Fairerweise muss man anmerken, dass eine obligatorische staatliche Rentenversicherung, die jährlich zwölfstellige Beträge umverteilt, nicht viel mit Marktradikalismus zu tun hat. Neoliberalismus gab es zu Zeiten, in denen das erfunden wurde, auch noch nicht.
Womit wir es hier zu tun haben, ist etwas viel Profaneres: Trägheit und Verdrängung.
Adenauer sagte einst „Kinder kriegen die Leute immer“. Er konnte nicht wissen, dass mit dem Ende seiner Amtszeit auch der Pillenknick zusammenfallen würde. Aber seitdem wollte die Bevölkerung nicht hören und die Politik daher nicht sagen, dass das umlagefinanzierte System auf einer Alterspyramide wie vor dem Krieg beruht und bei Reproduktionsraten unter 2 irgendwann an seine Grenzen stößt.
Statt dessen hat man erst neue Mantras entworfen und als die wacklig wurden, Beiträge erhöht, die Einzahlungszeiträume verlängert, die Auszahlungen gekappt und besteuert und zu guter Letzt zu Steuermitteln gegriffen - alles um dieses immer blutärmere System irgendwie am Laufen zu erhalten. Bewahren, koste es was es wolle.
Wenn man eine Ideologie dahinter vermutet, dann wäre mein erster Tipp radikaler HALT-STOPP-Konservatismus.
war als sarkastischer kommentar auf die einkommens- und vermögensverteilung gemeint und somit nur indirekt auf die umlagefinanzierte rente.
das habe ich nicht deutlich genug gekennzeichnet, sorry.
passiert mir leider zu oft, dass ich dinge, die mir in gedanken offenkundig und klar sind, in der kommunikation einfach auslasse.
allerdings wurde das umlagefinanzierte rentensystem ja auch als lehre aus den kriegen und der weltwirtschaftskrise anfang des vergangenen jahrhunderts eingeführt, weil kapitalgedeckte rentensysteme in krisenzeiten nicht funktionierten, insbesondere mit einer zeitgleichen austeritäts- /schuldenpolitik Brünings (wie von Hayek und Schumpeter in diesen zeiten gefordert) und den verheerenden folgen. und da könnte man vielleicht auch einen kreis schließen zur heutigen ideologie der schuldenbremse, europäischer schuldenpolitik und schäubles „schwarzer null“.
aber das führt jetzt alles viel zu weit, v.a. für den thread.
sorry für offtopic.
b2t:
ich bin gerade wieder mal unfassbar von mir selbst genervt, dass ich, statt meinen shit zu erledigen, wieder mal nur rumpimmel und großmännisch pseudointellektuelle reden und sarkastische kommentare im interweb verfasse, obwohl ich doch eigentlich auch keinen plan hab und mir spätestens morgen wieder sage: „was hast du nur da wieder für einen blödsinn in den äther geblasen? lern endlich, deine klappe zu halten!“
Es ist auch scheiss egal wen man da wählt. Die sind alle so ekelhaft Lobbyverseucht, das es völlig egal ist wer da den Hampelmann macht. Es wird immer schön weiter von unten nach oben verteilt, so lange bis es einmal richtig knallt.
Politikern zu vertrauen ist wie mitm Kopf gegen die Wand zu rennen und sich danach zu beschweren das das weh getan hat.
Vielleicht wird es dir helfen politische Podcasts zu hören oder ähnliches, jedenfalls etwas zu konsumieren was in die Materien etwas tiefer und vom Umfang länger einsteigt und die Dinge differenzierter betrachtet, als ein paar Online-Artikel im täglichen Nachrichten klein klein und im Kampf um reißerische Headlines und Twitter-Empörungen.
Es wird im politischen Bereich und den dazugehörigen Nachrichten leider ständig viel Meinung, viel oft bewusst gespielte Empörung und wenig Ahnung herausposaunt. Eine sachliche, differenzierte Auseinandersetzung mit Themen kann da eventuell helfen, die Dinge etwas weniger drastisch und negativ zu sehen und deren Hintergründe nachzuvollziehen.
Manche (nicht alle) Themen die du aufzählst sind für mich typische vermeintliche „Aufreger und Skandal“-Medien-Themen die wenig substanzielle Auswirkungen auf die Gesellschaft haben und keine wirklich bedeutenden Themen sind, die aber leider im politischen und Nachrichten klein klein für ein paar Stunden oder Tagen die Headlines dominieren. Außerdem werden Aussagen unglaublich oft aus dem Kontext gerissen und verkürzt dargestellt, was auch problematisch ist. Es hilft meiner Ansicht nach zu versuchen sich davon frei zu machen. Außerdem werden nicht einfach alle Dinge die manche Leute fordern oder vorhersagen, auch immer 1:1 so passieren.
Wie Simon so schön sagt, ein Tier ist ein Freund, ein Gefährte. Und dass Simon einen solchen verloren hat, tut mir von Herzen leid. Hab mitweinen müssen, obwohl ich Oy ja nichtmal persönlich kannte.
Gestern hatte ich auf dem Rückweg von der Arbeit einen Autounfall.
Es war die letzten Tage ja so unfassbar heiß - gestern hat es dann leicht genieselt und diese Kombination hat wohl zu extrem klitschigen Straßen geführt (zumindest in Teilen).
Naja. Ich hatte das Pech, in einer Kurve in so ein glattes Stück zu geraten und hab mich dann mehrmals um die eigene Achse geschleudert, über die Gegenfahrbahn hinweg, über den Rad- und Fußgängerweg hinweg voll in die angrenzende Böschung hinein…
…mit dem Heck seitlich aufgeschlagen. Ordentliches Loch hat es da in die Erde/Wiese geschlagen…
Sichtbare Schäden am Fahrzeug: Mindestens mal die Stoßstange ist im Arsch und die Felge ist beim seitlichen Auftreffen auf den Bordstein gebrochen.
