich von mir aus zu melden. Eher so das Gefühl, ja ich muss jetzt mal wieder schreiben, sonst ist die Gegenseite beleidigt oder böse.
Ich denke das mir meine wenigen Freunde wirklich mit der Zeit fehlen würden, aber Gott sei dank wissen sie wie ich bin und akzeptieren, dass sie mehr investieren müssen als ich. Wie gesagt das ist nicht mal meine Absicht.
Sieht bei mir sehr ähnlich aus. Vor knapp 10 Jahren, als ich in die Schweiz ausgewandert war, hätte ich dir noch gesagt „Ich hab so 15-20 Freunde“. Das davon 1-2 tatsächlich Freunde waren und der Rest maximal Bekannte, zeigt sich dann in den kommenden 4,5 Jahren große Distanz. Kaum einer meldete sich, ich noch weniger… war ich nie der Typ für… und schon verschwanden diese alle.
Als ich dann wieder zurück in die Heimat bin, sind diese auch nicht wieder aufgeflammt. Ich hab jetzt hier 1-2 Freunde, aber oft sehen tue ich die auch nicht. Irgendwie habe ich da kaum das Bedürfnis nach, weil ich einfach ein rechter Einsiedler bin und das verstehen die aber auch. Da kann ich mich dann auch mal Monate nicht melden und wenn man dann doch mal wieder miteinander kommuniziert, dann passt das alles.
Diese Menschen findet man nicht oft und die den anderen nehme ich das auch nicht übel. So ist einfach der Lauf der Dinge und das ich kein einfacher Freund bin, ist mir auch wohl bewusst.
Ja ich bin da auch sehr froh drum, dass ich die wenigen habe. Mein bester Freund kommt zum Beispiel jeden Freitag vorbei. Er fragt mich auch so gut wie immer, ob er dann vorbeikommen darf innerhalb der Woche. Ich vergesse das aber recht häufig und antworte ihm da nicht drauf. Freitag Nachmittag um 15 Uhr kommt er eigentlich immer und wenn er dann so 10 nach 3 nicht da ist, dann fällt mir immer ein verdammt du hast ihm nicht geantwortet.^^
Ich hab ihm auch schon so oft gesagt, er soll einfach vorbeikommen ich weiß ja das er kommt. Will er aber nicht, weil er meint einfach so vorbeikommen blöd findet. Irgendwann sind wir dann mal nicht da und er steht doof vor der Tür meint er dann immer. Was auch nicht unrealistisch ist Er meint aber auch immer, dass er dieses Mindestmaß einfach erwartet, dass ich dann innerhalb einer Woche mal mit Ja Freitag ist ok antworte und wenn ich das nicht mache, hab ich halt Pech gehabt^^
Ich will ihm nicht sagen, dass ihm die Treffen Freitags sicher deutlich wichtiger als mir sind
Mich ganz persönlich würde das total verrückt machen. Das wäre mir viel zu häufig. Ich hatte mal versucht mich einmal im Quartal mit einem Kumpel zu treffen, aber das wurde mir schon viel zu stressig, weil es sich dann irgendwann für mich nur nach Pflicht anfühlte. Es sind drei Monate rum, also müssen wir uns jetzt wieder treffen.
Das ist für mich keine Pflicht oder Stress. Kann einer von uns beiden nicht, dann findet es halt nicht statt. Es ist ja nicht verpflichtend das er vorbeikommt, aber Freitag nachmittag passt uns beiden halt immer ganz gut. Und er bespaßt die Kinder, was ich durchaus als Vorteil sehe Dann ist er nach 3-4 Stunden wieder weg und dann ist gut. Tatsächlich würde ich das aber auch bei niemand anderes machen.
Alles gute Sorry hab’s jetzt erst gelesen.
Klar, das ist richtig ungeil. Habe selber keine Freunde, also weiß ich genau wie schlimm das ist. Aber das Verhalten von deinem Kumpel klingt halt richtig beschissen, da bleibe ich lieber allein.
Nicht jede Freundschaft muss ewig halten und nicht jede verwandte Seele findet man früh im Leben. Du hast @anon68164815 erst hier im Forum kennengelernt, richtig? Und das sieht zumindest immer nett aus, bei euch beiden.
Der entscheidende Punkt ist: Die Anlage ist in jedem Menschen vorhanden. Auch wenn es sicher nicht so absolut von Dir gemeint war, halte ich also dagegen: Du bist dafür gemacht! One of us!
Aber dieses Pflänzchen wächst natürlich nicht unbedingt unter allen Bedingungen gleich gut.
