Wobei deine Erklärungen oft ist, X klappt nur, weil die Person reich ist
Das hilft aber eben oft doch schon sehr
Die Stunde mit meiner Therapeutin war heute sehr aufschlussreich und - so wie immer - tat sie mir auch gut.
Ich hab nun einen Namen für das was in letzter Zeit mit mir los ist, wieso ich mich in ein paar Situationen völlig unverantwortlich oder geistesabwesend verhalten hab. Alles bis dahin immer wieder durchgeführte, weil erlernte für einen Moment vergessen habe. Ein Gefühl als wäre ich in einem Moment eine völlig andere Person, die nicht mehr auf bereits vorhandenes Wissen zuzugreifen weiß und sich teilweise komplett anders verhält, als sonst.
Ich hab wohl mittlerweile dissoziative Zustände.
Zusammenfassung
Bei einer dissoziativen Störung kommt es zu einem teilweisen oder vollständigen „Auseinanderfallen“ (Desintegration) von normalerweise zusammenhängenden psychischen Fähigkeiten. Das können die Sinneswahrnehmung, das Gedächtnis, das Bewusstsein, die eigene Identität oder die Kontrolle über die Körperbewegungen sein.
Und bin eben erstmal in der Therapiestunde in Tränen ausgebrochen, weil mir Symptome wie dieses unheimliche Angst machen. Als würde ich meinen Verstand oder die Kontrolle darüber verlieren.
Gestern war so anstrengend und ich hab die Nacht nur mit Unterbrechungen schlafen können. Dazu noch viel von der nun bekannten Symptomatik und wie sich das auf meine Zukunft auswirken könnte in mehreren Träumen verarbeitet. Hab vor einer Stunde versucht Schlaf nachzuholen, hatte den Kopf so voll, dass ich zum Handy gegriffen habe. Nun hab ich wieder Kopfschmerzen und versuche weiter Schlaf nachzuholen.
Ich hätte in all den 12 Jahren Psychotherapie nie gedacht, dass ich mal an einen Punkt kommen werde wie jetzt, in dem mir bewusst wird wie schwer psychisch erkrankt ich bin. Insbesondere nicht, wenn sich mein eigenes Krankheitsgefühl nie mit dem gleicht was Therapeuten von mir nachdem sie mich therapiert haben, berichten. „erfolgreich abgeschlossen“ „sehr kooperativ und reflektiert“. Eine vermeintlich erfolgreich abgeschlossene Therapie nach der anderen und gefühlt fragen sich alle was sie mir noch beibringen sollen. Das ist die Crux an der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung: sie sitzt sehr tief und nur jemand mit stark ausgeprägter tiefenpsychologischer Fach-Kenntnis und Berufs-Erfahrung weiß wie man diese in meiner Komplexität, die ich mitbringe, richtig diagnostiziert und behandelt. Allein einen für sich geeigneten Psychotherapeuten für die Behandlung einer Depression oder Angststörung zu finden, gleicht einer quälenden Odyssee. Den Rest brauch ich glaube ich an der Stelle nicht schlussfolgern.
Ich habe Angst davor mich nicht mehr kontrollieren und beisammen halten zu können. Mich nicht mehr so ausdrücken zu können wie ich es jetzt tue. Es fällt mir immer häufiger auf wie sehr ich mich dafür anstrengen muss. Ich hab nie umsonst an mir gearbeitet, es ist wichtig für mich mir das immer wieder vor Augen zu halten. Meine Therapeutin betont immer wieder, dass ich schon weit gekommen bin. Und vereinfacht gesagt gibt es ein halbes Leben lang mindestens zu tun, wenn beinahe das ganze Leben von unterschiedlichsten Traumata geprägt und unbehandelten Leiden bestimmt war. Ich bin nicht erst jetzt wo ich so vieles über meine Kptbs gelernt habe und klar benennen kann „so schwer psychisch erkrankt“ ich bin es schon sehr lange. Und unbehandelte Erkrankungen verschlimmern sich und lösen andere Erkrankungen aus. So ist das nun einmal. Ich hab nun seit meiner Traumatherapie, die im April 2020 begann endlich Namen und somit auch eine Einordnung für all das, was mir beinahe das ganze Leben erschwert hat.
Ich sollte echt mal ein Buch schreiben.
Oder wieder einen Blog in Angriff nehmen.
Das ist dann wohl wieder meine Interpretation von sich erholen und schonen. Nun bin und war ich nie der Mensch, der es lange aushält inaktiv zu sein. Und ich bin davon überzeugt, dass ich mit dem was faktisch nun einmal da ist umgehen muss, weil es für den Rest meines Lebens zu mir gehören wird.
Dieses Mitteilungbedürfnis ist einfach zu stark, um von Einzelpersonen auf Dauer getragen zu werden. Besonders, wenn es immer wieder Phasen gibt, in denen ich meine Traumatherapie pausieren muss.
Bist du auf jeden Fall
Und ich verstehe auch, wie verunsichernd das sich Bewusstwerden vom Auftreten von Dissos sein kann. Bzw. die erste Auseinandersetzung damit.
