Eine weitere Geschichte aus einem Teil unserer Gesellschaft, der viel zu selten gehört wird.
Ein Familienmitglied mit einer schwierigen Vergangenheit (psychische Erkrankung, und damit einhergehend auch einer Behinderung) war längere Zeit in einer Reha-Maßnahme. Er hat über einen Träger, bzw. dann über das Arbeitsamt und schließlich über ein Partnerunternehmen mehrere Monate arbeiten dürfen, für immerhin knapp 1.200€ im Monat. Das Unternehmen wird ihn mit ziemlicher Sicherheit nicht übernehmen, der Träger (mit Behindertenwerkstatt) würde das gerne machen. Die Sache ist nur, dass er dann nur noch 160€ im Monat verdienen würde, und weiterhin zu diesem Partnerunternehmen gehen müsste.
Die Reha-Maßnahme hat ihn nicht rehabilitiert, sondern er würde dann mit Überstunden und Wochenendarbeit, die dem Träger nicht kommuniziert werden bzw. dieser es nicht wirklich ernst nimmt, auf einen Stundenlohn von unter einem Euro kommen.
Sagt mal, ticken die noch richtig? Ich kann mich nur wiederholen: was hier für eine Schweinerei mit geistig/körperlich beeinträchtigten Menschen abgezogen wird, ist wirklich nicht mehr zu ertragen. Das Unternehmen nimmt hier einen Menschen komplett aus, möchte ihn bestenfalls zum Nulltarif arbeiten lassen, und der Träger macht sich hier fahrlässig zum Erfüllungsgehilfen.
Dann bekomme ich erst recht das Kotzen wenn ich aus der Union höre, dass das Anheben des Bürgergelds nicht tragbar wäre, weil damit würde man ja Faulheit fördern. Sorry, aber wie wäre es mal genau diesen Menschen dieselben Rechte wie anderen zu geben, anstatt hier den Eindruck entstehen zu lassen, dass man es hier mit Menschen zweiter Klasse zu tun hat? Wo sind denn da die christlichen Werte? Mich macht das so wütend.
Wir sprechen hier deutschlandweit von 320.000 Menschen, die in solchen Werkstätten arbeiten, und ich habe das Gefühl, dass sich praktisch niemand für die interessiert. Lasst die mal weiter für unter einem Euro die Stunde arbeiten, ist ja ok. Wie soll denn so ein Mensch ein Selbstwertgefühl aufbauen, wenn man so behandelt wird?
Es ist so schwer… es ist so verdammt schwer
Depressionen sind so eine verdammt beschissene, vielschichtige und bekackte Krankheit. Es ist so wahnsinnig schwierig auch als Freund eines Betroffenen damit umzugehen, egal wie sehr man versucht Verständnis aufzubringen, zu unterstützen, sich selbst und seine Bedürfnisse zurückzustellen nur um es der anderen Person nicht schwerer zu machen.
Ich versuche alles irgendwie hinzubekommen, aber ich scheitere immer und immer wieder an dieser unsichtbaren Barriere, die alles Gute zu blockieren scheint. Ich kann nicht alles in meinem Leben zurückfahren und zurückstellen, nur um die Kraft aufzubringen es nochmal und nochmal zu versuchen, endlich irgendwie den Durchbruch zu schaffen. Es ist so wahnsinnig schwer einem Menschen zu helfen, der um alles in der Welt keine Hilfe möchte. Ich bin sprachlos, ratlos, ziellos und rastlos, bei allem was gerade passiert. Dann überhaupt kein Verständnis zu bekommen und sogar noch als Sündenbock dargestellt zu werden, der für alles schlechte was im Leben gerade so passiert verantwortlich gemacht wird, ist so brutal verletzend auf so vielen Ebenen.
Ich weiß gerade einfach nicht mehr weiter. Ich bin kein Mensch der aufgibt, besonders niemanden den ich so gerne mag… aber wenn nichtmal mehr die logischsten Tatsachen Bestand haben und alle bekannten Problem benannt werden, aber nicht einmal mehr das Interesse besteht an diesen etwas zu ändern, dann weiß ich einfach nicht mehr weiter.
