Emotionskasten - Welches Gefühl bewegt dich?

ok, kann für dich natürlich auch noch hinzuführen, dass der landmensch auch was von der Stadt lernen kann, dachte das wäre klar.

ging mir einfach darum das die bubbles einfach mehr miteinander reden müssen.

Das war früher einfach mehr gegeben, weil die Leute eben nicht in ihrer Social Media Blase waren, sondern man früher einfach mehr mit Leuten zu tun haben musste.

ist das so?

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naja, heute machst du einen Roadtrip durchs tiefste bayern und musst im extremfall dank airbnb und schlüsselbox nichtmal mit einem Gastgeber reden.

Wenn ich an meine Eltern dagegen früher denke, da wurden Ferienwohnungen rausgesucht in Papierkatalogen, abtelefoniert, dinge geklärt und vor Ort war es dann auch ganz normal, dass man dann unweigerlich mit denen zu tun hatte, da sie ja meist auch in dem Haus wohnten.
Und wenn man sich nicht ganz umsympathisch war ist man mindestens einen Abend auch mal zusammengesessen etc (also meine Eltern, ich war da ja 6-12 oder so)

Damals gab es ja auch noch nicht diese Airbnb Häuser und co, die es ja heute leider teils gibt, wo ein ganzes Haus nur voll mit Airbnb Wohnungen ist, vor jeder Wohnung schlüsselkasten, Putzdienst macht eine Firma nach dem Auszug und man hat 0 mit dem Vermieter zu tun.

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Es ist doch nur darum gegangen aufzuzeigen, dass es je nachdem wo man hinfährt unterschiedliche Demografien und Lebensrealitäten anzutreffen sind. Es geht nicht darum das eine gegen das andere auszuspielen. Da wären wir nämlich wieder bei dem Punkt, den ich aufgemacht habe: es wird wieder die Differenz, nicht die Summe gesucht.

Logischerweise spreche ich aus meiner persönlichen Erfahrung. Ich weiß nicht wie jeder einzelne Landwirt tickt. Es kann aber nicht immer davon ausgegangen werden, dass jeder dieselben Schwerpunkte setzt wie du oder ich.

Wenn ich mich mit dort lebenden Menschen, also auf dem Dorf, unterhalte, dann merkt man, dass die zum Teil dieselben Herausforderungen wie wir haben. Wenn im Dorf Häuser gebaut werden, die von Münchnern maximal am Wochenende bewohnt werden, dann ergibt das ein ziemlich trauriges Bild. Das sehen die dort extrem kritisch, weil damit so viel Wohnraum ungenutzt bleibt. Damit stirbt die Gemeinde, obwohl so gesehen Menschen aufs Land ziehen. Es gibt also auch Schnittmengen mit Stadtmenschen.

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Die Frage stelle ich mir bei dieser Diskussion auch immer. Ich hab teils ein gegenteiliges Empfinden. Durch das Internet bin ich mit diversen Meinungen konfrontiert, die mir teilweise gar nicht gut tun und muss dann bewusst darauf achten, mir meine eigene Bubble zu schaffen, weil das gesünder für mein Wohlbefinden ist. Bevor ich die Möglichkeit hatte 24/7 im Internet zu sein, war das viel dosierter. In der Freizeit hab ich mich entweder mit Freund:innen getroffen oder habe Dinge konsumiert bei denen ich niemandes Meinung gelesen habe. Die Konfrontationen im RL gibt es ja immernoch. Das Internet kam dann noch dazu.

Das ist doch einfach sehr individuell und hat es früher genauso gegeben. Im Hotel kannst du dir heute wie früher deinen Schlüssel kurz abholen und dann mit niemandem reden. Und genauso kannst du ein Airbnb haben bei dem du mit den Gastgeber:innen im Garten sitzt. Wer Spaß daran hat sich mit Fremden auszutauschen kann das heute genauso machen. Und wem das keine Freude bereitet, der konnte dem auch früher aus dem Weg gehen.

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Jep haben wir hier auch teilweise, da wird dann eine Straße Stuttgarter Straße genannt, weil 8 von 20 Häusern irgendwelchen reichen Stuttgartern gehören.

Das Problem auf dem Land ist da oft, dass dies eben die Preise hochtreibt in Regionen, wo dann Leute aus der Gegen gar keine Chance mehr haben, wenn sie mit jemand konkurrieren müssen der einfach mal das Geld hat sich ein Wochenendhaus zu kaufen.

