Emotionskasten - Welches Gefühl bewegt dich?

Ziehe mich mal aus der Diskussion hier zurück weil ich merke das ich da einfach einen etwas neutraleren Angle auf Tiere habe, bedingt durch meine Erziehung.

ein Huhn kostet mich eben 8€. wenn das was hat, kommt es sicher nicht zum Tierarzt, sondern entweder es wird wieder gesund (wenn andere hühner es attackieren bringt man es quasi in einzelaufenthalt und schaut ob man es wieder hochpäppeln kann) oder man erlöst es eben von den Schmerzen.

Aber du wirst doch schon sehen, dass die Beziehung zu einem Huhn im Stall oder einem Schaf auf der Wiese in der Regel etwas anderes ist, als zu einer Katze mit der man 15-20 Jahre direkt im eigenen Haushalt verbringt?

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Der Unterschied liegt wohl eher darin, ob es sich um ein Nutztier oder Haustier handelt.
Wenn es um Hühner/Kühe/Schweine geht, denkt der Bauer natürlich anders, als wenn es um den Hund der Familie geht.

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Ist beim Hofhund oder den streunenden Katzen im Stall nicht unbedingt anders. Da ist man auf dem Hof eher pragmatisch. Wenn der Hund stirbt wird eben einer neuer geholt.

Mir ist aber auch klar dass das nicht mit dieser Situation vergleichbar ist.

Also ich kenne das aus meiner Kindheit schon so, dass auch die mit Bauernhof alles für ihren Hund getan haben. Insbesondere, wenn die Familie auch Kinder hat.
Wenn der stirbt, ist natürlich schnell Ersatz da, aber man lässt ihn bei Krankheit nicht extra sterben, weil’s billiger ist…

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Das kannst du aber doch nicht mal ansatzweise mit der Lage von @LaRocca vergleichen? Das ist doch eine völlig andere Beziehung und der Vergleich hinkt einfach nur?

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Klar meine Oma hatte in den ersten 18 Jahren meines Lebens glaub insgesamt 4 Hunde. Einer hatte Krebs und ein anderer ist am Knochen erstickt da konnte man dann aber auch nicht mehr viel machen leider und es braucht halt immer einen Hofhund.
In der Jugend von meinem Vater ging es vermutlich noch ganz anders zu.

Der Vergleich hinkt alleine schon, weil nicht jeder mit Bauernhof bzw. Bauer so tickt. Ein Onkel und eine Tante haben jeweils einen Hof, d.h. sind also bereit, Tiere zu schlachten. Dennoch kümmern sich beide um den Hund und ihre Katzen. Mein Onkel behandelt seinen Kater fast wie ein Baby und war neulich erst mit dem alten Tier beim Arzt (war nichts, hat sich nur Sorgen gemacht, warum er nicht mehr so frisst wie eine Jungkatze). Meine Tante, die bei Nutztieren recht „kostenorientiert“ ist, hat ihre Katzen und Hunde stets zum Arzt gebracht, wenn was ist.

Jene Tiere, die mehr oder weniger Hoftiere sind, sind geimpft, kastriert/ster. und werden medizinisch versorgt, wenn notwendig. Meine Tante hatte ihren Seniorenhund jahrelang noch medizinisch versorgt, anstatt einzuschläfern.

Du bist wie mein Schwager, der nichts mit Haustieren anfangen kann und lediglich den Nutzen/Kostenfaktor sieht (bei seinen Hühnern wird schnell geköpft). Das ist okay. Der hatte nie einen Hof und seine Eltern haben ihn nicht so extra erzogen.

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Wenn du dir ein Haustier (in dem Fall eine Katze kein Huhn) zulegst, dann ist es eben gesellschaftlich anerkannter Standard dem Tier kein Leid zukommen zu lassen. Leid kann in diesem Fall durch Stress und auch durch Medikamenteneingabe oder Einsamkeit kommen. Das sind keine vermenschlichenden Faktoren sondern Realität des Lebewesens.