Ich bin mit meinen Kräften mittlerweile wirklich am Ende - hab selbst schon Angst durch das alles bald in einen Abwärtsstrudel gezogen zu werden, aus dem ich nicht mehr rauskomme. Ich will mich selbst schützen, aber kann auch nicht wirklich loslassen…
Es ist so schwer… es ist so verdammt schwer
Es ist lobenswert, dass du der Person zur Seite stehen willst und auch zurück steckst. Doch gilt bei Hilfe immer das eigene wohl an erster Stelle. Niemand kann dir einen Strick draus drehen, wenn du auch an dich denkst. Es klingt egoistisch, doch ist niemanden damit geholfen, wenn du nicht auf dich acht gibst.
Boja hat Recht. Mach dich nicht für den Menschen kaputt, das bringt rein gar nichts.
Ich habe zB meinen Bruder aufgegeben. Er lebt lieber in seiner Misere und macht alle anderen für sein Unglück verantwortlich. Ich lasse mich nicht von ihm runter ziehen, und du solltest dich auch nicht von deinem Freund runter ziehen lassen.
Du musst dich um dich selbst und dein Wohlergehen kümmern. Du kannst für niemanden da sein, wenn es dir selbst nicht gut geht. Nachher seid ihr beide im Eimer und damit ist nun wirklich keinem geholfen. Schau, dass du dein Leben zuerst in den Griff bekommst bzw auch im Griff behältst.
Du hast ja offenbar schon sehr viel gegeben. Mehr kann man nicht verlangen. Ich weiß, so ein Helfersyndrom sieht das gern anders, aber „der soll sein Maul halten“.
In so einer Situation wie du war ich schon zu oft und das hat mir gar nicht gutgetan.
Zu einigen Leuten musste ich den Kontakt abbrechen, weil es nicht anders ging. Vllt ist der harte Schritt bei dir nicht nötig. Vllt hilft es schon, wenn du deine Hilfsbreitschaft runterschraubst. Da kommt es natürlich auf den Einzelfall an, ob und wie das so überhaupt möglich ist.
Wichtig ist aber, dass du dich jetzt bitte um dich kümmerst, ok? Fühl dich ganz ganz fest gedrück
Und selbst das ist ja schon mickrig und reicht in den meisten Gegenden kaum zum Leben aus.
Dieses ganze System ist so kaputt.
Leider muss man sich mit dem Gedanken abfinden, dass es eine Krankheit ist. Es ist ja auch nicht so, dass du an einer Krebserkrankung irgendetwas aktiv ändern könntest. Es gibt Grenzen, die wir manchmal einfach akzeptieren müssen - so schwer es auch einem fallen mag.
Dankeschön
Ich versuchs so gut es geht
Habe ich durch und letzlich den Kontakt abgebrochen, weil es mich nicht nur verletzt, sondern selbst sehr wütend gemacht hat. Monatelang hilft man, baut man auf, übernimmt Aufgaben und am Ende wird man ständig beleidigt. Das war der Punkt, wo ich mir dachte, was ich mir eigentlich Wert bin und was diese Person in mir sieht. Ich bin nicht für ihr Glück verantwortlich, ich bin nicht ihre Therapeutin und Theraphieersatz.
Und bei dir ist es noch viel viel schlimmer, weil du kurz vor knapp stehst, selbst aufgerichtet werden zu müssen, weil das so viel Kraft zieht. Irgendwo muss ein Schlussstrich gezogen werden, und das ist weder egoistisch, aufgeben oder ähnliches, sondern der Selbsterhalt deiner selbst. Du bist nicht für das Leben dieser Person verantwortlich und man kann nur so weit helfen, wie es diese Person selbst zulassen will. Du kannst niemanden weiterhelfen, wenn es dir selbst deshalb schrecklich geht.
Ich hoffe, du findest einen für dich guten Weg.
Da sagst du etwas. Ich weiß nicht mehr in welchem Video ich das gesehen habe, aber der Reallohn in Deutschland ist wirklich unterstes Niveau in Europa. Glaube, selbst ein Rumäne hat im Verhältnis von seinem Lohn mehr als wir Deutschen.
HNO-Arzt, die nächste…
Es hat geklappt. Endlich. Hatte heute bei der neuen Ärztin bei mir in der Stadt einen Termin. 8:15 Uhr, 15 Minuten bevor die eigentliche Sprechstunde anfängt. Um direkt dran zu kommen und das Wartezimmer zu umgehen. Ich wurde dann direkt in ein Extra Zimmer weitergelotst, meine Betreuerin durfte mit mir warten und ich war nach der Untersuchung um 8:30 Uhr wieder draußen. Jetzt hab ich alles, was ich für die OP brauche. Abgesehen vom PCR-Test zwei Tage vorher.