Was eben schade ist, früher war es einfach klar, das wer aus dem Ort X kommt, da auch später bauen oder ein Haus kaufen kann,

Ich finde schon das man es Ansprechen sollte, das so ein „Der Städter soll man aufs Dorf fahren“ Ding auch nicht hilft.
Weil es nämlich das ähnlich Problem ist, man nimmt von einer Person nur ein Aspekt „du lebst in der Stadt oder eben extremer Berlin Kreuzberg“ und kennst nur die Probleme von dem ich glaube das sie dort Thema sind.

Ich bin aber voll bei dir, das es aktuell echt schwer geworden zu diskutieren. Mir ist das selber in der Ukraine, Russland und Krieg Diskussion aufgefallen. Wo man zum teil krass angegangen wurde/wird wenn man mal ein andere Sicht reinbringen möchte oder der Ansicht ist das man auch zwei zuerst widersprüchliche Dinge vertreten kann. Auch wenn man einfach Dinge teilt, kommt man gar nicht zu persönlichen Ansichten, weil alles viel zu emotional ist.

Ich habe erst letztens nachgesehen wie der Kaufpreis für ein Haus in diesem Dorf ausschaut - und das war kein Neubau: 1,2 Mio. Euro! Kein Normalverdiener wird dorthin ziehen.

Was wäre denn die Alternative? Mit den Menschen zu sprechen ist schon einmal der richtige Schritt, einfach nur um verschiedene Perspektiven kennenzulernen, anstatt in seiner Komfortzone zu bleiben.

Ich habe mich über weite Strecken aus diesen Diskussionen raus gehalten. Die allermeisten werden einen Krieg sicher nicht befürworten, aber wie darüber diskutiert wird wie man den Ukrainern eher helfen kann, das finde ich schon arg befremdlich. Ich habe da keine klare Position, weil ich so ziemlich jedes Argument verstehen kann.

ich kann genauso sagen:
naja, wenn ich an meine großeltern dagegen früher denke, dann sind die nie in urlaub gefahren, lebten in ihrem 800 einwohner dorf in der eifel und trafen maximal noch die menschen im nachbardorf.
da waren die lebensrealitäten doch sehr ähnlich wie die weltanschauungen auch.
allein schon aus gründen, die man heute mobbing nennen würde, nämlich angst vor ablehnung und ausgrenzung aus der gemeinschaft, waren die ideologien sehr homogen.

ich würde also die these „früher musste man mehr außerhalb seiner bubble diskutieren“ doch eher anzweifeln.

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diese einstellung entspringt ebenfalls einer perspektive, nämlich deiner, und beinhaltet außerdem zwei wertungen, nämlich dass mit menschen sprechen „der richtige schritt“ sei hingegen „in seiner komfortzone bleiben“ nicht.

das muss aber je nach kontext, perspektive und geschichte/prozess nicht so sein.

wenn wir rezipieren, kommunizieren, denken, handeln, dann tun wir das immer aus einer (oder mehreren?) bestimmten perspektiven (nie in allen zugleich), immer in ganz bestimmten kontexten/beziehungen und immer aus einer ganz bestimmten geschichte heraus.
dieser umstand ist nicht das problem, die wertung und das urteil sind es, bzw. wie ich dahin komme.

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Du kannst gerne dein gesamtes Leben in deiner Komfortzone bleiben, aber dann hast du eben auch keine Chancen andere Perspektiven kennen zulernen. Das eine schließt das andere weitestgehend aus. Ich wüsste nicht woher diese kommen sollten, wenn du dich nicht aus ebendieser herauswagst. Also dich wirklich mit Themen beschäftigst, die dir eigentlich zuwider sind.

Wie das jeder am Ende für sich persönlich entscheidet, darüber habe ich nicht geurteilt. Ich persönlich würde mich auch ungerne mit einem Neonazi unterhalten. Ich beschäftige mich aber mit Geschichte, und versuche Kulturen und bestimmte Denkmuster besser zu verstehen. Es muss nicht immer das Gespräch stattfinden, es können auch einfach Inhalte sein, mit denen wir interagieren, bei denen wir Vorurteile hatten.

Natürlich ist sprechen wichtig, aber ich finde man sollte Dinge die für die Diskussion nicht relevant sind, einfach nicht in die Diskussion tragen. Dem Dörfler wie Städter kann gendern völlig egal sein oder sehr wichtig.
Ich finde das das auch nichts mit Komfortzone zu tun hat, sondern einfach zu Leute weniger in Kategorein zu denken.