Restliches (am Unterboden, den Achsen, der Karrosserie) wird dann die Werkstatt herausfinden.
Jetzt weiß ich gar nicht, wie es mir gehen soll…
…erstmal war das ein ziemlicher Schock und ich ärgere mich natürlich ob des ggf. komplett geschrotteten Autos.
Andererseits hatte ich riesiges Glück, dass zum Zeitpunkt des Unfalls kein Gegenverkehr war und weder auf Rad- noch Fußweg sich Leute befanden…
…die hätte ich nämlich in meiner kreiselhaften Schleuderbewegung definitiv alle weggekegelt…
…mir selbst ist soweit auch nix passiert…
…so gesehen bin ich unterm Strich sogar froh, dankbar und erleichtert.
…andererseits verärgert über den Unfall an sich.
Mal sehen, wie’s mir die nächsten Tage noch ergeht, wenn das alles etwas sacken konnte…
…
Fun Fact am Rande: die herbeigerufene Polizei sprach mir ein Verwarngeld aus:
35 Euro für „unerlaubtes Verlassen der Fahrbahn“…
…ja, wow, Kollegen… …soll das ein Witz sein?
…meine Einlassung, dass das wohl kaum meine Absicht war, haben sie nicht zählen lassen.
…naja, hab’s gezahlt und die haben den Vorgang polizeilich abgeschlossen…
…Straßenverhältnisse waren Schuld…
…sind auch tatsächlich zu Fuß mit Schuhen auf der Fahrbahn ausgerutscht, so glatt war das.
Hört sich ja schrecklich an, du solltest trotzdem zum Arzt gehen, nur weil du jetzt noch nichts spürst, kann da doch irgendwas sein. Ich hoffe, die Kosten für die Reparaturen halten sich in Grenzen.
Bin froh, dass es dir gut geht, hätte schlimmer ausgehen können.
Danke.
Ja, hätte definitiv schlimmer ausgehen können. Vor allem, was Dritte betrifft… …wie gesagt: jeder Fußgänger/Radfahrer wäre schwerst-verletzt geworden, wenn nicht schlimmeres…
…und in den Gegenverkehr hätte ich auch nicht geraten wollen.
Lage der Nation oder das Politikteil von Zeit Online, oder der Politikpodcast vom Deutschlandfunk.
Es geht nicht darum Sachen nicht kritisch zu sehen und Probleme nicht klar zu benennen, sondern etwas sachlicher, differenzierter und mit Blicke auf Dingen die auch mal positiv laufen die Dinge zu betrachten. Und auch die Komplexität der Dinge und das es oft keine einfache und klare Lösungen gibt. Das geht mit solchen Podcasts meiner Ansicht etwas besser, als mit den Schlagzeilen von Online Portalen wie Spiegel o.ä. Vielleicht hilft das ein bisschen mit der aktuellen Lage etwas weniger enttäuscht und etwas weniger wütend zu sein, aber muss natürlich auch nicht so sein.
Du hast explizit meine Punkte kritisiert. Darunter ein sozial Demokrat der zum Bundeskanzler gewählt wurde der in Steuerhinterziehung verwickelt ist. Der sein Maul nicht auf bekommt, wenn jemand scheiße labert. Das die Rente weiter gekürzt werden obwohl es so schon kaum zum Leben reicht plus steigende Mieten, bei denen keine Sau was unternimmt und von der Inflation erst gar nicht zu reden.
Ich bin jetzt auch nicht nur der Bildüberschriften Leser. Ich glaube wir haben einfach unterschiedliche Auffassungen. Ich habe aber nun auch kein Interesse mich mit dir darüber zu unterhalten.
Gestern war jetzt nicht so ein schöner Tag, jedenfalls ab Abends, da wurde es sehr anstrengend und nervig.
Leider sind gestern 2 Mitarbeiter ausgefallen, bei der einen ist das Kind krank geworden und der andere hatte keine Begründung geliefert.
Also waren wir mit 4 Leuten bei ungefähr 20 Rollis, was schon viel ist und wenn die anderen zu langsam sind.
Der Kollege hat gestern für ein bisschen Alkohol fast 2 Stunden gebraucht zum Einräumen und eine neue Kollegin, braucht halt auch noch sehr lange, ständig neben Ihr zu stehen und zu zeigen, wo was steht, ist nicht gerade effektiv, wenn sich hinten die Ware stapelt. Letztendlich sollten alle auch alleine arbeiten können.
Da muss ich mir aber selber ankreiden, ich bin kein guter Erklärer und sehe halt alles für selbstverständlich an, für Neue ist das halt nicht so und ich sehe darin eher eine Belastung, als eine Hilfe, aber das kommt auf die Menschen selber an.
Mein eigenes Unvermögen als Teamleiter, weder Leute richtig einarbeiten, noch klare Anweisungen geben, es nervt mich selber richtig.
Du bist alleine schon deswegen ein besserer Teamleiter als viele andere, weil du deine Defizite siehst. Dann kannst du nämlich auch daran arbeiten.
Gibt leider genug Leute in Führungspositionen, die keine Ahnung von nix haben und das nicht einmal sehen, sondern sich für die Besten halten.
Also Kopf hoch. Ich weiß, ist immer leichter gesagt als getan.
Ggf. hilft es dir und deinen Leuten ja schon, wenn du sie fragst, ob deine Erklärungen soweit verständlich sind oder noch Unklarheiten sind. Das nimmt ihnen dann auch etwas die Scheu und du lernst dann vielleicht auch dabei, Dinge anders zu erläutern.