Auch mal loslassen
Es passt auch nicht jede freundschaftliche Beziehung in jeden Lebensabschnitt. Es wurde ja auch schon im Thread gesagt: manchmal geht es ohne böse Absicht auseinander. Einer meiner ehemals engsten Freunde wohnt seit Jahren weit weg, hat Frau und Kinder usw. Für eine Weile hielt der Kontakt und ich würde auch gern hören, wie es ihm, seiner Frau und ihren Kindern geht, aber es hat sich noch nicht wieder ergeben, leider. Nehme ich jetzt im Juli wieder in Angriff.
Und manchmal merkt man auch, dass man sich einfach auseinander entwickelt hat, was auch völlig okay ist. Man darf sich auch, am besten einvernehmlich, loslassen. Ein Kumpel erzählte mir davon, dass er sich mit einem seiner ehemals besten Freunde aus Schulzeiten wieder getroffen hatte. Man saß awkward herum, trank Bier und wartete darauf das genug Zeit vergangen war, dass man gehen konnte - beiderseits.
Allein die Tatsache, dass Du Dich fragst, ob Du das Problem bist, spricht schon dagegen, dass es (nur) an Dir liegt - wenn überhaupt. Die Frage wäre glaube ich ohnehin besser: Was kannst Du tun, damit Du diese Art von Beziehung herstellen und erhalten kannst?
Wie ich sowas mittlerweile für mich selbst sortiere
Wenn blöde Leute sich blöd verhalten ist das nicht meine Schuld. Ich brauche auch nicht ins Umdeuten verfallen. Keiner weiß so richtig wie alles funktioniert, viele stochern mit besten Absichten um sich vor sich hin. Ich bin ihnen nicht böse; ich möchte gern helfen, wenn ich kann. Einerseits ist es gut, wenn sich alle gegenseitig helfen und unterstützen, andererseits sind wir nicht alle Coaches, Therapeut*innen etc. Mit derlei fordernden und belastenden Menschen ist es nicht einfach, finde ich.
Ich gehe da mittlerweile nach Gefühl vor: Kann ich dieser Person gerade zur Verfügung stehen, ohne mir selbst zu schaden? Wenn nicht, dann nicht. Höfliche Absage und/oder schlichtweg keine Kontaktaufnahme meinerseits. Wenn ich merke, dass ich das in dem Moment/der Woche gewuppt bekomme und möchte, dann geh ich auf den anderen Menschen ein usw.
Für mich funktioniert also, von mir selbst auszugehen: Was brauche ich, was brauchen die anderen, was darf ich anfragen, was kann ich geben? Ich habe oft das Gefühl, meine Freunde nicht „verdient“ zu haben. Aber ich bin dankbar, sie zu haben und sie bleiben in meinem Leben, sie melden sich, wollen meinen Rat, meine Zeit, meine Person oder zeigen mir, dass sie an mich denken, lassen mich an sie denken usw. Ich habe über die Jahre - langsam! - von ihnen gelernt mich auch ab und an mal zu melden, einfach dem Gefühl nach. „Ach ich schreib mal X“. Oder ich denke bei nem Trailer, einer Nachricht oder einer erlebten Situation „das wäre was für X“.
→ Send.
X schreibt…
Meine Leute
Meine besten Freunde kenne ich seit 17, 15 bzw. ~8 Jahren, also einen etwa halb so lang wie die anderen, aber das macht für mich keinen Unterschied. Mit zweien zocke und schnacke ich regelmäßig abends, mit dem dritten unregelmäßiger, aber dann immer sehr spontan, unvermittelt und leidenschaftlich. Mit allen treffe ich mich einigermaßen regelmäßig etwa alle 2-3 Monate - aber ohne Zwang. Meine beste Freundin habe ich glaube ich seit 10 Jahren nicht mehr IRL gesehen; aber wir schreiben und telefonieren immer wieder, teilweise sehr ausgiebig, mal regelmäßig über Wochen, manchmal nur „Quartalsberichte“
Und auch meinen Bruder, meine Schwester und ihren Freund (seit… ich möchte sagen drei Jahren ) sowie einen ihrer Ex-Freunde (von vor 10-15 Jahren oder so) zähle ich zu diesem „inneren Zirkel“.
Neben diesen festen, besten Freundschaften habe ich auch noch einige Leute in unterschiedlichen Kreisen, die sich z.T. Überschneiden: P&P, Tabletop, Uni (Studis und Mitarbeiter*innen), Radfahrer*innen, Arbeitskolleg*innen, reine Netzfreundschaften…
Das sind teilweise „nur“ Bekanntschaften, aber ich würde diese Menschen durchaus als meine Freunde und Freundinnen bezeichnen. Es kommen auch immernoch Menschen dazu. Einer meiner besten Freunde lernte jemanden beim Overwatch-Spielen kennen, lud ihn in unsere Gruppe ein, Teil der Crew, Teil des Schiffs.