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wer hat denn gleich vom ganzen leben gesprochen?
diese art der übertriebenen darstellung des anderen diskuntanten, diese art der lagerbildung, ist doch mit ausdruck dessen, was du beklagst, wenn ich dich richtig verstehe.

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Ich weiß nicht wie du das so im Leben machst, aber ich gehe jetzt auch nicht auf jemanden zu und fange gleich an über polarisierende Themen zu sprechen. Das passiert - wenn überhaupt - organisch.

Du kannst mich das nächste Mal auch einfach vollständig zitieren, anstatt exakt das zu machen was ich initial als störend empfunden habe. Du hast nicht mal einen Satz, sondern nur einen Teil eines Satzes genommen, obwohl ich im direkten Satz danach relativiere.

Such weiter nach Angriffspunkten, aber ohne mich.

ich habe das gefühl, dass du dich nicht mit themen beschäftigen möchtest, die dir zuwider sind.

du bemängelst zwar, dass andere menschen sich nicht aus ihrer komfortzone bewegen möchten und ihre perspektive ändern wollen.
aber für mich kommt es so an, als ob du beklagst, dass nicht viel mehr menschen deine perspektive einnehmen und sich nicht in deine komfortzone bewegen.

das ist mMn nur zu menschlich, aber zugleich absurd ironisch.

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Dann musst Du nicht an Deiner eigenen präzisen Beobachtung, Arbeit und Deinem Anspruch an Dich selbst arbeiten, sondern an Deiner Fähigkeit die anderen Ansprüche anderer auszuhalten. :slight_smile:
Mir ging/geht es da zuweilen ähnlich. Mir fiel das anfangs nicht leicht, aber mit der Zeit wurde das einfacher. Ich bin immer noch aufmerksam und präzise, aber akzeptiere, dass das nicht für alle Menschen gleich bedeutsam ist.

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Ich muss mir abgewöhnen meine Zeit für Leute zu verschwenden, die es nicht für nötig halten, ein Mindestmaß an Interesse oder Mehrarbeit zu leisten. Es werden echt nur die Artikelüberschriften gelesen und dann Fragen gestellt, die im Artikel beantwortet werden. Ich bin jedes Mal so dumm und beantworte diese dennoch. Ich muss akzeptieren, wenn man jetzt noch immer die gleichen Fragen wie zur Coronaanfangszeit stellt und es noch immer nicht gelernt wurde, zumindest 1-2 Absätze weiter zu lesen (sofern einen was interessiert), dass sich dies nicht mehr ändern wird. Zeit zu ranten haben diese Menschen, aber keine, mehr als die Überschrift zu lesen. Ich hasse Messengergruppen nur noch.

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Ich war diese Woche von Dienstag bis Donnerstag in Darmstadt auf Dienstreise und das hat sich einfach mal gut an gefühlt raus zu kommen und alle meine Kollegen, mit denen ich seit November 2021 zusammen arbeite auch mal in persona und nicht nur Videokonferenz zu sehen.

Dabei war auch ein Workshop mit einem unserer Dienstleister und da war eine Kollegin aus Ulm dabei, die ich einfach toll fand. Das hat zwischen uns auch sofort harmoniert, dass ich sogar gefragt wurde, ob wir uns schon länger kennen würden, weil wir beide so locker miteinander umgegangen sind. Das ist einfach ein total schönes Gefühl irgendwie.

Insgesamt war das also ne Dienstreise, auf die ich eigentlich nicht viel Lust hatte, weil mir auch ein bisschen Mulmig war. Ich bin ja auch immer sehr unsicher und von selbst zweifeln geplagt, wenn ich auf „fremde“ Menschen treffe. Aber die Reise war echt so ein richtiges Wohlfühlereignis und das obwohl es Arbeit war.

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Freut mich zu hören, gerade wenn man wenig erwartet, ist die Freude umso größer, wenn man doch positiv überrascht wird :slight_smile:

Rein Interessehalber: Ist deine Situation zuhause inzwischen eigentlich besser geworden? Also ist einer von euch inzwischen ausgezogen? Musst du natürlich nicht drauf antworten, ist mir nur gerade eingefallen, weil das hier ja schonmal Thema war.

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Ne, bisher nicht. Es ist da auch einfach nicht so leicht. Ich gehe da vielleicht demnächst auch noch mal Tiefer drauf ein. Aktuell ist der Status Quo aber ganz gut hinnehmbar.

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