Alles was man sich ins Haus holt geht mit einer gewissen Nutzungsverantwortung einher. Bei einem Auto musst du dich an die Verkehrsregeln halten und solltest den Wagen bestenfalls nicht vor Wände fahren. Bei Tieren solltest du dich um ihre Bedürfnisse kümmern.

Wenn dein Huhn eine „Sache“ und seine Krankheit ein „wirtschaftlicher Totalschaden“ ist, würde ich das persönlich nicht zwangsläufig als neutrale Sichtweise bezeichnen, sondern tatsächlich eher als das Gegenstück zur Vermenschlichung, in dem du die Bedürfnisse deines Tiers dem Gewinn unterordnest und es hauptsächlich monetär betrachtest. Neutraler Boden ist das aber nicht - es sind einfach andere Prioritäten.
Bei einem Haustier gibt es aber diese verschiedenen Prioritäten nicht. Die Katze hat nie Eier gelegt, nie Gewinn eingefahren und wird nicht für ihr Fleisch geschlachtet werden. Die Katze lebt in einem sozialen Gefüge, in einer Gruppe. Und in sozialen Gefügen ist man für einander da. Vor allem dann, wenn eine Partei von einer anderen abhängig ist.

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Ja schon, aber auch da kenne ich genug Leute wo dann eben beim Hund oder der Katze gesagt haben „so jetzt reichts, der Hund leidet bzw muss dauernd zum Tierarzt“ und dann hat man ihn entweder einschläfern lassen, oder früher (Kleinkaliber Pistole/Gewehr) die Verantwortung selbst getragen und das tier selbst erlöst.

Aber wie gesagt, da ist glaube ich das mindset etwas anders deswegen bin ich mal lieber etwas vorsichtig.

Einschläfern ist auch manchmal leider Gottes die humanere Lösung, wenn das Tier unheilbar krank ist. Aber nicht weil man in den Urlaub will und keinen Tiersitter findet

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das stimmt natürlich

(happy cake day übrigens)

Gibt übrigens auch Landwirte, die ihren Tieren Namen geben, und mehr als nur eine Sache in ihnen sehen. Da wird dann auch mal gerechnet, Kosten verschoben, umarrangiert um ein Tier zu halten, welches nicht mehr Perfekt ist. Also pauschale Aussagen sind da auch nicht angebracht.

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Ich hätte ja auch schon immer gerne eine Katze. Aber ich sehe mich außer Stande, mich um ein Tier zu kümmern, das meine tägliche Aufmerksamkeit braucht. Deshalb waren es dann letztendlich immer Vögel. Denen bin ich relativ egal, Hauptsache alle paar Tage wird der Futternapf aufgefüllt. Meine Wellensittiche haben sich zumindest streicheln lassen und kamen auf den Finger. Meine Nymphensittiche sind froh, je weiter ich weg bin und schnaupen mich immer nur verächtlich an :sweat_smile:

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Bin ich mir bis heute unsicher. Ich mein, wir streiten uns bei Menschen darüber, ob sie selbst über das Ende ihres Lebens entscheiden dürfen, aber bei Tieren darf es der Besitzer fremdbestimmen. Erscheint mir nicht logisch, da mit Humanität zu argumentieren.
Aber das ist auch eher ne ethische Diskussion.

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Den Hund kannste halt schlecht fragen

joa das fass mach ich hier nicht auf. Ist eine Grundsatzdiskussion zu der ich eine Meinung aufgrund meines eigenen Moralempfindens habe und meine Entscheidungen entsprechend treffe, so wie du im Zweifel auch. Zu einem faktisch korrekten gemeinsamen nenner kann man aber unmöglich kommen. Entsprechend ist das für mich jetzt nicht wahnsinnszielführend.

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Der Hund kann sich in der Natur auch nicht von einem Menschen „erlösen“ lassen. Wenn ein Tier in der Natur sterben will, gibt es einfach auf.

Leidet bis dahin aber weiter