Ich vermute es hält, weil sich unabgesprochen und unregelmäßig im Wechsel alle umeinander kümmern, ohne dass jemand das Gefühl hätte dazu gezwungen zu sein. Wir hängen letztlich alle irgendwie aneinander und wissen, dass die anderen nicht aus der Welt sind, nur weil man sich eine Weile nicht sieht. Und gleichzeitig möchte man den anderen Leuten auch, wenn man kann, etwas gutes tun, kümmert sich, nimmt einander ernst. Wer Sehnsucht hat, meldet sich und kann sicher sein, dass auch irgendwann eine Antwort kommt. Keiner lässt den anderen fallen, ohne dass man sich aneinander festkrallen müsste.
Menschen sind auch nur Katzen. Irgendwann kommen sie an und schnurren oder mauzen.
Diese Sicherheit, die Elastizität und Belastbarkeit der Bindung, sorgt für viel Entspannung, glaube ich. Und wer entspannt ist, braucht auch nicht mehr ständig rechnen ob er gerade übervorteilt wird und kann sagen, wenn er gerade einfach mal seine Ruhe braucht, etc. Mir kann egal sein, ob jemand anders „mehr“ vom Treffen hat, als ich, wenn ich das gerade geben kann. Und jeder darf sagen: Nö, keine Zeit/keine Lust/andere Pläne.
Mich belastet das auch eher anders herum, ich denke ständig, dass ich irgendwie zu wenig tu und warte darauf, dass sich die Leute ohne erkennbaren Grund von mir abwenden (was ihnen überhaupt nicht gerecht wird, aber scumbag brain doesn’t give a hoot).
Ist jetzt nicht DAS REZEPT™ - Für alle. Immer. aber ist meine Vermutung, wie und warum meine Freundschaften funktionieren.
Das ist in Ordnung.
Wirklich
Du darfst behutsam mit Dir selbst umgehen und Deine eigenen Eindrücke und Gefühle ernst nehmen. Dir bereitet es keine Freude mehr, mit ihm Zeit zu verbringen, so wie er sich verhält. Und Du bist weder seine Sozialarbeiterin noch Therapeutin, egal welche mildernden Umstände und Ursachen Du festgestellt haben magst. Du kannst ihm da entsprechende Hinweise, Schilder und Lichtzeichen geben, um ihm zu zeigen, womit er Dich verletzt - aber Du musst nicht.
Klar unterstützen sich Freunde gegenseitig und stehen einander mit Rat und Tat zur Seite, aber auch da gibt es irgendwann eine Kotzgrenze ein Maximum. Das hat auch nichts mit hundertprozentigem Ausgleich/Listenführung/Freundschafts"konto" o.ä. zu tun. Du merkst, dass Du ihm nicht geben kannst oder willst, was er an Betreuung braucht und Du bist nicht gezwungen das zu geben, selbst wenn Du könntest.
tl;dr:
Ich versuche bei mir zu bleiben, zu geben was ich geben kann und möchte sowie mich ungezwungen bei den anderen zu melden.
Ich hoffe es war was für Dich dabei!
Die Kehrseite des Ganzen ist übrigens, dass gerade super viel zu tun und zu regeln ist.
Mein Nachmieter möchte leider nicht früher in die Wohnung und möchte auch nichts selbst machen oder übernehmen. Ist natürlich völlig okay so, aber wäre auch nicht verkehrt gewesen diese Sachen vom Teller zu haben.
Dann muss ich natürlich gerade sehr viel aussortieren und an verschiedene Sammelstellen abtransportieren bzw. Kartons packen. Auch kein Beinbruch, aber eben nervig und zeitintensiv.
Und weil ich das alles noch nicht exakt zeitlich abschätzen kann, musste ich auch einer Freundin absagen, eine Woche lang nach ihrem Kater zu sehen - was sie wiederum stresst, was mich wiederum stresst.
Für den Umzug werde ich wohl einen Transporter mieten und selbst fahren müssen. Kein Fan. Aber der Juli wird sowieso so verdammt teuer, da muss es dann nicht noch ein Umzugsunternehmen sein. Meine Teams an Start und Ziel sind auch noch nicht vollständig.
Und schließlich komme ich bei ner wichtigen Stelle derzeit telefonisch nicht durch; muss ich wohl doch ne Mail schreiben, die man wieder untergehen lassen und ignorieren kann. Dabei brauche ich nur ne winzige Info für mein persönliches Seelenheil. Achje.
Aver wat schast maken?
Dürfen wir hier im Forum dann deine Freunde sein?
Danke für deinen sehr langen Text
Ja
Ja
\ /
Ja
Na gut, hier /
Sehr schön, dann kann ich dir grundlos Postkarten zusenden, ohne, dass es weird wirkt. o/