Ich wünsche dir alles Gute ey
Danke für dieses Teilen einer solch intensiven und für sich selbst wichtigen, intimen, verletzlichen, verunsichernden und tiefgreifenden herausfordernden Erkenntnis im Prozess
Das freut mich so sehr für dich
Die Idee an sich find ich sehr gut und passend zu dir und für dich
Pass gut auf, dass du deine Kapazitäten ausreichend einteilst, falls du es startest und dass da bloß kein inneres Pensum entsteht
Edit:
Danke für die passenden, ausführlicheren Ergänzungen.
Ich hoffe, dass ich mich auch mal wieder einer Therapie gegenüber öffnen kann.
Mich stärkt es echt gerade, deinen Text zu lesen. Großes Danke.
Ich drück dir die Daumen, dass du Schlaf nachholen kannst.
Viel, viel Kraft und möglichst wenig Angst für deine weitere Traumatherapiereise
Das klingt so schön, auch wenn es belastend für dich alles ist, dass du diese Fortschritte siehst und wow… ich kann nur echt großen Respekt dir gegenüber aussprechen.
Und was du zusätzlich dieses Jahr schon alles erreicht hast
Danke, dass du da bist
Der Thread zeigt mal wieder: Egal wie Scheiße es einem geht, es gibt immer Leute die es noch schwerer haben. Alles gute @anon68164815
Auch wenn das sicher nicht deine Aussage ist, möchte ich hier nur kurz anmerken: jedes Problem, das jemand hat, ist valide. Nur weil es anderen evtl mieser geht, heißt es nicht, dass man den eigenen Kummer runterschlucken muss. Auch er darf raus, mit der Welt geteilt und als solcher anerkannt werden.
Ich finde dieses abwägen von Leid und den Vergleich mit anderen in gewissen Momenten eh völlig unnötig, Ressourcen verschwendend bis toxisch.
@Nightingale_85 sehe nicht, dass du das gemacht hast, trotzdem verstehe ich warum @LaRocca sich davon hat bewegen lassen diese Anmerkung hinzuzufügen.
Mir persönlich hilft es auch schon lange nicht mehr nach anderen zu schauen, denen es vermeintlich schlechter geht als mir. Dadurch geht es mir nicht besser.
Im Gegenteil. Ich krieg das jetzt kognitiv nicht komplett auf die Reihe das in all seiner Komplexität zu erklären. Daher für den Moment : Leid ist immer individuell und Vergleiche bringen mMn nichts langfristig heilsames. Und auch für den Moment nicht.
Ich muss bei mir selber schauen was mit mir los ist und was ich brauche, um mich besser zu fühlen. Schau ich zu sehr nach anderen und wäge deren Leid mit meinem ab, lenkt mich das zu sehr davon ab an mir zu arbeiten, damit es mir besser geht.
Menschen und wie sie auf uns wirken sind nur die Spitze ihrer Eisberge.
Mich triggert dieses Vergleichen von Leid enorm, weil es so viel an „du siehst überhaupt nicht krank aus“ und anderen Aussagen gegen mich erinnert. In mir löst das so eine Kette aus, in der es dann auch heißt „guck dir so und so an und jetzt reiß dich gefälligst zusammen“.
Und ich bete, dass mir jetzt niemand mit Dankbarkeit oder einem anderen Begriff dieser Art kommt der zb Gaslighting (das absprechen der Empfindungen eines anderen soweitgehend, dass die Person sich selber beginnt anzuzweifeln) völlig verharmlost.
Ich bin so dermaßen dankbar dafür, dass ich mir schon zich mal das Leben gerettet habe, indem ich immer daran festgehalten habe, dass ich Hilfe verdient und mir sie alleine erkämpft habe.
Dankbar dafür nicht in den 50ern oder in einem anderen Land geboren worden zu sein.
Dankbar für Momente des Zufalls, in denen ich eine Begegnung hatte, die mich an diese, statt die andere Adresse verwiesen hat. Ich hätte heute mit meinen Beschwerden auch ganz anders behandelt werden können. Mir geht es gut im Vergleich zu anderen. Und dabei geht es um Privilegien und Dankbarkeit. Mir ist klar, dass das ein feiner Grad sein kann mit der richtigen Dosis an Vergleich. Aber ich hab das in toxische Weise eksessiv betrieben und damit meinem toxischen Umfeld und ihren schädlichen Aussagen einen Raum in mir gegeben, wo deren Echo mich immer wieder, auch auf Abstand zu diesem Umfeld, schaden und mich klein halten konnte.
Deswegen bitte, tut das nicht.
Es bringt euch nicht weiter.
