Hallo Emotionskasten.
Welches Gefühl bewegt mich im Moment? Gute Frage … So ganz kann ich meine Gefühle nicht einordnen.
Wie kann es sein, dass ich über den ganzen Tag verteilt im Forum gut drauf war, sehr aktiv war, nicht nur gelesen habe oder Tage alte Posts nachholte, sondern für meine Verhältnisse auch sehr gesprächig und viel von Herzen gelacht habe?
Die Zeit verflog wie nichts …
Der Gang ins Bad Nachts um etwa halb 1 war anders sonst. Haare waschen war angesagt. Ich kämmte mir die Haare und drehte den Hahn auf. Warmes Wasser durchspülte meine Mähne. Schön warm und angenehm. Doch dann brach ich in Tränen aus.
Was ist geschehen? Keine 10 Minuten zwischen dem getippse am Handy, gute Laune und dem Zusammenbruch trennten sich von einander.
Ich dachte in dieser Woche viel über den Tod nach. Nein, nicht über meinen Tod. Den Tod meiner wundervollen Kollegin, die letztes Jahr von uns ging. Überhaupt über den Tod meiner Liebsten und von Bekannten.
Es ist furchtbar. Der Verlust schmerzt immer noch. Immer wieder denke ich an dich. Katastrophe, wie du oft sagtest.
Natürlich gehört der Tod zum Leben dazu. Manchen Menschen wünsche ich ewiges Leben. Menschen, die ich für sehr wertvoll für die Welt halte. Dies ist unmöglich. Niemand lebt ewig. Die Menschen, die wir lieben, bleiben in Erinnerung. Doch wie lange? Bis man selbst stirbt etwa?
Mir fehlen deine warmen Umarmungen, dein Lachen. Du nanntest mich ‘Sonnenschein’. Glaub mir bitte, immer bei ruhigen Momenten, wenn die Sonne stark scheint und die warmen Strahlen meine Haut berühren, habe ich das Gefühl, du wärst in meiner Nähe. Manchmal kommen mir dabei die Tränen. Mal auf der Arbeit, wenn ich in der Werkstatt stehe. Mal im Bus. Mal wenn ich unterwegs bin.
Hätte ich es aufhalten können? Hätte ich vorher mehr Zeit mit dir verbringen sollen? Hattest du Schmerzen als es soweit war? Hätte ich mit dir tauschen können? Ich habe keine Kinder. Doch du … Begreift dein Sohn was er für immer verlor?
Liebes, du warst immer für mich da. Wir waren immer für einander da. Mir fehlt dein offenes Ohr. Andere Kolleginnen hören mir nicht richtig zu. Sie hören nur sich selbst. Ich wünschte, alles wäre wie früher. Alles wäre in Ordnung.
Ich war nicht auf deiner Beerdigung. Ich konnte mich nicht von dir verabschieden. Es tut mir leid. Bis heute habe ich deinen Grab nicht besucht. Bringt es überhaupt was? Könnte ich so den Verlust besser verarbeiten? Ich glaube, ich brauche noch etwas Zeit. Vielleicht will ich deinen Grabstein nicht sehen, weil es sonst Wahr wird.
Du fehlst.