Emotionskasten - Welches Gefühl bewegt dich?

Ich lass mein Hirn gerne so lange wüten, bis es müde wird und ich wieder Luft für ein bisschen Reflektion habe. :beancomfy: Ja, ich weiß, Therapie-Streber und so.

4 „Gefällt mir“

Der Tag heute ist irgendwie…
Angefangen heute morgen mich komplett unwohl zu fühlen. Diffuses Gefühl von Angst. Das inzwischen in den Griff bekommen. Bin erschöpft.

Werd wohl schauen ob heute Aikido stattfindet. Würde mir gut tun.

3 „Gefällt mir“

Das habe ich bis Frühjahr auch so gemacht.
Inzwischen grätsche ich da immer öfter bzw. erfolgreicher dazwischen. Teilweise eben auch mit Humor, weil mir inzwischen selber oft auffällt, was mein Hirn für lächerliche Automatismen fährt.

2 „Gefällt mir“

Achso ja klar, gibt auch Sätze wo mein Hirn unterbrochen werden muss.
Ähnlich wie mit Humor, hilft es mir eher ihm erstmal zuzuhören und dann irgendwie fair mit dem irrationalen Gedanken umzugehen. Das geht auch mit Humor, aber ich muss dabei auch sanft bleiben oder fair.
Dieses zb mich nur drüber lustig machen oder ihn beleidigen, weil er mir Quatsch erzählt, funktioniert für mich gar nicht.
Da fühl ich mich quasi so als würde ich mich selber ohrfeigen, wohingegen ich eher Verständnis und Zuwendung brauche. Stichwort inneres Kind und so.

2 „Gefällt mir“

Ich gehe meinem Hirn mit unendlicher Recherche zum Sorgenthema auf den Keks, bis selbst das dann einsieht, dass Sorgen nichts bringen, weil x y bla. Einmal drüber schlafen aka schlaflose Nacht und es ist schon besser.

3 „Gefällt mir“

Ähnlich bei mir, nur, dass ich in der Recherche erstmal etwas gutes, weil „Kontrolle über meine Empfindungen durch Informationsgewinn“ sehe.
Ich hab allerdings immer noch Schwierigkeiten rechtzeitig meine Recherche zu stoppen bzw kommt dann irgendwann, wenn ich Kopfschmerzen hab und nur noch Sterne sehe die Erkenntnis „Du musst da eine Nacht drüber schlafen und erstmal alles an Infos sacken lassen, was du bis hierhin gesammelt hast.“ Oder „Du kannst nicht zu 100% auf alles vorbereitet sein, was zu dem recherchierten Thema demnächst auf dich zukommt“ … „Und schon gar nicht musst du demnächst bei Termin xy ein Experte sein. Nicht umsonst studieren andere Leute das alles in mehreren Jahren.“ :beanjoy:
Ich kann so gierig werden, wenn es darum geht Infos zu sammeln, um mich zu beruhigen.

Du kennst das, glaube ich , auch sehr gut : Dieses Ding mit der Verantwortung und sich überdurchschnittlich oft verantwortlich fühlen, im Kopf und eventuell außerhalb auch sich mehrmals absichern usw.

2 „Gefällt mir“

Ja, das verstehe ich. Ich sehe diese Gedanken, Gefühle oder Handeln als Symptom einer Krankheit und nicht als Teil von mir. Wenn also mein wirkliches Ich (oder was ich dafür halte), da drauf haut, gibt mir das ein Gefühl der Stärke und Kampf. Ich habe mich davon viel zu lange klein machen und in mir selbst einsperren lassen.
Mir fällt es leichter, wenn ich diesen kranken Anteil von mir als eigene Entität und somit als Eindringling abspalte.
Obwohl das für mich inzwischen gut und immer besser funktioniert, will ich aber niemandem zu diesem Weg raten. Ich habe 10 Jahre dafür gebraucht, um wieder halbwegs funktional und halbwegs glücklich zu sein.
Mit professioneller Hilfe gibt es bestimmt bessere Wege.

Auch interessant. Ich hätte da Bedenken, unbewusst nur die Sachen zu sehen, die die Sorgen bestätigen :sweat_smile:

3 „Gefällt mir“

Mit der professionellen Hilfe ist es natürlich auch immer so eine Sache der Verfügbarkeit, des Zuganges und zusätzlich spielen da auch Faktoren rein von individueller Natur, die allgemein gar nicht erfasst werden müssen.

Da geht jeder seinen eigenen Weg - sehr vereinfacht gesagt.

Ich für mich und meinem bisherigen Weg halte extrem viel von, der professionellen, therapeutischen Hilfe, die ich seit April 2020 bekomme - zumindest so wie ich sie jetzt nach 10 Jahren diversen Therapieerfahrungen, die lediglich Symptome und nicht den Kern behandelt haben - erhalte.