Differenziert zwischen Dankbarkeit, Privilegien und Vergleichen, die euch davon abhalten euch mitzuteilen, wenn ihr das Bedürfnis danach habt. Leidet nicht still vor euch hin, weil ihr glaubt Karl oder Jessica ginge es schlechter und sie hätten damit mehr Rechte als ihr. Das ist Quatsch. Das ist nicht wahr. Es zerrt an euren Kräften an solchen Gedanken festzuhalten. Leiden nimmt schon so viel Kraft in Anspruch und ihr braucht noch etwas Rest davon, um für euch zu sorgen, so dass ihr euch wieder gut fühlt und leben wollt. Geht sorgfältig mit euren Kräften um. Die sind nicht ewig.
Ich bin da so laut, weil ich niemanden wünsche psychosomatische Symptome zu entwickeln wie ich sie habe.
Ob es einem schlechter geht als anderen ist so subjektiv, dass ich mir die Frage gar nicht mehr stellen möchte, um meine eh schon begrenzen Kräfte, die ich für die Bewältigung meines Alltags und meiner Therapie benötige, nicht zu verschwenden.
Mir ginge es viel schlechter, wenn ich heute nicht in der Situation wäre, in der ich bin.
Es mag für einige unverständlich sein und das ist okay. Ich wünsche auch nicht, dass jemand all das was von von mir gebe zu 100% nachempfinden kann, weil mir diese Person dann nur leid tun würde. Aber es ist wie es ist : mir geht es schlecht, ich leide unter meinen Erkrankungen und Einschränkungen und gleichzeitig ging es mir noch nie so gut wie zuvor in meinem Leben, weil sich endlich all mein jahrelanges Bemühen um für mich angemessene Hilfe, Therapie und Co einigermaßen bemerkbar macht.
[Edit] jap, bin jetzt fertig mit dem editieren.
Ne, besser geht es mir dadurch auch nicht.
Danke, dass du mir alles Gute gewünscht hast das wünsche ich dir auch und um ganz sicher zu gehen, dass du es liest : du hast nichts falsch gemacht.
Und sorry für meine Wall of text, falls ich dich damit überfordert haben sollte.
Ich hab diese Trigger und darauffolgende Wellen nicht gut im Griff zurzeit.
Ich glaube du wolltest mit deinem Kommentar nur mein Leiden ernst nehmen und anerkennen, und das du das tust, weiß ich sehr zu schätzen, weil ich es auch komplett gegenteilig erfahren musste.
Danke dafür.
[EDIT] ich bearbeite den Text nun nicht mehr
Danke DHL nach 4 Wochen ist mein bestelltes Paket in der Abholstation angekommen, nachdem dieses 3 verschiedene Zentren zu Gesicht bekommen hat, was soll man dazu noch sagen, nur das ich mein Geld schon von Amazon zurückbekommen habe.
Soll ich jetzt das Paket zurückschicken oder doch lieber behalten
Der Karton sieht sehr mitgenommen aus, aber der Inhalt ist in Ordnung.
Auf jeden Fall erstmal abholen und dann abwarten.
Abwarten und nichts tun!
Lern aus meiner Geschichte mit einem kleinen Händler, dem es egal war. Amazon erst recht.
Nach der Odyssee hast du es gratis verdient^^
Den Karton mit den ganzen Aufkleben aufheben und einrahmen
wobei man mit sowas auch aufpassen muss, denn so ein Blog kann einem ja auch wieder Stress bescheren egal ob es nun ist wegen vieler Fans oder auch wegen leuten die irgendwas an einem auszusetzen haben
Am Dienstag erstes Beschnuppern mit einer Gemeinde in Leverkusen, die zumindest laut ihrer Stellenausschreibung gut zu mir passen könnte. Ich bin ein bisschen positiv aufgeregt.
Ich frage mich wie sich eine ganze Gemeinde so gegenüber ihrem neuen Pfarrer vorstellt.
Wie sieht so eine Annonce aus um dich anlocken zu können?
Die Stellenausschreibungen werden in den kirchlichen Amtsblättern veröffentlicht und sind öffentlich einsehbar (hier mal für die Ev. Kirche im Rheinland).
Was mich anspricht, sind Gemeinden, die etwas anders machen wollen. Wo Abweichen von der Norm kein Hindernis, sondern Qualifikation ist. Und wo ich meinen Nerd-Kram auch in die Gemeindearbeit integrieren kann und es ein Bewusstsein dafür gibt, dass das nicht nur Hobby, sondern Arbeit ist. Letzteres will ich u. a. am Dienstag abklopfen.
Seit Wochen diese permanente Übelkeit nervt mich halt echt hart. Nichts essen, und sie ist da, sich dann mal ne Scheibe Brot reinzwängen und die ist stärker da. Ich hoffe echt, dass wenn ich das mit dem Krankenhaus hinter mir habe, und mein Stresslevel wieder was abnimmt, dass sich das auch mal wieder bessert.
meine Mutter hat Schmerzen im Schienbein, und der hausarzt hat keinen Termin frei bis Mittwoch. So lange kann ich nicht warten, also muss ich Krankenhaus anrufen. Und natürlich ist keiner da um sie zu fahren. Und ich bin noch nicht geimpft, also darf ich nicht mit rein. WARUM JETZT??? Wieso werden wir permanent gequält?