Ich durfte gestern wieder feststellen wie wertvoll es ist sich mit Menschen auszutauschen, die die gleichen oder ähnlichen Erfahrungen wie man selber gemacht haben.
Und das außerhalb eines Rahmens, der für diese Art des Austausches gedacht ist.
Edit: Als Beispiel: In einem Therapieraum erwarte ich ein gewisses Maß an Verständnis, was nicht dessen heilsamen Effekt schmälert. Aber es ist für mich nochmal etwas völlig anderes, wenn man ins Gespräch mit beispielsweise Verkäufer*innen oder seiner Fitnesstrainerin kommt und da dann plötzlich ein Raum des Austausches über gewaltvolle Erfahrungen entsteht. Der Rahmen ist dort ein anderer, sprich erwarte ich dort nicht, dass solche Themen aufkommen.
Gestern war es meine Trainerin im Fitnessstudio, die mir mit unserem Austausch unserer Queerfeindlichen, speziell misogynen Erlebnisse und wie wir letztlich damit umgegangen sind, wie andere uns in dem Moment gerettet oder auf andere besondere Weise eingegriffen haben, um uns zu schützen… so viel Zuversicht durch Solidarität und Empowerment gegeben hat.
Das in Kombination damit wie wir gemeinsam einen neuen Trainingsplan zum Krafttraining erstellt haben war sowohl mental als auch körperlich so stark und bereichernd.
Ich hab eben beim wöchentlichen Therapietermin mit meiner Traumatherapeutin davon berichtet und gemerkt wie sehr mich das noch berührt.
Krieg schon wieder Tränen in den Augen, wenn ich davon erzähle.
Man ist nicht alleine, aber irgendwie kann man sich das gegenseitig in Anbetracht der Beschissenheit gar nicht oft genug sagen und sich immer wieder zusammen dran erinnern.
Mir gibt das gerade einen Schub, der meine Depression ein wenig eindämmt und mir das Gefühl gibt ich könne doch wieder motiviert werden.
Finde es faszinierend wie heilsam solche Gespräche sein können.
Nicht im Sinne von „geheilt sein“, sondern als etwas was einem Kraft gibt für die fortlaufende Heilung. Eine Erinnerung daran, dass es sich lohnt sich immer wieder aufzuraffen.