So jetzt bin ich seit dem ersten Februar in der Transfergesellschaft, damit zwar nicht arbeitslos, aber arbeitssuchend. Und bisher ist es furchtbar.
Ich bin Softwareentwickler da sollte man meinen man findet leicht etwas. Aber nichts ist, wie sich jetzt zeigt war mein alter Arbeitsgeber Tech-Stack mäßig eine Sackgasse. Teile der benötigten Tools wären im aktuellen Projekt zum einsatz gekommen, aber dazu kam es ja nicht mehr durch die betriebsbedingte Kündigung.
Und jetzt stehe ich da und mir fehlen die aktuell gefragte Skills.
Als Java WebDev findet man heute nichts mehr wenn man nicht 2-4 Jahre Erfahrung in Spring/Springboot Angular/React und Docker mitbringt.
Als Junior Dev der noch nichts können muss kein Problem. Aber als 35 jähriger Dev mit 15 Jahren im Beruf sieht es ganz anders aus.
Ich hatte jetzt zwar schon ein paar Interviews aber der Tenor ist immer:
Was das gab es bei ihnen nicht? → Absage.
Warum laden die mich dann überhaupt ein die haben doch meinen CV wo drin steht was ich gemacht habe.
Das ist so deprimierend wenn man über Jahre einen guten Job macht sich immer neues Zeug beibringt und plötzlich vor der Tür steht und keiner einen will.
Naja noch habe ich Zeit und es sind ja auch erst zwei Wochen, aber das es so negativ wird hat auch keiner meiner Ex-Kollegen die auch gehen mussten erwartet.
Bei einer Firma warte ich jetzt noch auf eine Antwort am Montag.
Die wäre gut Chef und direkter Kollege habe ich kennengelernt sind nett,
Firma hat gutes Produkt und ist als Arbeitgeber gut bewertet.
Und nächste Woche habe ich auch noch drei Interviews aber das sind alles Firmen bei denen will ich gar nicht arbeiten. Schlecht bewertete Sklaventreiber und miese Produkte.
Das macht mich so fertig, vor kurzem war noch alles gut und jeder sagt du findest leicht etwas als Software Dev und da stehe ich jetzt.
Mir ist so zum heulen zumute.
Dann noch das Problem das ich zwar vor 13 Jahren meinen Führerschein gemacht habe aber nie genutzt habe, da mir Autofahren nicht wirklich liegt. War bisher nie nötig da Firma und alles gut erreichbar. Aber jetzt müsste ich für Jobs wenn es denn klappen würde immer gleich 2 Stunden (einfach) pendeln. Und dann muss da noch Puffer/Ausfälle der Bahn dazu. Bei 8-9 Stunden Job bleibt da keine Zeit für was anderes.
Da umziehen nicht geht wegen Mutter und Oma (mein Opa ist erst letztes Jahr gestorben.)
Also muss ich jetzt zwingend noch Fahren lernen und das mit Kurzarbeitergeld finanzieren,
und die Zeit dafür finden während man dauernd telefonieren, Mails schreiben oder sonst wohin muss.
Irgendwie überfordert mich das alles gerade dermaßen.
Ich habe auch keine Freunde sondern nur ein paar Ex-Kollegen mit denen man ab und an mal auf Steam schreibt. Also bis auf hier auch keinen so wirklich zum reden.
Mit seinen Ängsten und Sorgen allein zu sein ist scheiße.