Ich war es satt gefühlt als einzige zu erkennen, dass ich tiefliegende psychische (und körperliche) Probleme habe, während alle Therapeut*innen immer wieder sagten „wir sind nun fertig. Sie haben die Therapie erfolgreich abgeschlossen“.

Es tut gut, dass endlich jemand mich therapiert, der sich auskennt und dem ich in seinem Fachwissen vertrauen kann, nachdem ich gefühlt mein ganzes Leben diese Arbeit selber an mir übernehmen musste.

2 „Gefällt mir“

Ist bei mir genauso, je mehr ich weiß desto eher beruhigt es mich langfristig, weil ich mich auf irgendwas vorbereitet fühle.

Und durch meine PTBS gibt mir das auch irgendwo Sicherheit, weil es mir nach wie vor schwer fällt, anderen (bspw. Ärzten) komplett blind zu vertrauen. Das ist so meine Strategie damit umzugehen und funktioniert.

Bei mir vermischt sich das dann eh mit Neugier und allg. wissbegierig zu sein. :beanlurk:

Ich höre dann auf, wenn ich dann nichts aktuelles mehr finde, lol

I’m in this picture and Meme haha (du hast mit deiner Einschätzung vollkommen recht)

Es hilft einen neutralen Überblick zu verschaffen, finde ich. Was sind echte Wahrscheinlichkeiten und nicht jene durch Angst getriebenen, was kann ich tun, wenn x doch passiert etc. Klingt paradox, hilft mir aber die Sorgen für mich zu „entemotionalisieren“ oder anders formuliert, weniger qualvoll zu machen, lol.

3 „Gefällt mir“

So hat bzw. entwickelt jeder seine eigenen Coping Mechanismen.
Hauptsache ist doch, wir kommen damit iwie halbwegs durch.
Denn in einer verrückten Welt normal sein zu wollen ist der eigentliche Irrsinn usw…

Jup, die es mir eben immens schwer machen. Das zeitliche Konzept einer Therapie und der Mensch gegenüber.

EDIT: Nehmen wir z.B. meine letzten Posts. Die konnte ich jetzt schreiben, weil ich emotional gerade dort bin. Hätte ich damit aber bis morgen warten müssen, hätte ich sie morgen nicht mehr geschrieben. So geht es mir bei Therapie mit Termin.

4 „Gefällt mir“

Diese 2 sehr gegensätzlichen Anteile in mir sind Teil meiner Erkrankung, also Symptom mit dem ich umgehen muss.
Und die Erkrankung ist ein Teil von mir, weil chronisch.

So verschieden können da die Ansätze sein, aber völlig wertfrei natürlich. Und beurteilen können wir das beim anderen ja sowieso nicht, weil jeder seine eigene Bio mitbringt und ja. Ich finde nur interessant an der Stelle zu sehen wie unterschiedlich man mit den eigenen irrationalen Gedanken umgehen kann.

Medical Trauma hab ich letztens noch wo gelesen und war an der Stelle wieder dankbar für eine Einordnung durch einen festgelegten Begriff für „so vieles wofür ich zu müde bin es alles in einfach zu verstehende Worte zu packen“.

Ja, würde ich von mir auch sagen.
Beißt sich regelmäßig mit der Erschöpfung und erschwert jedes mal, wenn ich „noch früher auf die Bremse treten muss“ die Akzeptanz dessen.

Das „freut“ mich, dahingehend, dass ich damit nun auch in ein Fettnäpfchen hätte treten können. Aber ich meine da häufig Parallelen zu lesen bezüglich der Dinge, die uns beide rühren oder ärgern. Daher die Annahme :sweat_smile:

3 „Gefällt mir“

This! :point_up_2:

Genau aus diesem Grund springe ich über meinen Schatten und gebe auch meine 2cts dazu.
Fühlt sich gut an. Herz klopft vor freudiger Erregung aber auch ein wenig Angst, meinen Wahnsinn hier zu präsentieren :sweat_smile:

3 „Gefällt mir“

Interessanger Begriff, der auf jeden Fall zu letzen Jahr passt.

Meine PTBS habe ich indirekt durch „Medizinkram“, als Angehörige.

:beanhug:
Sowas dachte ich mir!

Das kann ich gut verstehen.

Ich sitze häufig erstmal in der Therapie und habe ich derzeit nichts organisatorisches zu klären, bin ich auch erstmal „leer“. Das war zu Anfang noch häufiger so, dass ich manchmal gar nicht wusste was ich sagen sollte, gefühlt nichts „akutes“ dabei hab oder so viel zu erzählen hab, dass ich gar nicht wusste womit ich anfangen sollte. „Kriegen wir hier jetzt eh nicht fertig bearbeitet, ist zu viel.“ Hab ich auch häufig gleich zu Anfang gesagt.

Auch dieses Gefühl in der Woche vor dem Termin „jetzt bräuchte ich sie“ und dann zu erschlagen zu sein, um die akute Situation zb schriftlich festzuhalten, so, dass ich diese dann bei dem Termin aufgreifen und bearbeiten kann. Nope. Ging nicht.