Die Untersuchung selbst war, naja, es ging. Sie hat sich für den Zugang über die Nase entschieden, was ein wenig unangenehm war, als man merkte, dass die Kamera grade die Nase verlässt und in den Rachen eintaucht. Beim „iiiiiii“ sagen einem kurz gewürgt, ansonsten war es, abgesehen vom seltsamen Gefühl, aber ok.
Bin jetzt froh, das erstmal geschafft zu haben, bin jetzt aber auch total im Eimer.
Sehr gut Ist ja ganz offenbar nicht selbstbverständlich, dass sie auf solche Dinge Rücksicht nehmen und einem da so entgegenkommen. Daher: Ehren-Arztpraxis!
das freut mich für dich, dass das so geklappt hat.
Das freut mich!
Siehste, hat geklappt, anderer Arzt und Arbeitsweise und schon läuft es bei dir.
Hast du schon einen neuen Op-Termin?
Noch nicht. Das macht meine Betreuerin für mich, da da an dem eigentlichen Tag (und zwei Tage vorher wegen dem PCR) ja jemand verfügbar sein muss, um mich zu fahren. Ich gehe mal davon aus, dass der vermutlich nächste oder übernächste Woche sein wird.
Wenn es so fix klappt, super.
Ich wünschte, das Krankenhaus hätte von Anfang an gesagt, eine andere Praxis geht auch.
Entweder das oder ich hätte es direkt anders gemacht. Aber ich will mich dann nicht immer quer stellen und versuche natürlich erstmal brav nach Vorgabe zu arbeiten
Das Krankenhaus meinte, die könnten recht kurzfristig neue OP-Termine vergeben. Daher gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass es nicht so lange dauert.
So, und in eigener Sache:
Manchmal fehlen mir echt die Worte und merke, dass ich doch an bestimmter Routine hänge und orientiere. Ich kann nicht instant spontan umschalten und daran denken „Moment, heute ist vielleicht die Ausnahme“. Ich grüble, was denn jetzt verkehrt ist.
Was für eine Diskussion und Theater das gerade war; normalerweise, seit Wochen immer zwischen 10 und 11 Uhr. Jetzt plötzlich alles ab 9 Uhr, ggf. schon früher Klar, dass es da dann Missverständnisse gibt. Zumal ich nicht einmal verstehe, warum.
Man war das heute ein blöder Tag, seitdem ich das Haus verlassen hatte, um zur Arbeit zu fahren, war ich schon genervt. Alle Busse und U-Bahnen, die ich benutzt habe, waren komplett voll und manche fahren nur im 10-Minuten-Takt, der erste Bus war voller Schüler, die den ganzen Fahrtweg nur rumgeblödelt und laut gewesen sind
Danach wurde es nicht besser, am geilsten ist ja der U6 Schienenersatzverkehr ab Kurt-Schumacher-Platz umgesetzt, da stehen 3-4 Busse hintereinander und bis auf den ersten Bus hat keiner die Türen auf, alle, nehmen den ersten Bus, bis bisher voll ist und geht das so weiter, anstatt das die anderen auch mal die Türen aufmachen, nein bloß nicht.
Wenigstens fahren die alle 1-2 Minuten, leider ist jede andere Linie, die ich benutze entweder komplett voll, fällt aus, kommt zu spät und fährt nur alle 10 Minuten.
Auf der Arbeit hatten wir zum Glück nicht so viel zu tun, seit Montag haben wir so um die 10 Rollis, sehr wenig, aber ich bin ganz froh, mal früher Schluss, allerdings war ich komplett genervt auf der Arbeit und auf der Rückfahrt.
Mal sehen, ob morgen genauso wenig Ware kommt, oder sehr viel.
Ich möchte eigentlich nur meine Ruhe haben, wenn ich unterwegs bin, ansonsten stresst mich das zu sehr und ich bin dann sehr genervt und zum Teil sehr gereizt und ich glaube sogar das man mir das auch im Gesicht ansieht, dass ich gerade genervt bin.