Letztlich musste ich erst Vertrauen zu meiner Traumatherapeutin aufbauen und auch einige Male die Erfahrung machen, dass die Stunden mit ihr nicht begrenzt sind - im Sinne von „nächste Woche wird sie mir wieder weggenommen“. Ich hab natürlich heute noch Zugzwang und sie muss mir immer wieder versichern, dass wir noch genug Zeit haben in Zukunft. Aber das ist ein langwieriger Prozess, nächstes Jahr im April bin ich schon drei Jahre bei ihr in Therapie und Arbeit. Und heute brauche ich sie wirklich so sehr und bin froh sie zu haben. Rede wie ein Wasserfall bei ihr, nutze die Stunde und den Raum, um ungefiltert und unreflektiert alles rauszulassen - schütze damit meinen Alltag.

Das das alles genauso ermutigen wie auch abschrecken kann, verstehe ich total!

Zudem es sicherlich auch unglaublich erleichternd ist, wenn man irgendwann den Eindruck hat „So ist es gut, so hab ich mich arrangiert“
Und wieso sich da mehr zumuten als nötig, „wenn man klar kommt“.

Sehr individuell.

…Auch, wenn ich ehrlicherweise am liebsten gefühlt ständig jedem Therapie zuwerfen würde. So ehrlich muss ich an der Stelle bei dem Thema auch sein. :sweat_smile: Gleichzeitig will ich „kein Arsch sein“ und bemühe mich daher zu verstehen wieso man sich bewusst gegen Therapie entscheidet, wobei „bemühen“ auch nicht ganz das richtige Wort ist, weil ich es in Ansätzen durchaus nachvollziehen kann wieso man keine Therapie in Anspruch nehmen möchte.

Ich hoffe, das alles ist meinerseits nicht zu weit oder übergriffig.
Sag das sehr gerne, falls doch.
Ich kann da mit umgehen.

3 „Gefällt mir“

Götter! Ich liebe solche Zufälle. Während wir über Ängste und Probleme reden lief das im Tv.

Woher unsere Ängste und Probleme eigentlich kommen :aluhut:

ich find die kategorien „verrückt“ und „normal“, wenn sie urteile über menschen darstellen, nicht gut.
menschen können mMn höchstens von anderen menschen ver-rückt werden, im sinne von aus der gemeinschaft verrückt oder ausgeschlossen werden.

der springende punkt ist meiner ansicht nach, ob leidensdruck besteht, von der unmittelbar betroffenen person oder ihrer umgebung.
und dann sollte das ziel in erster linie verbesserung der lebensqualität sein, erst danach, wenn überhaupt, eine vermeintliche heilung.

3 „Gefällt mir“

Ja, genau so geht es mir auch. Und nach spätestens dem 4. Termin habe ich es dann immer bleiben lassen.
Stehe auch wieder auf einigen Wartelisten, aber wenn sich die Tage einer melden würde, wüsste ich derzeit nicht, ob ich wollen würde.

Ja, das schon. Aber es ist halt sehr riskant und steht auf tönernem Fundament. Daher sollte ich eigentlich trotzdem oder vielleicht sogar erst recht.

Nicht wollen trifft es da nicht ganz. Ich würde ja schon gerne, habe aber noch nichts Passendes gefunden. Aber es tut gut zu spüren, dass man zumindest bis dahin auch so halbwegs klar kommt.
Aber ich verstehe, was du damit sagen willst.

Alles gut! Das tut mir nichts. Finde den Austausch gerade ganz schön. Und wenn die anderen Leser auch was daraus ziehen können, umso besser.
Also bleib entspannt :beancute:

  • hier nimm: :cookie:
1 „Gefällt mir“

Habe jetzt mit meinen Hausarzt telefoniert. Habe ihm das alles mal geschildert was ich bisher erreicht habe und woran es scheitert.

Er meinte das mit der Überweisung sei kein Problem, er würde sich aber auch jetzt selbst an ne HNO-Ärztin hier in der Stadt wenden und versuchen mit ihr direkt einen Termin/ eine Behandlung auszumachen. Bekomme dann im Laufe der Woche eine Rückmeldung.

18 „Gefällt mir“

Der Hausarzt klingt schon mal nach nem duften Typ.

4 „Gefällt mir“

Ja, der kommt mir echt viel entgegen. Am Beginn des Untersuchungs-Marathons, wo ich noch nicht wusste, was die Schwellung ist, hat er es auch so gedeichselt, dass ich direkt am Wartezimmer vorbei in sein Behandlungszimmer geschickt wurde. Wenn so halt jeder wäre, würde mir das schon helfen. Stattdessen muss ich beim HNO vor der Tür warten, weil meine Betreuerin nicht mit rein darf :beansad:

2 „Gefällt mir“